dann doch die ganze Geschichte zur Analyse
Die Zweifel sind die folgenden:
Ist es noch Liebe oder nur noch Freundschaft?
bzw reicht das was am Liebe da ist um auf Dauer glücklich zu werden?
Vielleicht hat ja jemand Lust sich meine wirklich sehr lange Geschichte durch zu lesen, ich hoffe ich schreibe nicht zu verworren, aber ich habe so viele Gedanken auf einmal:
Wir sind seit ziemlich exakt 6 Jahren zusammen,
Ich habe bereits vorher eine feste Beziehung von etwas über einem Jahr gehabt und mehrere Kleine Sachen, die sich Alters entsprechend immer um die 3 Monate hielten.
Er war laut meines Wissens lange Zeit (3Jahre)zur Endzeit seiner Jugend in seine damalige beste Freundin verliebt. Hatte ein paar Sexfreundschaften aber keine Freundin bis er mich traf.
Er hat bei einem Mädchen gedacht er sei verliebt, aber nach einigen Wochen die Beziehung beendet, weil er doch kein Kribbeln hatte und es sich mehr um Freundschaft handelt, sie sind jetzt auch noch Freunde.
Bei einer anderen Freundin mit der er über ein Jahr lang regelmäßig (sprich alle paar Wochen mal) Sex hatte, hat er sich gefragt weil es schon so beziehungs-ähnlich war, ob das nicht doch zu einer Beziehung werden könne, verneinte sich dies allerdings selbst, weil er sicher war, dass er nicht in sie verliebt war/sie nicht "romantisch" lieben konnte.
Dann kamen wir halt zusammen als ich 19 und er 20 war.
Wir hatten die ersten vier Jahre eine meist aufs Wochenende beschränkte Beziehung, trotz nur 30 Kilometer Entfernung dauerte Bus und bahn fahren 2 Stunden und das war neben Schule, Ausbildung und Zivi halt in der Woche nicht möglich.
Wir waren aber beide mit unseren gewählten Ausbildungen, er mit seinem Studium, ich mit meiner Ausbildung nicht glücklich und beschlossen zusammen unser "Traumstudium" zu beginnen und dafür auch gemeinsam ins die Niederlande zu ziehen.
Wir haben vorher schon einiges durchgestanden, ich habe in meiner Schul- und Ausbildungszeit ein paar mal großen Mist gebaut, wo er immer für mich da war, er hat nach kurzer Krebserkrankung seinen Vater verloren und hatte plötzlich eine sehr abhängige Mutter.
Er kam trotzdem mit mir nach Holland, wir schmiedeten Pläne für die Zukunft,
zu Anfang unserer Beziehung wollte keiner von uns später mal heiraten oder Kinder, aber wir spannen immer öfter über sowas rum.
ala "wenn wir später mal Kinder haben, machen wir das so und so..."
Nun gibt es zwei Dinge die sich geändert haben und heimlich hoffe Ich, dass sie in Zusammenhang stehen, er ist sich da aber nicht so sicher.
In der Zeit in der er begonnen hat zu zweifeln, hatten wir Sommerferien und nun beginnt das Praktikum, ich habe allerdings keine Stelle gefunden und suche noch, er konnte seins in der Firma eines Freundes bei dem er auch vorher arbeitete machen.
Ich neige zu Depressionen und habe mit zunehmendem Aufgaben mangel angefangen abzubauen, Tage lang nichts zu tun ohne das zu wollen...heisst ich habe nichts für mich und nichts im Haushalt und überhaupt gemacht.
Dies habe ich aber versucht vor ihm zu verbergen, wenn ich mich den ganzen Tag nicht angezogen habe, habe ich es zumindest kurz bevor er nach Hause kam meistens getan.... und so weiter,
Ich habe der Scharade wegen kleine Lügen erzählt zum Beispiel, dass ich dies oder jenes am Tag getan hätte.
Er hatte sich wohl die ganzen letzten Monate, so genau wann das angefangen hat kann er nicht mehr sagen, Gedanken gemacht, ob er mich wirklich noch liebt.
In Stören Kleinigkeiten viel mehr, bzw. kann er durch Liebe nicht mehr so drüber hinwegsehen....
ich nenne es mal das offene Zahnpaste-Syndrom.
Dann störte ihn natürlich auch meine "Faulheit", aber er sagt er glaubt das ist nicht alles, er hat weniger oft das Bedürfnis mit mir Intimitäten auszutauschen.
Der schnelle Kuss wenn man an einander in der Wohnung vorbei läuft, mal eben zum anderen ins Arbeitszimmer gehen, ihm den Rücken krabbeln und schauen was er sie so tut, vor dem Fernseher kuscheln, Sex etc... Ich denke es ist klar was gemeint ist.
Er hatte viel in der Arbeit zu tun, sagte er gleichzeitig er hätte diese Distanz nicht als schlecht empfunden sondern eher als im entgegen kommend.
Wenn wir etwas unternehmen/unternahmen wie an den See fahren hat ihm das Spaß gemacht, er macht sich aber Sorgen ob es nicht komplett freundschaftlicher Spaß ist.
Auf die Frage, ob das Gefühl von Liebe denn zumindest dann auf kommt, wenn wir z.B. Sex haben (wir empfinden beide unseren Sex noch als extrem gut) oder wenn wir kuscheln etc. sagt er, natürlich käme das Gefühl da ab und an wieder auf, aber es hielte nicht an.
