Im Alltag
bereue ich ständig irgendetwas:
War es nötig, direkt eine ganze Flasche Wein zu trinken?
Habe ich meiner Kollegin/meiner Mutter/einem Freund diese Bemerkung WIRKLICH an den Kopf knallen müssen?
Musste ich an DER Stelle wieder so ungeduldig sein?
Hätte ich heute nicht mal einfach die flachen Schuhe nehmen können, wo ich heute so viel rumrennen muss?
So, diese ganzen "Hätte-Hätte-Fahrradkette"- Gedanken.
Den einen oder anderen Mann bereue ich auch. Naja, nicht den Mann, aber vielleicht die Tatsache, den einen oder anderen nicht schon früher abgeschossen zu haben. Oder doch auf einen Blender reingefallen zu sein. Hätte man sich schon sparen können.
Die großen Lebensentscheidungen aber, die bereue ich nicht - auch wenn sich vielleicht eine als "fehlerhaft" zeigen wird. So bin ich zu dem geworden, was ich bin. Das kann ich kaum bereuen.
Und dieses "ich wär so gern wieder Mitte 20" - das habe ich auch überhaupt nicht. Und wenn, dann natürlich nur, wenn man es mit dem Wissen von heute sein könnte.
Ansonsten kann ich gut darauf verzichten durch diese Welt zu stapfen in dem Glauben, ich wüsst jetzt wie der Hase läuft nur um festzustellen, dass ich nicht weiß. Diese Omnipotenz-Phantasien sind aber ein Privileg der Jugend und des jungen Erwachsenenalters - das macht sie ja so unheimlich... süß!
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