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Depressiver Partner - Wie geht Ihr damit um?

Danke für Euren Zuspruch und die vielen Beiträge
Hier noch einige Antworten zu Euren Fragen:

Mein Mann befindet sich seit 2/3 Jahren in Psychotherapeutischer Behandlung, seit ca. 1 ½ Jahren regelmäßig wöchentlich, geführt von einem Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Es ist nicht einfach, jemanden zu finden, zu dem man Vertrauen aufbauen und wo die Chemie stimmt.

Ich komme hin und wieder mit zum Termin und muss dann schildern, was los ist, was gut läuft und was weniger.

Da er auch Sexualtherapeut ist, fällt es auch nicht schwer, dieses Thema mit einzubeziehen.

Die Medikamente helfen, das normale Alltagsleben zu bewältigen, Nachts schlafen zu können und nicht so oft in Tränen ausbrechen zu müssen.

@ rebel_yell

Dir wünsche ich ganz viel Erfolg in der Therapie. Das mit dem Leben in der eigenen Welt hast Du sehr treffend formuliert. Diese starren, unflexiblen Weltansichten werfen jede Menge Steine in den Weg und die Argumentation meines Mannes ist oft so hieb und stichfest, dass mir keine Gegenargumente einfallen, weil er für sich gesehen irgendwo schon Recht hat, sich aber kein bisschen in die andere, meine Welt hinein versetzen kann.

Mein Mann war schon einmal 2 Wochen in stationärer Therapie. Gegeben hat ihm das jedoch nicht viel. Er ist kein Mensch der großen Worte und ich habe den Eindruck, dass er auch keinen Trost sucht. Das hat ganz viel mit seiner Persönlichkeit zu tun. Einen regelmäßigen Tagesablauf hat er auch

Ich könnte nicht einmal sagen, dass ich glücklich wäre, wenn er weg ist. Ich würde ihn sehr vermissen. Ich vermisse ihn sogar im Alltag, wenn er wieder die meiste Zeit des Tages in seinem Zimmer verbringt.
Ich liebe ihn ja und würde gerne Zeit mit ihm verbringen.

@ Pegasus 68/ Lavaonice

Ja, es erfordert viel Kraft und Energie, nicht in das selbe Loch zu fallen und nicht jede Stimmung auf sich wirken zu lassen.
Es stellt sich mit schwindenden Kräften eine Art „Co-Abhängigkeit“ein und genau davor habe ich Angst.

Zuverlässig ist mein Mann, wenn es um feste Absprachen und Verabredungen geht, Alltagskram kann er oft nicht zeitnah und pünktlich erledigen. Dank Medikamenten ist er nach einiger Zeit dann aber doch in der Lage, sich darum zu kümmern, wenn ihn niemand drängt und die richtigen Worte findet. Und er hat es auch geschafft, seiner Arbeit nachzugehen, ohne krank geschrieben zu werden.

Natürlich gelingt das nicht immer gleich und ist abhängig vom Befinden. Die Ursachensuche gestaltet sich schwierig und langwierig.

@ Hinz-Kunz

Mein Mann litt schon unter Depressionen, bevor er mich kennen lernte. Im Laufe unseres Zusammenseins wechselten sich Hochs und Tiefs ab. Die Zeiten, in denen es meinem Mann gut ging, machten die schlechteren Zeiten wett.
Die Depressionen wurden jedoch erst im Laufe unserer Beziehung diagnostiziert.

An der Herkunftsfamilie lässt sich nichts manifestieren, da die Mutter gesund ist und zum Vater kein Kontakt bestand.

@ Fallenangel25

Aus diesem Grund habe ich den Beitrag auch ins Forum gesetzt.
Meist gibt es Berichte von Depressiven selbst, nicht aber darüber, in welcher Form Angehörige betroffen sind und damit umgehen.

@ Marla Paar

Schizophrenie ist es ganz sicher nicht. Worin die genaue Ursache liegt, wird sich erst im Laufe der Therapie heraus kristallisieren.

Selbst habe ich noch keine wirkliche Hilfe gefunden. Weder Hausarzt noch Gespräche bei einer Psychotherapeutin waren wirklich hilfreich.

Immer kommt der gleiche Satz – Tu etwas für Dich. ... Fertig ....

