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Warum erkennen manche ihre Neigung später???

*****967 Mann
12 Beiträge
@*******ueen

genau. *angsthab*

Ich hatte und habe noch heute Angst.

Ich bin dabei, meine Neigung (wie immer die genau aussehen mag) zu entdecken. Ich habe mich sehr lange nicht getraut, in der Richtung irgend etwas zu unternehmen, dass über einsame Selbstbefriedigung hinausgeht.

Wenn ich ehrlich bin, hatten meine frühesten sexuellen Fantasien sehr deutliche Fetisch-Elemente. Aber ich konnte nicht dazu stehen. Schon "normale" Sexualität war ein ziemliches Tabu.
Wenn manche ihre Neigung erst spät entdecken hat das entweder mit Verdrängung zu tun (wie von Orientqueen beschrieben) oder einfach mit den Partnern, die man hatte. Jeder neue Partner bringt etwas anderes mit, Erfahrung, Vorlieben, Ideen. Und dadurch kann dann eine verborgene Neigung zum Vorschein kommen.

Gruß von der Göttin
Warum erkennen manche ihre Neigung später???

mangels selbstreflektierung, nicht jeden menschen ist es gegeben seinen naturell so nah gekommen zu sein um zu erkennen was in ihm schlummert, andere wiederum legen keinen wert drauf,
oder einfach mit den Partnern, die man hatte. Jeder neue Partner bringt etwas anderes mit, Erfahrung, Vorlieben, Ideen.

letztendlich wird es eine begegnung sein, die nicht zwangsläufig vom eigenen partner ausgelöst werden muss!


die meisten aber ANGST.

richtig...aber in dem fall meistens vor sich selbst!
Aber ich konnte nicht dazu stehen. Schon "normale" Sexualität war ein ziemliches Tabu.
lag das damals an der zeit? oder an dem menschen individuell

Manche haben keine Zeit sich so sehr mit sich zu beschäftigen, manche den falschen oder gar keinen Partner, die meisten aber ANGST.
Ich glaube das ihnem mensch nur das zeigen kann was man wissen will. außerdem sehe ich keinen Grund vor dem eigenen ICH Angst zu haben. denn man selbst ist sich doch der liebste mensch. nicht das mir dann gleich wieder egoismus oder gar narzissmus vorgeworfen wird. ich meine man muss sich doch erst selbst lieben bevor man andere lieben kann.
ich meine man muss sich doch erst selbst lieben bevor man andere lieben kann.

sich selbst zu lieben ist eine kunst, wer sie beherrscht..müsste erstmal in seinen dunkelsten ecken mit dem besen gekehrt haben, denn letztendlich müsste man sich auch für seine fehler lieben....kannst du das?

....und darum bin ich recht froh, das der mensch die möglichkeit bekommen hat...sein liebe auf sein gegenüber zu projektieren...denn in diesen kopf kann man in der regel nicht hineinschauen...und man hält ihn einfach für das bessere wesen, bis zum tag der erleuchtung natürlich*smile*
außerdem sehe ich keinen Grund vor dem eigenen ICH Angst zu haben.
dann kannst du dich glücklich schätzen wohl als ein mensch erzogen worden zu sein,der möglichst vorurteilsfrei durch die welt geht.ohne erfahrungen,die dich an dir selbst zweifeln lassen,ohne menschen,die dir eingetrichtert haben,daß du nichts wert bist.
meiner meinung nach kann man sich nur selbst lieben,wenn man sich der eigenen abgründe bewußt ist,damit umzugehen weiß und sie akzeptiert.genauso muß man seinen eigenen wert kennen und schätzen.das kann aber leider nicht jeder,denn soetwas muß man gelernt haben.mancher lernt es früh,mancher spät,mancher nie.und darum kann man auch vor sich selbst angst haben.

lernt jemand nicht mit seinen abgründen umzugehen und lebt sie vielleicht aus,kann das sehr kriminelle und krankhafte auswirkungen haben.ich denke da z.b. an serienmörder,die ihre abgründe ausleben,weil sie nicht gelernt haben zu unterscheiden,was recht und was unrecht ist,dabei oftmals aber überdurchschnittlich intelligent sind (sonst würden sie nicht oftmals über jahre ihr unwesen treiben können).trotzdem haben solche menschen meistens angst vor sich selbst,da sie nicht gelernt haben sich in ihren abgründen zu bewegen und sie zu kontrollieren.
ich weiß,ist ein krasses beispiel,aber es dient mir zur veranschaulichung *g*

nicht jeder wird mit dem goldenen löffel im mund geboren und hat eine schöne,unbeschwerte kindheit.und mancher lernt eben nie damit umzugehen.

