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Umgang mit fehlenden Therapieplätzen

*****lle
16 Beiträge
Themenersteller 
Umgang mit fehlenden Therapieplätzen
Meine Erfahrung im Moment sieht so aus, dass ich nicht mal mehr auf Wartelisten bei Therapeut:innen komme, um meine Transition angehen zu können. Der Andrang ist schlicht zu groß und ich habe auch immer mit dem Gefühl zu kämpfen, Leuten den Platz zu klauen, die ihn dringender brauchen.
• Geht es hier einigen ähnlich bzw. wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr mit der HRT anfangen konntet?
• Was waren/ sind eure Strategien, um ohne Hormone/OP auszukommen?
*********exia Frau
2.153 Beiträge
Wenn du deine Transition beginnen willst, klaust du niemandem den Platz, denn du brauchst ihn. Genau wie wir alle.
*****_91 Mann
334 Beiträge
Bei mir hat es etwas mehr als ein Jahr gedauert bis ich mit HRT anfangen konnte. Ich habe Beratungsstelle zu Beratungsstelle abgeklappert, alle Phsychiater*innen und Therapeut*innen in der Umgebung abtelefoniert etc. Hat echt lange gedauert das ganze wegen Wartelisten und aber auch weil viele Phsychiater*innen etc das gar nicht erst machen und eine Behandlung mit dem Ziel der Transition von Vornherein ablehnen. Auch bei den Endokrinolog*innen die eine Hormonbehandlung anbieten siehts schlecht aus und die Lage verschäfts sich zudem zunehmend.
Es gibt ein paar Kontakte und Stellen über die das tendenziell ein wenig schneller und entspannter klappt, aber die hängen das oft nicht so an die große Glocke.
*****rDu Paar
1.799 Beiträge
Habt Ihr nicht die Möglichkeit damit über Eure Krankenversicherung zu gehen und Euch so einen Termin wg. Dringlichkeit geben zu lassen? Bei unseren Krankenversicherungen ist das grundsätzlich möglich.
**********_Noir Frau
1.115 Beiträge
Du wirst eventuell deinen Suchkreis weiter ausweiten müssen.

Vielleicht hast du auch Glück, als Springerin irgendwo untee zu kommen. Also sehr flexibel sein und die Termine nehmen, die beim Psychologen kurzfristig abgesagt wurden. So hat das damals bei mir funktioniert. Und nach einem 3/4 Jahr war ich dannfest dabei.
Natürlich muss das ein Psychologe auch wollen. Ich hatte damsls großes Glück, auf meinen Psychologen zu treffen
Ansonsten ist die Situation nur schwer auszuhalten, dass kann ich gut
nachfühlen.
Was du keinesfalls tun solltest, dir Hormone auf eigene Faust zu besorgen. Das ist gesundheitlich gefährlich und könnte dir auch bei weiteren Vorhaben, bei der die Krankenkasse im Spiel ist, Probleme machen.
Also ist es tatsächlich wichtig, erst einen Psychologen zu finden, der dir die Indikation für die Hormontherapie ausstellt. Dann suchst du dir einen Endokrinologen, der dich dann begleitet.
Bei Facebook gibt es Selbsthilfegruppen, die dir vielleicht helfen könnten.
Wenndu möchtest, schreibe ich dir deswegen eine CM.
*****lle
16 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********_Noir:
Wenndu möchtest, schreibe ich dir deswegen eine CM.

Ja, das wäre nett. Für Hormone ohne ärztliche Abklärung bin ich eh zu vorsichtig, aus genau den Gründen, die du genannt hast.

Letztlich läuft es wohl darauf hinaus, hartnäckig zu sein, Geduld zu haben und nichts allzu Dummes zu machen.
*********uppy Mann
301 Beiträge
Bin jetzt auch seit geraumer Zeit auf der Suche, will heut Nachmittag auch noch mal rumtelefonieren in der Hoffnung einen Platz zu finden aber ja, die Lage ist sehr hart. Hab zwar eine Psychiaterin, diese kennt sich aber mit dem Thema nicht aus - hat mir nur Verdachtsdiagnose F64.0 - Frau zu Mann Transsexualismus in die Akte geschrieben und das war's, wegen Begleittherapie und Indikationsschreiben muss ich jetzt selbst schauen.