Mir wurden sogar Antidepressiva angeboten – mir absolut unverständlich ...

Was ich im Moment brauche, sind zuverlässige, aufrichtige und verständnisvolle soziale Kontakte und die werde ich sicher in einer Angehörigengruppe finden.

Die Doppelbelastung im Moment recht schwer, auch des Kindes wegen, denn viele machen uns das Leben ziemlich schwer, weil es jeder besser wissen will und niemand mehr Aufwand betreiben kann und möchte, dass das Kind auch seine maximale Leistung zeigen kann. Ich weiß aber, dass mein Bauchgefühl und was ich mir angelesen habe, richtig und Weg weisend ist und freue mich, dass mein Sohn trotz allem zu Hause so entspannt sein kann.
@ silly....

dein mann liebt dich auch mit sicherheit und wahrscheinlich würde er ohne DICH gar nicht mehr zurecht finden!!!
es ist sehr schwer, dieses "tote" gefühl einer depression zu beschreiben!!! eigentlich ist es unmöglich, es zu formulieren!!!
ich kann dir nur diesen einen tipp geben... versuche, seine welt zu verstehen... es ist und wird nicht einfach aber ich glaube, ihr habt ne super chance!!!!!

EIN IN SICH GEKEHRTER, DEPRESSIVER MENSCH HAT KAUM BIS GAR KEINE GEFÜHLE MEHR FÜR DIE AUSSENWELT !!!
ich wünsch euch ganz viel glück!!!!!!!! *liebhab*
Hallo Silly...
...aus meiner beruflichen Praxis möchte ich Dir sagen, dass ich Dich natürlich verstehen kann, es ist manchmal sehr schwer mit psychischen Defekten umzugehen.

a) es gibt sogar hier im Joy Club eine "Untergruppe" für phsyische Krankheiten, ein Mod der Gruppe wäre: Silver331

b) Leute mit mentalen Störungen neigen dazu sich zu verschließen, ob in Behandlung oder nicht, Du solltest aber nicht alles zulassen!!!
Längst nicht ALLES ist mit Depris erklärbar. Manch Einer macht es sich mit dieser "Ausrede" sehr bequem. Ein Beispiel: Jemand der in einem sogenannten "katatonischen Zustand" ist, würde sicher auch kein PC-Game spielen, könnte dies auch nicht.

c) Meiner Ansicht nach ist ein analytischer Psychologe immer hilfreicher, als ein Verhaltenstherapeut, bzw. klinischer Psychiater. Möglich sind auch übergreifende Behandlungen.

d) Mache Dir klar, dass menatle Störungen sehr langwierig sein können. Mancher ist nach 6 Monaten befreit/geheilt, andere brauchen dafür 10 Jahre. Das kommt auf die Schwere der Depression an. Viele "Depris" sehen auch genau DAS als Problem an, eben weil die Behandlung nicht die Fortschritte macht, die sie sich selbst wünschen.
Hier ist oft die Ursache für völlige Antriebslosigkeit zu suchen. Mancher hat sich trotz Behandlung schon einfach selbst aufgegeben.

e) Nutze Deine Möglichkeiten, d.h. wie oben gesagt, drohe auch mal Konsquenzen an. Hierbei ist aber absolut WICHTIG, dass Du neben Deiner Hilfe auch Deine Drohungen ernst meinst. Mental gestörte Menschen sind in der Regel sehr sensibel, womit ich meine, Dein Freund/Mann merkt sofort, was Du ernst meinst und wo Du einen Zweifel hast. Also NIEMALS leere Drohungen! Und sei gewiss, wenn Du Deinen Mann konfrontierst, wird das nicht nett, ganz im Gegenteil!
Aber wie ich oben schon sagte, Debris sind NICHT für Alles eine Entschuldigung.

f) Mach einen Termin mit seinem behandelden "Psycho" und frage ihn/sie, wie Du Dich verhalten sollst. Schildere Dein Problem.

LG
aaarg...
Natürlich ist Silver331 ein Mod für psychische Krankheiten...

sorry, war schon spät...ja ich habe auch noch andere Rechtschreibfehler gefunden...

Sorry, wie gesagt, war schon sehr spät, als ich es geschrieben habe.