das sind natürlich alles nur meine eigenen schlussfolgerungen,die keine allgemeingültigkeit besitzen *g*
*****967 Mann
12 Beiträge
@******man
lag das damals an der zeit? oder an dem menschen individuell

Das lag wohl vor allem an dem einen Menschen -- mir.
Obwohl ich nicht religiös geprägt bin, habe ich lange gebraucht um die Einstellung "Sex ist schlecht" loszuwerden.

Bei der Partnersuche bin ich dann natürlich auf Frauen getroffen, die ähnliche Problem hatten.

Bisher haben eher devote Menschen geschrieben das sie ihre Fantasien nicht wahr haben wollten.
Heißt das die Akzeptanz das man dominant ist ist einfach?

Aus meiner Sicht gibt zwei Punkte die "devot sein" noch etwas problematischer machen:

1. die reale Gefahr
Wenn ich mich ausliefere, gehe ich ein reales Risiko ein, auf vielfach verschiedene Weise verletzt zu werden, auch weit über das hinaus, was ich vielleicht zulassen würde.

2. die größere "Abartigkeit"
Irgendwie ist noch "verrückter" sich beherrschen lassen zu wollen, als beherrschen zu wollen. Dominant erscheint als etwas mehr "draußen", als weniger integraler Bestandteil des Selbst. Vielleicht ist das einfach die Angst, das Spiel nicht mehr vom restlichen Leben trennen zu können, sein Ego aufzugeben, sozusagen automatisch und unwiderruflich ins 24/7 zu rutschen.

Die Probleme mit "Dominant sein" haben ein bisschen mehr mit der Angst vor der Meinung der anderen zu tun.

Wenn ich es jetzt mal aus der Perspektive der schlimmsten Vorurteile über BDSM ausdrücke:
Es ist irgendwie vor mir selbst akzeptabler, ein Triebtäter zu sein als selbstzerstörerisch zu sein.
Sicherlich hat es etwas mit dem Menschen zu tun!

Ich habe fast 10 Jahre gebraucht, bis ich meine Neigung akzeptiert habe.

Ich dachte immer, ich bin pervers und krank, weil ich "solche" Dinge mit mir machen lasse.

Von der Gesellschaft wird uns doch vorgeschrieben, wie wir zu leben haben und alles was davon abweicht ist eben nicht normal!

Es gehört einiges dazu, anders zu leben und dieses Leben dann auch zu akzeptieren.

Heute ist mir egal, was die Gesellschaftsnorm vorgibt. Ich/wir sind glücklich und stehen zu unserem "Anderssein"!

Aber das war ein langer Weg.

Luna
spät die entstehende Lust erkannt ...
bis vor 7 Jahren war für mich SM ein absolutes Tabuthema. Mein Mann und Herr, lebte da schon viele Jahre seine Dominante Ader aus. Ich dagegen liebte und lebte meine Bi Neigung aus, sofern es sich ergab.

Ja, wie gesagt .... bis vor 7 Jahren dann. Irgendwie spüte ich, das blümchensex, mit meinem Mann nicht alles sein konnte. Ich erzählte ihm von meinen Gedanken und er war zunächst etwas erstaunt über meinen Sinneswandel. Wir sprachen sehr lange darüber, was auf mich zukömmen könnte und würde. Obwohl ich bedenkzeit bekam, stand nach 2 Tagen für mich fest, das will ich. Und was soll ich sagen? Ich habe diesen Schritt und mein bekennen zur Devotheit bis heute nicht bereut. Nur Frage ich mich manchmal: "Warum habe ich mich soviele Jahre eigentlich dagegen gewährt und nicht schon viel früher dazu bekannt?" Ich weis es nicht warum.
Nur komisch finde ich es, das ich plötzlich auch eine dominate Ader verspüre und diese ausleben möchte und will. Also versuche ich zu "switchen". Zu dieser Erkenntnis hat es nicht solange gedauert, wie zum eingeständnis meiner Devoten Neigung. Seltsam irgendwie, oder?
Jedenfalls liegt es nicht an meiner Erziehung, das ich mich zuspät offenbart habe.

