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Gewalt in einer Beziehung

Das geht garnicht daß ein Mann eine Frau schlägt. MÄNNER sind immer stärker als die Frauen( in der Regel).

Ich erinnere noch mal dezent daran, dass die Opfer nicht immer Frauen sind.
@LuciLime
Das stimmt auch, Männer können Opfer sein, kommt aber nicht so oft vor.
Von Kindern möchte ich garnicht erst sprechen.

Grundsätzlich sind aber Frauen die Opfer...
********lack Frau
19.017 Beiträge
@*********aus37

Das Problem wird aber eher verschärft, wenn die erhoffte Hilfe aus bleibt.
Du selbst geschrieben:
"Mir hat man geraten ihn anzuzeigen...Das tat ich nicht weil ich dann weiter mit ihm zutun gehabt hätte." Aber was macht die Frau in Not, wenn sie eben keine Papiere, kein Geld und keine Möglichkeit hat, dieser Not auszuweichen?
Wenn dann nicht mal Verlaß darauf ist, daß Frauenhäuser sie aufnehmen, dann ist etwas ganz und gar nicht in Ordnung, besonders wenn es dann auch noch um Kinder geht.
Dann ist der sicher gut gemeinte Rat, sich das nicht gefallen zu lassen, etwas kurz gegriffen oder findest Du nicht?

In dem Frauenhaus wo ich gearbeitet habe, war eine Auslastung von 120 %.
D.h. das es Tage gab, wo ein Zimmer gleich mehrfach belegt war, weil sich kurzfristig eine andere Unterbringung ergeben hatte, die besser war. Für das Personal sicher eine umfangreiche Mehraufgabe in allen Bereichen.
Aber auch für die Frauen/Kinder war das nicht einfach. Da war es so schnell nichts mit zur Ruhe kommen, Kraft tanken. Doch es wurde zumindest geholfen.
Wenn sich die Zahlen jetzt so ins Negative gedreht haben, dann ist das ein aufschreckende Signal.

WiB
@womaninblack
Du hast unbedingt Recht. Du hast natürlich mehr Erfahrung...

Hut ab vor Deiner Arbeit in solchen Einrichtungen. Genau diese Menschen brauchen wir immer mehr.
Ich selber bin Krankenschwester und habe auch die Ergebnisse von Gewalt gesehen.
Ich bin natürlich weit von dem was Du an Erfahrungen gesammelt hast entfernt.



*top*
*********asure Frau
1.686 Beiträge
Grundsätzlich sind aber Frauen die Opfer...

In einem Drittel der Fälle ist der Mann das Opfer (Zahlen von der Staatsanwalt des Kantons Zürich von diesem Herbst). Und es darf mit einigem Grund vermutet werden, dass in diesen Fällen die Dunkelziffer noch grösser ist als bei den geschlagenen Frauen.
Und dann gibt es auch noch die Fälle (und nicht zuwenige), in denen Kinder ihre Eltern schlagen.
Ich denke nicht, dass irgendwem irgendwie geholfen ist, wenn man die Augen davor verschliesst, dass es das typische Täterprofil eben nicht gibt.
Genau sowenig wie es ein typisches Opferprofil gibt.

Mir hat man geraten ihn anzuzeigen...Das tat ich nicht weil ich dann weiter mit ihm zutun gehabt hätte.

Das verstehe ich, dass du das nicht getan hast. Aber sonderlich zielführend ist es natürlich nicht, keine Anzeige zu erstatten.
Ich denke nicht, dass irgendwem irgendwie geholfen ist, wenn man die Augen davor verschliesst, dass es das typische Täterprofil eben nicht gibt.

Das gibt es eben leider doch und es ist männlich, sobald man als Kriterium tatsächliche Gefahr für die Gesundheit/das Leben ansetzt.Dazu gibt es zuverlässige Zahlen .

Wer mag, kann sich das mal durchlesen, da sind die Mechanismen ganz gut beschrieben und es gibt einiges an Fakten:

http://www.ifk-vehlefanz.de/sites/curriculum-site/currend.pdf
*********asure Frau
1.686 Beiträge
Das gibt es eben leider doch und es ist männlich, sobald man als Kriterium tatsächliche Gefahr für die Gesundheit/das Leben ansetzt.

