Zitat von *******blau:
„
Ich habe nur zwei Menschen kennengelernt, die komplett neu angefangen haben. Der eine Gambier und kam über Lampedusa, der andere nach Scheidung und Privatinsolvenz.
Mono oder Poly, für mich eigentlich Begriffe aus der Photovoltaik, so groß ist der Unterschied auch nicht, als dass sie sich beide anders als Menschen verhalten würden. Angst ist eine wichtige Triebfeder. Angst vor der Angst auch. Aber es muss nicht nur Angst sein.
Wenn minderjährige Kinder da sind und der Polyamore seine Bedürfnisse hintanstellt und sich nicht auslebt, bis die Kinder groß sind, ist das Angst? Wenn man gemeinsam Eigentum erworben hat und zusammen in den Darlehensverträgen steht, ist es Angst das nicht neu aufsetzen zu wollen mit allen Konsequenzen, die das bedeutete?
Zitat von **********eaven:
„Du hast also noch nie jemanden IRL gesehen, der komplett neu angefangen hat? Das erfordert halt Mut. Aber aus (Verlust-)Angst in einer Beziehung zu bleiben? Das ist doch typisch Mono, damit sollte ein Poly doch keine Probleme haben?!
Ich habe nur zwei Menschen kennengelernt, die komplett neu angefangen haben. Der eine Gambier und kam über Lampedusa, der andere nach Scheidung und Privatinsolvenz.
Mono oder Poly, für mich eigentlich Begriffe aus der Photovoltaik, so groß ist der Unterschied auch nicht, als dass sie sich beide anders als Menschen verhalten würden. Angst ist eine wichtige Triebfeder. Angst vor der Angst auch. Aber es muss nicht nur Angst sein.
Wenn minderjährige Kinder da sind und der Polyamore seine Bedürfnisse hintanstellt und sich nicht auslebt, bis die Kinder groß sind, ist das Angst? Wenn man gemeinsam Eigentum erworben hat und zusammen in den Darlehensverträgen steht, ist es Angst das nicht neu aufsetzen zu wollen mit allen Konsequenzen, die das bedeutete?
Bei unserer Trennung waren die Kids noch minderjährig und das Haus noch nicht abbezahlt.
Ich bin emotional gestorben, fühlte mich als Versagerin, hatte Angst vor mir selbst, es alleine nicht zu schaffen und habe das erste Mal im Leben verstanden was es hieß (von einem Mann) abhängig gewesen zu sein. Es war hart und bitter und es hat Jahre gedauert, aus diesem Loch rauszukommen und manches Mal habe ich diese tiefe Liebe zu meinem Mann vermisst. Aber: ich bin mir treu geblieben, habe gekämpft, bin hingefallen und aufgestanden, Job bekommen und verloren, bin weggezogen und nach Jahren wieder in die Heimat zurückgekehrt....Das war alles nicht einfach, dennoch überwiegt heute der Stolz, diesen Weg gegangen zu sein. Mein Leben ist heute ein gänzlich anderes, auch, wenn ich meinen alten Werten nach wie vor treu geblieben bin. Ich habe viel verloren und doch soviel mehr dazugewonnen. Nämlich das Wissen, dass Abhängigkeit (aus Liebe) der denkbar schlechteste Lebensbegleiter ist.