Beziehung von einer anderen Seite beginnen?

Wichtig vorab zu klären wäre doch:
Was ist hier mit dem «sexuellen Aspekt» zwischen zwei Menschen überhaupt gemeint?
Für mich zählt alles dazu, angefangen beim grundsätzlichen Vorhandensein erotischer Anziehungskraft, über Passung der Vorlieben bishin zu all den feinen Nuancen, die die gelebte Sexualität zweier Menschen ausmachen.

Ich für mich kann die Aussage
so nicht bestätigen.

Meine Sexualität ist eng mit meinen Vorlieben im Bereich BDSM verknüpft, welche ein tiefes Vertrauen zum/zur Partner:in voraussetzen. Außerdem bin ich sicherlich ein Stück weit demisexuell veranlagt.

Mr. Fernweh und ich wurden erst nach einer intensiven Phase des Kennenlernens miteinander intim und das war perfekt so.

Ich bin der Meinung, dass ich während dem Kennenlernen eines Menschen bereits grob abschätzen kann, ob es sexuell matchen wird oder eher weniger. Dafür muss ich nicht mit der Person geschlafen haben. Es gibt viele Faktoren, die auf gewisse Weise vielsagend sein können.
Und: letzten Endes kann man Sex - bei grundsätzlicher Passung - durch zig verschiedene Möglichkeiten besser machen, einen miesen Charakter eher weniger.


Liebe Grüße,
Frl. Fernweh 🌷


Randnotiz: Ich gehe aufgrund der Formulierung des EP davon aus, dass es sich in der Fragestellung um das Kennenlernen mit dem mittelfristigen Ziel einer Liebesbeziehung handelt, nicht um das Kennenlernen zu rein «sexuellen Zwecken».
Ausschließlich darauf bezieht sich mein Kommentar.

Die Frage ist ja auch, ohne hier alles gelesen zu haben, wenn man Beziehung anstrebt, ist der Mann überhaupt noch an einer Beziehung interessiert -wenn er den Sex schon (relativ schnell) bekommen hat?

Damals, früher... hat man die Männer lange zappeln lassen.... und erschien dadurch wertvoll und eroberungswert.

Wurde die zb Frau erst mal erobert ...wird/wurde sie dann auch so schnell nicht wieder fallen gelassen, und man wächst dann auch sexuell zusammen... oder hat zumindest die Chance dazu .... wird so schnell nicht aufgegeben.

Sollte der Sex erst schlecht sein... ist er doch oft entwicklungsfähig ( hängt ja auch vom Alter und Erfahrungswert ab.. der war früher ja nicht so groß)

Aber dem wird vielleicht heutzutage keine Zeit mehr beigemessen, und man möchte auch kein "Lehrer" mehr diesbezüglich sein
( ich jedenfalls nicht ) entweder wird gleich ein Feuerwerk angezündet oder tschüss

Heutzutage wird eine Bindung oder Beziehung vorgegaukelt, aber eigentlich geht es vielen nur um den Sex... möchte zb Frau nur Sex mit jemanden -der auch Beziehung will --na dann halt "Mon Cherie -Cherie...isch lieb disch-ola la... " ..danach tschüss und Ghosting

Wenn jemand mitteilt, ich habe Sex nur in Beziehungen, wird es schwierig .... und kann auch schnell enttäuschen ....und die sexlose Phase kann ziemlich lang werden, da weiß ich zufällig-wovon ich spreche

Es ist und bleibt kompliziert.

@*****bye, du hast mit
einen wichtigen Aspekt angesprochen, den ich oben vergessen hatte. Danke.

Auch in meiner Erfahrung ist es so, dass der Sex mit einer Person mit der Zeit immer besser und erfüllender wird. Man lernt sein Gegenüber kennen, liest Reaktionen, weiß nach und nach immer genauer darüber Bescheid, wie man den Menschen auf erotischer Ebene erreicht und wie man ihn am besten berührt, um ihm gut zu tun.

Das ist einer der Gründe, aus denen ich mit ONS noch nie etwas anfangen konnte.

Zugegeben: wenn es sexuell zwischen zwei Menschen wirklich nicht passt, dann wird sich das auch zukünftig eher nicht zum erfüllendsten Sex überhaupt wandeln. Aber wenn grundsätzlich Potenzial vorhanden ist, dann kann man normalerweise darauf aufbauen, denke ich.
Das «erste Mal» Sex zwischen zwei Menschen ist deshalb in meinen Augen höchstens grob ausschlaggebend für die unter Umständen zu erreichende Qualität. Im Sinne davon, ob man grundsätzlich miteinander harmoniert oder eben weniger.


Liebe Grüße,
Frl. Fernweh 🌷

Sie schreibt:

Da kann ich nur zustimmen, denn wer sagt dir denn das der Sex der beim ersten Mal vielleicht toll ist, beim zweiten Mal auch noch so toll ist. Oftmals ist es ja so, dass man in der ersten Leidenschaft sein gesamtes Pulver verschießt und beim zweiten Mal das Aufregende nicht mehr vorhanden ist.

Bei mir ist es auch so, dass ich mit zunehmendem Vertrauen, mich eher fallen lassen kann und Sex mit Liebe ist für mich eh viel schöner. Ausserdem finde ich einfach, dass auch das Zwischenmenschliche stimmen muss, wenn das nicht vorhanden ist, kann man da noch so tollen Sex haben, aber das stellt sich nicht ein.

Sex ist auch immer ausbaufähig und damit habe ich lieber einen Mann, den ich schon kenne und vertraue, als einen Mann, von dem ich so gut wie nichts weiß und er eigentlich auch gar nicht zu mir passt, weil er nicht die gleichen Werte und Interessen hat.