Wie Beziehung weiterführen?

Wenn ich das richtig verstehe dann habt ihr bisher immer alles gemeinsam gemacht?
Ehrlich?
Würde mich auf die Dauer auch nerven.
Keine Frage: in einer Partnerschaft kehrt irgendwann mal der Alltag ein.
Dann wird es Zeit etwas zu ändern um einmal für sich selbst wieder was zu machen um dann auch Muße zu haben für die Partnerschaft was zu tun.
Warum sollte es sich nicht lohnen etwas zu tun?
Übrigens kann man sich auch beim Einkaufen verlieben.
Ich persönlich halte es für wichtig das jeder etwas für sich alleine hat und man nicht ständig aufeinander hockt.

Ich bin jetzt seit 3 Jahren wieder in einer festen Partnerschaft, kenne Eure Probleme (aufeinander glucken) sehr gut aus einer vergangenen Beziehung.

Im Gegensatz zu meiner 16jährigen Beziehung in der Vergangenheit habe ich geändert: wir wohnen nicht zusammen, wir sehen und hören uns nicht jeden Tag, er macht mit seinen Freunden, Arbeitskollegen, Familie viel (ich auch). .......Jetzt überlege ich schon 5 Minuten, was ich alles geändert habe (mal abgesehen von Typ Mann vielleicht, den ich mir ausgesucht habe)......mir fällt nichts mehr ein.

So wie Du Euer Leben beschreibst, scheint ihr ein bisschen ziellos aufeinander rumzuhängen: 4 Jahre und die Routine schleicht sich ein.

Natürlich ist es dann gut, auch mal etwas unabhängig voneinander zu erleben um dann was neues zum Erzählen zu haben, oder auch gemeinsam was völlig Neues zu machen was man sich vorher nicht getraut hat (Tanzkurs? Tandemfallschirmspringen? Urlaub in Usbekistan? Bridge?) - AAAAAABER auch das ist eher eine Kurzfristmaßnahme.

Habt ihr ein Ziel im gemeinsamen Leben?
Kennt ihr gegenseitig Eure Ziele, und wie passen die zueinander?
Habt ihr einen Punkt, ein Ereignis auf das ihr Euch gemeinsam freut?

Beziehungen sind was produktives: Es kommt was neues dabei raus. Am Anfang ist das automatisch - man entdeckt sich gegenseitig und lernt miteinander zu leben.
Aber dann muss man nachhelfen: Kleine Ziele setzen, über Träume reden, Veränderungen oder Anschaffungen planen und sich zusammen darauf freuen. Und vielleicht auch ein größeres Ziel in Auge fassen - Haus, Weltreise, Aussteigerabenteuer, Familie?

Wer weiß, was Euch bewegt - aber wenn Ihr Euch nie gegenseitig fragt, dann bleibt ihr stehen und die Luft ist raus.

Das ganze klingt für mich nach dem Problem "Verschmelzung" versus "Verbundenheit". Es ist normal, daß man aufgrund der hormonellen Veränderungen beim Verliebtsein dazu tendiert, Verschmelzung zu suchen (wir sind eins, wir machen alles zusammen, wir teilen alles und wir sehen das alle gleich oder finden einen gemeinsamen Standpunkt).
Das ist unserer Erfahrung nach für eine Beziehung aber tödlich.
Menschen gehen Liebesbeziehungen ein, um sich entwickeln zu können. Wenn sich beide so aufeinander einschießen, daß jeder den anderen in und auswenig kennt, gibt es aber keine Entwickung mehr.

Aber die beiden, die in der Verschmelzung feststecken, haben Angst, wenn sie ihre (existierenden) Unterschiede betonen, daß das der Anfang vom Ende ist. Ein Dammbruch sozusagen ... es wird immer mehr!

