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Eine Liebesgeschichte zweier Frauen

*******erz Mann
19 Beiträge
Themenersteller 
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Babetts einteiliger Hosenanzug
Babett
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.676 Beiträge
Puh, sorry, das ist mir vieeeel zu lang. Am Handy oder Tablet ganz übel, sich durch so einen langen Text zu scrollen. Warum denn nicht häppchenweise einstellen mit 1-2 Tagen Abstand?
*****854 Paar
3.613 Beiträge
Stimme oralia99 zu
war für mich als Mann geil zu lesen.
Am Lappi kann mann unterbrechen
*******erz Mann
19 Beiträge
Themenersteller 
Danke für den Tipp oralia99.
Am PC ist es okay, finde ich. Am Handy oder Tablet ist es schon unhandlich.
Die Überschriften strukturieren den Text in solche 1-2 Tage Einheiten.
Zukünftig gibt's kürzere Texte.
****es Paar
430 Beiträge
Nicht zu Lang und nicht zu Kurz diese Geschichte einfach schön und spannend
Wir hoffen das was noch etwas PASSIERT
*******erz Mann
19 Beiträge
Themenersteller 
Eine Liebesgeschichte zweier Frauen - Teil 2
[Anmerkung: "Das Vorstellungsgespräch" enthält keinen Sex, sondern bringt uns die beiden Hauptdarstellen etwas Näher. ]

Das Vorstellungsgespräch
Eine Viertelstunde vor dem Termin um 9 Uhr stehe ich an der Pforte der VoTec Hydro. Ein nett wirkender Herr um die 35 kommt auf mich zu und stellt sich als Felix Wagner vor.
„Ich werde Ihr neuer Chef, wenn es mit der Einstellung klappt.“
Auf dem Weg zum Besprechungszimmer bietet mir Felix das Du an, weil das in der Firma so üblich sei.

Im Besprechungszimmer sitzt der knabenhaft wirkende Mann, der beim Benefizlauf Azadeh den Startnummernlatz gebracht hat.
„Ich heiße Karl Fischer und bin von der Personalabteilung.“

Zuerst erzählt Felix kurz etwas über VoTec Hydro, seine Produkte und Service-Leistungen sowie über den Entwicklungs- und Forschungsbereich, dem ich vielleicht auch bald angehören werde.
Danach läuft alles wie erwartet. Felix fragt mich über meine Masterarbeit aus und wir fachsimpeln ein wenig. Dann testet er meine Englischkenntnisse, indem er sich mit mir auf Englisch über die Kaplan-Turbine unterhält. Zum Schluss reden wir über meine Hobbies. Das Selbstverteidigungssystem Krav Maga scheint ihn besonders zu interessieren.

Jetzt will Karl Fischer von der Personalabteilung wissen, welche Gehaltsvorstellungen ich habe und wann ich frühestens anfangen könnte.
Sanft unterbricht Felix meine Unterhaltung mit Karl Fischer.
„Gleich kommt Frau Dr. Wolf. Sie muss besondere Verträge genehmigen und dieser Vertrag mit einer Promotionsmöglichkeit ist ein besonderer Vertrag. Sie mag es, wenn man auf ihre Fragen kurz und präzise antwortet. Babett, bitte vermeide langatmige oder nicht direkt zum Thema gehörige Redebeiträge. Sie wird leicht ungeduldig. Lass deine Gedanken nicht abschweifen, konzentriere dich darauf, was sie sagt und merke dir möglichst alles, was sie dir sagt. Eigentlich ist sie sehr hilfsbereit.“

Es klopft an der Tür. Ohne eine Antwort abzuwarten, kommt Azadeh herein.
„Meine Herren, ich hoffe Sie sind mit Ihrer Befragung fertig oder brauchen sie noch etwas Zeit?“
„Nein, nein, wir sind soweit“, sagt Felix.
Nun übernimmt Azadeh das Kommando.
„Frau Conrad, lassen Sie uns bitte ein paar Minuten allein.“
Sie öffnet die Tür. Man sieht vor der Tür in einigem Abstand einen jungen blonden Burschen warten.
„Herr Peter Fray, unser Praktikant, wird Sie zur Kaffeeecke bringen.“

