Wie kognitiv seid ihr?

Ich bin grundsätzlich sehr kognitiv unterwegs und mache mir genau diese Gedanken, führe genau diese Abwägungen durch, die du beschreibst.

Wenn ich also die Möglichkeit habe, bewusst zu entscheiden, tue ich das meist so, dass es sinnig ist; schließe Dinge aus, von denen ich weiß, dass sie Probleme nach sich ziehen werden, usw.
Es gibt aber immer wieder Momente, in denen die Realität den Plan von hinten überholt 🤭

Dh plötzlich springt etwas an, was mir sagt: Mir völlig egal ob ich morgen zu müde sein werde, ich will das jetzt.
Oder: Ja natürlich ist es unsinnig, ihn zu treffen. Er wohnt viel zu weit weg. Aber irgendwas in mir sagt, dass das Treffen genau das richtige ist.

Ich stelle somit immer wieder fest, dass ich mich plötzlich in Situationen befinde (der nächste übermüdete Morgen, eine Fernbeziehung über große Entfernung, etc pp), die ich definitiv so nicht wollte, die ich rational gesehen nie eingegangen wäre, und, und das ist das schlimmste, deren Problematik ich vorher sehr deutlich gesehen habe. Das ist vermutlich sogar das Schlimmste daran

Sprich: Ja, ich wäge kognitiv ab; entscheide mich dann aber situativ doch manchmal entgegen meiner kognitiven Einschätzung.

Bei mir ergibt sich eh schon so selten die Möglichkeit auf Sex, dass ich den Teufel tun würde, hier auch noch kognitiv für weiteren Verzicht zu sorgen.
Ich „muss“ somit nicht gross überlegen und nehme immer alles dankbar an, was überhaupt geht 🤙🏼

Auf Kinkyparties überwiegt das fühlen. Da denke ich nicht an Morgen oder ob man sich überhaupt wiedersieht. Wenn ich da anfangen würde drüber nachzudenken, hätte ich wundervolle Begegnungen und Erfahrungen verpasst. Deswegen liebe ich diese Welt. Fühlen,machen,ohne über ein Wenn und Aber nachzudenken.

Anders sieht es im Alltag aus,da wäge ich schon eher ab. So spät noch zu jemanden fahren,obwohl ich morgen früh raus muss,sind dann schon Gedanken die ich mir mache. Lohnt es sich überhaupt usw usf.

Also für mich kommt es auf den Kontext an.

Kinkyparties sind für mich wie ein Rausch,den ich einfach genieße und meiner Seele gut tut.

Ist ein komplexes Thema (bei mir).

Durch weiße Folter im Elternhaus fiunkioniert mein Gehirn ganz anders.

Erschwerend ist eine erschreckend langjährige dissoziative Amnesie.

Ich bin schon eher der Typ "erst denken, dann handeln."

Hier heißt das z.B. zu überlegen:
• ist die Situtation "sicher", in gesundheitlichem Sinn?
• was kommt "morgen"? (also was habe ich morgen/danach vor, wie wichtig ist mir das und wie wirkt sich die momentane Situation und Entscheidung womöglich darauf aus?

Wenn diese - kurze - "Checkliste" "abgearbeitet" ist, dann bin ich aber auch vollständig in der Situation.

Und denke nicht mehr darüber nach, ob das Bügeleisen ausgeschaltet ist

Keine Ahnung was Du damit meinst.

Hä? Wieso wahllos und traurig?

Ja, ich denke über solche Dinge viel nach und überlege genau, worauf ich mich einlassen möchte und worauf nicht.
In Bezug auf das Kennenlernen habe ich z.b. klare Kriterien bei der Distanz. Wenn mich jemand anschreibt, der zu weit weg wohnt, dann beginne ich erst gar keine weitere Kommunikation, da ich vorher weiß, dass meine Möglichkeiten für Distanzgeschichten einfach nicht passen. (Und doch finde ich manchmal Männer spannend, die weiter weg wohnen, da gebe ich mich keinen Illusionen hin, aber tausche mich auch einfach so gerne aus).

Wenn ich weiß, ich muss am nächsten Morgen früh raus und muss fit sein, dann entscheide ich mich auch in 9 von 10 Fällen eher für Schlaf.
Der 10. Fall muss dann schon speziell sein, niemals würde ich für Sex mit irgendwem auf meinen Schlaf verzichten, für Sex mit jemandem, den ich mag und gerade wirklich vermisse dann schon eher, da weiß ich ja vorher, dass es die Sache wert ist.