Natürlich kann es sein, daß ihr dabei merkt, daß ihr Euch gar nicht so viel zu geben habt, keine gemeinsame Ebene findet nachdem die HORMONE weg sind (dauert ca. 1-2 Jahre). Denn - so blöd das klingen mag - JETZT seid ihr inzwischen IHR und nicht mehr hormonell beeinflußt. Jetzt müßt ihr sozusagen selber ran, da puffert kein biologisches Programm mehr.
Aber wenn ihr die Verschmelzung nicht aufbrecht, wird das eure Beziehung ersticken, genau an der Langeweile, die ihr fühlt. So wie ihr jetzt anfang, Sehnsucht nach etwas neuem zu entwickeln, wird das auch Sehnsucht nach JEMAND neuem werden können. Also gibt es nach unserer Erfahrung nun ohne Hormone nur eine dauerhafte Möglichkeit, eine Beziehung vital zu erhalten: ihr müßt Euch verändern. So daß jeder von Euch wieder etwas hat, was er entdecken, woran er sich reiben (!) kann. Verliebtheit ist sozusagen ein Drogenhigh, DAS allein ist schon viel Neues und sich auf den anderen einzulassen hat, wie chrismaas schon schrieb, viel Anziehungskraft. Das Drogenhigh werdet ihr so aber nie wieder erleben. Anfangen, etwas einzeln zu machen, eigene Hobbies, Freundeskreise etc. aufzubauen, individuelle Personen zu sein, ist also ein Schritt nach vorn. Und die (unterschwellige) Angst, den anderen durch Individualisierung zu verlieren (die Verschmelzungen oft aufrecht erhält), ist etwas, was die Beziehung genauso frisch erhalten kann wie sie sich als reale Gefahr erweisen. Aber nur so funktionieren dauerhafte Beziehungen.
Ob das mit Euch beiden unter diesen Bedingungen funktioniert, liegt alleine an Euch. Aber Euer Problem jetzt ist nicht individuell sondern ganz natürlich in der Beziehungsentwicklung von Paaren. Und um so stärker, je tiefer die Verschmelzung geht.

Vielen Dank erstmal fuer eure bisherigen antworten. Zum Thema Ziele: ja wir haben gemeinsame Ziele, zum Beispiel irgendwann heiraten ein Haus bauen und Kinder.
Ich denke ja auch wie ihr, dass es nicht verkehrt ist, den Partner alleine etwas machen zu lassen.
Zum Beispiel hat meine Partnerin gesagt sie will sich das wm endspiel Au jeden Fall bei public viewing ansehen, schon alleine der stimmung wegen. Ich kann da nicht mit, da ich am naechsten Tag eine Pruefung habe und mir den Stress nicht geben will. Findet ihr das ok sie da weg zu lassen, klar jemand neuen kann man ueberlege kennen lernen...

Du hat am nächsten Tag Prüfung.
OK, das Spiel wirst Du dir natürlich auch ansehen wollen, zu Hause vorm Fernseher.

Aber was erwartest Du von Deiner Freundin?
Soll sie das Spiel mit Dir ansehen, dann
a) darf sie vielleicht ausgehen, damit Du ungestört lernen kannst?
b) die Wohnung aufräumen, aber leise. Du musst ja schließlich lernen.
c) auf der Couch ein Buch lesen?
d) neben Dir sitzen und Dich leise anlächeln?

Sei doch froh, dass Du vom Lernen nicht abgelenkt wirst.

Übrigens ... wenn sie gehen will, geht sie. Halten kannst Du sie nicht.

lies Dir seinen Post doch nochmal genauer durch... dann hat sich Deiner nämlich erübrigt!

@ TE: es klingt so, als hättet ihr über das ganze "wir" euch selbst aus den Augen verloren. Was ist mit Freunden? Habt ihr da nicht jeder eure "eigenen"? Gibt es denn da nur noch gemeinsame?
Fitnessstudio ist doch schonmal ein Anfang, genauso wie einmal wöchentlich Billard spielen gehen.
Ihr seid an dem Punkt, an dem ihr eine Gradwanderung wagen müsst, nämlich die zwischen "alles gemeinsam machen" und "gar nichts mehr gemeinsam machen".
Vielleicht solltet ihr euch aber erst einmal ein paar Fragen stellen:
1) liebt ihr euch (Dein Post klingt nämlich sehr rational, wenig emotional)
2) in was habt ihr euch damals verliebt?
3) was liebt ihr am anderen?
4) was würdet ihr an euch selbst ändern, wenn ihr könntet?
5) was für Interessen/Hobbys/Freunde hattet ihr damals und was lässt sich davon wieder reaktivieren?

Über eines scheinst Du Dir ja im Klaren zu sein: nämlich dass der Rückgang eurer Libido nur das äußere Anzeichen für generelle "Probleme" ist.

Wie wärs denn mal, nach Deiner Prüfungsphase, mit ein paar Tagen getrennten Urlaubs? Manchmal ist es positiv, Dinge nicht gemeinsam zu erleben... und es hilft vielleicht auch dabei, sich wieder auf den anderen zu freuen.

Gegenseitiges Vertrauen ist doch ein wichtiges Fundament in einer Beziehung.
Wie wollt ihr eure Ziele Haus und Kinder erreichen und auf Dauer erhalten, wenn du jetzt schon zögerst sie alleine vor die Türe zu lassen?

@********aria
Hab ich mir. Und? Wo liegt Dein Problem, dass Du mich so anfahren musst?

@*********ebhen: Er hat in diesem Post geschrieben, dass er gar kein Problem damit hat, dass sie zum Public Viewing geht oder etwas alleine unternimmt... und deswegen ist mir unverständlich, wieso Du ihn in Deinem Post so niedermachst

Weil er das da schreibt:

Wo liest Du, dass er das OK findet?