Ich frage Peter Fray aus.
„Wie gefällt es dir in der Firma?“
„Es gefällt mir gut. Alle sind freundlich und helfen, wenn man Unterstützung braucht. Mit den meisten bin ich per Du.“
Peter lässt mir eine Tasse Kaffee aus dem Automaten und nimmt sich selbst auch Kaffee.
„Wie ist denn Frau Dr. Wolf so?“
„Sie wird ‚die Wölfin‘ genannt. Die meisten haben gehörigen Respekt vor ihr. Bei ihr muss alles immer ‚Zack-Zack‘ gehen, sonst bekommt man leicht mal einen Rüffel. Wenn sie im Raum ist, will niemand etwas falsch machen und die ganze Aufmerksamkeit gehört ihr.“

„Herr Fray!“ höre ich jemanden rufen und wir gehen zurück zum Besprechungszimmer.
Ich setze mich wieder an den Tisch. Azadeh setzt sich nicht, sondern umrundet den Tisch, während sie redet.
„Frau Conrad, ich freue mich Ihnen ein Angebot machen zu können. Sie werden bei uns Gelegenheit haben zu promovieren. Wir haben offiziell die 40 Stundenwoche. Natürlich erwarten wir von einer Angestellten in Ihrer Position ein über die Mindeststundenzahl hinausgehendes Engagement. 28 Stunden arbeiten Sie für VoTec und 12 Stunden für ihre Promotion … „

„… Diese 12 Stunden sind nicht pro Woche abzuleisten, sondern in längeren Zeiträumen an der Uni Stuttgart am ‚Institut für technische und numerische Mechanik‘ vor allem während der Semesterferien.“

Azadeh nickt Felix zu.
„Das Promotionsthema wird von Herr Wagner, seinem Vorgesetzten Herrn Dr. Mohr und dem Institutsleiter Professor Ebersberger festgelegt. Natürlich wird das Thema nicht ohne ihre Zustimmung gewählt, Frau Conrad.“

„Die Stelle ist mit bis zu 66 000 Euro pro Jahr dotiert. 66 000 durch 40 mal 28 - Sie erhalten einen Bruttojahreslohn von circa 46 200 Euro. Dieser Vertrag ist auf 3 Jahre befristet mit der Möglichkeit ein halbes Jahr zu verlängern. Arbeitsantritt ist der 1. Juli, falls das für Sie möglich ist.
Sie schaut mich an und ich versuche zu antworten. „Ehh, ich …“
„Ist es Ihnen möglich am 1 Juli hier anzufangen?“
„Ja, … ja, das passt mir.“
„Sind die anderen Konditionen für Sie auch okay?“
„Ja, das entspricht so in etwa meinen Vorstellungen.“
„Gut Frau Conrad, den Vertragsvorschlag bekommen Sie innerhalb den nächsten 2 Wochen zugestellt.“

Nun wendet sie sich dem Personaler Karl Fischer zu.
„Das klappt doch innerhalb von 2 Wochen?“
„Ja, das ist zu schaffen.“

Nun legt sie Fischer von hinten eine Hand auf die Schulter und spricht in sanften Ton zu ihm.
„Wenn irgendwelche Probleme mit dem Vertrag auftauchen, dann stehen Sie nicht allein. Kontaktieren Sie mich sofort und ich kläre das mit der Personalchefin, Frau Dr. Muti.“

„Frau Conrad, ich möchte Sie nachher noch sprechen. Kommen Sie um 11 Uhr 15 in mein Büro. In der Zwischenzeit zeigt ihnen Herr Wagner den Laden hier.“
Sie wendet sich zu Felix und lächelt.
„Aber bringen Sie Frau Conrad um 11 Uhr 15 wohlbehalten in mein Büro.
Felix lächelt zurück und nickt.
Genauso schnell wie sie aufgetaucht war, ist Azadeh wieder verschwunden.

