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Sexuelle Achtsamkeit: Was hat sich bei dir verändert?

*****low Mann
487 Beiträge
@*********Seil , Clement meint das etwas enger gefasst. Die (vermeintliche) sexuelle Disfunktion wie z. B. eine Errektionsstörung ist nicht durch sexuelle Funktionsstörungen als Symptom sichtbar. Sie ist das Resultat dafür, dass die sexuelle körperliche Erregung deshalb ausbleibt, weil der sexuelle Kontext nicht passt, die Situation nicht passt, oder eben die Partner/in nicht passt. Dann ist das Ausbleiben der Errektion kein eigentliches Problem, sondern der Indikator dafür, dass grad eine Errektion einfach nicht angebracht ist.
**********dkorb Mann
99 Beiträge
Zitat von *****low:
Der Zufall will‘s, dass ich grad das Buch von Ulrich Clement „Dynamik des Begehrens -Systemischer Sexualtherapie in der Praxis“ gelesen habe. Hätte ich das grad nicht präsent, dann wäre ich auf den hier zugrunde liegenden Artikel wohl hereingefallen.

Aber hier:
„Vor allem solltest du lernen, gut für dich selbst zu sorgen. Erst dann kannst du eine erotische Verbindung zu deiner Partnerin aufbauen. Es geht um die Entwicklung deiner authentischen männlichen Kraft jenseits von gesellschaftlichen Vorgaben. Es geht darum, wer du als sexueller Mann bist, es geht um deinen Selbstwert. Diese Suche ist grundlegend, um deine sexuellen Probleme zu lösen und der Mann zu werden, der du sein möchtest.“
liegt der Kernwiderspruch, der mich kolossal stört. Es wird an Reflexion, Selbstwahrnehmung, Selbstverständnis und Selbstfürsorge appelliert und gleichzeitig genau das Klischee aufrechterhalten, das eigentlich als Problem deklariert wird, nämlich ein potentes, funktionierendes und funktionales Männlichkeitsbild als Ziel. Das findet sich als Zielvorgabe ja auch ganz oben im Startbeitrag hier im ersten dortigen Zitat wieder. Weiter oben hier im Faden wird, vermutlich auch deshalb, bemerkt, dass Frauen hier im Kontext gar nicht angesprochen sind. Aber gut, man referenziert im Artikel nicht ohne Grund ein Buch und Coachings, was alles verkauft sein will.

Clement eröffnet ein Verständnis von sexuellen Störungen, die nicht mehr als defizitär verstanden werden, sondern als Ressource, in dem Sinne, als dass unserer Körper die Kompetenz besitzt, durch Verweigerung zu signalisieren, dass da grad was in die falsche Richtung läuft. Und genau da ist es dann sinnvoll, hinzusehen, herauszufinden, was das Falsche ausmacht, was das Richtige wäre, das mir entsprechende. Die Intension ist dabei aber eine ganz andere als die herkömmlich konventionell leistungsbezogene. Es geht im Kern nämlich nicht darum, wieder zu funktionieren, sondern darum, das Richtige zu tun. Im körperlich funktionalen mag das das Selbe sein, in der Intension liegen hier Welten. Vereinfacht bildlich gesprochen ist das der Unterschied zwischen „Ich muss doch mit dieser Frau Sex haben können, warum will „Er“ nicht“ und „“Er“ will nicht, also ist sie die Falsche, denn mit der anderen Frau klappt es ganz wunderbar“.

Für mich ist nicht mehr die Frage wichtig, wie ich zu „geilem erfüllenden Sex“ komme, sondern zu dem Sex, der mir entspricht. Dann hat Achtsamkeit eine ganz andere Aufgabe, sie hat etwas mit mir und dem Kennenlernen von mir zu tun, primär mit der Begegnung mit mir selbst und dann erst mit der Begegnungen mit anderen.