Neben den schon genannten Aspekten bezüglich „Verschmelzung“
-alleine die Frage „sie da weg zu lassen“ geht ja mal gar nicht – bist du ihr Besitzer ???? -

wäre meine Frage: was macht ihr denn zusammen?




Statt jetzt deine wenige freie Zeit nur für dich zu verbringen (was auch wichtig ist), solltet ihr auch bewusst Zeit miteinander verbringen. Ihr könntet ja auch „überall hingehen“, an den See legen usw. Wie wäre es z.B. mit einem gemeinsamen (erotischen?) Massagekurs (wg. fehlender Streicheleinheiten)?

So nebeneinander herleben ist als Basis für Hochzeit, Hausbau oder Kinder eher weniger geeignet…

Ja, das hatte mich auch schlucken lassen. Um Himmels Willen, das ist noch schlimmer, als es ursprünglich bei mir ankam, wenn das wirklich die Empfindung bei ihm ist.

@*******eund
Nur damit Du mich richtig verstehst: selbst damals, als wir ganz normal monogam gelebt haben - ich hät meinem Mann was erzählt, wenn er nur die Formulierung "weg lassen" verwendet hätte ... ! Ich bin doch kein angepflocktes Hündchen, dem man mal gnädig Auslauf gewährt. Und das gilt für beide!

ich lese davon was ihr "überlegt" habt aber von Liebe lese ich nichts!

Eine Partnerschaft bedeutet nicht ewiges aneinander kleben sondern Ergänzung!
Gleiches ergänzt sich schlecht!

Jeder sollte auch Dinge nur für sich tun, so gibt es neuen Gesprächstoff und auch die Freude aufeinander wird gehalten!

Eine gesunde Mischung aus gemeinsamen Unternehmungen und der Freiheit auch Freunde treffen zu können (ich meine nicht Fremdgehen)

Warum soll sie auf etwas verzichten weil du am nächsten Tag eine Prüfung hast?Gönnt euch gegenseitig die Freiheit sich auch ausserhalb der Beziehung bewegen zu dürfen!

Der Drang aus etwas auszubrechen zu wollen, kommt doch nur dadurch sich eingesperrt zu fühlen!

wichtige in einer Beziehung ist doch das trotzdem jeder sein "eigenes" Leben führt! Gemeinsamkeiten sind toll aber Freiheiten,eigene Hobbys,Freunde usw gehören auch mit dazu...
Abwechslung is ganz wichtig...Sonst ödet man sich nur noch an.
Und das zerstört auf Dauer die Beziehung.Wenn Du Deinen Partner mal 2 Tage nicht gesehen hast weil Du/Ihr andere Dinge unternommen habt freut ihr Euch auch wieder aufeinander und habt Euch mal wieder was zu erzählen uns starrt nicht nur stumm in die Glotze;-)

....und heute ist sie poly .

hat aber bestimmt nichts damit zu tun, dass ihr mann sie immer alleine hat "weg lassen".


schuhfreund , was meinst du, wäre poly nicht auch was für euch ?

so oft gelesen...
aber es bleibt mir irgendwie immer ein rätsel.....
mein partner und ich wir kennen uns nun seit ca 6jahren,
sind so ca 3,5 jahre zusammen und leben fast 2 jahre in einer gemeinsamen wohnug, wenn ich so zurück denke,
wir hatten nie langweille bzw so voll "alltag"
Klar gewisse rutine braucht jeder mensch,
aber das gefühl das wir nicht genügend abwechslung
hatten wir nie....

Wirklich selten so gelacht.

Aber immerhin weiß ich jetzt, wer immer die Säcke Reis in China umschmeißt und Schmetterlinge erschreckt, so das es bei uns dann regnet.

Solch eine Geschichte ereignet sich auch im Moment in meinem engeren Freundeskreis. Selbst gehöre ich eher zu den Freiheitsliebenden:)

@ Schuhfreund: Was macht denn eigentlich deine Freundin wenn du lernst??? Wartet Sie treu und fragt dich danach ab? Legt euch Hobbies zu, so dass ihr mind. 2 Abende in der Woche nicht "aufeinander hockt". Geb ihr etwas Leine (sprichwörtlich), aber zeig ihr auch dass du Sie liebst. Sie wird schon nicht mit dem nächst Besten ins Bett hopfen. Zeig das du ihr vertraust.

Ich hab selbst die letzten 5 Jahre nur eine Prüfung nach der anderen Gehabt, aber ich muss sagen, dass meine damalige Freundin durch ihr Hobby und ihren "Hühnerhaufen" selbst eingespannt war. So hatte ich Zeit um mal durchzuschnaufen und um die Festplatte bei Bedarf zu reseten. Es gab danach immer viel zu erzählen und den Sex konnte man nicht erwarten.

