Unerfahren - wirklich ein Abtörner?

Ich lege darauf keinen besonderen Wert. Es macht mir eigentlich Freude, wenn ich einer Partnerin neue Erfahrungen bescheren kann, und ich habe dazu auch schon gutes Feedback bekommen.

Auch erfahrene Menschen müssen ja irgendwann mal angefangen haben und ihre ersten Erfahrungen gemacht haben.
Vom Himmel gefallen ist nämlich noch keiner.

Bin daher finde ich nicht die Menge an Erfahrungen relevant, sondern die Einstellung.

Ich lese/höre immer wieder von jungen Dinger (also unerfahrenen jungen Männern) die sagen eine erfahrenen Frau soll mich an die Hand nehmen und mir alles beibringen

Finde ich einen absoluten Abturner!
Natürlich kann man Erfahrungen zusammen machen (und mit einem neuen Partner*in kann es auch immer wie ein erstes Mal sein), aber Einigeninitative und Interesse muß schon sein!


Genauso finde ich die Haltung, die oft von sehr erfahrenen (was immer das auch heißen mag) Menschen an den Tag gelegt wird extrem anturnend, dass sie ja schon alles gesehen haben, alles kennen, alle Erfahrungen schon gemacht haben.
Klar, manchmal ist Erfahrung hilfreich und gut, aber eine so abgeklärte Haltung, das man ja schon alle weiß & kennt, finde ich persönlich nicht attraktiv.


Ich finde also die offene (Geistes)Haltung von jemandem relevant.



Ausserdem:
Wer legt denn fest, wann jemand erfahren ist.
Wieviel Sexpartner/Clubbesuche/Orgasmen/GBs/Sessions/Whatever muss jemand denn gehabt haben, um (sehr) erfahren zu sein??

Ein Mann mit mehreren längeren Beziehungen oder noch besser, ständig in Beziehungen mit einer Frau gelebt zu haben, ist dadurch emotional stabiler und kompetenter, hat auch sonst vieles dadurch gelernt und mehr Netzwerke aufbauen können. So ein Mann wird ganz anders wahrgenommen und wirkt interessanter. Auch können solche Männer die Frau besser sexuell verwöhnen.
Ich habe dies leider nicht gehabt und bin dadurch speziell geworden.

In meiner Altersklasse treffe ich, wenn überhaupt, wohl nur auf erfahrene Frauen. Und doch habe ich schon erleben müssen, dass es sexuell überhaupt nicht funktioniert.

Es kommt also nicht unbedingt darauf an, dass die Personen die aufeinander treffen erfahren sind. Aber es ist sicher hilfreich, wenn sie ähnliche Erfahrungen mitbringen.

Wenig Erfahrung kann, wenn die richtigen Personen es miteinander versuchen, durch Neugier, Offenheit und Toleranz ausgeglichen werden. Auch das ist eine meiner Erfahrungen. Eine erfreuliche noch dazu.

Im BDSM-Bereich sieht es verständlicherweise oft anders aus. Da sucht eine Sub vielleicht aus verschiedenen Gründen einen erfahrenen Dom. Einen, der bestimmte Praktiken so beherrscht, dass gesundheitliche Schäden ausgeschlossen sind. Oder einen, der viel Verständnis und Einfühlungsvermögen für eine unerfahrene Sub mitbringt.

Doch auch hier ist Erfahrung noch lange kein Garant für ein passendes und harmonisches Miteinander.

Erfahrung hat nicht zwingend mit der Menge zu tun.
Ein hoher Bodycount wirkt auf mich nicht attraktiv.

Sie schreibt; ich denke nicht, dass die Menge der Sexpartner direkt auf Erfahrung schließen lässt.

Ich habe sicher bis vor ca 6 Jahren unheimlich viele Männer gehabt, aber erst jetzt kann ich sagen; die wirklichen Erfahrungen habe ich erst in den letzten 6 Jahren gemacht.

Andererseits ist da auch immer die Frage, was bedeutet "Erfahrung" für den Einzelfall.

Wenn Menschen aus einer monogamen Ehe kommen, die seit mehr als 10 Jahren bei Dunkelheit ihr monatlich gleich ablaufendes Programm hatten, bin ich skeptisch, denn da erwarte ich keine Glanzleistung im Bett.

Weiterhin ist jede Mannschaft nur so gut, wie der schlechteste Spieler... bringe ich keine Leidenschaft mit, darf ich diese auch nicht vom Gegenüber erwarten.

