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Selbstmord

**********es_nw Frau
1.832 Beiträge
Themenersteller 
Selbstmord
Hallo JC Gemeinde!!!
Mal ein ernsteres Thema.
Vor einigen Tagen hat sich ein junger Mann bei mir schräg hinter dem Haus vor einen Zug geworfen.
Das fand ich ziemlich schlimm.
Nicht nur,dass er seinem Leben ein Ende setzen wollte,sondern auch die Art,die er gewählt hat.
Unschuldige Menschen wurden ja auch Zeuge seines letzten Auftritt's.
In meiner Familie hat es auch mal einen Selbstmord gegeben.
Ein Cousin meinerseits.

Ich bin immer der Meinung,dass es doch nichts gibt,was so krass ist,dass es nicht irgentwie zu bewältigen wäre.
Warum bringen sich manche Menschen selbst um?
Der junge Mann hat mich jetzt dazu gebracht,dieses Thema zu erstellen.
Ich würde gern Eure Meinung mal hören,wie Ihr über den Freitod denkt.
Findet Ihr es feige?
Befürwortet Ihr es,wenn jemand entscheidet,seinem/ihren Leben ein Ende zu setzen?
Habt Ihr Erfahrungen zu diesem Thema machen müssen?
Mich interessiert Eure Meinung zu diesem ernsten Thema...


Jessie_James
Selbstmord ist ein sehr schwieriges Thema, besonders wenn man auch ein Bezug oder Freunde hat, die den Freitod wählten.

Ich würde es sicher nicht als Feige betiteln, sondern als Hilfeschrei. Ich habe auch Menschen in meinem Umfeld durch den Freitod verloren. Im Endefekt muss ich es einfach akzeptieren, habe keine ander Wahl. Aber ich weiss auch dass es in einer Hilflosigkeit geschehen ist. Man sieht nicht in einen Menschen, auch wenn es der beste Freund ist. Niemand kann in einen andren hineinsehen, wenn es der andere nicht zulässt.

Vor Jahren sass ich mit einem Freund zusammen der mir sein Leid erzählte ( Beziehungsstress ). Wir hatten ein gutes Gespräch und verabredeteten uns für die nächsten Tage. Ein paar Stunden danach bekam ich einen Anruf dass er sich umbrachte. Es war ein Schock, aber ich hätte mit keiner Sekunde daran gedacht. Es war eine Kurzschlusshandlung. Aber ich konnte ihn nicht zurückholen. Konnte nur sein Tun akzeptieren, es war nicht leicht.

Befürwortet Ihr es,wenn jemand entscheidet,seinem/ihren Leben ein Ende zu setzen?

Das ist nicht möglich, nach meinem Denken. Befürworten kann man so was nicht. Ich würde immer das Gespräch suchen wenn ich wüsste dass jemand vor diesem Schritt steht, versuchen neue Wege zu finden oder anderswie Hilfe zu suchen. Aber nicht sagen; Ja, mach mal, bring dich um.

Sehr viele Menschen stehen vor diesem Schritt. Manche suchen Hilfe, andere verschliessen sich, überspielen ihren Kummer. Jeder der es schafft aus diesem Dilema rauszukommen ist danach froh, einen neuen Weg gefunden zu haben. Einen neuen Weg zurück ins Leben.

Niemand ist verantwortlich für das Tun eines anderen Menschen. Wenn sich jemand umbringt ist es der Entschluss, den dieser Mensch selbst wählt. Aber vielleicht denken wir mehr darüber nach, ob uns jemand braucht. Dazu sind Freundschaften da. Auch in Stuationen, in denen es schwer sein wird, jemand das Leben lebenswert zu machen

Lg H
*********le10 Mann
526 Beiträge
Wenn du gern über dieses Thema liest, zieh dir doch alles rein, was nach dem Tod von Robert Enke so geschrieben wurde (in Presse und Internet).

Ich denke, da wurde von heuchlerischem Mist über ernste Anteilnahme über gut gemeinte, schlecht ausgeführte Ratschläge bis zu guten Analysen und Erklärungen alles, aber wirklich alles, genannt.

Und auch Selbstmorde kannst du nicht pauschalisieren. Mal ist es feige, mal krank, mal im Affekt und mal lange geplant. Aber "fairer" ist ein Selbstmord immer, wenn keine zweite Person direkt involviert wird, also ist die Schienen-Tod niemals die beste Lösung der Durchführung.
Guten Abend,

meines Erachtens ist das ein Thema, das in "medizinische Themen" gehören könnte und im Zusammenhang mit zahlreichen Diskussionen über psychische Erkrankungen steht.