Was ich mache damit es mir etwas besser geht, auch wenn das jetzt so lange dauert - Sport, Gewichtsheben um genau zu sein, Brustbinder tragen, maskuliner Haarschnitt und Kleidung etc. Es ist nicht perfekt und wenn ich abends die Kleidung wieder ausziehe sehe ich meinen ungewünschten Körper wieder aber es hilft um über den Tag zu kommen.
*********exia Frau
2.153 Beiträge
Vielleicht noch ein paar zusätzliche Bemerkungen:
Einige Psychologen fordern den sogenannten Alltagstest (Leben in der zukünftigen Rolle) über mindestens ein halbes Jahr und/oder schreiben die Indikation für die Hormontherapie erst nach einem halben Jahr Psychotherapie bzw. mindestens 12 Therapiesitzungen.
Das ist umstritten und ist wohl laut irgendwelchen Richtlinien nicht mehr zeitgemäß. Ich hörte von einem Psychologen (oder war es eine Psychologin? *gruebel* ), der/die nach einer Onlinesitzung die begehrte Indikation ausschreibt.
Letzteres halte ich mittlerweile für unverantwortlich. Auch wenn ich mir genau das im letzten Dezember zu Beginn meiner Psychotherapie noch genauso gewünscht hätte. Ich denke, die Sitzungen mit dem Psychologen haben durchaus einen Sinn. Ob es wirklich mindestens 12 sein müssen, darüber könnte man streiten.
Soweit ich weiß, können Psychologen nicht feststellen, ob man wirklich trans ist. Warum also der Aufwand? Der oder eben die Einzige, der/die wissen kann, ob man trans ist, ist man selbst. Aber der Psychologe kann feststellen, ob man sich sicher ist und er kann dir helfen, festzustellen, ob du sicher bist. Es ist keine Schande, einen Irrtum einzugestehen. Dabei kann und soll er meiner Meinung nach helfen.
Ähnlich wichtig ist der Alltagstest meiner Meinung nach. Natürlich hat man davor Angst. Hatte ich auch. Ich hatte Angst davor, dass ich ein halbes Jahr (vor der OP sogar mindestens ein Jahr) in einer lächerlichen Verkleidung herumlaufen müsste. Das Gespött der Stadt usw. Ich bin mit den gleichen Klischees aufgewachsen, wie alle in meiner Umgebung. Und ich hatte Angst davor.
Ich war sehr angenehm überrascht, wie richtig sich die Frauenkleidung anfühlte. Alles, was ich mir nie erlaubt hatte, war plötzlich richtig! Das Deo und das Duschgel hatten den richtigen Geruch, die Klamotten hatten die richtige Farbe, selbst das MakeUp fühlte nach sehr kurzer Zeit richtig an.
Natürlich gibt es Leute, denen sowas nicht passt. Leute, die mobben, diskriminieren und Transgender auslachen. Und ja, das manchmal schwer zu ertragen und man könnte meinen, dass man das doch überspringen könnte.
Ihr alle, die ihr euch nicht traut: Wann wollt ihr in das neue Leben wechseln? Denn ihr wollt doch in das neue Leben wechseln? Darum geht es doch, nicht wahr? Also wann?
Nach der OP? Da habt ihr mit eurem neuen Körper genug zu tun. Da sollten die Gewohnheiten schon verinnerlicht sein.
Während der Hormontherapie? Da seid ihr vermutlich wesentlich instabiler, als jemals vor- oder nachher. Also anfälliger für Depressionen, anfälliger für Mobbing usw.
Wann, wenn nicht vorher? Ihr habt erkannt, wer ihr seid und seid (hoffentlich) psychisch stabil. Ihr wisst, was ihr wollt und wo ihr hinwollt.
Also los! Startet durch! Holt euch euren Traum!
Lasst euch nicht vom Gegenwind entmutigen. Haltet durch. Die Belohnung ist eine Freiheit, die man sich vorher nicht vorstellen kann. Vom gesteigerten Selbstbewusstsein ganz zu schweigen.

