Transzendenz in der sexuellen Ekstase

die Beziehung zwischen Sexualität und Spiritualität ist tief verwurzelt in der menschlichen Geschichte. Deine Anspielung auf theologische Aspekte beim "Super" Orgasmus erinnert mich an ein persönliches Erlebnis. Während einer Meditationssitzung, in der ich mich vollkommen loslösen konnte, erlebte ich einen Zustand, der sowohl erhebend als auch tief greifend war. Es war nicht sexuell per se, aber es trug die gleiche Qualität der tiefen Verbindung und Transzendenz. Vor allem exzessives Stöhnen versetzt mich regelmäßig in eine Trance die mir auch bei irdischen Fragen und Problemen hilft und mich danach klarer sehen lässt.

Das Thema "Transzendenz und negative Elemente der Vernunft" ruft Erinnerungen an die mittelalterliche Mystikerin Hildegard von Bingen hervor. Hildegard sah die Sexualität als etwas Göttliches und Heiliges an. In ihrer Vision der "Veritas" (Wahrheit) verknüpfte sie weibliche Sexualität mit göttlicher Weisheit und Schöpfung.

Dein Gedankenspiel "Sinn macht... Macht" kann uns auch zu den antiken Mythen führen. In vielen dieser Geschichten wird Sexualität als eine mächtige und transformative Kraft dargestellt. Denken wir nur an die Liebesbeziehung zwischen Zeus und Europa oder die sinnliche Verbindung zwischen Eros und Psyche. In beiden Fällen führt die sexuelle Vereinigung zu einer größeren Erkenntnis und Veränderung.

Das Thema fesselt mich ebenfalls. Es zeigt, wie tief und vielschichtig unsere Beziehung zur Sexualität und Transzendenz ist und wie sehr diese beiden Aspekte seit Jahrtausenden miteinander verflochten sind.

Ich freue mich auf weitere Gedankenaustausche und Erkenntnisse.

deine Worte berühren mich zutiefst. Das Gefühl der Verschmelzung, das du beschreibst, ist eines der intensivsten und zugleich zartesten menschlichen Erlebnisse. Es erinnert mich an einen alten griechischen Mythos, der dieses Empfinden auf eine poetische Weise einfängt.

Es ist der Mythos der Kugelmenschen, der von Platon in seinem Werk "Symposion" erzählt wird. Ursprünglich, so sagt der Mythos, waren die Menschen kugelförmige Wesen mit zwei Gesichtern und vier Armen und Beinen. Sie waren mächtig und so selbstgenügsam, dass sie die Götter herausforderten. Aus Angst vor ihrer Stärke hat Zeus sie in zwei Hälften geteilt – in die Menschen, wie wir sie heute kennen. Seitdem verbringen wir unser Leben auf der Suche nach unserer verlorenen Hälfte, um wieder ganz zu werden.

Deine Beschreibung fühlt sich genau so an: Als würdest du in diesen Momenten der Ekstase deine verlorene Hälfte gefunden haben und für einen kurzen Augenblick wieder zu diesem vollkommenen, ursprünglichen Wesen werden.

Na ich denke da bleibt ganz viel. Auch in der Natur an unfassbar erhabenen Orten.

Ich finde auch das Tantra ein faszinierendes Kultur-Gut ist - kein Grund es zu belächeln. All diese Selbsterfahrungen bringen und extrem weit in unserer ganzheitlichen Entwicklung als Mensch und/oder Seele

Tantra und Esoterik ist ja auch eine Art der Ästhetik und der Kunst. Eine Art zu sprechen, eine Art Poesie! Auch Poesie hat ihre subjektive Wahrheit - und spricht der Naturwissenschaft ihre evidenz sichtlich nicht ab. Was mich angeht flasht mich so ein Moment der Erhabenheit, wenn ich mit Natur, Sinnlichkeit oder Kunst konfrontiert bin und es erschüttert mich im positiven Sinne auf eine Weise die meine Ratio übersteigt und dann kann ich in Ekstase geraten

Wunderschön - wie unterschied wir empfinden. Was für eine Vielfalt und Bereicherung 💖. Danke für alle die schönen und intimen Kommentare und Beiträge!