Vielleicht liegt es ja auch am Reiz der Abwechslung.
Erfahrung kann verschiedene Bedeutungen haben.
Es muss ja nicht sein das man sehr viele Sexualpartner hatte auch bei einem kann man sehr viel "Erfahrung" sammeln.
Ich kann ja 88 Sexpartner gehabt haben mit denen ich jeweils 1 oder 2 mal Sex hatte oder einen Sexpartner gehabt haben mit dem ich 500 mal Sex hatte. Wer ist denn dann Erfahrener?
Für mich Persönlich wäre der Spaß und die Leidenschaft beim Sex am wichtigsten.
Vielleicht wird Erfahrung auch damit gleichgesetzt das man weiß was man möchte, welche Bedürfnisse und Vorlieben man hat und diese ausleben möchte.

Na die Frau hat dann Probleme ,den älteren erfahrenen Mann zu begeistern,zu beeindrucken.

Bei Männer ist das eher sympathisch.

Unerfahrenheit an sich stört mich nicht.
Was für mich aber ein Abturner ist, ist Unsicherheit. Wenn also die vermeintliche Unerfahrenheit schon so vor sich hergetragen wird mit der implizierten Erwartungshaltung, an die Hand genommen und angelehrt zu werden.

Wenn ich jetzt mal nur die Überschrift nehme kann es durchaus sein das Unerfahrenheit ein Abtörner sein kann.
Wenn z.b. die Frau jetzt nur da liegt und fast Gefühls oder Emotionslos ist um nichts Falsch zu machen dann kann das schon abtörnend sein. Kann natürlich auch umgekehrt sein wenn der Mann einfach nur da rumstochert oder einfach nur da liegt und wartet das was passiert.

Es gibt wie bei so gut wie allem nicht die Erfahrung, denn sie sieht bei jedem anders aus. Selbst wenn zwei dieselbe Erfahrung machen, wird sie individuell wahrgenommen. Es kommt eben auch auf das Individuum an, was dieses daraus macht.

Vielleicht hilft dir ja das Bild von quantitativer Erfahrung versus qualitativer Erfahrung. Für manche ist Erfahrung die bloße Anzahl unterschiedlicher Sexualpartner, für andere ist Erfahrung was mensch aus einzelnen Erfahrungen macht.
Im Grunde steht bei den Menschen, die Erfahrene Sexualpartner wollen, die Vorstellung über allem, dass diejenigen zum einen wissen, worauf sie bei mannigfaltigen Techniken selbst stehen, dieses große Spektrum also zum anderen eben kennen und schon selbst erfahren haben.Das wäre also die qualitative Erfahrung.
Darüberhinaus liegt die Vermutung nahe, dass aus diesem großen Repertoire das angewandt und versucht wird um beide in Ekstase zu versetzen.
Ist der eine Sexualpartner also selbst nicht so erfahren, kann er von dem Repertoire des anderen profitieren und auch lernen.
Aus quantitativer Erfahrung kann qualitative resultieren, muss aber nicht.
Zudem kommt es ja auch noch darauf an, was Erfahrung mit einem selbst macht. Wird aus einem riesigen Erfahrungsschatz emotionslose Routine, steht das gewiss nicht bei jedem hoch im Kurs.
Agiert mensch mit unerfahrenen Partnern hat das einen ganz anderen Reiz. Das können ganz unterschiedliche sein.
Aber auch hier kommt es doch immer auf die Persönlichkeit beider an.
Ich beispielsweise würde einen unerfahrenen Partner einem arg promiskuitiven Sexpartner vorziehen. Aber aus vielleicht vorurteillastigem Grund- ich möchte, das der Blick auf die gesamte Persönlichkeit, auf die gemeinsame Entwicklung und der Aufbau einer vertrauensvollen Basis im Vordergrund steht. Meine einseitige(logisch) Erfahrung ist, dass Menschen mit vielen Sexualpartnern eher ihr Ding machen und es nicht so sehr aufs charakterliche Gegenüber ankommt.
Aber wie gesagt, es gibt überall alles, mensch muss nur lange genug suchen = Erfahrung sammeln.

Jeder war doch mal jung und unerfahren.

"Erfahrung" ... eben, was ist das? Woran wird das gemessen?

Mir ist es viel wichtiger, dass die innere Haltung und die geistige Reife passt.