Gruß Mel
Killedman
Allerdings kann ich nicht verstehen wenn man etwas mit voller Absicht verdrängt, wie du es hier beschreibst.

Das ist ganz einfach zu erklären. Es gibt eben Menschen, die sich gar nicht mit BDSM beschäftigen. Und als eher friedlicher Mensch, der nicht zu Gewalt oder sonstigen Dingen neigt, hat das erst mal gar nichts mit Verdrängen von Sexualität zu tun. BDSM habe ich früher eher belächelt bzw. fand ich das, was ich wußte eher auch abstoßend und hatte deshalb gar keine Interesse, mich dieser "Subkultur" (so nennt man es bei Wikipedia *zwinker* anzuschließen.
Soviel
Noch mal danke für denn Zuspruch,

ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll.

@ Endurance, Luna
Ich habe einen ganz anderen herangehens Weg gehabt. Ihr sagt das es ein scwerer Weg zu BDSM über de Gesellschaft ist/war. Ich aber habe eher mich untersucht und bin dann dazu gekommen das BDSM meiner Natur entspicht.
Vielleicht daher mein Unverständnis.

@ Endurance, Olk
Ich finde ihr packt ziemliche viele Klischees aus. Erstmal sehe ich persönich mich nicht als Menschen der durch Gewalt zum BDSM gefunden hat. Ganz im Gegenteil, ich überzeugter Pazifist. Zu OLK.
Bei der Partnersuche bin ich dann natürlich auf Frauen getroffen, die ähnliche Problem hatten.

Verschiedene Philosophen haben schon gesagt das Leute die du triffst nur immer dich spiegeln (dein Verhalten, dein ICH). Von daher glaube ich das man sich er selbst finden muss. Dann kann man mit diesen auch seine Zukunft gestalten. Genug der Lebensphilosophie

@ TylerAngel, Pegasus
das Glück in einer vorurteilsfreien Umgebung auf zu wachsen hatte ich nicht. Aber das ist auch egal der Mensch ist nun mal das Ergebnis seiner Erfahrungen und dem was er daraus gelernt hat (welche Schlüsse er gezogen hat). Ich denke man muss nicht seine Fehler lieben um sich zu lieben. Man muss erstaml damit klar kommen das man erstens welche hat und zweitens welche es sind. Dann kann man sich schon lieben, denn man kann auch den Anspruch haben Fehler zu ändern die man nicht mag. In dem Moment kann ich mich doch aber trotzdem lieben. Naja das meine Freundin das beste Wesen auf der Welt für mich ist steht außer Frage. Trotzdem hat sie auch Fehler mit denen leben kann. Sonst wäre man nicht zusammen. Und ich habe das Glück zimelich gut in Menschen hinein schauen zu können.
Jetzt nochmal zurück zu TylersAngel. Natürlich weiß ich warum Menschen Angst vor ihrem ICH haben. Was ich mein ist das ich nicht eine sehe wieso ich so empfinden soll. Klar viele haben Ängste die durch die Gesellschaft herauf beschworen wurden. Diese Mensch habne Angst sie selber zu sein. Weil das nicht dem Normbild der Gesellschaft entspricht. Aber ich habe mich nie um Gesellschaftsnormen gekümmert. Ich denke SSC ist kein Begriff der nur im BDSM eine Bedeutung hat sondern viel mehr auch im Alltag. Ich denke jeder sollte so leben wie er es für richtig hält solange er niemanden dabei gewolt verletzt. Und wenn man angegriffen wird muss man halt zurück schlagen. Aber nicht stärker als der der Angreiffer sonst bildet sich ein Teufelskreis.

Soviel zu mir.

Vaya con dios, killedman
*****967 Mann
12 Beiträge
@******man
Bei der Partnersuche bin ich dann natürlich auf Frauen getroffen, die ähnliche Probleme hatten.
Verschiedene Philosophen haben schon gesagt das Leute die du triffst nur immer dich spiegeln (dein Verhalten, dein ICH).

