Warum ist Bi bei Männern ein Tabu?

Jap

Ich gebe mal den Küchenpsychologen und behaupte, daß ein gewisser Reiz am AV mit dem Verschieben von Grenzen und Tabubrüchen einher geht.Man könnte dann vielleicht noch von physisch anderem Erleben etc. reden.

Daß Homosexualität aber primär wegen des Analverkehrs abgelehnt wird, halte ich für ein Gerücht.
Die meisten Männer werden auf (vor allem passiven) OV stehen und nicht wenige von denen wird ein kräftig behaartes Männerpaar im 69er Modus unangenehm berühren.

Hat ja auch keiner gesagt...

Falls das Umdenken nicht bewirken soll, daß Heteros auch selbst nicht mehr anal verkehren(so konnte man das auch lesen ) impliziert die Anmerkung, daß es der AV sei, der bei Homomännern abstoßend gefunden werde.

Dafür sehe ich gar keine Anzeichen.

heute gibts zum Thema passend auch einen Magazinbeitrag - vielleicht interessierts den ein oder anderen Diskutanten

http://www.joyclub.de/magazin/mundpropaganda_wenn_maenner_maenner_kuessen.html

Ich bin mir nicht sicher, ob Männer-Bi ein Tabu ist. Ich glaube eher, Männer outen sich nicht gern.
Mich würde es jedenfalls sehr interessieren...!

sicher völlig grundlos.... Klar doch.

Natürlich ist es ein Tabu. Daran kann gar kein Zweifel bestehen.Wieviele homo/bisexuelle Fußballprofis sind denn bekannt?
Schon "sich outen" zu können/müssen erklärt den Sachverhalt.Oder outen sich Heteros etwa?

Daß jemanden sich küssende Männer unangenehm berühren halte ich trotzdem für nicht verwerflich, solange damit keine Wertung der Personen einher geht.

Ich denke es ist ganz normal, daß wir Dinge unangenehm finden, wenn sie weit genug von unseren eigenen Präferenzen entfernt sind. Der eine mag vielleicht das Bild von stark übergewichtigen Frauen beim Sex nicht, die andere ist beim Anblick eines behaarten Rückens unangenehm berührt.
So what?

Wenn ich schwul waere, wuerde ich mich outen. Als Bi-Mann lasse ich es bleiben, weil ich z.B. sehr viel negatives erfahren musste ueber die Engstirnigkeit von Leuten. Auch von meiner Freundin, mit der ich 1,5Jahre zusammen war und einige Erfahrungen mit Frauen hatte, MannMann aber tierisch eklig und unnormal fand.

Ich glaube gerne, daß es schwierig ist sein Leben mit einer Bineigung im Heteroumfeld zu gestalten, allerdings haben persönliche Neigungen und Abneigungen nicht zwingend was Engstirnigkeit zu tun.
Bin ich engstirnig weil ich Weintrauben mag und Rosinen widerlich finde?


Hätte es was geändert, wenn sie die Erfahrungen mit Frauen nicht gehabt hätte?

ist bi kein Tabu.Wenn es passt sehr gerne.Habe da einige nette Erfahrungen gemacht und würde es auch wieder machen.

Selbst im Joyclub sieht man viel mehr Paare bei denen SIE BI ist und ER HETERO als Paare bei denen SIE HETERO ist und ER BI und bei den Einzelprofilen ist es ebenso.
Obwohl wissenschaftliche Studien zeigen das der Anteil der Menschen die sich selbst in einer Studie als BI bezeichnen etwa gleich hoch ist. Das bedeutet das Tabu sich öffentlich (selbst in einer Erotik-Themenbehafteten-Gru)ppierung zu bekennen ist eine höhere Hürde als die Profilanonymität ein Schutz ist. (Das erklärt sich wohl durch die realen Begegnungen die auch hier angestrebt werden - und dem damit wegfallendne Anonymitätsschutz.)

Ein gutes Beispiel.

... kann jeder seine Tabus einmal betrachten und rational hinterfragen. Ganz viele Tabus zeigen dann ihre Sinnlosigkeit.