Felix zeigt mir mein zukünftiges Büro.
„Wir werden hier zu zweit drinnen sein. Der dritte Schreibtisch ist für Praktikanten oder Werkstudenten gedacht, falls wir beide mal einen haben.
„Felix, kennst du Frau Dr. Wolf näher?“
„Nein, mein Chef ist Dr. Mohr und Dr. Mohrs Chef ist Frau Dr. Wolf. Da hat man nicht so viel miteinander zu tun.“
„Dann wird sie ja mein Chef-Chef-Chef.“
Felix seufzt. „Dazu wird es nicht kommen. Sie wird die Firma zum Ende des Monats verlassen. Ihr Nachfolger kommt nächste Woche. … Ich zeige dir den Weg zur Kantine.“

Wir machen uns auf den Weg zur Kantine und ich bin völlig perplex. Ich werde hier in Heidenheim sein und Azadeh wird sonst wo auf der Welt rumgeistern. Beziehung ade.
„Weißt du, wo sie hingehen wird?“
„Sie geht wieder dahin zurück, wo sie hergekommen ist, zu HealthCare in Erlangen. Die haben dort eine Initiative, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und wahrscheinlich auch deswegen war ihr Wechsel mit einem Aufstieg verbunden.

Felix verabschiedet sich von mir vor der Bürotür.
„Dr. A. Wolf – Head of Science and Methods – Sekretariat Frau N. Weiß“.
Ich klopfe und gleich darauf höre ich eine freundliche Stimme ‚Herein‘ rufen.
Als ich eintrete sagt eine ältere Frau, ohne von ihrem Laptop aufzusehen:
„Frau Dr. Wolf erwartet sie bereits.“
Also betrete ich ihr Büro und schließe die Tür hinter mir.

„Hallo Sonnenschein“, begrüßt sie mich.
„Hallo, meine Zauberhexe. Wann wolltest du es mir sagen?“
Sie grinst mich an.
„Was sagen? Wir kennen uns jetzt schon 2 Tage und ich versichere dir, während der ganzen Zeit habe ich dich nicht einmal betrogen.“
„Das habe ich nicht gemeint, Azadeh.“
„Nenn mich bitte ab jetzt Asa anstatt Azadeh, so wie meine Eltern und andere mir sehr vertraute Menschen.“
„Du darfst mich ab jetzt ‚Baba‘ nennen, so wie meine Eltern, so wie mein Bruder und so wie mich Frank jetzt nicht mehr nennen darf.

So und jetzt gestehe!“

„Ach du meinst, dass ich heute noch nach Toronto fliegen muss. Es tut mir leid, dass wir den Abend nicht zusammen verbringen können. Mein Flug startet um 17 Uhr 05 in Frankfurt. Wir haben also nicht viel Zeit.“
„Warum musst du so plötzlich nach Kanada?“
„Mein Chef schickt mich auf eine Troubleshooter Mission. Es geht um große Maschinen mit kleinen Fehlfunktionen und sehr, sehr viel Geld. Ich muss den Kunden wieder beruhigen und von der berühmten VoTec Kompetenz überzeugen. Zudem habe ich ein ordentliches Budget, um auch teure Fehlerbehebungen schnell zu genehmigen und durchführen zu lassen.“

„Asa sagst du es mir jetzt?“
„Aber was?“
„Du verlässt VoTec zum Ende des Monats und lässt mich hier allein.“
„Das ist nicht so schlimm. Du kannst zu mir nach Erlangen ziehen und vom Arbeitszimmer aus die meisten deiner Arbeiten Online erledigen. Ich habe dir eine großzügige Homeoffice Regelung in deinen Vertrag schreiben lassen.“

„Ich soll in deine Wohnung in Erlangen ziehen, Asa?“
„Jep, aber lass mich dich später überzeugen. Ich habe nicht viel Zeit.“
„Meine liebe Zauberhexe, du bist ganz schön arrogant. Falls ich nicht nach Heidenheim ziehe, dann bleibe ich vorerst in meinem Erlanger Studenten-Apartment.“
*******erz Mann
19 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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Babett im Bad
*********life Mann
101 Beiträge
Vielen Dank für die Geschichte, deren Anfang bereits wunderschön ist. Eine gelungene Balance von Erotik und tragender Handlung. Die bereits vorhandenen offenen Enden machen es spannend.
*******erz Mann
19 Beiträge
Themenersteller 
for_real_life, das ist eine ganz Liebe Beurteilung der Geschichte.
Das ist für mir mich ein großer Ansporn weiter zu Schreiben und besser zu werden. Ihr habt mir eine große Freude gemacht.
Vielen Dank für Eure Mühe!
Silberherz
*****n27 Frau
5.385 Beiträge
Oh wie schön, ich konnte wunderbar eintauchen. Für mich ist die Geschichte nicht zu lang. Ich freue mich, mehr von beiden zu erfahren *g*
*******erz Mann
19 Beiträge
Themenersteller 
Eine Liebesgeschichte zweier Frauen - Teil 4
[Anmerkung: Eine Reise aus Besorgnis und ... ]