Das ist mir klar. Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte "natürlich" im Sinne von "infolgedessen" nicht von "ausgerechnet ich armes Wesen das vom Schicksal geschlagen ist" *g*
****el Paar
167 Beiträge
da kommt es wohl auch auf die partnerschaft an und wie der partner generell auf sex eingestellt ist. auch hängt viel vom vetrauen zum partner ab. und das ist nicht immer von anfang an da - es muss wachsen.
mit der zeit erfährt man(n)/frau viel über den anderen und kann so einschätzen was und wie es sachen möchte/will. insgesamt wie er/sie mit dem thema sex und den varianten umgeht.
wir haben das glück das wir dies und das ausprobieren und wenn es uns nicht gefällt lassen wir es eben und versuchen das nächste.
egal ob bdsm, ns, anal, oral, usw.
wichtig ist das es doch spaßß macht und sich jeder wohl dabei fühlt, man sich idanach n die augen sehen kann ohne ein schlechtes gewissen zu haben/zu haben müssen.
Uns war zwar irgendwie bewusst, dass etwas in unserem Leben fehlt, konnten es aber nicht benennen..

Das war auch bei mir der Grund für den späten Einstieg.

Ich war immer anders als die anderen Mädels. Das habe ich jedenfalls immer von den Männern gehört.
Irgendwas hat immer gefehlt. Sex war geil aber irgendwie war es nie rund.

Und genau, ohne internet und dessen Informationsmöglichkeiten aufgewachsen, hätte ich auch nicht gewußt wie ich das Anderssein erforschen soll.

Klick gemacht hat es in mir, als mich jemand in einer Nachricht gefragt hat ob er mich duzen darf oder ob das Sie die korrekte Anrede sei. Das war in einer anderen Community die mit SM nichts zu tun hatte.
Ich bin dann diesem Klick gefolgt und letztlich da angekommen wo ich hingehöre.

Man kann also Glück haben und kommt früh an, oder eben nicht. Wichtig ist nur, dass man ankommt.

Madame
**if Mann
2.514 Beiträge
Meine Erfahrung ist, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
...oder er/sie selbst bestraft *smile*
******gor Mann
1.200 Beiträge
Ich glaube eher weniger,daß die Menschen ihre Neigung erst später entdecken.
Es dürfte vielmehr so sein,daß das Ausleben der verschiedenen sex.Spielarten heutzutage viel leichter ist als noch vor 20 Jahren.
Wie man an den Usern sehen kann,verschiebt sich auch der Altersdurchschnitt,immer mehr jüngere Paare finden den SM,begünstigt auch durch das Internet...
Als ich Ende der 70iger Jahre bemerkte,daß ich auch Gefallen am SM hatte,war ein Ausleben so gut wie nicht möglich.
Ich hätte auch gar nicht gewußt wo ich meine Neigung hätte ausleben können,Stammtische,Clubs waren nicht bekannt und der Hauch des Abartigen lag über allem..
Danach wurde das Thema von mir ein wenig verdrängt und erst mit dem Internet und den damit verbundenen Möglichkeiten keimte alles wieder auf,bishin zum realen Ausleben meiner Neigung....
Killedman
Du hast meine Aussage mit der Gewalt missverstanden. Auf einen Aussenstehenden, der ich damals war, ist Schlagen erst mal Gewalt. Das betrachte ich nicht als Klischee, sondern als einen Eindruck, der sich einem Aussenstehenden zwangsweise aufdrängt. Insofern fand ich es für mich eher normal, das Bedürfnis, jemanden auspeitschen zu wollen, nicht weiter zu verfolgen bzw. zu verdrängen. Und selbst wenn Du es als Klischee betrachtest, so war es doch der Grund, warum ich es ablehnte und das war hier u.a. die Ausgangsfrage, warum man erst so spät die Neigung entdeckt hat. Ich hatte diese Fantasien auch nicht ständig und konnte damit letztlich ganz gut umgehen. Im Nachhinein wäre es natürlich besser gewesen, diesen Weg schon vor vielen Jahren einzuschlagen, da mir heute klar ist, dass ich mehrere Freundinnen / Beziehungen hatte, bei denen ich mir heute sehr sicher bin, dass sie jeweils devot war.
********ycho Mann
14 Beiträge
...
Auch wenn man mit 19 seine Neigung zu BDSM entdeckt, ist das eine verhältnismäßig späte Einsicht, wenn man bedenkt, dass das Interesse am anderen Geschlecht (oder dem gleichen) mit etwa 14 Jahren quasi bei allen eintritt. Die soziale Konvention verlangt aber nun von eben jenen Pubertierenden, dass sie sich nicht über sexuell-geprägte Thematik äußert, da es als unsittlich gilt / galt sich in solch jungem Alter bereits Fortpflanzungsgedanken zu machen.
Ganz ähnlich sehe ich das beim BDSM.
Man entdeckt seine Neigung wohl in einem unterschiedlichen Alter, jedoch wird man sie zunächst nicht frei ausleben, eben weil die soziale Konvention nicht vorsieht, dass sich in Zeiten der Emanzipation die Frau dem Manne unterordnet (wie in einigen Paaren der Fall) oder aber noch weniger, dass sich Männer demütigen lassen.
Die Differenz zwischen Zeitpunkt der Ausbildung von Neigungen und Zeitpunkt des problemlosen Umgang mit dieser Neigung (ob mit oder ohne Outing) variiert dabei selbstverständlich.
So kann es durchaus sein, dass manche (erst) mit 40 ihre Neigung ausleben.

