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Polyamorie als Problem für die Ehe - habt ihr Erfahrungen?

***si Frau
1.860 Beiträge
Zitat von *******blau:
Zitat von **********eaven:
Du hast also noch nie jemanden IRL gesehen, der komplett neu angefangen hat? Das erfordert halt Mut. Aber aus (Verlust-)Angst in einer Beziehung zu bleiben? Das ist doch typisch Mono, damit sollte ein Poly doch keine Probleme haben?!

Ich habe nur zwei Menschen kennengelernt, die komplett neu angefangen haben. Der eine Gambier und kam über Lampedusa, der andere nach Scheidung und Privatinsolvenz.

Mono oder Poly, für mich eigentlich Begriffe aus der Photovoltaik, so groß ist der Unterschied auch nicht, als dass sie sich beide anders als Menschen verhalten würden. Angst ist eine wichtige Triebfeder. Angst vor der Angst auch. Aber es muss nicht nur Angst sein.

Wenn minderjährige Kinder da sind und der Polyamore seine Bedürfnisse hintanstellt und sich nicht auslebt, bis die Kinder groß sind, ist das Angst? Wenn man gemeinsam Eigentum erworben hat und zusammen in den Darlehensverträgen steht, ist es Angst das nicht neu aufsetzen zu wollen mit allen Konsequenzen, die das bedeutete?

Bei unserer Trennung waren die Kids noch minderjährig und das Haus noch nicht abbezahlt.
Ich bin emotional gestorben, fühlte mich als Versagerin, hatte Angst vor mir selbst, es alleine nicht zu schaffen und habe das erste Mal im Leben verstanden was es hieß (von einem Mann) abhängig gewesen zu sein. Es war hart und bitter und es hat Jahre gedauert, aus diesem Loch rauszukommen und manches Mal habe ich diese tiefe Liebe zu meinem Mann vermisst. Aber: ich bin mir treu geblieben, habe gekämpft, bin hingefallen und aufgestanden, Job bekommen und verloren, bin weggezogen und nach Jahren wieder in die Heimat zurückgekehrt....Das war alles nicht einfach, dennoch überwiegt heute der Stolz, diesen Weg gegangen zu sein. Mein Leben ist heute ein gänzlich anderes, auch, wenn ich meinen alten Werten nach wie vor treu geblieben bin. Ich habe viel verloren und doch soviel mehr dazugewonnen. Nämlich das Wissen, dass Abhängigkeit (aus Liebe) der denkbar schlechteste Lebensbegleiter ist.
*******in78 Frau
4.629 Beiträge
Kann es sein, das vielleicht gar nicht gewollt ist, das die Partner:in ihnen einen glücklich sind? Aus Poly Sicht?
**********ucher Mann
4.929 Beiträge
Lasst mir noch ein Stückchen vom Thread übrig. Ich schreibe gerne heute Abend noch was. Jetzt hab ich erstmal 200 km Fahrt vor mir ins gute alte Ruhrgebiet ... *fahr*
*****a63 Frau
3.642 Beiträge
Zitat von *******in78:
Kann es sein, das vielleicht gar nicht gewollt ist, das die Partner:in ihnen einen glücklich sind? Aus Poly Sicht?

Das ergibt für mich keinen Sinn.
*******blau Mann
3.489 Beiträge
******Bln Frau
995 Beiträge
Zitat von *****a63:
Zitat von *******in78:
Kann es sein, das vielleicht gar nicht gewollt ist, das die Partner:in ihnen einen glücklich sind? Aus Poly Sicht?

Das ergibt für mich keinen Sinn.

Gibt es aber. Menschen die erst glücklich sind, sind glücklich fühlen,
wenn es anderen schlecht geht.
*****a63 Frau
3.642 Beiträge
Zitat von ******Bln:
Zitat von *****a63:
Zitat von *******in78:
Kann es sein, das vielleicht gar nicht gewollt ist, das die Partner:in ihnen einen glücklich sind? Aus Poly Sicht?

