Bisexualität vs. Polyamorie

Das eine ist körperliche/sexuelle Anziehung (Bi-Sexualität), das andere emotionale (Polyamorie - amor = Liebe).

Falls du so empfindest, ist das völlig in Ordnung, aber es wird auch genug bi-sexuelle Menschen geben, die nicht nur mit einem Geschlecht eine Beziehung eingehen wollen/können.

Ich trenne das nicht. Ich bin Bi-sexuell und auch polyamor veranlagt. Beides gehört zu mir. Ich habe selten nur "reinen" gleichgeschlechtlichen Sex, sondern meist waren es Hauptbeziehungen oder zumindest F+.

Sympathie war und ist die Mindestvoraussetzung dafür, aber generell lieber stärkere Gefühle.

Polyamorie heißt ja, dass man minimum zwei Menschen gleichzeitig lieben kann und hat nix mit der sexuellen Orientierung zu tun. Bisexualität kann unterschiedlich ausgelebt werden. Und da kann man auch monoamor sein. Nur weil man Bi ist, muss man ja nicht ständig was mit beiden Geschlechtern haben. Manche können sich nur in ein Geschlecht verlieben, finden aber das andere Geschlecht sexuell anziehend. Oder andersrum, oder oder oder. Oder anders gesagt: Bi ist die sexuelle Orientierung, Polyamorie ist das Beziehungsmodell, also zwei paar Schuhe.

Bisexuelle Menschen haben halt leider viel mit Vorurteilen zu kämpfen. Anstatt man einfach mal nachfragt, wie es ausgelebt wird, wird lieber verurteilt

>Bei der Polyamorie geht es um die emotionale Zuneigung (Liebe) zu mehr als einer Person - bei der Bisexualität möchte man mit beiden Geschlechtern Sex haben, fühlt sich aber emotional nur zu einer Person hingezogen.<

@*********elle Bitte verzeih, aber das ist für mich eine längst überholte Sichtweise. Sicher, es gibt nicht wenige, die sich als Bisexuell bezeichnen, die aber nur den Körper des gleichen Geschlechts haben wollen.

Ich selber bezeichne mich als BI›SEXUELL‹ -UND- BI›EMOTIONAL‹, aus dem dann gerne auch ein Bi›AMOR‹ werden darf. (Die letzten beiden Begriffe habe ich für mich selber gefunden. Vielleicht sogar als eine vollkommen neue Definition gefunden.)
Und ich weiß aus vielen Threads, dass ich damit absolut nicht eine Ausnahme bin.

"Leben und leben lassen" und auch "Lieben und lieben lassen"

Ich hatte mal eine schöne Dauerfreundschaft zu einem Paar und wir haben uns alle gegenseitig gesagt, dass wir uns lieb haben. Ich war auf deren Hochzeit etc. Leider ist es in die Brüche gegangen, wegen Ehrlichkeit, aber ich trage beide noch im Herzen.

@*******kull
>Nur weil man Bi ist, muss man ja nicht ständig was mit beiden Geschlechtern haben<
Aber genau das wäre es, wonach ich mich sehne. Und um glücklich zu werden dann auch noch mit einer weiteren Frau oder sogar, zu der 2. Frau noch ein drittes Paar. Das wäre mein Traum von einer Oligoamoren Beziehung.

@*********ul_KK es wäre schön, wenn ihr immer dazu sagt:
"schreibt ER" oder "schreibt SIE" oder sogar "schreiben WIR"
Oder nur >ER< - >Sie< - >Wir<
Im Prinzip nur irgendeinen Hinweis darauf, mit wem von Euch wir uns hier unterhalten.

Ich denke man kann als poly Person in einer hetero V-Beziehung sein. Sprich als Mann zwei Frauen lieben die keine sexueller Kontakt miteinander haben.
Ich kann genauso in einer dreieck-Beziehung sein in dem ich dann als ein Mann von zwei Männern mit dem Mann oder mit der Frau Sex habe. Also wäre ich dann bi in einer Poly-Beziehung.
Wenn ich als Mann mit mehreren Frauen Sex habe bin ich nicht unbedingt poly. Aber ziemlich sicher nicht bi. Kommt das gleiche Geschlecht hinzu ist es bi aber immernoch nicht poly. Wenn ich dann mit einem paar zusammen lebe und als dreier Konstellation ist es poly. Muss aber nicht bi sein wenn ich nur mit der Frau Sex habe. Habe ich wiederum mit der Frau und mit dem Mann Sex habe ist es wieder bi.

Ich setze jedes Mal die Katze darunter. Im Profil steht ganz klar, dass ich (die Katze) bin und mein Herr ist Krähe. Mein Herr schreibt nicht im Forum.

Das ist also ein Du-Problem, wenn du mit meinem Spitznamen nicht klar kommst. Ich werde mich ganz sicher nicht in der dritten Person vor dir nennen. Den Anspruch hat nur mein Herr in Sessions.

Das eine ist eine sexuelle Orientierung, und das andere eine Beziehungsform.

Jede sexuelle Orientierung kann in (fast) jeder Beziehungsform vorkommen.
Das hat miteinander nichts zu tun.
Es gibt Menschen, die mono leben, und es gibt Menschen, die poly/beziehungsanarchistisch leben, das ist unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung so.