P.S.: Bei mir in der Selbsthilfegruppe meinten einige Transgender, sie würden dem Psychologen seine Richtlinien und die neuesten ICD-Dingsbumse um die Ohren hauen.
Nun ja, kann man machen... Aber er kann auch Klienten ablehnen. Und wenn er genug Leute auf der Warteliste hat, ist er im Vorteil.
Muss jeder selbst wissen, ob man sich das halbe Jahr durchbeisst oder ob man Monate mit der Suche nach einem anderen Psychologen verschwendet.
*****_91 Mann
334 Beiträge
Zitat von *********exia:

Soweit ich weiß, können Psychologen nicht feststellen, ob man wirklich trans ist. Warum also der Aufwand? Der oder eben die Einzige, der/die wissen kann, ob man trans ist, ist man selbst. Aber der Psychologe kann feststellen, ob man sich sicher ist und er kann dir helfen, festzustellen, ob du sicher bist.
@*********exia

Das Problem ist, das natürlich auch Psycholog*innen nicht unvoreingenommen sind und nicht alle die behaupten kompetent zu sein dies auch sind.

Nur du selbst kannst feststellen ob du dir sicher bist. Gespräche mit Menschen, die sich mit dem Thema auskennen, können einem absolut dabei helfen das für sich heraus zu finden, ja, da stimme ich zu.

Eine Psycholig*in jedoch kann nur versuchen zu interpretieren was du ihm/ihm erzählst. Das setzt voraus, das du weißt im richtigen Moment die richtigen Dinge zu sagen und die Psycholog*in weiß die richtigen Fragen zu stellen und nichts von dem was du von dir gibst fehlinterpretiert.

Wenn eine Psycholog*in am Ende zu dem Schluss kommt:
Du bist nicht trans*. Oder
Du bist nicht trans* genug. Dann bedeutet das leider weiterhin nicht das du nicht trans* bist.
Unter Umständen bedeutet das statt dessen, das die Person mit der du es zu tun hast sich in dem Bereich nicht ausreichend auskennt, nicht auf dem aktuellen Stand ist, Vorurteile hat, ableistisch ist, klassistisch ist, rassistisch ist, findet das du den Klischees von trans* Leuten nicht entsprichst, mit welchen sie vertraut ist etc.

Ich persönlich habe mir zb. anhören müssen, ich würde mir mit meiner Kleidung nicht genug Mühe geben und da müsse ich mich ja nicht wundern, wenn ich nicht ernst genommen würde. Ich solle doch mal hyper männliche Sachen tragen und gucken was so passiert, wie die Leute so reagieren wenn ich mich da so verkleide und dann versuche als Mann durch zu gehen, aber dann mit 'einem ganz hellen Stimmchen auf einmal rede', ob die dann Lachen usw. Und das von einem Psychoater, der auf das Thema spezialisiert ist und fortgebildet ist diesbezüglich.
Ist scheinbar nicht angekommen, das Kleidung nichts mit der Geschlechtsidentität zu tun hat und wir nicht alle wahnhaft geschlechter Stereotypen hinterherlaufen wollen. Oder das Geld haben für neue Kleidung.

Was mich zum nächsten Punkt bringt. Du hast schon erwähnt, das sich die Alltagserprobung gefährlich angefühlt hat für dich. Ich möchte gerne darauf hinweisen das Gewalt gegen queere Personen in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Es fühlt sich in vielen fällen nicht nur gefährlich an, es ist es tatsächlich auch.
*********exia Frau
2.153 Beiträge
Psychologen, die so reagieren, sind in der Tat ein Problem und dafür hab ich keinen Ratschlag. Da müsste man sich persönlich entscheiden, ob man auf die Ratschläge des Psychologen eingeht (wenigstens temporär) oder vielleicht sogar nur für ihn eine Rolle einübt (inklusive Kleidung).
Oder ob man sich dann doch jemand anders sucht.
*nixweiss*
Eine Freundin (trans) meinte, dass man im Zweifelsfall auch einfach stur darauf beharren könnte, man sei trans. Wer soll es besser wissen, als man selbst? Aber ich habs nicht ausprobiert.

Kleidung hat in der Tat nicht primär etwas mit der Geschlechtsidentität zu tun. Allerdings wollen wir doch gerne so wahrgenommen werden, wie wir sein wollen. Jeder Mensch strahlt unbewusst und teilweise unbeeinflussbar diverse Signale aus, nach denen wir eingeteilt werden als Mann oder Frau. Körperbau, Stimme, Verhalten und eben auch die Kleidung schieben die Wahrnehmung hin oder her. Ab einem bestimmten Level dieser Signale legt sich das Gegenüber fest. Danach sind weitere Signale fast egal.
Als Beispiel: ein zotteliger Wikinger mit breitem Kreuz (noch breiter!) und einem Bart, in dem schon Vögel genistet haben und fügen wir ruhig noch einen tiefen Bass hinzu, wird mit einem rosa Hemdchen und Mini-Brüsten Cup 0,5A fast niemanden überzeugen, er sei eine Frau.
Will man also auf bestimmte Art wahrgenommen werden, lohnt es sich durchaus, die Signale zu verstärken, die man beeinflussen kann. Also z.B. mittels Kleidung.
*****_91 Mann
334 Beiträge
Zitat von *********exia:

Kleidung hat in der Tat nicht primär etwas mit der Geschlechtsidentität zu tun. Allerdings wollen wir doch gerne so wahrgenommen werden, wie wir sein wollen.
....
Will man also auf bestimmte Art wahrgenommen werden, lohnt es sich durchaus, die Signale zu verstärken, die man beeinflussen kann. Also z.B. mittels Kleidung.

Signale aussenden etc mit Kleidung und dergleichen, ja, ich verstehe durchaus was du meinst, das ist aber wieder so ein zweischneidiges Ding.
Natürlich wollen wir so wahrgenommen werden wie wir sind und sich dann der entsprechenden klischeehaften Kleidung zu bedienen ist ein relativ einfaches Mittel um Signale zu senden wie Mensch sich identifiziert, da hast du Recht. Als cis Person ist das eine sehr viel einfachere Entscheidung. Als trans Person ist das noch mal anders. Dann wirst du immer noch als Mann im Kleid beschimpft, der Frauen nachahmt und denkt eine Frau zu sein ist nichts weiter als ein hübsches tragen und sich schminken, als würden cis Frauen nicht mehr als das sein. Einem wird vorgeworfen schädliche Klischees über Frauen nach zu ahmen und damit stereotype zu fördern und so weiter und so fort.
Die Wahrheit ist die: Du kannst es als trans Person nicht allen Recht machen. Egal was du tust cis Personen ins Besondere werden immer etwas zu bemängeln haben, ob du dir nun nicht genug Mühe gibst, ein 'zu breites Kreuz' hast für das Kleid das tu trägst, du zu wenig versuchst wie eine Frau oder ein Mann aus zu sehen oder es total übertreibst und Geschlechterklischees übertreibst etc.
Cis Menschen haben das Privileg sich aussuchen zu dürfen was sie tragen, ohne das ihnen ihre Identität abgesprochen wird. für uns ist das anders. Ein cis Mann in einem KLeid wird noch als Mann akzeptiert. Ein trans Mann im Kleid wird gefragt ob er sich das jetzt doch anders überlegt hat und detransitioniert.

Meine Partnerin, die ebenfalls trans ist, wurde nach Jahren des ausschließlichen Tragens von Kleidern und Röcken, von ihrer Psychiaterin gefragt ob sie 'sich das anders überlegt hat' und 'so kann man sie ja nicht ernst nehmen, mit ihrem Wunsch als Frau wahrgenommen zu werden'..... weil sie zum ersten Mal sich getraut hat eine Jeans zu tragen.
Immerhin, cis Frauen die Jeans und co tragen werden in Deutschland inwzischen nicht weniger als Frau akzeptiert als solche die keine Hosen tragen. Ich wünschte nur, trans* Leute hätten die selben Privilegien.
*********uppy Mann
301 Beiträge
Was @*****_91 sagt.