LG
****_nw Mann
258 Beiträge
c) Meiner Ansicht nach ist ein analytischer Psychologe immer hilfreicher, als ein Verhaltenstherapeut, bzw. klinischer Psychiater. Möglich sind auch übergreifende Behandlungen.

Diese Meinung kann ich so nicht teilen, da ich mal von einem Psychologischen Psychotherapeuten gehört habe, dass es in Bezug auf Depressionen einige Studien geben soll, die belegen, dass Verhaltenstherapie eine sehr effiziente Methode ist. Ggf. das Mittel der Wahl.

LG
bits
dass Verhaltenstherapie eine sehr effiziente Methode ist. Ggf. das Mittel der Wahl.

darüber lässt sich sicherlich streiten nur was hilft es letztendlich....ein fundiertes wissen oder langzeitstudien diesbezüglich dürfte es nicht geben, soweit mir bekannt zwar immer mal wieder neue erkenntnisse, aber das war es dann schon.....jede therapieform sollte individuell gestaltet werden.....
Liebe Silly,
was du über deine Beziehung mit einem depressiven Mann schreibst, kenne ich nur zu gut. Seit vielen Jahren ist mein Mann depressiv. Es gab Phasen, da konnte er mehrere Wochen nicht aus dem Bett aufstehen.
Es hat sehr lange gedauert, damit einigermaßen klar zu kommen. Hier haben einige geschrieben, depressive Menschen müssten gefordert werden. Das stimmt, trotzdem ist es immer eine Gratwanderung.
Mein Mann funktioniert mit Medikamenten. Manchmal habe ich das Gefühl, er hat keine Emotionen.
Er bemüht sich sehr, und wir unternehmen viel, machen Ausflüge, gehen ins Kino, zum Essen, fahren in Urlaub.
Oft habe ich das Gefühl, einen schweren Stein an meiner Seite zu haben.
Das belastet mich manchmal schon.
Ich habe gelernt, mein Leben selbst zu gestalten. Das ist das Positive. Der Kontakt mit anderen Menschen ist schwierig geworden. Unsere Freunde haben mit seinem Verhalten Probleme. Er ist sehr still geworden, redet in Gesellschaft kaum.
Auch ich habe mich verändert, bin vorsichtig geworden, möchte nicht, dass er verletzt wird.
Ich lebe zum Ausgleich noch ein anderes Leben, habe sonst würde ich kaputt gehen.
Daran, dass er gesund wird, glaube ich nicht mehr.
Er hat gute Phasen, aber diese halten nie an.
Die Verantwortung für die Kinder habe ich ganz alleine.
Depressive Menschen haben auf ihre Art etwas sehr egoistisches.
Ich hab gelernt, für mich zu sorgen.

Ich wünsch dir Kraft und eine gute Portion gesunden Egoismus!
Ich denke, dass es nicht "die geeignete Therapie" gibt. Darum sollte jeder ohne Wertung schildern können, welche Art der Therapie er gut heißt.

Da Depressionen sehr verschiedene Ursachen haben, ist auch das Therapiespektrum sehr weitreichend.

Was dem einen gut tut, spricht bei dem anderen überhaupt nicht an oder führt nicht zum gewünschten Erfolg.

Ich finde, dass eine gute Therapie mehrere Faktoren berücksichtigen sollte. Vor allem sollte immer der Mensch im ganzen mit seiner Persönlichkeit, der Vergangenheit und der aktuellen familiären und beruflichen Situation gesehen werden und die Chemie zum Therapeuten muss stimmen und umgekehrt.
Dem kommt eine analytische Therapie in Kombination mit Verhaltenstherapie unter Einbeziehung der Partner bzw. bei Kindern der Eltern am nächsten.
die Therapie eines depressiven Menschen hängt stark mit seiner Einsicht in die Erkrankung zusammen.
Bevor er überhaupt "therapierbar" ist, muss meist medikamentös behandelt werden.
Es ist ein Unterschied, ob ein Mensch depressiv verstimmt, oder depressiv ist, ob er endogene, exogene, oder vielleicht eine bipolare "Störung" hat.
Kann eine Verhaltenstherapie helfen?
Kinder sollten meiner Anicht nach nur nach sehr sorgfältiger Abwägung der Situation mit einbezogen werden.
Sie fühlen sich oft genug verantwortlich für die Situation, und müssen gestärkt werden.
eine Lösung gibt es zumindest bei mir nicht,
die alle glücklich machen kann. Ich habe für mich entschieden nicht weiter zuzusehen und mich mit in diesen Strudel einsaugen zu lassen. Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch ein Stück weit für sich selber verantwortlich ist auch wenn das Gehirn nicht "normal" arbeitet. Das wird zwar gesellschaftlich verurteilt aber jeder Mensch hat nur ein Leben. Manchmal gibt es keine Lösung und allen geht es gut. Manchmal muss man auch .. etwas trennen um nicht selbst unter zu gehen.