Warum sollte das im Joy anders sein?
Wenn jemand sich im RL(aus vielleicht guten Gründen) nicht traut sich zu outen, z.B. vor seiner Partnerin, dann kann er im Paarprofil hier kaum schreiben, daß er bi veranlagt ist.

Bei Frauen ist das kein Thema, weil die meisten Männer das irgendwie heiß finden.Ich denke daher, daß in einigen Profilen bei den Damen bi steht, ohne daß dem ein echter Wunsch zugrunde liegt. Da reicht schon die Bereitschaft auch mal anderweitig zu spielen, als Lockmittel, oder weil der Partner drauf steht.
Das wird die geschilderte Schieflage zusätzlich verstärken.

stimmt hier ist es auch ein (kleines) Tabu...

Wenn ich sage als Homosexueller dass ich Sex mit Männern genieße, dann ist dies für Frauen relativ normal, wenn ich die Aussage als Bisexueller bei den gleichen Frauen getätigt hätte, dann wäre es mit der Akzeptanz viel weniger, "kann sich nicht entscheiden", oder "der will was von mir"usw... Deshalb hat das Bine Netzwerk es auch relativ schwer sich zu positionieren, dazu ist die Akzeptanz unter den Schwulen für Bisexuelle nicht gerade hoch. Dementsprechend sollten wir nicht erstaunt sein wenn hier im Joy es auch ein Tabu ist, zwar weniger stark als sonst, jedoch es ist da.
Muss auch selber sagen, aus Erfahrung, dass der Umgang mit ein Bi-Mann schon irgendwie komisch war; er redete ständig von irgendwelche "Freundinnen" und er hatte mal Sex mit Männer, aber diese Aussage war kurz und knapp um wieder das Thema Frauen anzugehen; "könnte gerne einen MMF mit Dir vorstellen" sagte er dann.. Tja nur ich nicht, war meine Antwort... Also es bleibt schwierig dieses Thema, was auch aus der Menge an Kommentare hervorgeht.

Viele Frauen finden es ebenfalls heiß, wenn es Männer miteinander treiben. Unter jungen Lesern ist die Beliebtheit des Yaoi-Genres vermutlich nicht geringer als das Lesbenthema.

Das ist einfach und gut gedacht - die Wirklichkeit stellt sich für manche Menschen jedoch etwas komplizierter dar.

Jeder Mensch ist zudem Kind seiner Zeit und es erfordert eine oft nicht unbeträchtliche geistige Anstrengung um sich über die Ansichten des Zeitgesites und über allgemein anerkannte gesellschaftliche Themen hinwegzusetzen. Dazu kommt das die "Gesellschaft" dazu tendiert mit mehr als mit einem Maß zu messen und häufig medial inszenierte Themen verdaut - statt in einem Aufbruch der Neuerung insgesamt FREIER zu DENKEN.

Weil mich ein Mann schlichtweg nicht die Bohne interesiert null, nothing da kann Herr Grönemeyer oder andere Promis noch soviele Männer küssen wie sie wollen, mir macht das in diesem Leben keiner mehr schmackhaft.
Langsam habe ich das Gefühl das einem das Bi, oder die Homosexualität schon irgendwie aufgedrungen wird.

Mich interessiert auch Zuckerwatte nicht die Bohne, aber ist sie deshalb mit einem Tabu belegt? Geschmackliche Vorlieben können wohl schlecht der Grund für ein verbreitetes Tabu sein.

Meine Meinung: Man wächst auf mit homophoben Ansichten, die verinnerlicht man, weil ein Kind nicht kritisch hinterfragt, was es hört. Im Erwachsenenalter hat man dann die Chance, verinnerlichte (aber sinnlose) Tabus genau zu betrachten - und zu beseitigen, wenn man feststellt, dass sie komplett sinnlos sind.

Doch gibt es auch Erwachsene, die damit anders umgehen - die einen sparen sich die Mühsal, Gelerntes abzuklopfen auf ihren Sinn, die anderen pappen einfach eine scheinbar rationale Begründung obendrauf - auch das erspart das Hinterfragen.

In Russland ist es sogar offiziell: Wer Bisexualität nicht tabuisiert, der: verführt Kinder zum Schwulwerden. Das passiert ja sooo schnell! Wahrscheinlich sind alle im inneren schwul, und man kann das nur mit konsequentem Verschweigen unter Kontrolle halten....