So ein wirklich gutes Kriterium ist das aber nicht, ja? Ich mein nur, weil da ja jegliches subjektive Empfinden von Gewalt seitens des Opfers, sei das nun weiblich oder männlich, zwischen Stuhl und Bank fällt.

Dazu gibt es zuverlässige Zahlen .

Wo? Hab keine Lust, 89 Seiten durchzulesen um irgendwo Zahlen zu finden, die dann allenfalls nicht einmal überprüfbar sind.

Wer mag, kann sich das mal durchlesen, da sind die Mechanismen ganz gut beschrieben und es gibt einiges an Fakten:

http://www.ifk-vehlefanz.de/sites/curriculum-site/currend.pdf

Zitat von Seite 4 des Papiers:
"In diesem Curriculum geht es ausschließlich um das Thema Gewalt gegen Frauen und ihre Auswirkungen auf ihre mitbetroffenen Kinder."
Ein solches Papier finde ich persönlich jetzt nicht wirklich eine gute Begründung, warum es den typischen Täter eben doch geben soll respektive warum er männlich sein soll.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
painispleasure

Ich sehe das genauso. Ich habe aber mal, wenn auch nur quergelesen gelesen, in das Papier hineingeschaut.

Zahlen sind immer auch maniüulierbar, wenn ich sie nur für das nehme, für das ich sie brauche.

Und in diesem Papier wird letztendlich wieder nur die eine Seite beschrieben, die Weibliche.
Ein System besteht aber erstens immer aus zwei Seiten, die aus meiner Sicht immer auch gleichwertig betrachtet werden müssen. zweitens wird hier, weil der Fokus allein auf von Gewalt betroffene Frauen liegt, eben auch nur diese Seite beleuchtet, das Gewalt ebenfalls von Frauen ausgeht liegt eben nicht im Fokus und wird auch gesellschaftlich nicht gesehen.

Das wenige was ich über die Ursachen lesen konnte war wenig teifgehend und für mich eigentlich das Klischee des schlagenden Mannes, auf Ursachen wird da wenig eingegangen, ausser das es eben eine Art gesellschaftliche Problematik ist, weil Männer immer noch in althergebrachten Rollenklischees denken und sich einer gesellschaftlichen Machtposition sicher seien.

Mir ist diese Sichtweise zu dürftig. Es wird letztlich auch immer noch in Schuld und Unschuld unterschieden, ohne die systematik dahinter zu erkennen und andere Wege der Ursachenforschung anzuerkennen. Die Schuldfrage hilft wenig bis gar nichts bei der Aufdröselung von Ursache und Wirkung.

Für mich erschreckend war eine Tagung, die ich vor einiger Zeit besuchte, bei der der Fokus auch ausschliesslich auf Frauen lag und die Gewalt gegen Männer völlig ausgeschlossen war aus der Diskussion. Ebenso wurde die Frage, warum wenig oder gar nicht über die Ursachen, warum es zu Gewalt in Beziehungen kommt und was im Rahmen von Prävention auch mit Männern geforscht würde, fast schon empört zurückgewiesen.

Die Initiatorinnen dieser Tagung waren ausschließlich altgediente Frauen aus der Frauenbewegung, für die es offenbar nur diese eine Sichtweise geben konnte.

Es ist aber ein gesamtgesellschaftliches Problem, für das sowohl bei der Forschung, der Prävention und der Beratung alle Seiten mit einbezogen werden müssten. Und eine genderübergreifende Sichtweise angestrebt werden müsste.
Ich meine, daß auf der verlinkten Seite irgendwo Verweise auf die bislang größten Langzeitstudien zum Thema zu finden waren.
Die aufwendigste stammt aus den USA. Da wurden mit Hilfe hunderter Ärzte und Psychologen die Verläufe gewalttätiger Beziehungen über 10 Jahre hinweg ausgewertet (Gewalt insgesamt, nicht nur die von Männern)und etwa dreiviertel der Beziehungen ähnelte sich.
Und ja, das Ergebnis entspricht genau dem blöden Klishee vom sich unterlegen fühlenden Mann der das mit seinem tradierten Rollenbild nicht in Einklang bringen kann.Die Fälle, in denen ich persönlich damit konfrontiert war, hätten als Musterbeispiel dazu dienen können.Jeweils verbunden mit sehr realer Lebensgefahr für die Frau.
Nur weil das einem Klischee entspricht, kann man es doch nicht ausblenden.