All diese kleinen Dinge des Alltags die das Leben lebenswert machen werden wertlos sinnfrei wenn man nicht weiss ob der mensch mit dem man zusammen lebt das "um sich herum" reflektieren kann .. ob die Antworten die man bekommt "echt" sind.. oder nur krankheitsbedingt..

Der partner weigert sich irgendetwas zu tun .. um wieder zu "leben "deshalb habe ich mich entschieden .. nicht weiter zuzuschauen

Eigenverantwortung muss möglich sein solange der Mensch dazu in der Lage ist.. ansonsten .. käme es einer Entmündigung gleich ..auf beiden Seiten ..

@ bluuna
Liebe bluuna,

toll, dass Du dieses Thema gefunden hast. Vielen Dank für Deinen Beitrag, wobei mein Dank natürlich auch an alle anderen, denen ich nicht im geantwortet habe, geht.

Stimmt, das Gefühl eines schweren Steines an meiner Seite habe ich auch oft, wäre aber nicht in der Lage gewesen, das so auszudrücken. Manchmal ist mein Mann bei Unternehmungen anwesend, aber schwerfällig und total kaputt und müde.

Es ist gar nicht so leicht, zu beschreiben, wie sich das anfühlt und wenn ich so lese, was ich geschrieben habe, waren es ausschließlich die Probleme, mit denen ich zu kämpfen habe. Dabei ist ja nicht jeder Tag gleich. Es gibt gute und schlechtere Phasen, die sich immerzu abwechseln, ohne dass sie sich lange vorher ankündigen.

Aus den guten Phasen schöpfe ich die Kraft für die schlechteren und ich bin froh, dass ich eine Frohnatur bin und von jetzt auf gleich vergessen kann, was war und den Moment genieße.

Das Thema Freunde hat mich sehr interessiert. Ich bin auch sehr zurückhaltend mit dem Knüpfen von Kontakten, weil das Verständnis für die Stille und das besondere Verhalten meines Mannes fehlt.

Mir ging es in letzter Zeit sogar so, dass mich Mitleid und Unverständnis von eigener Familie und anderen sehr getroffen und in meiner Stimmung heruntergezogen haben, wenn mir vor Augen geführt wurde, dass dieses oder jenes Verhalten egoistisch und unnormal ist und wie es eigentlich sein sollte.
Besonders, wenn gleichzeitig Sorgen wegen des Kindes bestanden, habe ich meinem Mann deswegen Vorwürfe gemacht.
Wenn er deswegen dann so traurig war und Schuldgefühle hatte, tat mir das sehr Leid. Dann muss ich mir eingestehen, dass ich auch nur Mensch bin und die Nerven nicht immer so stark sind, dass ich allen gegenüber die Fassung behalten und richtig reagieren kann.
Es ist rührend, dass Du Deinen Mann beschützt.

Das mit dem Einbeziehen der Kinder hast Du missverstanden - war von mir ungünstig formuliert.

Ich meinte, dass bei depressiven Kindern die Eltern in die Therapie einbezogen werden sollen. Oftmals passiert das viel zu wenig, weil zu wenig Zeit zur Verfügung steht und im Laufe der Woche auch beim Kind Gesprächs- und Unterstützungsbedarf besteht, der dann Vorrang hat.

Eine Verhaltenstherapie ist insofern hilfreich, dass bestimmte gesellschaftsfähige Verhaltensmuster antrainiert bzw. wiedererlernt werden, auch wenn das große Überwindung kostet. Das kann z.B. im Arbeitsleben erforderlich sein, um nicht aufzufallen oder anzuecken oder gar den Job zu riskieren.

