Wer macht die Regeln in einer offenen Beziehung?

An TE:
Die Regeln oder besser gesagt Bedingungen sollten festgelegt werden sobald man fester miteinander zusammen sein will. Ob körperliche Treue bedingungslose Voraussetzung ist, wie auch andere Handlungen.
Es sollte am Anfang einer Beziehung ehrlich besprochen werden, viele machen das jedoch seltener.
Um viel Ärger im Vorfeld vermeiden zu können sollte das geklärt sein.

Nein, seit 1,5 Jahren ist die TE selbst in einer offenen Beziehung (also nicht Single). Wie lang sie den Mann datet, um den es geht, geht aus dem EP nicht hervor.
Genauso wenig gehen folgende Dinge hervor:
• Wie lang ist die Beziehung des Mannes und seiner Partnerin überhaupt geöffnet. Schließlich ist es bei vielen Paaren ja gerade am Anfang so, dass man sich ja finden muss und Regeln entsprechend immer man wieder angepasst werden.
• Warum wurde die Beziehung geöffnet? Es steht nur da, dass die Frau für die Öffnung war, aber nicht, warum. Gerade in Bezug auf das Regelwerk kann es schon einen Unterschied machen, ob beispielsweise sie sich selbst ausleben wollte, oder ob er mehr/anderen Sex wollte als sie und sie ihm die Öffnung als Kompromiss anbietet.
• Kennen sich alle drei?
• Sind wir sicher, dass er nicht beispielsweise "Meine Frau erlaubt es mir nicht" vorschiebt, weil er selbst keine Lust auf diese oder jene Unternehmung hat?
• Entwickeln sich vielleicht gerade Gefühle?

Genau dieses.

Wenn Mensch A aus einer offenen Beziehung Mensch B trifft, der ebenfalls in einer offenen Beziehung steckt, dann haben die beiden keine romantische Beziehung miteinander. Sie treffen sich am offenen Ende ihrer jeweiligen Beziehungen, die intern ihre Regeln definieren.

Das ist nicht Poly.
Man ist der "Typ außerhalb der offenen Beziehung", während die Partnerin die "Frau aus einer anderen offenen Beziehung" ist.
Da mag eine F+ entstehen, aber Poly ist das nicht.

Ein Mitspracherecht in der Beziehung besteht für den Part außerhalb der Beziehung eben so gar nicht.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie oft hier einer Person negative Attribute ("Besitzanspruch" "Kontrollsucht","Gezicke") angeheftet werden, ohne die Situation wirklich zu kennen.
Keiner hier weiß, was in der Kernbeziehung wirklich abläuft, welche Absprachen wann und wie intern getroffen wurden, ob/welche verletzt wurden, ob es Faktoren gibt/gab, die das bisherige Konstrukt erschüttert haben usw.

Die TE stellt ihre Sicht dar, aber das ist natürlich keine objektive Sichtweise, weil sie zum einen selber betroffen und damit nicht objektiv ist und sie zum anderen auch nur das erlebt, was gefiltert/bewertet/interpretiert bei ihr ankommt. Das ist jetzt übrigens keinerlei Vorwurf an die TE!

Letztlich ist es so, wie hier schon ein paar Mal geschrieben. @*********seven du kannst nur mit ihm reden und ihm kommunizieren, wie du die Sache siehst, was deine Wünsche und deine Bedürfnisse sind. Und wenn das nicht kompatibel ist mit den Absprachen, die er mit seiner Frau hat, dann musst du entscheiden, ob du dich damit arrangierst oder aussteigst.

Wer sich auf ein Pärchen einlässt, der muss auch damit rechnen, dass alles von heute auf morgen schon wieder ganz anders aussehen kann. Affären geht man ein um ein bisschen Spaß zu haben, nicht um sein Leben danach zu richten.

Wenn der Rahmen sich ändert, evaluiert man die neue Situation und stellt sich entsprechend neu auf.

Mir ist es völlig wumpe, wie lange sie zusammen sind, ob sie sich noch finden müssen etc. pp. Ich hab wenn dann nichts mit der Frau von himmlisch schaffen und sie soll mich auch in Ruhe lassen.

Klappt das nicht, ist sie OB und er nichts für mich.

wenn das deren Absprache ist
und er diesen Absprachen zugestimmt hat,
dann wirst du dich damit abfinden müssen
oder gehen müssen.