AZAD RAMIN AZIZI

Ich sitze in meiner kleinen Studentenbude in Erlangen. Mein Telefon klingelt.
„Hallo Asa, hast du deinen Flug noch erwischt?“
„Nein, ich fliege morgen Früh um 9 Uhr. Mit meinem Kunden habe ich bereits gesprochen. Zusammen mit meinen Technikern und Ingenieuren werden wir den Kunden um 13 Uhr in den Räumen von VoTec-Kanada in Toronto treffen.

„Du hättest mich ruhig mitnehmen können. Ich war noch nie in Toronto. Ich war noch nie in Kanada.“
„Babett, das ist keine Urlaubsreise. Vermutlich würde ich keine Minute für dich Zeit haben.“
„Ja, ja, das ist mir schon klar. Aber … „
Meine Stimme klingt sehr traurig, trauriger als ich das wollte.
„Ach komm schon, mein Sonnenschein. Wir können das nachholen.“
„Ja, ja.“, antworte ich patzig.

„Okay Babett, ich nehme unseren Toronto-Urlaub in meine Bucket List auf. Bevor ich den Löffel abgebe, werden wir beide durch den Glasboden des CN-Towers nach unten schauen, selbst wenn ich dabei Todesängste ausstehen muss.“
„Die Niagara-Fälle will ich auch sehen und auf einer 10-spurigen Stadtautobahn fahren. Wohlgemerkt, eine Autobahn, die 10 Spuren in eine Richtung und weitere 10 Spuren in Gegenrichtung hat.
Und natürlich will ich in das ROM, das Royal Ontario Museum und mir die Ausstellung über die Ureinwohner Kanadas anschauen. Und ich will auf einem 3-Mast-Schoner aus den 1930er Jahren eine Segelschiff-Bootstour … „
Asa unterbricht mich mit ihrer Nörgelstimme.
„Genug damit! All das werden wir machen und noch vieles mehr, aber jetzt gerade habe ich andere Sorgen und muss mich auf meine Arbeit konzentrieren.“

„Gleich habe ich eine Videokonferenz mit meinen Leuten in Toronto. Vielleicht habe ich eine prinzipielle Fehlermöglichkeit gefunden. Manchmal werden bei unseren Berechnungen Formeln verwendet, die nur in einem eingeschränkten Winkelbereich gelten. Bevor die Formeln angewendet werden dürfen, muss sichergestellt sein, dass der auftretende Winkel innerhalb des erlaubten Winkelbereichs liegt. Nun muss man die Stellen im Quellcode finden, die diese Fehlermöglichkeit erlauben. Wahrscheinlich schlagen wir uns die halbe Nacht um die Ohren, um Fehlerstellen zu finden.
Langweile ich dich?“

„Nein, nein Asa, für mich klingt das wie ein Krimi, in dem ihr den Übeltäter aufspüren müsst. Das ist doch total spannend.
Apropos spannend. Das war spannend und oberpeinlich, mit dem Professor von Hohendings.“, wechsle ich abrupt das Thema.
„Ich fürchte, der wusste genau, was wir gemacht haben. Wie soll ich mich nur verhalten, wenn er mich wieder trifft? Laufe ich dann weg oder bekomme ich einen Herzanfall?“

„Babett, reiß dich zusammen! Dann weiß er eben, dass wir zwei sexuell aktive Frauen sind, na und? …
„Hier mein Rat: Erwähne den Vorfall nicht von dir aus. Falls jemand auf den Vorfall zu sprechen kommt, dann halte deinen Kopf oben und lasse keinen Zweifel daran, dass du stolz darauf bist. Mache eine ironische Bemerkung und zeige, dass du über den Dingen stehst.“
„Ich werde es versuchen, Asa. Aber den Stolz wird mir niemand glauben, wenn ich mit feuerrotem Gesicht dastehe und kein Wort rausbringe.“
„Dazu gibt es keinen Grund. Als die Lewinsky-Clinten Oral-Affäre herauskam, bekamen Clintons Demokraten ordentliche Zugewinne im Repräsentantenhaus. Insgeheim und manchmal ganz offen bewundern uns die Menschen. Wir sind sexuell aktive Vorbilder, die sich das trauen, wovon solche Menschen nur träumen.“
„Wow, du kannst überzeugend sein. Hoffentlich weiß dieser Herr von Schlumpfhausen auch, dass ich sein Vorbild bin.“