Der letzte Satz oben im Zitat ist der entscheidende. Es geht nicht darum, sexuelle Probleme zu lösen u n d zu sich selbst zu finden. Es geht darum, sexuelle Probleme als Zeichen zu verstehen, dass man sexuell nicht bei sich ist. Es geht nicht darum, sexuelle Probleme als Appell zu verstehen, sich selbst zu finden, d a m i t die sexuellen Probleme gelöst werden. Es geht darum, grundsätzlich sich selbst zu finden, und dann zu schauen, ob sexuelle Probleme danach überhaupt noch existent sind.

Diese Sichtweise ist dabei völlig geschlechtsneutral!

@*****low Danke für Deinen Beitrag - Du sprichst mir aus dem Herzen!

Der Germanist Gerrit Confurius sieht Parallelen der heutigen Psychotherapie-, Beratungs- und Coachingszene mit der Kirche. Beide definieren einen Mangel/Problem und postulieren daraus ein "Du sollst". Erzeugen dadurch ein Gefälle zwischen Mangel/Problem und Heilsversprechen und zeigen einen Weg auf wie man den steilen Weg zur Erlösung erreichen kann...

Liegt kein spürbarer Mangel vor dann muss der Durchschnitt durch einen künstlich erzeugten Zwang zur Selbstoptimierung angetrieben werden. Der Buchtitel im Eingangsartikel bringt es pointiert auf den Punkt - es reicht nicht aus ein selbstzufriedener "Lover" zu sein sondern man(n) muss der "Best Lover" werden...

Selbstakzeptanz bedeutet nicht Selbstoptimierung bzw. Überwindung von Fehlern/Problemen.
Im Gegenteil - zur Selbstannahme gehört auch die gelassene Kenntnisnahme der eigenen Ich-Schwäche und dem sich Zugestehens von freiwilligem Sich-Gehenlassen. Gerrit Confurius sieht das als die eigentliche wahre "Ich-Stärke ohne Zwang".

Manche haben mittlerweile festgestellt wie befreiend es sein kann zu sich zu sagen "Ich bin so wie ich bin und das ist gut so". Manch einer sieht sich neben dieser selbstbestimmten Selbstannahme, durch die permanenten Anforderungen (Leistungsdruck) mittlerweile in eine Verweigerungshaltung gedrängt, in dem sie sich nichts mehr sagen lassen wollen - egal von welchem Verkäufer aus einer der "Du sollst - Branchen".

Aus meiner Sicht muss die Psychotherapie-, Beratungs- und Coachingszene aufpassen das sie nicht ähnliche Ablehnung erfährt wie die Kirchen (1970 waren 95% der Deutschen Mitglied einer Kirche, 2022 nur noch 53%). Sie verpasst ihre Möglichkeit durch einen menschenfreundlichen Blick wohlwollend zu ermuntern liebend auf sich zu schauen statt Menschen die bereits unter Leistungsdruck stehen weiteren Leistungsdruck durch Gebote auszusetzen: 1. Übernimm Verantwortung 2. Übe übe übe 3. Achte auf Deinen Körper 4. Hol Dir Unterstützung. (Höher immer rauf auf den Berg hinauf zur Erlösung...)

Männersozialisation erzeugt häufig schon früh einen hohen Performancedruck. Die emotionale Verbiegung hin zu einem immer starken Männerbild (Indianer weinen nicht etc.) kann mitunter ähnliche Folgen erzeugen wie durch emotionale Vernachlässigung.

"So wie man(n) fühlen soll - fühle ich nicht" erzeugt mitunter einen tief verwurzelten Glauben, dass etwas mit sich selbst nicht stimmt, ohne dabei genau zu wissen, was es ist.

Aus meiner Sicht haut der im Einganspost zitierte Artikel genau in diese diffuse Kerbe: Mit Dir stimmt etwas nicht - Du performst nicht richtig! Das ist aus meiner Sicht in seiner Wirkweise perfide, weil er das diffuse Gefühl verstärkt.