Der Begriff "Selbstmord" sollte vermieden werden. Er ist zwar landläufig gebräuchlich, enthält aber den Begriff "Mord". Doch Mord ist eine Straftat. Und es ist kein Verbrechen, sich selbst das Leben zu nehmen, es ist eine Entscheidung, die den meisten Menschen fremd bleiben dürfte. Aber sie ist mir verständlich. Sehr sogar. Es gibt Situationen, wo sie die ultima ratio ist.

Die Ursachen können vielfältig sein. Suizid ist oft das Ende eines langen Leidensweges. Oft gibt es im Vorfeld psychische Erkrankungen, therapiert oder untherapiert. Die Zahl psychischer Erkrankungen, vor allem Ängste und Depressionen hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Wen wundert es? Mich zumindest nicht.

Wir leben leider in einer Gesellschaft, die Menschen sehr oft in ausweglos scheinende Situationen bringt, massiver Druck führt zu Überforderung, Stress, Burnout. Wer nicht mehr brauchbar ist, wird ausgemustert wie ein alter Lappen und weggeworfen. Das daraus Erkrankungen entstehen, kein Wunder.

Leider sind viele dieser Dinge tabuisiert. Ein Fehler, es benötigt einen gesamtgesellschaftlichen Dialog und eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensverhältnisse. Dann werden auch diese Erkrankungen und u. U. auch Suizide weniger werden.

Ich hoffe sehr, dass jeder Mensch in einer ausweglosen Lage schnell und kompetente Hilfe findet. Und den Mut hat, diese Hilfe zu suchen und anzunehmen.

Wer mag, kann zum Beispiel hier Informationen finden:

http://www.deutsche-depressionshilfe.de/

http://kompetenznetz-depression.de/ (dort ist auch eine Liste mit Anschriften von Krisendiensten)

Q.
With between 250,000 and 300,000 suicides a year, China accounts for about a quarter of the global total, according to medical sources.

http://www.asiaone.com/News/ … /A1Story20081209-106506.html


um einmal die größenordnung darzustellen...

wenn man sich diesem thema nähert, erschreckt es fast, in welchen größenordnung man sich da bewegt...

Ja, das Thema hat eine gewaltige Dimension. Beim statistischen Bundesamt fand ich gerade diesen Artikel, allerdings bereits 3 Jahre alt:

http://www.destatis.de/jetsp … uellSuizid,property=file.pdf

Habt Ihr das mitbekommen:

http://www.augsburger-allgem … id,2_puid,2_pageid,4290.html

Ist scheinbar in dem Hype um Sarrazin untergegangen.
*****aar Paar
2.682 Beiträge
zu den gruenden kann man nur mutmassen.

Aus meinem direkten freundeskreis hat sich vor jahren auch einer das leben genommen.
er war erfolgreich im job hatte geld einen schlag bei frauen wir hatten immer das gefuehl was der anpakt das gelingt...
eines abends es war ein samstag waren wir in unserer kneipe lustige rund alle super da steht er auf und sagt es war schoen mit euch aber ich werde mich jetzt umbringen....
Wir lachten er grinst geht raus und erschiesst sich auf der Strasse, kein 10m von uns entfernt.....
Und verdammt wir wissen noch immer nicht warum!

Und das ist das schlimmste daran!
**********es_nw Frau
1.832 Beiträge
Themenersteller 
Jetzt musste ich aber doch schlucken...
Ich hätte es auch erst für einen Scherz gehalten.
Um Gottes Willen...
Das tut mir sehr leid.
Es ist immer schwer,wenn man zurück bleibt und sich nach dem WARUM fragt...


Lg,Jessie_James
*****aar Paar
2.682 Beiträge
Es war kein Scherz.. und immer wenn man dieses erzaehlt sagen die leute das ist aber eine kuriose geschichte.. und einige von uns hatten und haben da noch ihre probleme mit.
Das einzige was ich daraus gelernt habe, hoer gut hin und gut zu wenn jemand etwas sagt es koennte auch ein Hilfeschrei sein.
...
Es ist immer schwer,wenn man zurück bleibt und sich nach dem WARUM fragt

Das ist das schlimmste die Frage nach dem Warum??? ich suche schon seit 1998 die Frage nach dem warum.!