„Babett, ich muss Schluss machen.
Der Zeitunterschied zwischen Erlangen und Toronto beträgt 6 Stunden. Wenn in Toronto um 12 Uhr zu Mittag gegessen wird, dann ist es in Erlangen 18 Uhr und Zeit für das Abendessen. Ich rufe dich morgen von Toronto aus an. Träum was Schönes – aber bitte von mir!“
„Ich vermisse dich, meine Zauberhexe. Bis morgen.

**

Asa meldet sich nicht, weder am Dienstag noch am Mittwoch. Wenn ich ihr Smartphone anrufe meldet sich nur der Anrufbeantwortet. Ich bin beunruhigt.
Ich krame die Visitenkarte von Felix aus meiner Handtasche und rufe ihn an.
„Hallo Felix, hast du schon Sehnsucht nach mir, so allein in deinem Büro?“
„Mir ist garantiert nicht langweilig, so allein in meinem Büro. Das heißt nicht … natürlich freue ich mich auf die neue Schreibtisch-Nachbarin. Was kann ich für dich tun?“
„Felix, ich habe seit Tagen nichts mehr von Frau Dr. Wolf gehört. Weißt du, was da los sein könnte?“

Felix räuspert sich und schluckt.
„Ich weiß nichts Genaueres, aber ich habe beim Mittagessen mitbekommen, dass sie Frau Dr. Wolf in Toronto ins Krankenhaus gebracht haben.“
Jetzt mache ich mir wirklich Sorgen. Meine Stimme klingt aufgeregt.
„Weißt du was passiert ist? Weißt du was ihr fehlt?“
„Nein Babett, wie gesagt, ich habe nur ein paar Gesprächsfetzen mitbekommen. Vielleicht rufst du Asas Mutter an, die könnte informiert sein.“
„Hast du ihre Nummer, Felix?“
„Nein, habe ich nicht. Aber ich könnte versuchen die Nummer herauszubekommen.“
„Ach, nicht nötig Felix. Und immer schön fleißig sein, auch wenn ich nicht auf dich aufpassen kann in deinem einsamen Büro!“
„Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen, mein zweiter Vorname ist ‚Fleißig‘.“
„Danke für die Info. Tschüss Felix.“

Was bin ich für ein Depp:
‚Felix, es ist nicht nötig, dass du mir die Telefonnummer ihrer Mutter besorgst.‘
Geht’s noch? Wie soll ich jetzt an die Nummer rankommen?
Ich kenne nicht mal den Vornamen ihrer Mutter und ihren Wohnort auch nicht.
Hoffnungslos.
In meinem Zimmer laufe ich im Kreis und werde immer unruhiger. Ich drehe eine Runde nach der anderen und dann fasse einen Entschluss.

**

Asa liegt im Krankenhausbett und schläft. Sie ist sehr bleich. Ich halte ihre Hand.
Der Arzt wollte mir nichts über ihren Gesundheitszustand verraten, weil ich keine Familienangehörige bin. Zumindest haben sie mich in ihr Zimmer gelassen.

Ich will endlich wissen was los ist, aber sie schläft.
Einfach den nächsten Billigflug nach Toronto zu nehmen, war sicher nicht die rationalste Entscheidung meines Lebens.

Damit sie aufwacht, beschließe ich spontan, ihr ein Ständchen zu bringen. Ich erinnere mich an das Ende des Lieds ‚Feels Like‘ von Gracie Abrams. Nachdem ich mich geräuspert habe, beginne ich zu singen:


And I need you sometimes
We'll be alright
Met you at the right time
This is what it feels like
And I miss you some nights
We'll be alright
Met you at the right time
This is what it feels like

I would do whatever you wanted
We don't have to leave the apartment
Met you at the right time
This is what it feels like


Langsam erwacht Asa. Sie scheint etwas benommen zu sein. Mit dünner, zittriger Stimme sagt sie:
„Singen kannst du also auch nicht.“
Sie drückt meine Hand fester und lächelt mich an. Es ist ein freundliches, wohlwollendes Lächeln und mir wird klar, dass sich die Reise, der ganze Aufwand und die Kosten, dass sich alles gelohnt hat.