LG Silly.
*******ne39 Frau
132 Beiträge
Sag mal? In welcher Ehehölle lebst du denn? Boah, ganz schön harte Sache. Ich kenne das persönlich nicht aus meinen vorangeganenen Beziehungen. Aber ich bin eh mehr der Typ Arschloch. Je nachdem, wie lange man schon zusammen ist, würde ich versuchen zu kämpfen, aber wahrscheinlich nur 1 x und wenn es nichts gebracht hat....dann lieber Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende! Ganz ehrlich, man lebt nur einmal und wie ich gelesen habe, scheint ja dein Kind auch fürchterlich unter der Situation zu leiden.
Selbsthilfegruppe Angehöriger Depressiver
dazu noch nürnberg in's google (da kommst du laut profil her) und herauskommt: ein verein, der dich nicht ausnutzen, sondern fördern wird! kann ich nur empfehlen!

*** Angeleitete Gruppen für Angehörige *

„Der Angehörige leidet mit...“

Das „Nürnberger Bündnis gegen Depression e.V.“ führt immer wieder Gruppen für Angehörige von Menschen mit Depression durch. Die Termine richten sich nach der Warteliste.

Wenn Sie an einer solchen Gruppe interessiert sind, dann lassen Sie sich auf die Warteliste eintragen, oder überprüfen Sie regelmäßig in der Rubrik Aktuelles, ob ein neuer Termin angesetzt wurde.




viel glück!
Depressiv alleine?
Liebe Silly,
mit großem Interesse habe ich Deinen Hilferuf gelesen.
Und durch Deine beschreibung habe ich einge Gemeinsamkeiten mit Menschen entdeckt, mit denen ich aufgrund meiner freiwilligen Mitarbeit bei einer Drogenselbsthilfegruppe arbeite.
Deine beschreibung der depressiven seite und der an Abhängigkeit grenzenden Zeit, die Dein Mann vor dem PC verbringt deutet für mich ganz klar auf eine Doppeldiagnose hin.
Doppeldiagnose ist die Verbindung, teilweise auch gegenseitige Auslösung von Abhängigkeit und Depressionen und Psychosen.
So wie du schreibst benötigt Dein Mann nicht nur Hilfe bei seinen depressionen, sonder genauso bei seiner Abhängigkeit .
Und denke jetzt bitte nicht, Abhängigkeiten gibt es nur von Alkohol oder Drogen.
PC Abhängige und Spielsüchtige flüchten sich bis zur selbstaufgabe in Ihre Abhängigkeit und suchen ständig nach Gründen, auch wenn sie damit ihren lieben weh tun, um ihr Sucht leben zu können.
Ich denke, ihr sollte, mal Verbindung aufnehmen mit Selbsthilfegruppen, die in dieser hinsicht tätig sind, eventuell auch mal eine Therapie stationär für Deinen Mann in Erwägung ziehen, in der seine Doppeldiagnose speziell behandelt wird.
Wenn Du Interesse hast kannst Du Dich gerne an mich per E-Mail wenden, ich nenne gerne Anlaufadressen an die ihr Euch wenden könnt.
Allerdings eines steht mit absoluter Sicherheit fest. Deinen Mann davon zu überzeugen wird eine Deiner schwersten Aufgaben sein, denn nur wenn er selber so weit ist, einzusehen wo es fehlt wird er sich freiwillig Hilfe suchen.
Und leider ist es so, dass Abhängige erst krankheitseinsichtig werden, wenn sie sehen dass ihr Leben, Ihre Liebe, Ihre Karriere und Ihre Sicherheit verschwinden.
Ich hoffe sehr, Ihr beiden meister diese Sache.
Wir wünsche Euch viel viel Glück und Stärke
Liebe grüße
Conny und Lothar
Liebe Silly,
es ist für mich eine neue Erfahrung, mit jemand so offen über diese Situation zu schreiben.
Im richtigen Leben kenne ich zwar eine Frau, deren Mann ebenfalls Depressionen hat, die aber tabuisiert werden.
Du schreibst, dass du aus den positiven Phasen die Kraft für schlechtere Zeiten ziehst.
Das versuche ich auch.
Das "Schizophrene" daran ist für mich, diese guten Zeiten genießen zu können, aber trotzdem immer damit rechnen zu müssen, dass es morgen schon wieder ganz anders sein kann. Das führt dazu, dass ich manches als depressiv interpretiere, was vielleicht gar nicht so ist.
Ich habe sozusagen eine Hypersensibilität entwickelt.
Auch muss ich immer wieder den Spagat zwischen fordern und überfordern machen.
Alles was du schreibst liest sich für mich, als hätte jemand aus meinem Leben berichtet. Das Verhalten der Freunde, Verwandten, usw.....