Ulrich Clements Ansatz hingegen sehe ich dahingehend als befreiend - die Potenzschwierigkeiten als ganz natürliche körperliche Reaktion, die uns darauf aufmerksam macht auf uns zu gucken, was da in uns oder um uns herum möglicherweise verkehrt läuft. So geht Achtsamkeit...
*******herz Mann
56 Beiträge
Ich danke euch Vorrednern; habt ihr mir doch vieles in Erinnerung gebracht und mal mit anderen Worten erläutert. Tut gut hier im JC auf Intelligenz, Kompetenz und Verstand zu treffen.
Für mich scheitert der Beitrag schon an dem Phänomen, daß der Coach eine Coachin ist. Ich zweifle nicht dran, dass sie gewiss das passende Verständnis und Wissen hat. Jedoch steht sie als Frau nunmal auf der anderen Seite des vermeintlichen Problems. Deshalb entsteht auch eure berechtigte Kritik.
Ich halte es mit Björn Thorsten Leimbach - bin ihm echt verfallen. Seine Männerarbeit ist genial und verständlich. Finde dich als Mann, ohne die Bestätigung durch Frauen. Kenne die Archetypen, arbeite an dir als Mann und löse dich von der weiblichen Erziehung in unserer Gesellschaft. Wenn du männlich initiiert bist und dich selbst wohl fühlst, also dich selbst wirklich spürst und männliche Energie entwickelst, dann findet auch die passende Frau ihren Platz in deiner Sexualität und ihr könnt gemeinsam spüren. Männlichkeit und Weiblichkeit sind Pole, die sich anziehen. So entsteht die gewünschte Energie und kann gesteigert werden.
Weiter so!
****ice Mann
409 Beiträge
Mich stören an dem Artikel nicht einmal so die Inhalte, sondern die Art der Präsentation und die Formulierungen.
Der Begriff Achtsamkeit mag, meinem Verständnis nach, ein ungeschickt gewählter Begriff sein, der eher seine Gültigkeit in slow Sex hat. Fokus auf den Menschen und die Verbindung fühlen, scheint mir bei wilderen, weniger bewussten Sex, angebrachter.

• Beckenbodentraining ist einfach nützlich und kann nicht oft genug erwähnt werden, dass es da Entwicklungspotenzial gibt, für all die, die meinen es zu brauchen. Die Übungen sind gut und im Alltag brauchbar. Da sollte aber auch eine Pilates Einführungsstunde oder die Videos reichen.
• Fettgewebe führt bei Männern zur Einlagerung von Östrogen, welches die eigene Hormonausschüttung mindern kann .
• Zumindest bei mir hat ein Trainingseffekt enorme Auswirkungen. Muskeln sind in Übung und leistungsfähiger, Abstumpfungseffekte desensibilisieren - muss aber nicht immer positiv sein auch wenn doch meistens.

Klingt mir aber gesamt zu sehr nach einem Aufguss von "der perfekte Liebhaber 324.0" .

Zitat von *********tion:


Wie ist es bei dir?

  • Hast du durch die bewusste Beschäftigung mit dir selbst und deiner Sexualität herausgefunden, dass du etwas in deinem Leben ändern musst? Was war es?
  • Was hast du über deine Sexualität gelernt, indem du dich mit ihr beschäftigt hast und hatte das einen Einfluss auf dein Leben?
  • Was steht bei dir einer erfüllten Sexualität im Weg?



In meiner Vergangenheit hat sich vieles geändert.
Angefangen hatte ich, wie vermutlich die meisten Menschen, mit herumprobieren, reinstecken, etwas rummachen und ausprobieren. Nach der ersten Ejakulation war dann meist Schluss, wegen fehlender Motivation oder körperlicher Überreizung. Kopfkino sind beim Sex regelmäßig vorgekommen und ich hatte eigentlich Sex mit manchen Kopfkino und nicht der Frau, die bei mir war.

Irgendwann ist mir aufgefallen, dass Frauen doch unglaublich verschiedenartig in ihrem sexuellem Empfinden zu sein scheinen und die wenigsten mitbekommen hatten, dass sie in einer nicht passiven Rolle sich fallen lassen können.
Dann hatte ich den passiveren Frauen ihren Raum gegeben um sich fallen zu lassen und eine seelische/geistige Co-Befriedigung zusätzlich zu meinen eigenen, noch recht spärlichen Sinneswahrnehmungen etwas zu gewinnen. Das alles natürlich eher unbewusst in der Situation. Aber ich war ja schon durch aktivere Frauen "versaut" worden und kannte andere Seiten.
Bis zu diesem Zeitpunkt war Überreizung immer auch ein großes Thema worauf die Damen immer auch irgendwie Rücksicht genommen hatten.