Trage ich ein Kleid bin ich kein richtiger Mann, trage ich maskuline Kleidung wird gesagt "You're trying too hard"
Hab ich lange Haare wird mir gesagt mich wird nie jemand als Mann sehen, rasiere ich sie mir ab wird mir gesagt "Aber Männer können doch auch lange Haare haben!"
*********exia Frau
2.153 Beiträge
Nein, man kann es nicht allen recht machen. Ab einem bestimmten Punkt muss man sich behaupten.
*****_91 Mann
334 Beiträge
Zitat von *********exia:
Nein, man kann es nicht allen recht machen. Ab einem bestimmten Punkt muss man sich behaupten.
Die Frage ist also: ab wann muss man sich behaupten und wann soll Mensch noch versuchen es anderen Recht zu machen?
*****_91 Mann
334 Beiträge
Ich möchte gern noch mal einwerfen, das selbst extreme Körper-modifizierende Maßnahmen in vielen Ländern legal sind, ohne Gutachten nötig zu machen.
Leute lassen sich ungelogen die Nase oder Ohren abschneiden, die Zunge Spalten und so weiter und so fort. Ich bin sicher ihr habt davon schon mal gehört. Ein Gutachten von Psycholog*inne oder Psychiater*innen ist da aber scheinbar nicht nötig.
Nach einer Aufklärung über die damit verbundenen Risiken und einer Verschriftlichung der Einverständnis, können diese Dinge getan werden. Das läuft also nach dem 'informed consent' Prinzip.
Warum sollte das selbe Prinzip nicht auch für trans* Leute gelten?
Was macht uns so unfähig selbst Entscheidungen zu treffen über unsere eigenen Körper?
*********exia Frau
2.153 Beiträge
Ich schätze mal, das hat mit der Änderung des Personenstands zu tun.
Der Psychologe soll ja auch psychische Störungen ausschließen, die evtl. die Probleme eher verschlimmern könnten. Und meiner Meinung nach, sollten auch die Fälle ausgeschlossen werden, die plötzlich Trans sind, weil das "in" ist.
*****_91 Mann
334 Beiträge
Ich höre diese Argumente immer wieder und finde es ehrlich erstaunlich das es so viele Leute gibt die das für logisch halten.
Ich kann persönlich absolut nicht verstehen, was trans* Leute so anders als den Rest der Gesellschaft machen soll. Wir können nur entweder trans* sein, oder psychische Erkrankungen haben? Es kann immer nur eins von beidem sein?
Ist das nicht ein bisschen so als würde Mensch behaupten das du nur zb. entweder psychisch krank sein kannst, oder Krebs haben kannst. Weil... kann ja sein das deine psychische Krankheit macht, das du dir die körperlichen Symptome nur einbildest... Richtig? Also, Menschen mit psychischen Störungen oder sonstigen Einschränkungen, die sind einfach generell weniger ernst zu nehmen, ist der Punkt?
Für mich persönlich klingt das nach Ableismus.

Und was ist das schlimmste, was passieren kann, wenn eine Person transitioniert, die am ende doch nicht Trans ist? Sie bereut es? So wie zb jemand der sich die Nase und Ohren abschneiden lässt als Körpermodifikation das bereuen könnte. Aber das ist ohne Gutachten und so weiter erlaubt. Warum der Unterschied? Warum mit zweierlei Maß messen? Wie ist das zu begründen?
Ich muss sagen, das wundert mich ganz besonders, weil die Rate an Menschen die ihre Transition bereuen sehr viel niedriger ist, als die für kosmetische Eingriffe und andere Körpermodifikationen.
*****_91 Mann
334 Beiträge
Ich bin auch immer wieder schockiert das Leute ernsthaft denken 'trans* sein ist in'.
Du hast selbst beschieben @*********exia , wie viel Angst du davor hattest offen sichtbar als trans* Person auf zu treten. Dich zu outen und Leute sehen zu lassen wer du bist, bevor du den Schritt gegangen bist. Wieso glaubst du das wäre anders für andere Leute?
Das Thema mag mehr in den öffentlichen und politischen Fokus gerückt sein, aber das persönliche Risiko besteht weiterhin, oder hat sich sogar verstärkt. Wie gesagt die queer- und insbesondere transfeindliche Gewalt nimmt stetig zu und unsere Identitäten und deren 'Legitimität' wird immer wieder gern als politischer Schlagpunkt verwendet und es wird von vielen Seiten extreme Hetze betrieben geben uns, sowohl in Deutschland, als auch global.
Ich habe noch in meinem ganzen Leben keine trans* Person getroffen, die sich das 'ausgesucht' hat oder denkt das wäre 'in'.
*****_91 Mann
334 Beiträge
Zitat von *********exia:
Während der Hormontherapie? Da seid ihr vermutlich wesentlich instabiler, als jemals vor- oder nachher. Also anfälliger für Depressionen, anfälliger für Mobbing usw.
Darauf wollte ich auch noch mal eingehen. Kannst du vielleicht sagen, worauf sich diese Behauptung stützt? Ist das deine persönliche Erfahrung?
*********exia Frau
2.153 Beiträge
Wenn du alles selbst zahlst, kannst du im Ausland alle OPs machen lassen. Wenn deine Krankenkasse das zahlen soll, spielst du nach d3n Regeln der Krankenkasse bzw. der zuständigen Gesetzgeber.
Und es gibt bereits Fälle, die die Transition bereuen, weil sie nur mitgemacht haben, was "alle" gemacht haben. Leider.
Und ja, die Hormontherapie für Transfrauen macht emotionaler und kann je nach Situation auch Depressionen verursachen.
*****_91 Mann
334 Beiträge
Also so ganz nach dem Motto: Na dann sei halt wohlhabend, dann hast du nicht so 'arme Leute Probleme' und ein bisschen 'so lange es mir gut geht, können die anderen Leute ruhig ein bisschen leiden.'
*****_91 Mann
334 Beiträge
Zitat von *********exia:

Und es gibt bereits Fälle, die die Transition bereuen, weil sie nur mitgemacht haben, was "alle" gemacht haben. Leider.

Wir reden hier über Einzelfälle also, die das Schicksal einer sehr viel größeren Gruppe an Menschen bestimmen soll?
Die Rate an Leuten die eine Transition bereuen liegt zwischen 1 und 2 %. Ich würde definitiv sagen, jedes Prozent ist zu viel. Und dennoch macht es für mich keinen Sinn 98 bis 99 % der übrigen trans* Personen dafür zu bestrafen, das ein paar Leute nicht mit ihrer Transition zu frieden sind.

Zumal laut Studien sind die am ausschlaggebendsten Gründe für ein Detransitionieren: Druck durch Familie, Eltern, Partner*innen, Freund*innen, Religiöse Beratung, Probleme mit dem Arbeitgeber, Hass und Gewalt... alle weitaus relevanter als: Transitionieren war nicht das richtige für mich.

Kann hier nachgelesen werden:
https://www.gendergp.com/detransition-facts/
******_wi Paar
8.238 Beiträge
Zitat von *****_91:
So wie zb jemand der sich die Nase und Ohren abschneiden lässt als Körpermodifikation das bereuen könnte. Aber das ist ohne Gutachten und so weiter erlaubt.

@*****_91
Äh, ernstgemeinte Frage: Macht das ein Arzt in Deutschland tatsächlich ganz offiziell?

Nur, weil der Patient das toller findet und der Arzt ihm dafür eine hohe Rechnung schreiben kann?

Ganz abgesehen davon, wird dafür auch nur ein kleiner Anteil der Kosten von der Krankenkasse erstattet? (Ich hoffe nicht. Es reicht, wenn sie die Kosten für Fehlerkorrekturen übernehmen muss.)
*********exia Frau
2.153 Beiträge
@*****_91 Ich wollte allen, die wegen der schwierigen Situation (einen Psychologen zu finden z.B.) am Verzweifeln sind, Mut machen und ihnen sagen, dass es sich lohnt alle Probleme zu überwinden und das genau das sogar Spaß machen kann.
Du beschwerst dich die ganze Zeit über Probleme und versuchst, deinen Ärger bei mir abzuladen. Ja, ich bin der Meinung, dass einige der Probleme sogar ihre Berechtigung haben und sinnvoll sind. Nein, die Probleme haben mir auch nicht gefallen und ich hätte die Transition viel lieber auf einem Präsentierteller gereicht bekommen. Ich habe erst nach der Bewältigung der Probleme gemerkt, dass sie mich weitergebracht haben. Und zwar weiter, als ohne sie.
Und wenn ich eins gelernt habe: Jammern und Meckern bringt mich nicht voran. Ausheulen bei Freunden ist okay, aber dann muss eine Lösung gefunden werden.
Also los!
*****_91 Mann
334 Beiträge
Die Lösung liegt meiner Meinung nach darin sich dessen bewusst zu werden, das wir nicht Menschen zweiter Klasse sind und gleiche Rechte verdienen wie die Mehrheitsbevölkerung.
Es ist wichtig sich nicht einfach damit ab zu finden, zu entschuldigen oder recht zu fertigen wie wir behandelt werden, sondern uns dafür stark machen auf zu zeigen, das es so nicht geht.
Wir verdienen es diese Entscheidungen für uns selbst zu treffen.
Wir verdienen es uns frei von jeglichem Zwang für einen selbst auferlegten Alltagstest zu entscheiden, oder für eine Begleittherapie und was auch immer wir meinen, was uns helfen könnte eine gute Entscheidung für uns zu treffen.
Zwangstherapie und Zwangsbegutachtungen hingegen sind nicht wirksam, nicht heilsam und nicht hilfreich und wir sollten die Option dazu haben, Nein zu sagen.
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