Phantasie erforschen
Hallo ihr Lieben,ich würde hier gerne einen Versuch starten - ein Gedanke, der eine Weile nach dem Schreiben einer Phantasie entstand...
Mich würde interessieren, wie der Anfang einer Phantasie weitergesponnen werden kann. Von Euch. Welche Handlungsstränge sich ergeben können, welche Sehnsüchte sich offenbaren
Ich schenke Euch einen Teil meiner Phantasie und hoffe, dass der/die eine oder andere den Faden aufnimmt und weiterspinnt...
Wer mag - viel Spaß beim Lesen
An Cathy: Ich hoffe, das ist hier erlaubt.
An die Süsse: Danke für Deine Zustimmung - eigentlich war sie nur für Dich!
Eine Nacht....
... wie keine andere...
Die Nachricht auf meinem Anrufbeantworter war kurz und knapp. "Bitte komm". Weiter nichts. Aber das war auch nicht nötig. Die Stimme hätte ich unter hunderten wiedererkannt.
Wochenlang hatte ich darauf gewartet, diese Worte von ihm zu hören. Ihm Zeit gelassen zu überdenken, abzuwägen... und die Sehnsucht wachsen zu lassen.
Die Zeit hatte für mich gearbeitet. Ein erregtes Sehnen durchzog meinen Magen, breitete sich aus, stärker und stärker. Und gleichzeitig zog Ruhe durch meine Gedanken. Ich wusste, er wartete auf mich, erwartete mich.
Diese Zeit der Erregung, der Vorfreude, der Ergebenheit in die eigenen Gefühle und auch der Angst gönne ich ihm in voller Intensität. Dieses Erleben gibt es nur ein einziges Mal. Weitere Begebenheiten würden vielleicht folgen, das würde der weitere Verlauf des Abends zeigen, doch dieser eine Moment, dieses erste Warten mit all der Unsicherheit und Freude ist nicht wiederholbar.
Langsam gehe ich ins Bad, dusche mich genüsslich, ziehe Kleidung an in der er mich noch nicht kennt. Und bin in Gedanken bei ihm. Lächelnd. Hoffend, dass er über seine Entscheidung ebenso glücklich ist wie ich.
In aller Ruhe suche ich die Dinge aus über die wir so viel gesprochen hatten und lege sie in die Tasche. Und füge noch ein paar andere hinzu. Ein Grinsen huscht über mein Gesicht - ich hatte ihm längst nicht von allen Möglichkeiten erzählt, die mir zur Verfügung standen.
Langsam überkommt mich doch ein wenig Nervosität. Wie würde es sein? Wie würde er sein? Wie würde ich sein? Genug. Darüber zu spekulieren wäre ungefähr so effektiv wie die Sterne am Himmel zu zählen.
Die Fahrt zu ihm geht viel zu schnell vorbei. Und gleichzeitig viel zu langsam. Zeit ist doch ein sehr relatives Ding.
Vier Stunden sind seit seinen zwei Worten vergangen. Habe ich ihm genug Zeit gelassen? Zuviel Zeit? Müßigmüßigmüßig. In Gedanken schimpfe ich mit mir, öffne energisch die Wagentür und steige aus. Nehme die unförmige Tasche von Nebensitz. Schliesse ab. Auf Autopilot geschaltet... in Gedanken bin ich schon längst die Treppe hinaufgestiegen.
Meine hohen Absätze klacken hart auf den steinernen Stufen. Ich weiss, er kann mich durch die angelehnte Tür bis in den dritten Stock hören. Halte einen Treppenabsatz vorher inne. Warte. Lasse ihn warten. Fürchten. Sehnen. Hoffen. So wie ich fürchte, sehne, hoffe.
Ich muss mir fast einen Ruck geben, die letzten Treppen hinaufzusteigen. The point of no return. Sagt man das nicht so schön? Ist es das wert? Wir gehen beide ein grosses Risiko ein, setzen eine Freundschaft aufs Spiel, die uns beiden viel bedeutet.
The point of no return. Langsam überwinde ich die letzten Stufen.......