Das ergibt für mich keinen Sinn.

Gibt es aber. Menschen die erst glücklich sind, sind glücklich fühlen,
wenn es anderen schlecht geht.

Ja. Aber das hat doch nichts mit poly oder mono zu tun, sondern mit dem Charakter eines Menschen.
*******in78 Frau
4.629 Beiträge
Zitat von ******Bln:
Zitat von *****a63:
Zitat von *******in78:
Kann es sein, das vielleicht gar nicht gewollt ist, das die Partner:in ihnen einen glücklich sind? Aus Poly Sicht?

Das ergibt für mich keinen Sinn.

Gibt es aber. Menschen die erst glücklich sind, sind glücklich fühlen,
wenn es anderen schlecht geht.

So meine ich das aber nicht. Wenn ich mich trenne, dann haben beide die Chance jeweils nach ihren eigenen Vorstellungen glücklich zu werden. Aber vielleicht steckt auch Egoismus dahinter, das diejenigen der Mensch sein wollen, die sie glücklich macht. Nicht loslassen können, Neid, Eifersucht. Gefühle sind manchmal komisch.
****54 Mann
3.581 Beiträge
Ich überlege hin und her, ich kenne keinen Menschen, der mit der Auflösung einer Lebensgemeinschaft (>15 Jahren) mit Kindern "glücklich" geworden ist.

Auch nicht diejenigen, bei denen ich die Trennung für das einzig richtige gehalten habe. Alle haben sich irgendwie arrangiert, die meisten waren schließlich nicht unglücklich, aber diese "optimale" Beziehung, bei der alles passt, hat sich nicht wieder gefunden. Die meisten haben nicht wieder eine neue "Lebensgemeinschaft" gefunden sondern fortan allenfalls hier und da Beziehungen gehabt. Wo es wieder längere Partnerschaften gab, hatten die aus der Lehre der gescheiterten Beziehungen nicht mehr den Anspruch einer "optimalen" Passung. Und da gab es auch solche, die zufrieden waren. Glückliche Momente als Ausdruck eines Agenblicksgefühls wird es gegeben haben.

Das hätten einige auch haben können, wenn sie ihre als Lebensgemeinschaft gedachte Beziehung vom Müll der romantischen Vorstellungen befreit auf neue Füße gesetzt hätten. Und es gab welche, die das Jahre später auch so benannt haben ohne damit die neue Beziehung runtermachen zu wollen: Viele trennen sich zu schnell.

Sicher kennt ihr Gegenbeispiele. Aber wie viele?
*******in78 Frau
4.629 Beiträge
Mir fallen spontan mehrere ein, die jetzt in einer glücklichen Beziehung leben.
*******onor Frau
2.562 Beiträge
ICH habe meinen Ex nach 15 Jahren mit 3 Kindern verlassen und lebe nun seit 25 Jahren in einer glücklichen Beziehung.
**********eaven Mann
941 Beiträge
@****54

Da ist durchaus was dran. Nur schwierig, wenn man sich schon aus Prinzip nicht mit dem Arrangieren anfreunden kann. Das kann einem natürlich in der Retrospektive betrachtet als das sinnvollere erscheinen, aber auch nur weil man die Erfahrung gemacht hat, wie es ohne die Beziehung abgelaufen ist. Ich wette, würde man unglücklich in der Beziehung verharren, würde man sich wünschen den Neuanfang gewagt zu haben.

