@hanauer1969
Es ist schade das meist sich gerade Einzel- und Scheidungskinder gleich angegriffen fühlen(zumindest aus der meiner subjektiven Sicht), obwohl es nur Meinungen sind. Liegt es daran, das keine anderen Meinungen akzeptiert werden können? Doch so bestätigen Sie doch erst ihre sozialen Defizite oder?
So gesehen kannst du jeder beliebigen Menschengruppe soziale Defizite unterstellen - und es als Bestätigung deiner Vorurteile ansehen, so bald dir ein paar Leute aus dieser Gruppe widersprechen.
Sorry, aber ich glaube, du hast dich da in etwas verrannt.
Du versuchst das Scheitern von Beziehungen aus deinem Umfeld (und nicht zuletzt deiner eigenen) zu verstehen, indem du irgendwelche Gemeinsamkeiten suchst, die noch nicht mal Gemeinsamkeiten sind.
Du wirfst Einzel- und Scheidungskinder in einen Topf, als sei es NULL Unterschied, ob man als Einzelkind behütet mit beiden Eltern aufwächst, oder ob man Einzelkind und zusätzlich noch Scheidungskind ist; oder ob man Scheidungskind mit drei Geschwistern ist.
Könnte das nicht ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Beziehungsfähigkeit haben, falls es überhaupt welche haben muss?
Das hast du bei deiner Umfrage nicht bedacht. Ist ja irgendwie alles dasselbe, weil aus deiner Sicht irgendwie nicht optimal.
Außerdem fragst du bei Einzelkindern nicht mal nach, ob sie bis zur Einschulung nur zu Hause von Mutti verhätschelt worden sind, oder ob sie in der Kinderkrippe und im Kindergarten waren.
Könnte das nicht auch wichtig sein, wenn es um die Entwicklung sozialer Kompetenzen geht?
Ich würde mich aber auch dann fragen, warum man als Geschwisterkind als Einzelkind eingestuft wurden bin.
Warum ich von ganz bestimmten Leuten (!) dafür gehalten wurde, weiß ich.
Diese Leute hatten ein ganz bestimmtes Bild davon, wie ein "Geschwisterkind" zu sein hat. Nämlich opportunistisch und angepasst; mit einem sicheren Instinkt dafür, wo sein Platz in der jeweiligen Hackordnung ist - und weit davon entfernt, diese Hackordnung zu hinterfragen; ganz egal, wie bescheuert sie ist.
Dass gerade solche Hohlköpfe mich für ein Einzelkind gehalten haben, lag wohl daran, dass ich kein opportunistisches Herdentier bin, das sich jeder noch so blödsinnigen Gruppendynamik anpasst.
Mein Bruder hat das ähnlich gehandhabt. Wir hatten zwar keine riesigen Cliquen um uns herum, aber die Freunde, die wir hatten, waren immer gut ausgesucht und verlässlich. Meiner Meinung nach spricht das nicht gegen unsere Sozialkompetenz.
Und Geschwister hindern einen denkenden Menschen ganz sicher nicht daran, sich eine eigene Meinung zu bilden. Je nachdem, welches Klima in der Familie herrscht, können Geschwister sogar dazu beitragen, dass sich streitbare und selbstbewusste Persönlichkeiten bilden.
Außerdem ist ein Mensch die Summe seiner Erfahrungen.
Je länger dieser Mensch bereits erwachsen ist, desto mehr ist auf der Festplatte gespeichert - und desto weniger spielt es eine Rolle, ob er ein Einzelkind war und ob sich seine Eltern haben scheiden lassen. Der Prozentsatz, den das in seinen Erinnerungen einnimmt, sinkt mit jeder neuen Erfahrung, die er selbst macht.
Ein Kindheitstrauma muss schon sehr, sehr schlimm sein, um ein Leben lang den gleichen Stellenwert zu behalten. Das ist vielleicht bei schwerem sexuellen Missbrauch der Fall, weil der Mensch dadurch evtl. gehindert wird, eigene Liebensbeziehungen einzugehen.
Eine Scheidung der Eltern aus "normalen" Gründen (ohne häusliche Gewalt) verliert aber im Erwachsenenleben relativ schnell an Bedeutung.