Die Zweifel seien halt immer alle paar Wochen wieder gekommen und tun dies mehr und mehr in kürzeren Abständen.
Er sagt andererseits kann er sich nicht vorstellen gar keinen Kontakt zu haben.
Wenn wir uns trennen stellt er sich das so vor, dass wir uns zwar räumlich vorerst trennen, aber uns dann immer noch besuchen, zusammen etwas unternehmen, kuscheln, Sex haben.
Er meint auch, dass eine Trennung auf Zeit mit gar keinem Kontakt keine Klarheit bringe, denn er wäre sich sehr sicher, dass er mich nach einer Weile sehr vermissen würde und dann wohl glauben würde er liebte mich noch.
Denkt aber dass wenn wir wieder zusammen wären, das ja nichts ändern würde und die Zweifel dann einfach irgendwann wieder kommen könnten.
Und er wäre sich echt nicht sicher, ob es nicht doch noch Liebe ist,
weil es wäre auf jeden Fall mehr als die Sexfreundschaft mit der guten Freundin.
So nun ist es einmal so, dass dadurch, dass er das angesprochen hat auch meine Probleme auf den Tisch kamen und ich mir auch über meine Probleme Gedanken gemacht habe.
Außerdem habe ich sie ihm in vollem Umfang geschildert, was ihn natürlich geschockt hat.
Uns ist beiden klar, dass ich meine Probleme lösen muss, am besten mit Hilfe von außen.
Ich fühle mich wie der Trümmerhaufen von mir selbst, ich mache nicht mehr die Dinge die mir immer Spaß machten, ich vegetiere einfach nur noch dahin.
meine leise Hoffnung ist, dass wenn ich mich wieder finde, er mich auch wieder anders sehen kann und auch wieder richtig lieben kann.
Aber die Gedanken an seine zweifel lassen mich nicht in Ruhe.
Dann ist das für uns beide die erste lange Beziehung mit Zusammenziehen und allem,
wir wissen nicht wie sich das im Alltag anfühlen muss um noch richtig Liebe zu sein,
wir wissen nicht was wir tun können um um unsere Liebe zu kämpfen.
Er meint, wenn wir jetzt wenn die zweifel da sind immer "schnell" was schönes machen, wie weggehen, Sex etc, dass wir uns bzw er sich irgendwie anlöge, weil es ja immer nur kurzzeitig Gefühle brächte. Aber deswegen hat er sowas ja auch vermieden und ich frage mich ob es gut ist das dann zu vermeide oder ob viele kurze schöne Augenblicke nicht auch wieder Sicherheit bringen könnten.
Da ich mir meiner Gefühle nach kurzen Zweifeln immer wieder ganz schnell sicher geworden bin, hab ich sorge , dass er das ganze vielleicht kaputt denkt und sich vielleicht da i etwas rein steigert.
Aber vielleicht mache ich mir auch nur solche Gedanken, weil sie mir einfach Hoffnung geben.
Er sagt aber z.B. ganz klar, dass er sich nicht nach einer anderen Frau sehnt, er sich jetzt auch nicht vorstellen kann, dass er mal eine bessere trifft als mich.
Er findet wie ich unseren Sex bisher von allem Sex am besten.
Das wir so selten welchen von ihm aus haben liegt laut ihm an seinen Gedanken.
(so selten heisst übrigens bei uns ca einmal die Woche)
Das Bedürfnis nach Nähe ist nicht weg bei ihm,am Morgen noch bevor er mir abends sein Problem auf nachfragen gestand, hat er mich noch sehr liebe voll wach gekuschelt und er sagte ihm ging er es einfach nur darum mich zu berühren, als er mich da liegen sah.
Ich hatte nicht zum ersten mal gefragt ob er mich noch liebe, ich habe seine Distanz gespürt, er hat sich nur nicht getraut und sagte damals "ja natürlich".
Vor einem Jahr konnte er sich vorstellen mich in der Zukunft mal zu heiraten und mit mir Kinder zu haben und nun weiß er nicht ob er so glücklich würde. Und nun weiß er nicht ob er mit mir zusammen sein will, ganz ohne mich will er aber auf keinen Fall sein.
Er ist auch nicht unglücklich, dass er meint er muss bald aus der Situation raus, aber er wäre halt auch nicht mehr so glücklich mit mir.
In Foren kann ich keine ähnlichen Threads finden, immer nur Zweifel bei Leuten die sich einen anderen/"besseren" Partner wünschen, die fremde Haut suchen, die Zweifel am Anfang ihrer Beziehung haben etc.
Irgendwie nie das Problem.
Wie sieht es aus bei Leuten mit langen Ehen, sind solche Phasen normal, auch wenn sie sich über Monate ziehen?
Ich würde mich gerne jetzt einfach auf mein Problem konzentrieren,
er möchte dabei an meiner Seite sein und mich unterstützen,
aber seine Zweifel hängen wie die Guillotine über mir.
Ich habe mich für mein Praktikum auch weiter weg beworben, ich habe Hoffnung, dass ich eine Stelle finden, wo ich dann für ein halbes Jahr weg muss - ob uns das hilft?
Ich bin so hin und her getrieben, mache mir nur noch Gedanken und fühle mich so hilflos, weil eine Entscheidung nicht an mir liegt.