In meinen Augen ist das oft einfach nur eine Vermeidungsstrategie, auf "Erfahrung" zu bestehen. Auch dieser Spruch "weiß, was er/sie will" ist so ein Ding. Das heißt doch ganz oft nichts anderes als "ich will nicht kommunizieren oder lernen müssen, sondern es soll von Anfang an gleich 100000% passen. Und wenn es nicht passt, bist Du schuld, weil Du mich belogen und doch keine Erfahrung hast, bzw. doch nicht weißt, was Du willst."

Für mich ist Erfahrung keine messbare oder vergleichbare Kategorie. Jemand der viel Sex hatte, ist noch lange nicht, was ich als erfahren bezeichnen würde. Daher ist auch ein höheres Alter kein Garant für mehr Erfahrung.
Es kommt doch sehr darauf an, was man aus seinem Erlebten für Schlüsse und Erkenntnisse zieht, sich Überlegungen dazu macht und zukünftiges Verhalten daran ausrichtet.
So kann der Sex mit jemand relativ Unerfahrenem beglückender sein als mit einem … ähm sorry… Zuchthengst.

Finde ich nicht.
Geht doch auch darum offen für neues oder anderes zu sein.
Etwas neues oder anderes kennen zu lernen oder zu erleben.

Das einzige was mir bei meinen Sexualpartnern wichtig ist,ist Neugierde,sich wirklich auf jemanden einlassen können. Ich mag es,wenn jemand mit mir die oder die Praktik das erste Mal erlebt. Genauso mag ich es neue Dinge zu erleben. Ich kann zig Mal dieselbe Praktik erlebt haben,aber mit jedem Menschen ist sie anders. Gerade zB entdecke ich einen Teil im BDSM völlig neu,obwohl nix Neues an Praktiken passiert.


Also nein,Erfahrung sagt eigentlich nix aus. Jedes Mal mit jemanden Neues ist auch ein neues einlassen,neues lesen lernen,neues spüren.

Also ich habe hier bisher die Erfahrung gemacht, dass keine Erfahrung zu haben offenbar für einige/viele ein No-Go ist.

Außer das war immer nur ein vorgeschobener Grund für eine höfliche Absage.

Dann stell ich mal die Gegenfrage: Wie kam das Thema denn auf? An welchem Punkt muss ich denn direkt über sexuelle Erfahrung sprechen (außer vielleicht, es geht explizit um Erfahrung mit speziellen Praktiken, die erwünscht sind)?
Wenn gleich beim Kennenlernen die Aussage auf Unerfahrenheit kommt, macht das auf mich immer so einen hilflosen "Nimm mich armen, verschmähten Jungen an die Hand" Eindruck.

Ich mag nur qualitativ erfahrene Partner in Pleasure. Die wissen, was sie mögen, was sie zusammen mit mir, zusammen mit mir und anderen wollen. Die sich auf den/die anderen und die aktuelle Situation einstellen können und nicht nur ihr Ding durchziehen.
Ich mag niemanden, der unerfahren ist und mit für ihn neue Situationen nicht gut umgehen kann (also im Sinne aller Beteiligten).

Wie jemand zu seinen qualitativen Erfahrungen gekommen ist, ist mir egal. Die Zahl der Sexualpartner, die Zahl der vollzogenen Praktiken sagt nichts über die Qualität aus. Alter sagt nichts über qualitative Erfahrungen aus (ich kenne Männer, die knapp halb so alt sind wie ich, die qualitativ erfahrener sind als Männer in etwa meinem Alter)

...ab einem gewissen Alter sollte man zumindest die "Basics" kennen, um darauf aufzubauen und eventuell
zusammen neue Erfahrungen zu machen. Selbst in meinem Alter gibt es immer mal wieder etwas Neues
und ich denke schon, dass ich reichlich Erfahrung vorweisen kann...

Was sind "die Basics"? Was sind "neue Erfahrungen"?

Welche Basics müssen vorhanden sein, um neue Erfahrungen machen zu können? Das meine ich für mich selbst und den/die anderen?

...na ja, also mal die Grundlagen wie das Funktionieren von Vagina und Penis. Darauf kann man dann
aufbauen wie z.B. auf Oralsex, Analsex für die ganz mutigen usw.

Wenn ich von sexueller Erfahrung spreche kommt es doch auch darauf an in welchem Genre!?