Ich habe in meinem Umfeld schon 4 Selbstmorde miterlebt...

näheres will ich gar nicht darstellen...


Ich hasse langsam die Menschen die sowas machen, obwohl sogar sehr sehr gute Freunde dabei waren.!
*********le10 Mann
526 Beiträge
@**********tpaar:

Was hätte denn genaues Hinhören BEI IHM geholfen? Du sagtest doch, ihm ging es super, alles hat geklappt, Frauen standen bei ihm Schlange etc...

War ihm sein irdisches Leben durch seinen Erfolg irgendwie zu langweilig? Das ist wirklich eine verdammt kuriose Geschichte mit ihm!
*****aar Paar
2.682 Beiträge
untouchable
...ich moechte hier niemanden in irgendeiner Weise angreifen oder zurrecht weisen, dass ist nicht mein Ding.
Durch meinen Beruf und div. Freiwillige arbeiten habe ich in Kursen und Fortbildungen doch so einiges darueber gelernt, wie man z.B. Warnsignale erkennen kann, was Personen gerne als floskeln benutzen bzw. wie sie Ihr vorhaben durch die Blume ausdruecken.
Sicher, es gibt auch hier keinerlei Garantie aber ich gGlaube halt wenn man ein paar Hinweise hat dann kann man reagieren, zumindest sollte man es Probieren.
Abgesehen davon ist es immer ein sch... gefuehl wenn jemand vor deinen Augen stirbt, egal wie. Durch meine Taetigkeit in Feuerwehr und auch als Ersthelfer im Betrieb ist dies LEIDER schon mehrfach passiert, liegt vielleicht auch daran das ich zu der Zeit auf dem Land gelebt habe und man sich da einfach besser kennt.
Dieses Gefuehl, Lebensmuede zu sein kennen sehr viele/ die einen Burnout haben / hatten.
Der Punkt ist einfach das viele nur noch Oberflaechlich denken und Handeln und das daran viele zu Grunde gehn.
Deshalb und das meinte ich eigentlich Hoere ich einfach besser hin wenn jemand was sagt.
Wie gesagt meine Meinung meine Erfahrungen dieses ist MEIN Empfinden.
*******466 Mann
37.498 Beiträge
War ihm sein irdisches Leben durch seinen Erfolg irgendwie zu langweilig?
"Aufhörn, wenn's am schönsten ist" kommt mir da nur in den Sinn.
Warum ?
Generell gilt:
Was in den Menschen die Suizid begehen vorgeht, ist nicht zu klären, da die Handlung die Möglichkeit einer späteren Auseinandersetzung mit dem Denken und Befinden unmöglich macht.


Aber für die Prävention, für Angehörige, ... ist das nicht wirklich zufriedenstellend.

Somit wirst du Jessie_James_nw keine Antwort auf dein Frage "Warum bringen sich manche Menschen selbst um?", denn die erfolgreichen kann man nicht mehr fragen.

So verbleiben die "Gescheitert" und Abschiedsbriefe. Und immer noch wird es schwer eine allgemeine Aussage zu finden. Zu groß ist die Abhängigkeit zum Alter, der Situation, dem psychischen Zustand. Im Ronald J.Comer "Klinische Psychologie" wird dem Aspekt "Suizid" ein ganzes Kapitel gewidmet.

Pro oder Contra
Feige ?

Das hängt vom dem jeweiligen Aspekt ab, unter dem man die Handlung betrachtet. Es gehört ein großes Handlungspotential dazu, sich die Pulsadern auf zuschneiden oder von einem Dach zu stürzen. Das mit "mutig" zu bezeichnen würde mir nur schelte einbringen.

Sich den Freunden, Bekannten, .. nicht anzuvertrauen, ihnen die Möglichkeit der Beteiligung, Hilfe nehmen und letzten Endes die Fragen unbeantwortet lassen und die anderen ihren Schuldgefühle überlassen. "Feige?"

"Er ist vor seinen Problemen davongelaufen. -> feige"
*ja* - das sagt jeder "außen" stehende. Die Welt eines Suizidalen ist ausreichend fremd, unverständlich, tabu und bedrohlich.

Wer so noch denkt und aufmerksam die Nachrichten im letzten Jahr um Robert Enke verfolgt hat, hat die Erklärungen zu Depressionen überhört. Da wird es schwer das Moment "feige" zu entkräften, denn das Vorstellungsvermögen und Einfühlungsvermögen für die spezielle Ausnahme-situation ist nicht gegeben.