Mir persönlich ist die Unterscheidung ziemlich schnuppe und eher akademischer Art.
Jeder soll so lieben wie er möchte, solange alle Beteiligten aus freien Stücken dabei sind.
Und wir alle sollten Anderen respektvoll begegnen, auch wenn wir ihre Vorlieben nicht teilen.
Nach meinem Verständnis bedeutet Bi die Anziehung zu beiden Geschlechtern. Das sage ich übrigens als Bi-Mann aus Überzeugung.
Als Polyamor betrachte ich jemanden, der mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann, gleich welchen Geschlechts.

@*********ul_KK
Mea culpa - mea maxima culpa
Meine liebe süße Mietzekatze. Ich denke aber das die allerwenigsten, erst einmal Recherieren mögen, wer denn da geschrieben hat.
Zu diesen Verwerflichen gehöre auch ich!
Daher Asche auf mein Haupt

Sehr viele bisexuelle Menschen sind monoamor und wollen auch sexuell ausschließliche Beziehungen eingehen. Ich würde sogar behaupten, die meisten.

Warum das vermischt wird liegt meiner Meinung stark daran, dass Promiskuität noch immer moralisch scharf verurteilt wird und Menschen sich daher lieber zu Bisexualität bekennen und ihre Lust auf mehr als einen Sexpartner / eine Sexpartnerin da gleich mit hineinstopfen (argumentativ), weil man für die sexuelle Orientierung ja nichts kann (also meint: die ist angeboren). Promiskuität oder der Wunsch nach mehr als einem Sexpartner / einer Sexpartnerin muss man halt kommunizieren und vereinbaren. Und das ist halt schwieriger und aufwändiger.

Aus dieser Taktik erwachsen aber - aus meiner Erfahrung - Schubladen und Vorurteile für bisexuelle Menschen, die nicht sein müssten.

Es gibt bisexuelle Menschen, die sind polyamor, andere sind es nicht.
Und es gibt polyamore Menschen, die sind bisexuell, andere sind es nicht.

Ich verstehe nicht, wieso man das eine gegen das andere auszuspielen versucht.

Ich bin beides: bisexuell und polyamor, führe aber bewusst nur eine einzige heterosexuelle Beziehung. Wohin passe ich denn da im initialen Definitionsversuchs des Eingangspostings?
(Rhetorische Frage. Es ist mir egal.)

Das definiert jede/r anders für sich.
Bisexualität ist für mich, wenn ich mich in das gleiche Geschlecht verlieben kann. Vielleicht liegt es daran, wie ich aufgewachsen bin und definiere das für mich deshalb anders. In meinem
Freundeskreis haben auch Frauen miteinander rumgemacht, obwohl sie hetero sind, hetero: Sie können sich nur in Männer verlieben.
Eine Freundin von mir ist lesbisch, sie schläft manchmal mit Männern kann aber nicht mit Männern kuscheln und kann sich auch nicht in Männer verlieben, deswegen identifiziert sie sich nicht als bisexuell. Es gibt auch schwule Männer, die mit Frauen schlafen und sich ebenfalls nicht bisexuell nennen. Ich find es absolut legitim, wenn man das für sich selbst entscheidet. Es gibt ja auch hetero Frauen die manchmal mit Frauen intim werden aber sich ebenfalls nicht in Frauen verlieben können.
Per Definition hast du wahrscheinlich recht, auch um zu signalisieren dass man sexuell vom gleichen Geschlecht angezogen wird. Aber ich finde es deshalb etwas, ich sag mal „irreführend“ weil man sich nicht verlieben kann und es dahingehend auch keinerlei Hoffnung gibt. Deswegen lehnt das z.B. meine lesbische Freundin ab sich bisexuell zu nennen und kommuniziert das auch so, damit die Männer direkt bescheid wissen dass es was rein körperliches ist. Was natürlich nicht bedeutet, dass alle lesbische Frauen auf Penisse stehen!

Ich empfehle, die Begriffe wörtlich zu lesen.
Insofern ist Bisexualität das sexuelle Hingezogensein zu beiden Geschlechtern,
und Polyamorie die Fähigkeit oder Praxis, mehrere Menschen zu lieben.

Thats all. Und natürlich kann ein bisexueller Mensch auch polyamor sein
und ein polyamorer Mensch auch bisexuell. Es ist nur nicht das gleiche, sondern
es gibt eine Überschneidungsmenge, eben die polyamoren Bisexuellen.

„Poly, die Fähigkeit oder Praxis, mehrere Menschen zu lieben“

Genau da ist der Unterschied zur sexuellen Orientierung. Poly ist sozusagen ein „Liebesbeziehungsmodell“ mit mehreren Menschen.
Ich glaube die TE meint, dass es Menschen gibt die anscheinend denken wenn jemand bisexuell ist, direkt unterstellt wird sie wären auch an Polyamorie interessiert oder würden ihre bisexuelle Neigung auf diese Art ausleben, um eine parallele Beziehung mit beiden Geschlechtern zu führen. Oder dass man von bisexuellen Menschen eher annehmen könnte, dass sie polyamorös leben wollen.


Was die sexuelle Orientierung angeht: Sollte jeder selbst entscheiden, ab wann man sich bisexuell nennt. Zumindest finde ich es ok, sich nicht so zu nennen, wenn man sich nicht in das gleiche Geschlecht verlieben kann und nur eine sexuelle / körperliche Anziehung besteht. Vielleicht braucht es dafür nochmal einen anderen Begriff. Aber Frauen sind ja auch nicht direkt bisexuell nur weil sie manchmal mit der besten Freundin rummachen.