So ein wirklich gutes Kriterium ist das aber nicht, ja?

Das magst Du anders sehen, wenn Du mit dem Unterschied konfrontiert wirst.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*******est

Ich würde es auch nicht in Frage stellen wollen, da ich eben die Auswirkungen männlicher Gewalt in meiner Arbeit eben auch allzu häufig gesehen habe. Und aus den Erzählungen der Frauen und auch bei Gesprächen mit den dazugehörigen Männern, kristallisierte sich auch genau dieses Bild heraus. Deswegen gibt es aber immer noch kein allgemeingültiges Muster und ebenfalls wird die Gewalt gegen Männer eben nicht erforscht, denn auch Frauen sind in Beziehungen durchaus in der Lage Gewalt anzuwenden.

Und es beleuchtet eben auch nicht die Ursachenforschung bei Männern, was aber zur Verhinderung und Deutlichmachung genauso dazu gehört, zumindest aus meiner Sicht.

Was hilft es letztlich einen Status Quo festzuzementieren, wenn nicht versucht wird daraus Lösungsansätze ausserhalb von Schuldzuweisung zu finden?

Ich frage mich seit heute morgen, warum ich das Bild vom schlagenden Dom im BDSM nicht aus dem Kopf bekomme und die Frage, ob das eine ritualisierte Sublimierung ist, mit den eigenen Mustern umzugehen, als konsensuale Ausübung von Gewalt. Wohlwissend, das ich mich damit ordentlich in die Nesseln setzen könnte und ein Aufschrei durch das Forum hallen könnte.
Und es beleuchtet eben auch nicht die Ursachenforschung bei Männern, was aber zur Verhinderung und Deutlichmachung genauso dazu gehört, zumindest aus meiner Sicht.

Die Ursachen , zumindest in den Standardfällen sind doch bekannt: es gibt ein gesellschaftliches Klima, welches das begünstigt.Man ist sich sogar relativ einig, daß Therapie meist unwirksam ist, weil es sich um erlerntes Verhalten, nicht um pathologisches im klassischen Sinne handelt.Es fehlt das Unrechtsempfinden.
Es geht um Weltbilder und die Tasache, daß während der Kindheit gelernt wird, daß physische Überlegenheit Recht ersetzen kann.
Das lernen zunehmend auch Mädchen.Vielleicht liegt darin der erkennbare Wandel der leidlich moderneren Gesellschaft.

Ich frage mich seit heute morgen, warum ich das Bild vom schlagenden Dom im BDSM nicht aus dem Kopf bekomme und die Frage, ob das eine ritualisierte Sublimierung ist, mit den eigenen Mustern umzugehen, als konsensuale Ausübung von Gewalt. Wohlwissend, das ich mich damit ordentlich in die Nesseln setzen könnte und ein Aufschrei durch das Forum hallen könnte.

Trifft etwa mein Bild.
Ist dann in Euren Augen der/die Masochist/in am anderen Ende der Nahrungskette? *fiesgrins*
Wenn man die Ursache für den Drang Macht auszuüben beleuchtet(Kompensation und so) , steht der Masochist als Gegenentwurf (zumindest theoretisch) gar nicht so schlecht da.

Das betrifft aber nur das Spiel.
Im richtigen Leben sind es selten Masochisten, die unter Gewalt leiden(pathologische Fälle mal außen vor), weil sie die Situation nicht bewußt gewählt haben.
Das sind Entwicklungen.
Täterprofil und Belastungsfaktoren
*********asure:
Ich denke nicht, dass irgendwem irgendwie geholfen ist, wenn man die Augen davor verschliesst, dass es das typische Täterprofil eben nicht gibt.
Genau sowenig wie es ein typisches Opferprofil gibt.