Mal eine andere Sicht: wenn ich mir Dein Alter anschaue, erinnere ich mich, daß ich - als ich mich auch in dieser Altersstufe befand - mich ebenfalls versucht habe, mal eine andere Sichtweise in meine damalige Beziehung zu bringen. Durch das Infragestellen diverser Situationen aus dem Alltagsleben, habe ich mir das Leben selber schwergemacht und die Beziehung versaut. Manchmal ist es ratsam, seinen Gefühlen einfach etwas mehr Freiraum zu geben. Das schließt natürlich die Gegenseite mit ein. Verlustängste sind da ganz normal. Eine gewisse Abgeklärtheit würde Dir besser zu Gesicht stehen. Sich Aneinanderklammern führt unweigerlich zum Bruch - von welcher Seite auch immer. Man muß auch mal loslassen können.

LG
er von hexenpower

Wenn ich dich richtig verstanden habe Schuhfreund:

Aus deinen Zeilen lese ich Verlustangst und Selbstzweifel heraus.

Die Türen aufzumachen um dem Partner und sich selbst mehr Luft zum Atmen zu geben bedeutet nicht, dass es zwangsläufig zu einer Beziehungskrise kommen muss. Wenn würde euer bisheriges Verhalten wohl dazu führen.
Ihr wollt mehr einzeln unternehmen, das ist ein Anfang. Wäre vielleicht auch gut wenn ihr auch gemeinsam wieder mehr unternehmen würdet, also sowohl als auch.

Deine Bedenken dass du nicht attraktiv genug für deine Freundin seist da du so viel anwesend in der gemeinsamen Wohnung bist, halte ich für deine persönliche Unsicherheit, die mit deiner Freundin überhaupt nichts zu tun hat. Und wenn man weiter liest lieferst du auch gleich die Argumente dazu. Das ist aber alles nur in deinem Kopf, dein Hirngespinnst.

Ebenso verhält es sich mit der Freundin deiner Freundin und ihrem Vorhaben öfter gemeinsam auszugehen.
Du äußerst deine Ängste, die mit ihr wiederum nichts zu tun haben.
Du malst dir Szenarien aus die dich beängstigen.
Auch allein dein Hirngespinnst. Du könntest dir auch schöne Dinge ausmalen.

Zum Beispiel wie sie sich amüsiert und Spaß hat und dadurch wieder ausgeglichener wird.

Statt ins Schwarze zu schauen solltest du lieber für Abwechslung in deinem und eurem Leben sorgen. Nicht die Verschmelzung mit dem Partner suchen, nicht nur im WIR leben, sondern dich als Individuum wahrnehmen, den Partner als eigenständige Person sehen.

Was ich dir sagen will ist, dass du äußerliche Dinge zwar ändern kannst, aber sich dadurch nichts ändern wird, da deine Haltung dieselbe geblieben ist. Du musst an deiner Haltung etwas ändern.

Alles Gute

melody

Da gibt es so einen schöne Spruch "Wenn du etwas liebst laß es los, kommt es zu dir zurück gehört es dir". Finde ihn gar nicht so schlecht.

Mann sollte auch in einer Beziehung alleine weggehen können. Wer glaubt nur weil jemanden nur zuhause ist passiert nix und der Partner ist gesichert ist wohl echt auf dem Holzweg. Das ist wie mit den Kirschen in Nachbars Garten. Hin darf man nicht, aber sie sind soooo verlockend das man irgendwann schwach wird. Man weiß doch eh nicht was noch passiert, da kommt heute ein neuer Nachbar und schwupp ist er genau der Typ den man schon immer haben wollte. Du gehst 100 mal zu Schlecker einkaufen und beim 101. Mal begegnet dir dein Traumtyp. Loslassen und abgesprochene Freiheiten sind ein gutes Rezept.

LG

Die Fenster der Seele sind zahllos sagt man.
Und mit den Augen der Seele wird das Paradies erblickt.
Wenn euer Paradies also Mängel hat,
dann macht mehr Fenster auf.

das ist mein tipp an dich.öffne deine augen und geh durch die tür.

ihr seit 4 jahre zusammen und ihr lebt seit 4 Jahren zusammen & ihr habt nie etwas alleine gemacht?

Ist ganz klar das es so läuft wie zur Zeit!

Eine Beziehung ist doch nicht da um Kontakte nicht mmehr zu Pflegen zu Freunden... In einer Beziehung sollte jeder seine eigenen Hobbys noch haben und auch mal etwas alleine machen können (mit Freunden oder so.) was jetzt nicht auf poppen bezogen ist..!


Jeder hat/sollte in einer Beziehung noch sein eigenes Leben haben, Freiraum, Hobbys etc.

Wenn man nur noch auf einem Haufen zusammen hängt Nervt es irgendwann..ist doch klar!!

LG