„Wie geht es dir Asa?“
„Mir geht es gut. Die Ärzte hier haben bei mir die unterschiedlichsten Untersuchungen durchgeführt, aber nichts Schlimmes gefunden. Morgen Früh werde ich entlassen. Ich soll mich schonen. Das ist alles. Die Ärzte habe irgendwas von ‚Fatigue-Syndrom‘ gefaselt, weil sie für alles einen Namen haben müssen.“

„Nein, dir geht es nicht gut. Hast du dich im Spiegel angeschaut? Du bist leichenblass. Was war denn los, bevor sie dich ins Krankenhaus gebracht haben?“

„Durch die viele Arbeit, die Fliegerei und viel zu wenig Schlaf, … ich war bei der Besprechung mit dem Kunden und meinen Ingenieuren nicht fit und bin einfach umgekippt. Das war zwar peinlich, aber sowas kann jedem mal passieren.

„Dann ist ja alles gut und morgen können wir wieder zur Tagesordnung übergehen.
Asa, ich glaube dir nicht. Du verheimlichst was.“

Asa schweigt. Irgendetwas brodelt in ihr. Ich gebe ihr etwas Zeit.
Nach 2 Minuten Stille werde ich ungeduldig.
„Wenn du es mir nicht sagen kannst, dann sprechen wir von etwas anderem. Von meinem alten Auto, zum Beispiel.“

Asa schüttelt den Kopf. Sie schaut mich nicht an.
„Von deinem alten Auto …“
Ein tiefer Seufzer entfährt ihrer Brust.
„Mein Papa ist tot."

Wieder schweigt sie. Nach einer Weile, rüttle ich sie sanft an der Schulter.
„Asa, sieh mich an!“
Sie wendet mir ihr Gesicht zu.
„Das Problem ist, … wir hatten uns noch nicht ausgesprochen. Ich hatte es mir wirklich vorgenommen, aber dann kamen die Prüfungen dazwischen, die Wohnungssuche, die Bewerbungen, die Beförderungen, der Urlaub mit der neuen Freundin, …
Das alles war wichtiger.“

„Und jetzt der Brief meiner Halbschwester aus Teheran.“
‚Dein Vater, Azad Ramin Azizi, ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Die Beerdigung hat vor 3 Tagen stattgefunden. Eine Kontaktaufnahme mit mir oder anderen Mitgliedern der Familie ist nicht erwünscht.‘“

„Prokrastination! So nennt man das ständige Aufschieben wichtiger Dinge, die man sich fest vorgenommen hat. Irgendein Scheiß war mir immer wichtiger.
Als die Ehe meiner Eltern geschieden wurde, ist er zurück in den Iran zu seiner anderen Familie. Seitdem hat er nicht mehr mit mir geredet. Er war telefonisch nicht zu erreichen. Meine Briefe kamen ungeöffnet zurück.
Dabei wollte ich ihm nur sagen, dass ich ihn sehr lieb habe und dass ich als Kind glücklich bei ihm war.
Ich wollte ihm sagen, dass ich ihm nicht böse bin, ganz gleich was er auch immer getan hat. Ich wollte ihm sagen, auch wenn er Mami betrogen und hintergangen hat, dass ich meinen Frieden mit ihm gemacht habe.“

Asa zeigt mir ihr tränenverschmiertes, tieftrauriges Gesicht und schweigt.
„Erzähl mir von deinem Vater. Und lass kein schmutziges Detail aus. Ich liebe schmutzige Details.“
Asa schüttelt den Kopf.
„Du bist so …“
„...pietätlos“, ergänze ich. „Komm schon, erzähl mir von ihm. Erzähl mir das, was dir wichtig ist.“
Asa starrt an mir vorbei aus dem Fenster. Sie holt tief Luft.
„Bevor mein Vater meine Mutter geheiratet hat, war er schon verheiratet und hatte zwei Kinder. Als er nach Deutschland kam war er 34. Als evangelikaler Christ im Iran hatte er kein Problem Asyl zu bekommen. Es war geplant, dass er seine Familie nachholt. Er hatte aber keine Lust seine Frau und seine Kinder nachzuholen. Stattdessen lernte er meine damals 20-jährige Mutter kennen. Meine Mutter wurde mit mir schwanger und die beiden haben geheiratet. Mein Vater hatte einfach den deutschen Behörden seine Ehe im Iran verschwiegen.“