Prinzipiell ist man in der von der TE beschriebenen Konstellation kein Spielball.
Am Anfang genügt ja der abgesprochene Freiraum.
Zudem sei gesagt - Neben-Beziehungen dieser Art können durchaus sehr lange Bestand haben, und damit sogar auch die jeweilige Haupt-Beziehung stabilisieren. Unter Einhaltung diverser Regeln selbstredend.

Das "Gezicke" hat sehr wahrscheinlich den Hintergrund, dass die "Unternehmungen" der Neben-Beziehung verdammt nah an Unternehmungen der Haupt-Beziehung kratzen.

puh, ja, aber fraglich ob er mitmacht, oder nicht doch eher Hauptakteur ist und den "Schwarzen Peter" bewusst von Haupt- zu Neben-Partnerin hin-und herschiebt, um ziemlich egoistisch und für ihn auf einfachsten Weg seine persönlichen Ziele zu erreichen. Vielleicht ist ein "Verbot" auch nur vorgeschoben, um nicht selbst sagen zu müssen "du pass mal auf, die Idee ist zwar super, sprengt aber den Rahmen unserer Neben-Beziehung". Auch das kann sein. Vieles kann sein - ist alles spekulativ und ändert nix an der Situation. Punkt.


Zurück zur TE:
Eine klare Aussage, liebe TE, Deine persönliche Grenze ist überschritten. Punkt.

Die Meinung der Foristen ist völlig irrelevant, wir können höchstens ein paar logische Ursachen für Regel-Änderungen bieten, aber das ändert nix an der Situation.

Die Antwort auf deine Frage hast du dir selbst schon gegeben, liebe TE.
Deine Grenze ist überschritten. Punkt.

Was sind nun deine Konsequenzen?

Regeln sindvöllig Ok und jedes Paar wird sich hoffentlich gemeinsam die Regeln aufgestellt haben mit denen beide fein sind.

Willkürlich zu entscheiden hat aber nichts mit Regeln oder geregelt zu tun.

Und am Ende des Tages ist es meine Entscheidung ob ich mit den Regeln des anderen klar komme, wenn nicht suche ich mir jemanden wo das passt.

Wenn ich schon mein Glück in andere Hände lege dann bestimmt nicht in,die Hände die von der Willkür einer anderen Person gesteuert werden. Dafür fehlt mir jeglicher Masochismus.

Das Paar bzw beide oder diejenige Person, die diese Regelung durchsetzen kann.
Aber DU bist diejenige, die Regeln für DEIN Leben und deine Bedürfnisse aufstellt.
Wenn du keine hast, spielst du nach deren Regeln.
Da du keine hast, wirst du von den beiden instrumentalisierst.
Love it or leave it.
Entweder spielst du deren Spiel oder Deins!

@******oom woher weißt du so genau, dass da jemand willkürlich entscheidet?

Sie schreibt; so in etwa führen auch wir unsere feste Beziehung mit offenen Anteilen.

Besser hätte ich es nicht formulieren können.

Indem ich mir im Vorfeld sagen lasse nach welchen Regeln sie spielen.

Wenn ich da so Dinge zu hören bekomme wie, wir können uns alle X Tage treffen sofern mein Mann das OK gibt, bin ich raus.

Der Rahmen muss passen
Ich lasse mich nicht zum Bittsteller machen und wenn andere nicht in der Lage sind sich einen klaren Rahmen zu erstellen müssen siehst noch üben aber nicht mit mir.

Da bin ich auch raus, gerade auch, wenn w fallen wie „auf welchen Platz ich gehöre“ kommen würden.

Sie schreibt; ich glaube trotzdem nicht, dass deine Frage, wer die Regeln macht, so grundsätzlich zu beantworten ist.

Ich denke, dass ist sicher von Beziehung zu Beziehung ähnlich bis gänzlich unterschiedlich, vielleicht auch abhängig vom Grund der Öffnung und den äußeren Umständen.

Ich muss mal ehrlich gestehen; einerseits ist mir bewusst, dass ICH als Hauptbeziehung nur das volle Programm meines Mannes bekomme, die Anderen die Schokoloadenseite.

Doch andererseits bekomme ICH das volle Programm ... mit all den Unannehmlichkeiten, die auch dazu gehören können.

Wenn ich dann höre, dass für eine andere Frau das Hotelzimmer geplant und gebucht wird, oder Gedanken gemacht werden, wie das Treffen mit Anderen besonders schön wird ... puh, das würde mich tatsächlich zucken.