LG Bluuna

gutelaune39

einen Partner verlassen, weil er eine Krankheit hat? Er war nicht kriminell, er hat nicht geschlagen, das Geld versoffen, er hat das Pech, krank geworden zu sein. Einfach ist das gewiss nicht, aber ihn deshalb im Stich lassen? Ist das die Lösung?
Natürlich leiden auch die Kinder. Aber es gibt in jeder Familie eine "Baustelle", auch daran wachsen und reifen Kinder, wenn sie sehen, ihre Eltern sind auch in schweren Zeiten füreinander da.
Wichtig ist, kein Tabu daraus zu machen, darüber zu reden.
Ich kann leider nichts Gutes berichten.....
.... deswegen steht in meinem Profil nun auch wieder "Single", wir haben den Kampf verloren.

Ich war fast 20 Jahre mit einer Frau zusammen, die letzten 5 Jahre unserer Beziehung hat sie unter Depressionen und allgemeiner Lustlosigkeit (ja, auch kein Sex) gelitten.

Ohne nun auf die Details eingehen zu wollen, habe ich folgende Erfahrungen mitgenommen:

Du kannst als Partner versuchen zu unterstützen, aber ohne den Willen/die Möglichkeit zur Veränderung bei deinem Partner wird es sehr schwer.

In meinem Fall bin ich einfach immer wieder in eine "weiche Wand" gelaufen. "Du kannst nichts dafür" , "es liegt nicht an dir", "gib mir einfach Zeit" habe ich mir über Jahre angehört.

Zu gerne hätte ich etwas bewegt, angestoßen, irgendetwas getan was diesen Zustand beendet. Das Nichts-tun-können hat mich mehr Kraft gekostet als alles andere.

In unserem Fall war es dann irgendwann soweit, dass sie professionelle Hilfe in Anspruch genommen hat, aber auch nach einem Jahr Therapie hatte sich für mich nichts merklich zum positiven verändert.

Ich habe dann vor einer schwierigen Entscheidung gestanden, mancher Leser/in hier mag sie vielleicht für selbstsüchtig halten, doch ich war nicht bereit, weitere Jahre meines Lebens (die besten, wie man so schön sagt) mit ungewissem Ausgang zu investieren und wir haben uns getrennt.

Nicht verheimlichen möchte ich, dass ich in den letzten Jahren der Beziehung durchaus meine Affairen hatte, für mich war es als Mann mit Mitte/Ende 30 einfach nicht erträglich ohne Erotik.

So bitter es auch ist, ich würde es wieder tun, nur früher.
Welche Therapieform richtig oder falsch ist, lässt sich aus der Ferne absolut nicht beurteilen. In einer der vielen Beiträge hier fiel schon mal das Wort Familienaufstellung. Deine Reaktion dazu interpretiere ich, dass Du vermutlich etwas anderes unter Familienaufstellung verstehst, als es ist.

Unabhängig von der aktuellen Behandlung, könnte aber gerade eine Familienaufstellung Dir vielleicht helfen neue Ansatzpunkte zu finden. Familienaufstellung ist keineswegs ein esoterischer Hokuspokus. Es gibt eine ganze Reihe wirklich seriöser Psychologen und Pyschiater, die so etwas machen.

Der Vorteil der Familienaufstellung ist der, dass Du/ihr ganz schnell an den Kern des Problems kommen könnt. Und darauf kann dann der Therapeut mit euch/Dir aufbauen.
@ GentlePervert
Danke, dass Du geschrieben hast.

Ich werde Dich ganz sicher nicht dafür verurteilen.