... aber es gibt bei der Betrachtung von Gewaltbeziehungen wiederkehrende persönliche Faktoren, die sich sowohl auf Opfer- als auch auf Täterseite auffallend häufig wiederholen. Und dazu gehört die Mann-/Frau-Verteilung in der Täter-/Opferrolle.

Natürlich, auch andere Beziehungssituationen haben Belastungskriterien und dort kommt es auch nicht zwangsläufig zu psychischer oder physischer Gewalt. Es ist da ein wenig wie beim Haschisch-Konsum. Nicht jeder, der einen Joint geraucht hat, wird heroinabhängig. Aber auffallend viele derjenigen, die später heroinabhängig wurden, haben vorher auch Haschisch geraucht. Es bleibt nur noch die Frage, ob das Eine mit dem Anderen etwas zu tun hat.....

Aber http://www.joyclub.de/my/1887992.ofinterest11.html hat zu der Frage Täterprofil in meinen Augen zutreffend festgehalten,

********st11:
Das gibt es eben leider doch und es ist männlich, sobald man als Kriterium tatsächliche Gefahr für die Gesundheit/das Leben ansetzt.Dazu gibt es zuverlässige Zahlen .

Immer dann, wenn es für das oder die Opfer besonders gefährlich wird, sind meist Männer die Täter. Für mich weiterhin entscheidend und einer der größten Gewalt-Co-Faktoren und Hauptmitverursacher ist der in diesen Situationen ebenfalls häufig vorliegende weitreichende Alkoholkonsum.

Mit Besorgnis sehe ich aktuelle Entwicklungen in vielen deutschen Großstädten und die gesellschaftliche und politische Reaktion auf diese Herausforderungen. Gewalt verurteilen und die Situation bedauern tun nahezu alle. Das Engagement, solchen Entwicklungen entgegen zu steuern, ist jedoch sehr verhalten. Schließung von Beratungsstellen, Reduzierung von Stellen, Streichung von Finanzierungsbeiträgen, Sparzwang und Nullverschuldung.....

Ich formuliere es mal sehr sehr provokant: für alles Mögliche und Unmögliche braucht man in unserer Republik eine behördliche Erlaubnis, sonst ist's verboten - zum Beziehung eingehen und Kinderkriegen und -erziehen, mitunter also zu den wichtigsten Grundpfeilern und der Keimzellen unserer Republik, braucht man 'Nichts', kein Nachweis der Befähigung, werden die, die da Unterstützung bräuchten, schon immer allein gelassen.

Fehlende (Beziehungs-) Bildung, tradierte oder nach unserer Kulturvorstellung fehlgeleitete frauen- und familienfeindliche Rollenvorstellungen, Akzeptanz von Gewalt zur Lösung von Konflikten und was da noch alles zu nennen wäre.

Und plötzlich stehen wir wie NoMoreSex in ihrem Beitrag
Gewalt in einer Beziehung vor dem Problem, wie wir auf eine Situation, auf deren Entstehen wir nur dürftig vorbereitet waren, reagieren sollen, ohne je das geeignete Handwerkzeug hierfür vermittelt bekommen zu haben.

Ich vermute, ohne dass ich das im Einzelnen jetzt belegen könnte: Wir müssen zur Wiedergenesung der Opfer, der Therapierung der Opfer und Täter nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist weit mehr Geld in die Hand nehmen, als uns die Vorbereitung der Menschen auf solche Situationen kosten würde.

Mal ganz abgesehen von dem menschlichen Leid, dass dadurch womöglich vermieden oder vermindert werden könnte.....
********lack Frau
19.017 Beiträge
@*********onal

Ich vermute, ohne dass ich das im Einzelnen jetzt belegen könnte: Wir müssen zur Wiedergenesung der Opfer, der Therapierung der Opfer und Täter nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist weit mehr Geld in die Hand nehmen, als uns die Vorbereitung der Menschen auf solche Situationen kosten würde.