Ich habe Respekt vor beiden. Die sich dem Leben stellen und die es beenden. Bedauerlich ist, dass es Kollateralschäden gibt. Ich möchte behaupten, dass dies den Menschen nicht bewusst ist. Unter Kollateralschäden verstehe ich den Zugfahrer, Passanten, die Partnerin, Freunde ...

---------------------------------------------

Vielleicht gibt es hier auch noch einige nicht genannte Aspekte / Ansichten: Psychische Erkrankungen: warum die angst vor`m selbstmord?????

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Neue Frage: Erkennbar ?
*gruebel* Grenzwertig. Es gibt die Ankündigung und den Versuch als "Hilfeschrei". Leise oder "laut" formuliert. wie Elaxpaar kann man manches erkennen. Erlernen oder gleiche erkennen gleiche.

Immer ? *nein*
Ich denke nicht. Ich denke, wer sich umbringen möchte und alle Hoffnung hat fahren lassen, wird auch keine Botschaften streuen. Warum das eigene Unternehmen gefährden, wenn es nur eine finale Lösung gibt ?


Ernst nehmen ? *ja* und immer
Ja, gibt Menschen die benutzen das Thema Suizid als Methode um (nur) Aufmerksamkeit zu erzeugen und von ihrer Umwelt nicht ernst genommen werden.

Es gibt Menschen die darüber reden ihr Leben zu beenden, mit ihren Äußerungen nicht ernst genommen werden und ihr Leben beenden.


Der ersten Gruppe muss klargemacht werden, dass sie sich andere Wege suchen muss, damit die zweite Gruppe die Hilfe erhält die sie indirekt sucht.

Das beinhaltet meinen Gegenüber ernst zu nehmen, auch wenn sich seine Welt meinen Gedanken nicht erschließt.
So auch *danke* an Quasi für Selbstmord
**********henkt Frau
7.374 Beiträge
Das Leben ist kein Muss.

Ich gebe niemandem das Recht, mir das Leben als Zwang aufzulegen. Ich bin mein Leben niemandem schuldig und lasse mir das auch nicht einreden.

Ich wurde nicht gefragt, ob ich lebe möchte, ergo werde ich nicht fragen, wenn ich es nicht mehr will.

Das Leben derzeit als freiwillig zu betrachten, ist für mich die Möglichkeit, weiter zu machen. Und das geht nur, weil ich weiß, ich muss nicht.

Ist jedem seine Sache, wie er sein Leben managed.
**af Mann
3.048 Beiträge
Ich finde schon das es eine Art von Feigheit ist. Trotz allem sehe ich sowas recht distanziert und wenn einer meint sich umbringen zu müssen dann werd ich nicht da stehen und sagen nein sondern ehr fragen was das Problem ist und warum dieser Mensch diese Art von Flucht wählt.
Gesellschaft, Religion, Ethik - sie haben den Selbstmord nicht gemocht in den letzten 2000 Jahren, der christlichen Konzeption vom Menschenleben folgend, der schon erb-schuldig auf die Welt kommt (die Sache mit dem Apfel) und tagein tagaus immer neue Schuld auf sich läd. Schuld haben heißt: in der Verpflichtung sein. Zwischen dem "Sie sind verpflichtet ..." des finanzamtlichen Schreibens und den diversen Moralisierungen von Pastoren, Umweltaktivisten und Verbraucherschützern besteht kein prinzipieller Unterschied. Diese Verpflichtungen gehen sehr weit - sie erstrecken sich bis zum staatlichen Anspruch, seine Untertanen in den Tod zu schicken: auf dem Schaffot, in den Gaskammern und Schützengräben. In zynischer Sicht - die meist zumindest ein Körnchen Wahrheit in sich birgt - kann man sogar dieses Morden und Brennen als ein Essential des Staates ansehen, über das er eifersüchtig wacht. Thomas Hobbes zumindest hat in seinem "Leviathan" auf ähnliche Weise den totalen Gewaltanspruch des Staates legitimiert.