Da wird sich extra fürs nächste Date Ganzkörpertechnisch vorbereitet und zu Hause hockt man pupsend und müffelnd auf der Couch.

Ich denke tatsächlich das, wenn sich der Mann zu Hause immer wieder bei der eigenen Frau benimmt, als hätte er täglich ein Date mit ihr, wirds vielleicht einfacher.

Sicher können die Regeln, die du als TE beschreibst, als Lupe für eventuelle Innerbeziehungsprobleme genutzt werden.

Ich selbst möchte keine Nebenbeziehung, weder bei mir, noch bei meinem Mann ... wenn das die Bedingung wäre, wäre das Konstrukt nichts für mich.

Dann ändere ich nicht zwingend die Regeln, sondern treffe meine ganz eigene Entscheidung.

Mir kommt gerade der Gedanke, das Hotel und/oder Unternehmungen jeglicher Art natürlich auch einen Kostenfaktor darstellen. Vielleicht versucht sie auch das zu steuern. Wenn am Ende keine Kohle mehr über ist, um mit dem festen Partner mal Essen zu gehen, ist auch niemandem geholfen 🤷 aber wie gesagt, nur so ein Gedanke... keine Ahnung ob sowas in offenen Beziehungen auch mit ein Grund sein kann. Nachtrag zweiter Gedanke: Er unternimmt mir dir Dinge, die er mit seiner Frau schon länger nicht unternommen hat, weil im Alltagsleben kaum Zeit dafür bleibt.

Zum ersten Punkt: ich denke jede limitierte Ressource kann Konfliktpotential in sich tragen.

Zum Nachtrag: das ist eine ganz große Gefahr. Mit dem Nebenpartner gibt es nur Highlights, mit dem eigentlichen Partner primär Alltag. IMHO kann das zum Ende der eigentlichen Beziehung führen.

Scheinbar lebt die TE ihre OB anders aus. Letztendlich kann sie nur entscheiden ob sie bereit ist da mitzumachen oder nach jemandem suchen, der seine OB ähnlich führt wie sie und ihr Partner. Ich hatte hier schon Kontakt zu Männern in einer OB und es hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab, wie diese geführt wird und auch geführt werden kann. Entsprechend sind die Regeln auch unterschiedlich gewichtet. Beispiel: Er war mit seiner Lebensgefährtin in einer OB. Sie hatten beide Kinder aus vorangegangenen Beziehungen also Patchwork Leben. Dann natürlich noch Job und jede Menge Hobbies getrennt voneinander aber auch zusammen. Der Tag hat nur 24 Stunden, die Woche 7 Tage... Es scheiterte dann letztlich an der Terminfindung. Ich habe dann für mich beschlossen, das dies speziell mit diesem Mann keine Option für mich ist. Die Terminfindung hätte mich persönlich jedes Mal super gestresst. Ein anderer Mann, verheiratet, OB, keine Kinder, beide machten getrennt voneinander Treffen aus, da unterschiedliche Interessen. Da merkte ich schon eher, dass das zeitlich besser gepasst hätte. Hier gab es schon aufgrund der fehlenden Kinder viel weniger zu Regeln.

Was ist mit "Unternehmung" genau gemeint?

@*********aysNo das hatte ich weiter oben ja auch schon so gesagt. Sie muss für sich entscheiden.

Das lässt die ganze Sache natürlich nochmal anders aussehen und erhöht das Konfliktpotenzial massiv.
• Ist die poly Option mit seiner Partnerin vorab abgesprochen gewesen oder hat er sie einfach damit konfrontiert, als es soweit war?
• Liebst du ihn denn auch?
• Was sagt dein Partner zu dieser Beziehung und den aufgekommenen Gefühlen?
• Könnt ihr vier euch ein Polykonstrukt vorstellen?
• Was passiert, wenn seine Partnerin oder dein Partner bei Gefühlen die Grenze ziehen und sagen, so wollen sie die offene Beziehung nicht?

Hallo,
gab es auch Gespräche zwischen Dir und Ihr?
Meine Erfahrung ist es, dass , so lange du nur seine Sicht kennst, nicht die Wahrheit kennst. Ich durfte erfahren, dass einige Männer dir das erzählen, was nötig ist, damit du bleibst.
So klingt deine Situation für mich.