Das wird dann nur kurzfristig in den Mittelpunkt gerückt, wenn wieder einmal ein Amoklauf an einer Schule Tote und Verletzte zu beklagen sind oder es zu häuslichen Dramen kommt, wo dann Fragen kommen, wie konnte so etwas nur passieren.
Und nicht mal die Tatsachen, daß es keine Einzelfälle sind, erschreckt insoweit, daß man nach den Ursachen sucht und etwas dagegen tut.
Gewalt ist ein stetiger Begleiter geworden, die in Schulen und Alltag Einzug gehalten hat und immer wenn etwas Geld kostet, dann wird es schnell unter den Teppich gekehrt. Opfer bleiben auf der Strecke..............

alles eine Kosten-Nutzen-Rechnung geworden.

WiB
Ich sehe das ein wenig anders:

heute wird Gewalt stigmatisiert - früher war sie ein akzeptierter Alltagsbegleiter:

Lehrer und Eltern hatten ein Züchtigungsrecht - Ehemänner durften ihre Frauen schlagen - das war "normal".

Heute wird so getan, als sei Gewalt ein Zustand, der in unserer "verrohten" Gesellschaft etwas Neues sei- hervorgerufen durch Computerspiele und Fernsehsendungen zum Beispiel.

Ich möchte auf keinen Fall eine Lanze für die alten Zeiten brechen, aber wir sollten begreifen, dass der Mensch im Grunde seiner Seele immer noch der keulenschwingende Steinzeitmensch ist. *barbar*

Die Tünche unserer Zivilisation ist dünn...........
Da spricht
Novotna

etwas sehr Wahres an. *ja*
*********asure Frau
1.686 Beiträge
Immer dann, wenn es für das oder die Opfer besonders gefährlich wird, sind meist Männer die Täter.

Das mag sein, aber ich finde "Gefährlichkeit" ein schlechter Gradmesser, weil er das physische/psychische Leiden des Opfers weitgehend ausser Acht lässt.

Und zu was Novotna - völlig richtig - gesagt hat, möchte ich noch hinzufügen, dass heutzutage der Fokus praktisch ausschliesslich auf körperlicher Gewalt liegt.
Ich wohne in einer Siedlung mit Dutzenden von Kids und beobachte regelmässig, wie Mädchen Jungs verbal fertig machen (das haben die perfekt drauf, die kleinen Gören und sie wissen auch ganz genau, dass die Jungs Riesenärger kriegen, wenn sie körperlich werden) und kaum jemand kümmert's einen Dreck. Sobald aber mal einer der Jungs einem der Mädchen kräftig eine reinlangt (zwar sicher nicht die richtige Reaktion, aber doch verständlich), geht ein mordsmässiges Geschrei los.
*********asure:
Das mag sein, aber ich finde "Gefährlichkeit" ein schlechter Gradmesser, weil er das physische/psychische Leiden des Opfers weitgehend ausser Acht lässt.

*top*

Gewalt fängt ja nicht bei blauen Augen etc. an.

Prinzipiell würde ich der These zustimmen, dass Frauen, wenn es hart auf hart kommt, den größeren körperlichen (!!!) Schaden davontragen, weil sie meistens (Ausnahme bestätigen die Regel) physisch unterlegen sind.

Aber: Die Entscheidung, überhaupt zu Gewalt zu greifen, wird im Kopf getroffen. Voraussetzungen sind hier vor allem gewisse psychische Komponenten und nicht die physische Konstitution.
Ich kenne sogar eine Frau, die ganz genau weiß: Sie WÜRDE ihren Mann und ihren Sohn gerne schlagen. Dumm nur, dass beide sie körperlich überragen und sie ganz genau kalkuliert: "Sollte (wohlgemerkt SOLLTE) einer von beiden sich wehren, dann ist sie am Ende diejenige, der es mehr weh tut..."
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich wohne in einer Siedlung mit Dutzenden von Kids und beobachte regelmässig, wie Mädchen Jungs verbal fertig machen (das haben die perfekt drauf, die kleinen Gören und sie wissen auch ganz genau, dass die Jungs Riesenärger kriegen, wenn sie körperlich werden) und kaum jemand kümmert's einen Dreck. Sobald aber mal einer der Jungs einem der Mädchen kräftig eine reinlangt (zwar sicher nicht die richtige Reaktion, aber doch verständlich), geht ein mordsmässiges Geschrei los.