Irgendwie will man ja immer das, was man nicht hat. Und da sind wir wieder bei Verzicht, man kann nunmal nicht alles haben. Allein das zu begreifen und aufzuhören ständig irgendwas hinterherzujagen, rastlos zu sein, ist ein gutes Rezept für Glück.
****54 Mann
3.581 Beiträge
Vielleicht ist das auch eine Frage des Alters, ähh, der Reife?
Und eine Frage der Unschärfe des Begriffs 'glücklich'. 'Zufrieden' will ich gerne glauben, denn da ist der Maßstab ja was ich mir vorgenommen habe, nicht was ich erträume.
**********eaven Mann
941 Beiträge
Glück ist auch kein dauerhafter Zustand. Es ist ein Moment, ein Highlight. Dem kann man ständig hinterherlaufen, wie so ein Adrenalin-Junky. Oder man lässt es einfach passieren, wenn es passieren soll.

Glück kann man mMn nicht erzwingen. Man kann es manchmal ein bisschen herbeiprovozieren. Im Großen und Ganzen sollte das Ziel aber Zufriedenheit mit dem eigenen Leben sein. Auch mit seiner Unvollkommenheit. Aus dieser Zufriedenheit heraus, so zumindest meine Erfahrungen, entspringen schlicht mehr glückliche Momente.
*******NIAC Mann
394 Beiträge
polyamoudingsbums?.... zumindest mehr als zwei für's glück!!
*****ite Frau
8.943 Beiträge
Zitat von **********eaven:
Glück ist auch kein dauerhafter Zustand.

Glücklichsein ist ein Mindset.
**********eaven Mann
941 Beiträge
Zitat von *****ite:
Zitat von **********eaven:
Glück ist auch kein dauerhafter Zustand.

Glücklichsein ist ein Mindset.

Wir meinen bestimmt das selbe. Glücklich sein in seiner Zufriedenheit. Darin gibt es aber eben auch herausragende Momente.
**********ucher Mann
4.929 Beiträge
So, angekomnen. Bei mir. *omm*

Ist ja noch ne Seite übrig, dann kann ich noch was schreiben.

Wir sind beim Glück. Ich behaupte ja auch immer, ich bin glücklich. So mein eigenes Empfinden. Es gibt bestimmt tausend Dinge, die mir lieber wären im Leben, angefangen von besseren Umweltbedingungen als wir sie heute haben bis hin zu einer 'perfekten' polyamoren Symbiose mehrerer Menschen, die bereit und in der Lage sind, alles miteinander zu teilen im Guten wie im Schlechten bis an ihr Lebensende.

Ein solcher Zustand ist in meinem Leben wohl realistisch betrachtet nicht (mehr) erreichbar. Doch deswegen bin ich nicht unglücklich. Vielmehr entspringt mein Glück jedem Moment, den ich erlebe, wo Menschen einander gut tun, einander unterstützen, angefangen vom Lächeln, das mir beim Einkaufen begegnet bis hin zur sexuellen Verschmelzung in Liebe, die ich gelegentlich erleben darf. In Summe macht das mein Glück aus und daran hat sicherlich meine geliebte Frau einen Anteil von gut 80 %.

Warum also sollte ich mich von 80 % meines Glücks verabschieden? Ich wäre ein vollkommener Idiot, wenn ich das täte.

Leider bin ich auch etwas arrogant und behaupte, meine Frau sieht ebenso 80 % ihres Glückes im Zusammensein mit mir. Warum sollte sie das wegwerfen für eine ungewisse Zukunft?

Und wo bleibt da meine polyamore Geliebte? Bei 20 %? Nein, sicher bei weniger. Und dennoch ist sie ein Teil meines Herzens, meiner Liebe und meiner Verbundenheit. Niemals würde ich freiwillig auf sie verzichten.

Am Ende bin ich eine Zumutung für meine Frau. Am liebsten würde sie mir dafür den Schwanz abschneiden. Jeden Morgen wache ich auf und sehe als erstes nach, ob er noch da ist.

Ist es am Ende das? Der Sex, der den Unterschied macht? Ist die Exklusivität eine rein sexuelle? Manifestiert sich das Verlassen des monoamoren Pfades ausschließlich im Akt der Liebe?