soviel von der sozialpsychologischen Front^^
Als ich Ende der 70iger Jahre bemerkte,daß ich auch Gefallen am SM hatte,war ein Ausleben so gut wie nicht möglich.
Ich hätte auch gar nicht gewußt wo ich meine Neigung hätte ausleben können,Stammtische,Clubs waren nicht bekannt und der Hauch des Abartigen lag über allem..


*nene*
zugegeben - war zwei, drei Jährchen später dran, Anfang der 80er, aber auch noch lange vor der "medialen Revolution"

Ich wusste wo, mit wem meine Neigungen ausleben konnte. Stammtische, Clubs etc. gab's auch damals schon.
Zu finden war leicht, wenn auch ungleich schwerer als heute - sich zu trauen war viel schwerer *zwinker*

Warum manche früher, manche später - das hat so viele Gründe wie BDSM Facetten hat.
Jo, von mondlicht6
**if Mann
2.514 Beiträge
Aber - es gibt übereinstimmende Gründe. Es lag an der öffentlichen Moral und den mangelnden Informationsmöglichkeiten, wo man sich die Bestätigung für seine Neigung und dafür, dass man eben nicht verrückt ist, einholen konnte. Wer in Hinterposemuckel wohnte, für den gab es auch keine Klubs oder Stammtische, und dort wo ich herkomme und wo es noch schlimmer war als in Hinterposemuckel, war daran im kühnsten Traum nicht zu denken.
Es ist natürlich für jemanden, der die Gnade der späten Geburt hatte, leicht daher gesagt, doch mutiger gewesen zu sein. SM war als sexuelle Perversion, was ja schon leicht die Nähe zum Verbrechen hat, und Krankheit eingestuft.
Mich interessiert eigentlich weniger das Warum, denn daran können die zu spät Gekommenen eh nichts mehr ändern, sondern mehr die Frage, wie lebt es sich denn so mit der entdeckten bzw. hervorgekehrten Neigung.
SM war als sexuelle Perversion, was ja schon leicht die Nähe zum Verbrechen hat, und Krankheit eingestuft.

Leif, nicht war! Ist es teilweise immer noch!

Luna
*****967 Mann
12 Beiträge
Danke für den Thread
Zu mindestens für mich hat das Lesen und Schreiben in diesem Thread eine Veränderung in meinem Leben bewirkt.
Bis Sonntag habe ich mich letztendlich nicht getraut, meiner Partnerin meine Wünsche wirklich klar mitzuteilen. Darüber war auch dann der "normale" Sex eingeschlafen und wir haben über eine offene Beziehung gesprochen.
Am letzten Wochenende ist mir dann klar geworden, dass ich meine Neigungen ihr gegenüber klar stellen muss. Ich liebe sie ja auch noch, sonst wäre ich schon lange gegangen.
Als sie am Sonntag von der Reise zurück kam habe ich sie überfallen: "Ich will fesseln und gefesselt werden, und TV bin auch gelegentlich, meine Kleider hängen ab jetzt richtig im Schrank und werden nicht mehr versteckt".
Große Augen, etwas nachdenken, dann: "führ' mir die Kleider vor - mit Perücke". "Die zwei probiere ich (leider für sie zu groß) und das mit den Vorhängeschlössern ist ein interessantes Spielzeug.
Dann: "Mich fesseln lasse ich nicht" (hat mit ihrer Geschichte zu tun) "aber wenn ich dich fesseln soll, das lässt sich einrichten."