Ist doch auch die Frage, wieso ich mein Tabu hinterfragen sollte - bzw. ok, vielleicht ist es für mich selbst von Interesse, worauf dieses Tabu basiert, aber wieso ist es denn so wichtig, es zu ändern?

Ich kann viele Tabus haben und dennoch ein ausgefülltes und glückliches Leben leben, oder?



Ich finde die Aktion dieser Männer schon sehr gut - weil ich gegen Denunziantentum bin - und gegen Verbote.

Aber ich frage mich, ob manche dieser Aktionen (Schwulenweihnachtsmarkt in Frankfurt) beispielsweise nicht gar kontraproduktiv sind. Sie konfrontieren Menschen mit Gewalt mit Dingen, mit denen sie nichts zu tun haben wollen. Und damit zwangsweise konfrontiert, wird dieses mit negativen Eindrücken/Erinnerungen behaftet.

Wer möchte, dass mit Homosexualität normal umgegangen wird, sollte sich einfach normal verhalten.

Mit Gewalt lassen sich keine Menschen ändern - lieber mit Vernunft und ein wenig Geduld.

Natürlich ist dann bei staatlich gesteuerter Homophobie leider damit nicht viel zu wollen.

PERSÖNLICHES Tabu.

Absolut wahr. Und ich kann auch glauben, dass Bielefeld nicht existiert und die Erde eine Scheibe... und dennoch glücklich leben.

Ich weiß nur, dass ich möglichst klar sehen will. Will keine Tabus pflegen, die mir nichts bringen. Die keinen Sinn haben. Die mir von der Umwelt eingepflanzt wurden, als ich mich nicht wehren konnte.

Ich bin der selben Meinung wie die meisten hier. Niemand sollte sich selbst in seinen Vorlieben und Freuden einschränken müssen nur weil es anderen Menschen nicht gefällt.
Allerdings finde ich auch manche Aussagen hier nicht ganz so passend, wenn es fast schon verallgemeinert wird, dass ja eigentlich jeder mindestens bi ist und es ja nur anerzogen oder durch die Gesellschaft unterdrückt ist, wenn jemand das nicht gut findet.
Es gibt auch Menschen, die den Kontakt mit dem eigenen Geschlecht einfach nicht mögen oder abstoßend finden. Und das ganz ohne äusserliche Einflüsse..

Stimmt.


Das mit den homophobe Ansichten trifft sicher auf viele zu. Von der Chance Ansicht zu revidieren machen leider nicht alle Erwachsenen Gebrauch, sondern:
Hinterfragen

.Tausche Schwul gegen BISEXUELL aus und der Satz ist korrekt.

Selbstverständlich persönliche Tabus sind gut, richtig und absolut O.K.
Hier geht es jedoch mehr um das gesellschaftliche Tabu und das ist überhaupt nicht akzeptabel da es nicht der Natur des Menschen entspricht.


Ich finde viele Aktionen sind übertrieben und eher skuril. Ob auf dem Schwulen Weihnachtsmarkt Menshcne mit Gewalt konfrontiert werden kann ich nicht beurteilen da ich nicht dort war, ich kenne viele Schwule und die sind meist eher friedlicher als andere Leute. Acuh hier gibt es eine BDSM Szene die jedoch nicht brutaler ist als die hetero Variante - bei beiden gibt es alle möglichen Abstufungen oder Schatierungen...

Der Punkt bei diesen Aktionen ist jeodch die Wirksamkeit in den Medien - und die ist gut. Auch wenn mir persönlich nicht alles gefällt was da so gemacht wird sehe ich das ein.


In Sachen Vernunft und Gedult hat sich in der Frage der Homosexuallität in den letzten Hundertfünfzig Jahren wenig bewegt und in Sachen Bisexualität praktisch gar nichts. Das ist kein Votum für Gewalt, nicht falschverstehen bitte, sondern eher ein Punkt für die vielen Mutigen die sich offen geoutet haben und ihre sexuelle Freiheit oft mit persönlichen Opfern erkämpft haben.

hetero sind.

Es gibt jedoch auf dem ganzen Planeten nicht einen Mensch der ohne äußerliche Einflüsse ist.