Genau diesem Anspruch widersetzt sich der Selbstmörder in einer fundamentalen Weise. Der Zorn der staatlichen Mordmaschine, der mal wieder ein Schlachtopfer entgangen ist, kann gut abgelesen werden aus Geschichtsbuch-Sprüchen wie: "Er entzog sich seiner Verantwortung durch Selbstmord." Gemeint ist damit meist ein prominenter, unterlegener Kriegsgegner, der den Siegern nicht die schmatzende Freude gegönnt hat, ihn in einem Schauprozeß einer Beschimpfungsorgie zu unterziehen, und hernach "hinzurichten".

In politischer Sichtweise ist dieses "sich entziehen" wohl der Kern des Selbstmordes: der Selbstmörder kurbelt sämtlichen sozialen Verpflichtungen den Stinkefinger hoch, und das schürt die Wut derer, die von der Erfindung und der Propaganda sozialer Verpflichtungen leben - Politiker, Intellektuelle, Priester und ähnliches Gesocks - und erregt den irritierten Abscheu der von diesen geschorenen Schafe: derjenigen, denen man erfolgreich ihre "Verpflichtung" gegenüber Gesellschaft, Staat, Umwelt, Weltklima und der "Verantwortung für die künftigen Generationen" eingetrichtert hat, und willig genau ebendieses Joch trägt, daß der Selbstmörder entgültig abgeworfen hat. Aus der Sicht der Überlebenden ist er schlicht: ein Deserteur. Die Untertanen argen ihm, daß er den ihm zugewiesenen Teil an der Scheisse nicht mehr zu fressen bereit ist, die hohen Damen und Herren in den Schlössern und Palästen hingegen erachten es teils als Unverschämtheit, so fundamental den Sklavengehorsam, die Verpflichtung zum Scheissefressen zu rebellieren, teils grübeln sie über die Lücken ihres Herrschaftssystems: es gilt, Selbstmorde zu verhindern - "Suizidprävention" ist das Gebot der Stunde.

Seit langen Jahren schon ist der erste Satz des Essays "Politische Theologie I" von Carl Schmitt mein Lieblingsmotto: "Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand bestimmt." Gemeint ist derjenige Zustand, in dem alle normalen Regeln nicht mehr gelten. In diesem Sinne ist der Selbstmörder ein Mensch, der zumindest im letzten Akt und für den letzten Akt seines Lebens: seinen eigenen Tod, diese Souveränität nicht nur für sich in Anspruch nimmt, sondern sie auch in grandioser Art und Weise betätigt. Dafür gebührt ihm, zumindest meiner Ansicht nach, Respekt und Ehrerbietung.
...
@***le

Ist jedem seine Sache, wie er sein Leben managed.

dem stimme ich nur teilweise zu.! Wenn einer meint er will sein Leben beenden, klar steht jedem zu.! Aber dann soll er auch Gedanken drüber machen was nach ihm kommt...bzw das hernach managen.!
Irgendwie...
denke ich intuitiv genau so wie Seeleverschenkt...
Allerdings hat mir eine gute Freundin auch eine andere Sichtweise eröffnet:sie geht davon aus,dass Menschen die über Selbstmord nachdenken,Egoisten sind.
Denn das Leben der Menschen die sie lieben,ist danach nie wieder wie vorher.
So es also einen Menschen auf der Welt gibt,der einen liebt,solang hat man nicht das Recht,durch das eigene Beenden eines psychischen Schmerzes anderen auszulösen.
Da spielt Feigheit sicher auch mit rein in die Argumentation.
Man ist nach ihrer Meinung dafür verantwortlich,sich am Riemen zu reißen und sein Leben zu gestalten und alles andere ist davonstehlen,egal was es für andere bedeutet.

Ich als Psychologiestudentin muss da zwangsläufig anders denken,aber es ist ein überlegenswerter Ansatz,finde ich.
...
Allerdings hat mir eine gute Freundin auch eine andere Sichtweise eröffnet:sie geht davon aus,dass Menschen die über Selbstmord nachdenken,Egoisten sind.

Sie denkt allein das Nachdenken ist schon egoistsich ? *gruebel*

Ich denk schwer das die Menschen die Selbstmord begehen,irgendwie den Sinn des Lebens nicht richtig erkannt haben.!
Es ist doch so: Leben heist teilhaben und Dinge erleben...

Ist doch ein Geschenk das jeder bekommt man muss es nur annehmen! dann ist die Frage von Selbstmord vom Tisch.
******r20:
sie geht davon aus,dass Menschen die über Selbstmord nachdenken,Egoisten sind.
Ja, gesellschaftlich und moralisch ist das ein Ansatz (So auch das Töten von anderen generell verboten ist und nur unter ganz spezielle Ausnahmen erlaubt).