Wir alle haben nur ein Leben. Wenn Einsicht und der gute Wille der besseren Hälfte fehlen oder ein Zustand zu lange andauert, ohne dass sich etwas daran ändert, ist Trennung manchmal der richtige Weg.

LG Silly.
positive Nachrichten
Seit zwei Tagen ist mein Mann wieder auf dem richtigen Weg, gut drauf und hoch motiviert.
Nun hoffe ich, dass diese Zeit mindestens ganau so lange anhält, wie die letzte, in der er so wenig Antrieb hatte.

*g*
Pech oder Eigenverantwortung?
Hi,



hab hier ein wenig quergelesen.

> er hat das Pech, krank geworden zu sein.

Das liest sich, als würde man depressiv, wie man sich einen Schnupfen holt. Irgendwie erinnert es mich auch an Raucher, die Tabakkonzerne geklagten und Alkoholiker, die Ihre Sucht mit einer schweren Kindheit begründen.

Ohne die Details natürlich zu kennen, aber man muss erwachsene Menschen immer auich erst einmal an Ihre Eigenverantwortung erinnern. Gerade dann, wenn man Familie hat.

Dort draußen gibt es Millionen Männer und Frauen, die täglich einen harten Kampf kämpfen und in unserer übersättigten Gesellschaft klinken sich immer mehr Leute aus.

Ich finde das höchst problematisch!


n.
*****h69 Frau
78 Beiträge
wer noch keine depression selbst erlebt hat, kann sich nicht in die situationen des betroffenen hineinversetzen ...

es ist nicht nachvollziehbar, dass einem selbst zum zähneputzen die kraft fehlt ...
ich habe mich abgrundtief dafür gehasst, so zu sein ... zu schwach, um das alltägliche leben zu meistern ...
und unter dem druck von aussen, ich solle mich doch mal zusammenreissen ... oder einfach mehr arbeiten, damit ich nicht rumspinne ... bin ich dann völlig zusammengebrochen ...
aber man muss erwachsene Menschen immer auich erst einmal an Ihre Eigenverantwortung erinnern. Gerade dann, wenn man Familie hat.

das ich sicherlich richtig. Mich macht die Depression meines Mannes manchmal richtig wütend. Dann denke ich, er hat es ja eigentlich gut, er wird depressiv, und ist raus aus der Verantwortung. Ich bin mit allem alleine.
Aber so einfach ist das nicht.

wie frosch69 schreibt:

wer noch keine depression selbst erlebt hat, kann sich nicht in die situationen des betroffenen hineinversetzen ...

es ist nicht nachvollziehbar, dass einem selbst zum zähneputzen die kraft fehlt ...
ich habe mich abgrundtief dafür gehasst, so zu sein ... zu schwach, um das alltägliche leben zu meistern ...

Schade, dass so mancher nur quer liest. So passiert es unweigerlich, dass das ursprüngliche Thema in eine ganz andere Richtung abdriftet.

(Ab)wertende Antworten aus Nichtwissenheit und Unbekümmertheit können sehr weh tun und kränkend sein.

Es gibt viele Leser, an denen das nicht spurlos vorüber geht.

Das ist wohl auch der Grund, weshalb ich etliche Privatmails bekommen habe, weil so viel Unwissenheit und Intoleranz herrscht, dass Kranke und Angehörige zwangseise unter sich bleiben.

Eigentlich schade.
*****h69 Frau
78 Beiträge
es ist absolut be**** mit depressionen ... meine familie und freunde haben da einiges mitgemacht zu meinen schlimmsten zeiten ...

man weiss ja als betroffener genau, welche last man ist für andere ... und das zermürbt einen erst recht ...

es ist verdammt schwer aus der depressionwieder rauszukommen ... zu verstehen, dass es ein langer weg ist ... die kraft aufzubringen, das schritt für schritt zu tun ... es keine spontane blitzheilung gibt ... rückschläge zu verkraften ...
man weiss ja als betroffener genau, welche last man ist für andere ... und das zermürbt einen erst recht ...


....na wenn du weißt das du eine last für andere bist....dann würde ich aber schleunigst etwas ändern, bzw....oder eben aber nicht wundern, wenn mal dein gegenüber aussteigt....denn dieses recht sollte er nämlich haben!
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