@ hanauer1969
Vielleicht wären die folgenden Fragen besser gewesen...
Scheiterten Eure Ehen oder Beziehungen, weil negative Charakterliche Eigenschaften der Auslöser waren?
Du meinst negative charakterliche Eigenschaften des Ex-Partners?
Darf ich mal lachen?
Da wird wohl kaum jemand objektiv sein, wenn eine Trennung nicht absolut friedlich von beiden Seiten ausging, wenn die Liebe nicht auf beiden Seiten
gleichzeitig nachgelassen hat - und auf keiner Seite auch nur ansatzweise in Groll umgeschlagen ist. Und das ist eher selten der Fall.
Oder würdest du es für eine gute Idee halten, wenn neue Frauenbekanntschaften, die deinen Charakter besser einschätzen lernen wollen, sich dabei auf die Meinung deiner Ex-Partnerinnen stützen würden?
Gerade, wenn es noch nicht viele Jahre zurück liegt, sind da viele Emotionen und verletzte Eitelkeit im Spiel, aber auch oft Schuldgefühle, die man loswerden will - und da ist es der leichteste Weg, möglichst viel Schuld beim Expartner zu suchen, indem man ihm charakterliche Defizite oder einen Knacks bescheinigt.
Je länger die Trennung zurückliegt, desto mehr
nähert man sich vielleicht der Objektivität, aber auch das nicht zwangsläufig.
Um den Charakter eines Menschen zu beurteilen, reicht der Expartner als Quelle zumindest nicht aus. Genau so wenig, wie der aktuelle Partner ausreicht, der frisch verliebt natürlich nur Gutes zu erzählen weiß.
Der oder die Ex kennt einen Menschen zwar besser, hat aber häufig auch "Falschbelastungsmotive"; und das müssen keine bewussten Lügen sein. Es ist einfach die Wahrnehmung, die durch negative Emotionen verzerrt sein kann, an denen nicht nur der Andere schuld ist.
War der Partner, welcher so handelte ein Einzel- oder Scheidungskind?
An einer Umfrage, die irgendwelche Besonderheiten von Einzel- und Scheidungskindern zum Thema hat, werden sich immer mehrheitlich Leute beteiligen, die entweder selbst Einzel- oder Scheidungskinder sind, oder solche, die aus irgendeinem Grund Interesse an der Thematik haben (z.B., weil der Partner oder der Expartner ein Einzel- oder Scheidungskind war und sie glauben, dass dies bei Beziehungsproblemen eine Rolle gespielt haben könnte).
Weniger beteiligen werden sich Leute, die sich darüber noch nie Gedanken gemacht haben, weil sie überhaupt keine Besonderheiten bei Einzel- und Scheidungskindern wahrnehmen. Die Wahrnehmung dieser Menschen als völlig normal ist damit unterrepräsentiert.
Und das fördert wiederum deine Sichtweise.
Ich beteilige mich hier z.B. nur, weil ich früher so oft gefragt wurde, ob ich Einzelkind sei - ich war etwas eigenwillig, hatte aber einen Bruder, deshalb interessiert mich dieses Vorurteil. Sonst hätte ich mich hier nicht beteiligt, weil ich Einzel- und Scheidungskinder als völlig normal wahrnehme.
An deiner Umfrage haben aber deutlich mehr Einzel- und Scheidungskinder teilgenommen als Leute, die in keine dieser beiden Kategorien fallen.
Das sollte dir schon zu denken geben.
Außerdem schmeißt du ja Einzel- und Scheidungskinder in einen Topf, obwohl gar nicht klar ist, ob daraus auch ganz unterschiedliche, vielleicht sogar konträre "Störungen" enstehen können, wenn überhaupt.