Das kann ich - als Mutter eines Jungen im Kindergartenalter - nur bestätigen. Den Jungs erziehen wir Rücksicht und Respekt vor Mädchen an und gewaltlose Konfliktlösung und die Mädels treten da auf wie "little miss bossy pants". Die Jungen werden regelmäßig von den kleinen, in pinken Glitzer gekleideten Zicken quer über den Spielplatz gescheucht und verbal heruntergeputzt.

Das ist dann wohl so eine Art umgekehrte Diskriminierung, wenn Mädcheneltern ihrem Nachwuchs jetzt beibringen, sich mit Händen, Füßen und Wörtern gegen jede Form von männlicher Präsenz zur Wehr zu setzen.

Mich als Mutter stellt das oft vor unlösbare Aufgaben. Wie erkläre ich meinem Sohn, dass er Mädchen zu respektieren und nett zu behandeln hat, sich aber bitte auch nicht herumschubsen lassen braucht... ?
********lack Frau
19.017 Beiträge
@****tna

Das Gewalt früher legitim war, ist unstrittig. Aber wie heißt es so schön "aus gemachten Fehlern Nichts gelernt!"

Ich möchte auf keinen Fall eine Lanze für die alten Zeiten brechen, aber wir sollten begreifen, dass der Mensch im Grunde seiner Seele immer noch der keulenschwingende Steinzeitmensch ist. *barbar*

Ich finde es eher kontraproduktiv, wenn man sich auf Steinzeit - Gene beruft.
Und ich meine, es ist ein Unterschied, ob man aus Hilfslosigkeit zur Gewalt greift, weil man sie vielleicht selbst so erfahren hat oder ob es legitim war mit Gewalt zu erziehen und auch noch davon aus ging, daß dies gut und richtig sei.
Fakt ist, damit erzieht niemand irgendwer, man erzeugt nur Angst und Schrecken.

WiB
Prinzipiell würde ich der These zustimmen, dass Frauen, wenn es hart auf hart kommt, den größeren körperlichen (!!!) Schaden davontragen, weil sie meistens (Ausnahme bestätigen die Regel) physisch unterlegen sind.

Das klingt , als ginge es dabei in der Regel um normale Konflikte, mit wechselnden Auslösern. Das ist mitnichten so.
Es geht oft um ein gefühltes Anrecht auf Macht in Differenz zur Realität.

Das Problem mit der Gleichgewichtung männlicher und weiblicher Gewalt ist die damit einhergehende Instrumentalisierung dieses "Ausgleiches".
Die Tatsache, daß ein Mann in Deutschland auch heute noch straffrei jahrelang seine Frau zusammentreten darf wird befördert durch eine neue "die sind ja auch nicht besser " Haltung, weil man meint, eine im Affekt gegebene Ohrfeige(typisch weibliche Gewaltform) sei gleichzusetzen damit, daß ein Mann in aller Seelenruhe die Rollos runterläßt , um sich anschließend eine Stunde lang an seiner Frau zu vergehen.

Wir haben ziemlich perfide "Verjährungsregeln" (tatsächlich drei Monate, falls nicht rückwirkend eine Lebensgefährdung nachgewiesen werden kann, was nach der Zeit genau nicht mehr geht), weshalb praktisch jedes Verfahren aus Mangel an öffentlichem Interesse eingestellt wird und vor allem jahrelange Gewalt, also die durch sonst sogenannte Intensivtäter ist nach dieser Praxis gar nicht zu verfolgen .
Die einzige Chance die eine Frau tatsächlich hat, das strafverfolgen zu lassen ist, wenn sie es schafft im akuten Fall die Polizei zu rufen und dann auch noch dem Druck standhält, später die entsprechenden Aussagen zu machen.Auch dazu braucht es den Wiederholungsfall, ansonsten wird gegen geringe Geldbuße eingestellt.