Wo endet nun das Recht auf Selbstbestimmung ? Der selbstversorgende Einsiedler auf der Hütten hat kein Netz, der darf also. Und dann ?

Ein Mensch will gehen und ein anderer hängt an ihm. Warum wiegt das Wohlbefinden des einen mehr als der Wunsch des anderen zu gehen ?

--------------------------------------------
Aus meiner Sicht handelt es sich bei dieser Auslegung und Wertung "Egoist" (die wir in nicht-abwertender Definition alle sind) um eine außen Ansicht.

Die ursprüngliche Frage war, was geht in diesen Menschen vor.


Ein guter Freund hat zu mir gesagt, "Ich möchte das mir zu jeder Zeit alle Handlungsmöglichkeiten offen stehen und ich mir der Konsequenzen bewusst bin."


Das Problem an Suizid (insbesondere im Rahmen einer Depression) ist, dass oft die Folgen für die Umwelt nicht präsent sind. Mögliche Gedankengänge "Ich bin allein..." "Keiner wird´s merken, wenn ..." "Ich bin nur eine Belastung ..."

Insbesondere das letzte Beispiel impliziert eine Win-Win Situation für den Denker und seine Umwelt.
...
@****hy:Naja,ernsthaftes darüber nachdenken empfindet sie so.
Das ist irgendwie auch eine Frage inwieweit gesellschaftliche Norm für alle gelten sollte/müsste/dürfte.
Darüber denke ich nach,seit ich etwas über Störungen etc lerne.
Wer hat das Recht MIR(z.B.)zu sagen,ich wäre krank,weil ich aus diversen Gründen gehen will?
Da kämpfen gesellschaftliche Normen gegen Selbstbestimmungsrecht.
Da gibt es vermutlich keine klare Linie und kein richtig und falsch,allerdings versucht unsere Gesellschaft alles außerhalb der Norm"wegzutherapieren",was ich für einen zweifelhaften Ansatz halte.
Ich glaube es gibt Menschen die sind charaktermäßig zu "schwach",sich in dieser Welt,wie sie nun einmal ist,zurechtzufinden.
Sollte man diese zwingen,90 Jahre alt zu werden und ebenso viele Jahre zu leiden,gestützt durch Medikamente,ohne Chance auf Heilung?
...
@****der

Sollte man diese zwingen,90 Jahre alt zu werden und ebenso viele Jahre zu leiden,gestützt durch Medikamente,ohne Chance auf Heilung?

du sprichst von dem Freitod wenn der Mensch unheilbar krank ist also absehbar (z.b. Krebs oder so ?

würde aber auch heissen jeder der sich selbst umbringt ist krank oder gestört ?

Das ist irgendwie auch eine Frage inwieweit gesellschaftliche Norm für alle gelten sollte/müsste/dürfte.


Was ist den eine "gesellschaftliche Norm" oder eine lebenswerte Kultur ? gibt es den eine der sich jeder anschliessen soll ? ich sag mal z.b der Europäschen Norm !
Jeder hält sich doch für den Nabel der Welt und darf das auch oder ?.!
Ja eben...
...das ist die Frage.Wenn jeder das darf stellt sich ja nicht die Frage-dann ist Freitod jedem freigestellt.

Nein,mit Leiden meinte ich psychisches Leiden.
Heißt das unbedingt krank/gestört?Sind doch im Endeffekt auch nur Schubladen.
Was ist denn die Motivation eines Menschen sich umzubringen,wenn es ihm gut geht?
...
Was ist denn die Motivation eines Menschen sich umzubringen,wenn es ihm gut geht?

vielleicht die Wiedergeburt ? oder evtl in das Reich der Emanzipation von den Doofen aufzusteigen ?

oder evtl der Glaube ?
vielleicht die drohende Klimveränderung ?
die Angst vorm Leben bzw der seelischen Verantwortung?
vielleicht werden dies Menschen ja von der dunklen Seite in ihnen angetrieben...In diesem dunklem Reich regieren halt Angst, Langeweile, Halluzinationen, Rauschzustände, oder einfach der pure Wahnsinn.

I don't now... was die Leute antreibt...evtl. sind sie ja doch vom Teufel besessen ?
Ich weiss es bei besten Willen nicht was diese Menschen antreibt welcher Wille als Drang gilt, oder welcher Trieb es ist.

KEINE AHNUNG


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