Wenn ja, warum das? Darf ich dann auch nicht mit mir selbst Liebe machen? Ist das schon Verrat an der Monogamie?

Und was ist das Schlimme am Sex mit jemand anderem? Ist es die einzige oder etwa die wahre Form von Intimität, die niemand anderem zusteht, als dem einmal zufällig erwählten Partner? Oder beginnt das Verlassen der monoamoren Partnerschaft schon bei weniger, beim Gedanken, beim verbalen Austausch, beim Flirt mit jemand anderem?

Wo soll man die Grenze ziehen? Bedarf es überhaupt einer Grenze? Wäre es nicht viel angenehmer für alle, wenn wir die alten Muster der Einehe und der Fixierung auf einen Partner aufbrächen und neuen Gedanken und Gefühlen von Liebe ihren Raum gäben?

Nur so meine Ideen als Polymensch in einer Gesellschaft von überwiegend Monomenschen.
*****a63 Frau
3.642 Beiträge
Na, wenn Du eine Zumutung für Deine Frau bist und sie Dir am liebsten deinen Schwanz abschneiden würde, ist es wohl doch nicht so harmonisch.😁

Und nein, was für Dich gut ist, ist es bestimmt nicht für alle. Für Dich mag es befriedigend sein alte Muster der Einehe aufzulösen.


Da gibt es keine Fixierung die es für mich aufzulösen gilt. Weil es meine Natur ist.

@**********ucher
****ody Mann
11.864 Beiträge
Zitat von **********ucher:


Warum also sollte ich mich von 80 % meines Glücks verabschieden? Ich wäre ein vollkommener Idiot, wenn ich das täte.


Und wenn diese 80% Deines Glücks dem Risiko ausgesetzt wären, dass Deine Frau nicht mehr mitspielt und dem ein Ende setzt? Wie würdest Du das bezeichnen?
**********ucher Mann
4.929 Beiträge
Sie sind es @****ody.

Es wäre definitiv ein großes Unglück. Für mich und ich denke, auch für sie.
**********ucher Mann
4.929 Beiträge
@*****a63

Es ist harmonisch, solange sie nicht an ein Messer herankommt. *zwinker*
********nism Mann
3 Beiträge
Ich hatte eine Recht ähnliche Situation und leider haben wir in dem Punkt nicht zu einander gefunden. Die Eifersucht ist stärker gekommen und Schluss endlich waren irgendwann alle verletzt.
****4me Frau
6.087 Beiträge
Zitat von *****a63:
Zitat von ****4me:
Zitat von ********2212:
Da braucht man keine Erfahrung haben (habe ich auch nicht), zu wissen, daß diese Konstellation dauerhaft nicht gut gehen kann. Es sind einfach Beziehungs-Modelle, die einfach nicht zusammen passen. Ich selbst würde in einer Partnerschaft nicht damit klarkommen, es würde mir einfach zu weh tun. Und das kann man nicht einfach verdrängen, wie Dein Mann es versucht.

Ich und mein Partner beweisen seit 11 Jahren das Gegenteil. Bei uns geht es gut

Das freut mich zu lesen, dass der monopartner damit glücklich ist.

Und wie macht ihr das, das beide damit klarkommen?

@*****a63 viel offene und ehrliche Kommunikation.
Er unterscheidet zwischen selbst Monoamor fühlen und meinen Gefühlen, die nunmal nicht so sind. Ich habe aber von Anfang an mit offenen Karten gespielt und gesagt, dass ich mir nicht vorstellen kann auf Dauer Monoamor zu leben, dass ich nunmal anders ticke und ich das nicht abschalten kann und will.
Er merkt, dass ich glücklich bin, und wenn ich glücklich bin, dann bin ich in allem zufriedener, ausgeglichener und bringe auch mehr positive Energie in unsere Beziehung.
*****a63 Frau
3.642 Beiträge
Das heißt, ihm macht es nichts aus, wenn Du noch andere liebst? @****4me
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