Wer einen Strafzettel nicht bezahlt geht in's Gefängnis.
Das zeigt etwa die Gewichtung.

Wer sich mit Opfertraumatisierung ein wenig beschäftigt, dem ist klar, daß es gradezu grotesk ist, im akuten Fall juristisch zielführendes Verhalten von denen zu verlangen.

Aber das hat durchaus System, wie mir ein Fachanwalt dazu mal erklärt hat: Strafprozesse bringen kein Geld und die Zahl der zu verurteilenden(und unterzubringenden) Gewalttäter würde sich vervielfachen und es gibt gar nicht die Kapazitäten, damit wirklich rechtsstaatlich umzugehen.
Tatsächlich ist das der größte Teil der schweren Gewalttaten in der de Gesellschaft und ner wird mehrheitlich nicht verfolgt.

Aber schön, wenn wir uns auf ohrfeigende Frauen konzentrieren.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*******est

Ich stimme Deiner Argumentation grundsätzlich zu, daher auch mein "Danke"-Klick.

Ich glaube aber, man muss vorsichtig sein damit, Gewalt von Frauen in einer Grundsätzlichkeit auf eine Ohrfeige im Affekt zu reduzieren. Es gibt auch Frauen, die regelmäßig ausrasten und dann zu Hause die Kinder verprügeln und mit Gegenständen auf ihre Männer losgehen... das zu verharmlosen im Vergleich zu Männergewalt an Frauen wäre fatal.

Es geht ja nicht darum, Männergewalt an Frauen im Vergleich zu relativieren oder zu verharmlosen. Ich denke, das tut hier niemand.

Wir sagten es ein paar Seiten zuvor schon: es geht darum, Gewalt generell zu ahnden und nicht als Kavaliersdelikt abzutun und die Opfer zu schützen. Unabhängig vom Geschlecht.
Aber schön, wenn wir uns auf ohrfeigende Frauen konzentrieren.

Das ist jetzt aber wirklich eine extreme Verzerrung der Realität.

Und umso weniger wundert es mich, wenn männliche Opfer so beschämt sind, sich so selten Hilfe holen und die Dunkelziffer so hoch ist.

Denn wegen einer Ohrheige heult man ja nicht, oder?

Sorry, aber diese Denke ist ein Schlag ins Gesicht für jedes (männliche) Opfer.
Es gibt auch Frauen, die regelmäßig ausrasten und dann zu Hause die Kinder verprügeln und mit Gegenständen auf ihre Männer losgehen... das zu verharmlosen im Vergleich zu Männergewalt an Frauen wäre fatal.

Selbstverständlich gibt es die und es werden mehr.
Nur daß da nichts falsch verstanden wird:ich verharmlose da gar nichts .Für einen Mann in der Situation ist es kein Stück leichter, im Gegenteil. Er hat sich dann auch noch mit Rollenbildern auseinanderzusetzen, die ihn als Opfer gar nicht akzeptieren.Das ist dann die Höchststrafe für ihn.

Aber mal Hand auf's Herz: wieviele Männer gibt es, die sich nicht nur in Notunterkünfte flüchten, weil sie von der akuten Situation weg müssen, sondern welche, die ihren Aufenthalt geheim halten müssen, um der Nachstellung ihrer gewalttätigen Frauen auch langfristig zu entgehen?

Die Frau als des Mannes Untertan/Besitz ist immernoch präsent in den Vorstellungen vieler Männer und genau da kommt das her.

Ich darf mal zwei Männer alleine aus meinem privaten Umfeld zitieren:
a.)

"eine Frau darf beruflich nicht mehr darstellen als ihr Mann" (tat sie aus Versehen doch und wurde hart bestraft)

b.)

"Eine Beziehung kann nur von einem dominiert werden und das ist der Mann"

Die Aggression gewalttätiger Frauen hat schon prinzipbedingt nichts mit Welt/Rollenbildern zu tun.Die geht vermutlich auf eine spezielle Biographie zurück und solche Fälle gibt es bei den Männern dann noch zusätzlich.
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