Generell habe ich mittlerweile fast keinen Sex mit eher Fremden, weil ich vorher abwäge und keine allzu hohen Erwartungen in ein solches Erlebnis setze. Es müsste also schon mehr als spontane Lust sein, damit ich mich darauf einlasse.

Einfaches Beispiel: Es ist Sonntag, ich war schon zweimal mit meinen Hunden draußen,gerade gegessen und ich lümmel auf der Couch rum. Dann schreibt mir ein Mann,mit dem ich schon öfters Sex hatte und der auch bis dato immer gut und toll war. Tja,trotzdem überlege ich da und entscheide mich oft dagegen von der Couch aufzustehen. Da siegt einfach die Gemütlichkeit,so ehrlich muss ich sein.

Habe es auch öfters vor Parties. Tage vorher voller Vorfreude und dann am Tag der Veranstaltung irgendwie keinen Dreh. Aber da entscheide ich mich gegen das rum lümmeln und raffe mich auf. Und das habe ich noch nie bereut.

Ah ok….hab dich verstanden.

Ja stimmt mit dem wählen….wenn man etwas sehr oft haben kann, wägt man eher (kognitiv) ab, wird wählerisch und differenzierter.
Wenn man etwas selten bekommt, freut man sich darüber sehr und nimmt es (eher) auf jeden Fall. Und ohne noch gross zu überlegen. Nix kognitiv
Gilt ja für so vieles. Auch für Sex.

Mit traurig hat das jetzt erstmal nix zu tun. Hängt ja immer von Lebensumständen- und Arten ab.

Warum Askese? Wenn ich Sex haben kann und es toll finde, ist doch alles tutti….brauch ich doch nicht nein sagen. Dass ich ihn haben kann und nicht möchte, kam aber ehrlich gesagt auch noch nie vor

Es ist kein Kompromiss, wenn ich mir gönne was ich gerne mache. Wenn ich die 100% nicht bekomme, kann ich klar sagen, dann lieber gar nix. Oder ich versuche, auch mit 10% happy zu sein.
Nenn es Demut oder Akzeptanz oder Kompromiss.
Ich nenne es „leben“.

Ich wäge schon ziemlich viel ab. Nur bei meinem Freund nicht. Da ist dann plötzlich Schlaf nicht mehr ganz so wichtig oder was sonst noch so im Kopf rumspukt.

Bei anderen gibt's da deutlich mehr Abwägung. Gibt es gesundheitliche Einschränkungen? Fühle ich mich fit genug? Habe ich Lust auf diese Art Sex?
Prinzipiell bin ich ziemlich verkopft, von daher muss schon viel stimmen.

Ich hab alles über den Haufen geworfen. 😅 Stolpere gerade über das Wort kognitiv, weil ich das nicht in dem Zusammenhang bringen kann. Kannst du mich kurz aufklären, wie du das meinst @********brav ?

Bei mir kommt es auf die Prioritäten an. Ich bin gerne müde, oder mache dann keinen Sport, wenn es eine Situation hergibt. Ich versuche aufzuhören, mich zu stressen. Entfernung spielte eine Rolle, aber auch das ist möglich, nur anders als ursprünglich geplant. 😂

Ich dachte schon, ich wäre die einzige 🤣
Ich bin einfach auf dem Inhalt den EP eingegangen und habe kontextbezogen geantwortet. Aber über das "kognitiv" bin ich auch gestolpert.

Wir denken nix - wir machen.

Steht sogar als Motto bei uns im Profil.

Das funktioniert schon seit vielen Jahren sehr gut bei uns. Auch unabhängig voneinander.

Wobei wir „Denken“ da eher als elend langes Grübeln, ewiges Abwägen oder Totüberlegen verstehen.

Unüberlegt oder komplett wahllos machen wir deshalb selbst unsere spontanen Einfälle nun auch nicht.

Aber lieber mal auf‘s Bauchgefühl hören, der Lust nachgeben, auf den restlichen Körper hören und nicht nur auf das Gehirn.

Das geht, macht unser Leben bunter und leichter und bringt überraschenderweise auch keine schlechteren Ergebnisse, als wenn wir uns vorher über alles eine Excel Tabelle erstellen würden.


Wir kombinieren zwei einfache Formeln für uns:

„Machen statt Wollen“

&

„Keep it simple“

Denn lieber bereuen wir später mal Dinge die wir getan haben, als dass wir Dinge bedauern, die wir nie versucht haben.




Tom & Zarah
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