Den großartigen Versöhnungssex, den der Schnulzenleser jetzt erwartet, hat es noch nicht gegeben. (Wir sind gerade beide gesundheitlich etwas angeschlagen)

Aber nur über Möglichkeiten beim Sex zu reden bringt uns näher zusammen als das seit langem der Fall war.
*einmisch*
So, kurz und knapp mal meine Gedanken dazu, warum so viele erst so spät dazu kommen, ihre Neigung auszuleben:

Erstens:
Die Älteren unter uns hatten in der Tat ein Informationshandicap.
Ich selbst kann mich erinnern, dass meine allererste Begegnung mit "öffentlichem" BDSM eine Stelle in einem Stephen King-Buch war, in dem der kleine Satz "er ging in einen Laden, wo Leute Handschellen zu ihrem Vergnügen kaufen". Erst da stellte ich fest, dass es da noch mehr geben könnte, die auf so etwas stehen! Für diese Erkenntnis musste ich auch "erst" 20 Jahre alt werden.
Mit Internet hätte ich das wohl schon mit 13 (da dämmerte mir endgültig, dass es eine Neigung und keine Phase war) herausgefunden gehabt. *zwinker*

Zweitens:
Wissen ist die eine Sache, es ausleben wollen die andere.
Selbst wenn man weiß dass man so drauf ist und sogar auch weiß, dass es andere gibt die ähnlich drauf sind, ist der Schritt, diese zu suchen, sehr groß. Schließlich stehen die anderen BDSMler nicht eben auf der Straße oder sieht man ihnen es an der Nasenspitze an.
Und so geschehen per Flirt etc. haufenweise Nicht-BDSM-Beziehungen, weil die halt auch schön sind. Liebe fragt nicht nach "steht er/sie auch auf BDSM", der ist die Frage schnurz, sie ist halt einfach da, egal ob die andere Person es mag oder nicht. *g*
Eigentlich macht man's doch erst, wenn der Leidensdruck sehr groß ist, sprich, man merkt dass es so wichtig für einen selbst ist, dass man auch wirklich zwingend einen BDSMler an seiner Seite braucht.
Und auch das ist nicht bei jedem so. *nein*

Drittens:
Ist der für mich wichtigste Punkt: Man erfährt in den Medien, und ja, auch hier, hauptsächlich nur von jenen, die erst in recht spätem Alter dazustoßen und dann eben auch schon den Mut haben, sich an die Öffentlichkeit mit ihrem Anliegen zu wenden.
So entsteht dann schnell der Eindruck, dass viele sooo alt wären und überhaupt die Mehrheit erst in recht hohem Alter dazu kommen.
Das ist aber nur bedingt so.

Denn mal ehrlich, wie sind denn die Informationswege junger Leute? Da ist die Schule, da gibt es Chats, da sind im Internet Flirtportale, direkt auf junge Leute zugeschnitten. Wer im Internet zum Thema "BDSM und Jugend" surft stößt schnell auf die SM-Jugend (SMJG, wer Interesse dran hat, google einfach mal nach diesem Kürzel) und spricht dann nicht in irgend einem Forum Leute an, sondern schreibt sie direkt in einem Chat an. Sind sie dort erstmal gelandet ist man dann unter sich und braucht Foren wie dieses erst gar nicht, hat man doch vor Ort gleich haufenweise Leute die einem weiterhelfen können und wollen. Nicht selten entstehen dort dann auch prompt haufenweise Beziehungen aus diesem Schmelztiegel. *g*

Die Älteren haben es da nicht ganz so einfach.
Nicht nur, weil die SMJG "nur" bis 27 möglich ist. Nein. Sondern auch, weil auch weitere soziale Kontakte nicht mehr so einfach neu knüpfbar sind: Am Arbeitsplatz hat man seine festen Kollegen, es gibt weniger frei einteilbare Zeit wie für Schüler und Studenten, und so auch weniger Möglichkeiten, mal rauszukommen und real Leute, auch einschlägige, kennen zu lernen.
Wo landet man dann? Ja, genau: Hier. *zwinker*

Und so kommt es, dass hier just jene Anfänger fragen, die schon ein bisschen was an Jahreszahl drinstehen haben. That's it. *g*
Dank zurück
Ich als Thread-Ersteller wünsche dir alles gute, in Hinsicht auf dein "neues Leben". Ich hab mal eine interessante Anekdote gehört.
Ein Mensch ist wie ein See, wenn man eine Stein hinein wirft verändert er sich oberflächlich. Bis er sich wieder beruhigt. Aber im Innersten bleibt eine Veränderung, der Stein.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg beim selbst entdecken. Denn das ist einer der Höchsten Güter, wie ich denke.

vaya con dios, killedman
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