„Papa war immer wirklich lieb zu mir. Er nannte mich Herzstück und Prinzessin. Er erzählte mir die tollsten Geschichten, hat mir die Feinheiten des Schachspiels beigebracht, hat mir den Umgang mit Schraubenschlüssel und Rohrzange gezeigt. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht, und wir standen uns sehr nahe.“

„Eines Tages erfuhr meine Mutter, dass ihr Ehemann noch eine weitere Familie hatte, dass er eine Doppelehe führte. Daraufhin hat sie meinen Vater verlassen und mich mitgenommen. Sie hat radikal jeden Kontakt abgebrochen. Wir haben uns praktisch vor ihm versteckt. Ich war gerade mal 14 Jahre alt und damals habe ich Papa das letzte Mal gesehen und ohne meinen Papa wurde ich sehr traurig.
Als ich 18 Jahre alt war wurde die Ehe meiner Eltern geschieden. Mein Papa war enttäuscht von meiner Mutter und von mir, seiner erwachsenen Tochter, die jetzt alles allein entscheiden konnte, aber trotzdem nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.
Er ging nach der Scheidung wieder in den Iran zu seiner ersten Familie. Diese Familie gibt meiner Mutter und mir die Schuld daran, dass mein Vater sie verlassen hatte und sie hassen uns dafür.“

Asa weint. Langsam begreife ich.
„Du hast hier in Toronto vom Tod deines Vaters erfahren. Du kannst dich jetzt nicht mehr mit ihm versöhnen und weil die Nachricht von seinem Tod so spät kam, konntest du nicht mal bei seiner Beerdigung dabei sein und dich verabschieden.
Das alles und die Trauer um deinen toten Vater haben dich komplett umgehauen.“

„Asa, ich weiß nicht wie du das siehst, aber ich glaube, das Verhältnis zwischen einer Tochter und ihrem Vater ist etwas Besonderes. Was tust du nicht alles, damit dein Vater stolz auf dich ist?
Nach all der Studiererei will ich endlich arbeiten und der Welt einen Nutzen bringen. Nur weil Pappi sagt, er fände es ganz toll, wenn seine Tochter den Doktortitel hätte, studiere ich jetzt weitere 3 bis 5 Jahre. Die Industriepromotion war dabei nur ein Kompromiss.“

„Asa, hast du dich schon mal gefragt, warum du dir den ganzen Berufsstress antust? Warum willst du Stufe um Stufe aufsteigen, um am Ende auf irgendeinem Vorstandssessel zu sitzen? Geht es dir wie mir und du willst vor allem nur das dein Vater stolz auf seine Tochter ist?
Was aber passiert, wenn der Mensch, für den du das tust, plötzlich weg ist. Fällt man dann nicht in ein tiefes schwarzes Loch von Traurigkeit?

„Verdammt nochmal, warum bist du überhaupt hier Babett?
Mit dir habe ich nicht gerechnet. Du hast doch gesagt, dass du pleite bist? Offensichtlich hast du aber noch genug Geld, um von jetzt auf gleich nach Kanada zu fliegen.“

„Dafür habe ich mein altes Auto verkauft.“
„Verarsch mich nicht! Sowas macht kein normaler Mensch.“
„Macht er doch! Mein Auto war schon uralt, ist dauernd stehen geblieben, war ständig in der Werkstatt und die Werkstattkosten haben mich arm gemacht.
Also habe ich dieses ständige Ärgernis gegen einen Kanadaurlaub mit dir getauscht und du wirst meine Reiseführerin sein.