Dann kamen wirklich böse Frauen, denen meine Überreizung aus purem Egoismus einfach egal war. Anfangs versuchte ich dem Zustand irgendwie aktiv auszuweichen, entweder weil ich mein Gesäß in die tiefen der Matratze drückte, die Frau umarmte und an mich zog oder es sonstwie beenden wollte. Handschellen und weibliche Willenskraft hatten dem ein jähes Ende beschert und mich gaaanz weit über die Überreizung hinweggedrückt - meine Rolle war Anfangs nahezu vollkommen passiv und ich hatte so gut wie keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Irgendwann sind die Erinnerungen dann weg und nur ein Gefühl übrig, wie "keine Ahnung was da eben genau passiert ist, aber es war so gut, dass ich das wieder will". Mit der Zeit wurden Fixierungen vollkommen unnötig und ich konnte aus den passiven Haltungen wieder raus, wenn auch nicht immer und sehr abhängig von der Partnerin.

Darauf folgten dann auch Erlebnisse wo beide zeitgleich die Überreizungen gelebt und genossen hatten aber das ist recht selten, immer von einer starken beidseitigen Gier und den Vibes/Verbindung zwischen den Partnern abhängig. Extrem selten bis nicht vorhanden in ONS.

Nach all dem war ich für viele Frauen eher unpassend, denn die Co- Befriedigung bringt mir nur manchmal noch was. Auch hatte ich länger gebraucht um mich von den unbewussten Erwartungshaltung des erlebten ausreichend zu lösen und jeden Sex, mit allen Sinneswahrnehmungen, wieder erleben zu können und zu schätzen.

Später hatte ich dann noch erlebt über das Kitzelgefühl an Bauch und Füssen hinwegzugehen und mich auf diese unglaublich extremen Sinneseindrücke einzulassen und sie nicht durch Selbstdisziplin zu ertragen.

Erfüllt war die Sexualität von Anfang an, nur die Grenzen hatten sich immer weiter verschoben - was für eine merkwürdige Frage.

Nun hab ich wahrscheinlich mehr geschrieben, als die meisten lesen wollen und für manche unverständliche Worte für teilweise unbekannte Zustände benutzt. Vielleicht findet aber auch nur einer ein neues Reiseziel für die Wanderung durch die Erlebniswelt. Danke für die Geduld.
*****EIZ
805 Beiträge
Zitat von *********tion:
Hast du durch die bewusste Beschäftigung mit dir selbst und deiner Sexualität herausgefunden, dass du etwas in deinem Leben ändern musst? Was war es?Hast du durch die bewusste Beschäftigung mit dir selbst und deiner Sexualität herausgefunden, dass du etwas in deinem Leben ändern musst? Was war es?


Mich meiner weiblichen Seite zu stellen, sie zu akzeptieren und sie zu lieben, genauso wie ich meine männliche Seite liebe!

Was hast du über deine Sexualität gelernt, indem du dich mit ihr beschäftigt hast und hatte das einen Einfluss auf dein Leben?

Meinen weibliche Seite anzunehmen und sich ihr auf erotische und sinnliche Weise zu öffnen, war der Schlüssel zu einem verborgenen Reich, voller neuer Entdeckungen, Leichtigkeit und Verspieltheit - der Schlüssel zu mir und meiner Persönlichkeit. Das zu leben und in den Alltag zu integrieren macht mich glücklich.

Was steht bei dir einer erfüllten Sexualität im Weg?

Die fehlende Azeptanz und Neugier auf der anderen Seite, Vorurteile und Stigmatisierung statt Offenheit und Unvoreingenommenheit. Der Preis den ich für die Akzeptanz meiner Persönlichkeit kein ganz schön einsam machen, bzw. es kommt mir manchmal so vor - zumindest hier.
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