Und es kann sein, dass es eine Mischung aus Heimlichkeit und Offenheit bei beiden Partnern gibt.
Ich lebe in einseitig geöffneter Beziehung, heißt, mein Ehemann weiß von meiner Aktivität auf JC, nimmt allerdings aufgrund seiner eigenen ihm unbenommenen Entscheidung die Öffnung nicht wahr, indem er selbst eine wie auch immer geartete oder benannte andere Beziehung sucht. Heimlichkeit bewahre ich vor meinen Kindern und meinem gesamten sonstigen Umfeld, vor allem der Kinder wegen.
Mein Affärenpartner lebt in fester Beziehung, bei ihm trifft das Heimlichkeitsmerkmal voll zu.
"Affäre" haftet was Unmoralisches an. Ja, rein formell betrachtet mutet es so an. Ich möchte jedoch über niemanden den Stab brechen. Es gibt gute Gründe, aus einem über Jahre hinweg eingeschlafenen oder zumindest unbefriedigenden Sexleben auszubrechen, und, dennoch, die Ehe aufrechtzuerhalten, bzw. den passenden Zeitpunkt, diese zu beenden, noch abzuwarten.
Ebenso gibt es gute Gründe für Heimlichkeit - der richtige Offenbarungszeitpunkt dem Ehepartner gegenüber war noch nicht, jemand hat schlichtweg Angst die Affäre zu offenbaren, die Kommunikation zwischen den Eheleuten ist lange schon auf Null etc.
Es gibt kein Pauschalurteil bzw. für irgendjemanden das Recht, hier eine Wertung vorzunehmen. Es sind so viele Konstellationen, Beweggründe, Gefühlszustände denkbar...
Ich glaube, so richtig klasse und wünschenswert hält niemand eine Affäre. Terminfindung oft schwierig, unbefangenes Bewegen im öffentlichen Raum nicht oder nur selten möglich etc.