„Mir steht überhaupt nicht der Sinn danach, deine Reiseführerin zu sein. Du bist so gefühllos …“
„ … und pietätlos …“, ergänze ich.
„Du nimmst überhaupt nichts ernst. Du verspottest meine Trauer. Glaubst du, damit machst du mir eine Freude?“

„Jetzt reichts mir! Du hast gewusst das alle Menschen irgendwann sterben müssen, auch dein Vater. Wenn du jemanden etwas Gutes tun willst, dann tue es solange er noch lebt, nach seinem Tod ist es einen Scheiß Wert. Der ganze Totenkult ist scheinheilig und verabscheuungswürdig, er dient nur der Selbstbefriedigung der Hinterbliebenen.
Du hättest mit deinem Vater vor seinem Tod noch reden müssen, damit es ein Happy End wird. Okay, liebe Asa, das hast du voll verkackt.
Aber es nützt niemandem, wenn du dich selbst bestrafst und in einem dunklen Zimmer einsam in Depressionen versinkst, 4 Flaschen Rotwein am Tag trinkst und ins Bett pinkelst, weil du vor lauter Selbstmitleid das Klo nicht mehr finden kannst.“

Das waren die richtigen Worte, damit sich Asa wieder einkriegt. Asa schluchzt laut und schimpft irgendwas, was ich bei ihrem Heulen nicht verstehen kann …
Na ja, vielleicht waren es doch nicht ganz die richtigen Worte oder es war der falsche Zeitpunkt …
„Asa“, sage ich sanft und will ihr über die Haare streicheln, aber sie schlägt meinen Arm weg.
Sie setzt sich auf und sagt im scharfen Ton:
„Verschwinde!“
Ich schau sie verdutzt an.
Sie bekommt ein wütendes Funkeln in den Augen und schreit:
„Hau ab. Hau ab und lass dich nie wieder blicken. Los sieh zu, dass du Land gewinnst, sonst vergesse ich mich.“

Eine Krankenschwester hat das Geschrei mitbekommen und stürmt ins Zimmer herein. Sie sieht mich böse an.
„Sie gehen jetzt besser!“

Ich verlasse das Zimmer und fühle mich wie ein geprügelter Hund.
Asa, nicht nur du hast etwas voll verkackt ...


[Anmerkung: Es ist nur dann Ms. Right, wenn sie einen unbedachten Fehler vergeben kann.]
---- Fortsetzung folgt ----
Azadeh zeigt ihre Beine
*******erz Mann
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Babett fährt auf der Kajama über den Ontario Lake
*******erz Mann
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Bild ist FSK18
Bild ist FSK18
*******erz Mann
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Azadeh
*******erz Mann
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Azadeh mit stengem Blick
*******erz Mann
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Scissoring
Steampunk Kostüm
*******erz Mann
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Babetts Foto für Asa
Babetts High-Heel Sandalen
Zauberstab 5,6 x 34 cm
*******erz Mann
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Asa
*******erz Mann
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Eine Liebesgeschichte zweier Frauen - Teil 12
Sanne

Es ist Abend und wir sitzen in einem Italienischen Restaurant. Wir trinken beide ein Glas Rotwein.
„Asa, wie lange hat deine längste Beziehung gehalten?“
„Wie lange hat deine gehalten?“
„Das weißt du doch. Ich war 2 Jahre mit Frank zusammen.“
„Ich war 3 Jahre mit Sanne zusammen.“
„Wer ist Sanne? Den Namen hast du noch nie erwähnt.“
„Sanne ist eine naturblonde Frau, Vater Niederländer, Mutter Deutsche, zwei Jahre älter als ich. Sie war sehr hübsch, aber keine Sorge, sie konnte mit deinem perfekten Fotomodell-Aussehen nicht mithalten.“
Asa sagt in einem abwesenden, nachdenklichen Ton:
„Ich habe Sanne eine Ewigkeit nicht gesehen.“
Ich bin erstmal still. Doch Asa ist in Gedanken versunken und scheint nichts mehr zu Sanne sagen zu wollen.

„Wann war das?“
„2004 bis 2007.“
„Während deiner Studienzeit“.
„Drittes bis achtes Semester.“
„War Sanne deine erste längere Beziehung?“
„Ja.“
„Ich nehme an, sie hatte mehr Erfahrung als du und konnte dir viel beibringen.“
„Ja.“
Asa hat ihr Steinmaskengesicht aufgesetzt. Aber ich spüre, dass es in ihr brodelt.

„War sie deine erste Liebe.“
„Nein, sie war meine erste große Liebe, und … meine bisher größte.“
Das hat gesessen. Wirkungstreffer! Und was bin ich dann für dich? Eine Fickfreundin?
Einige Zeit bringe ich keinen Ton heraus.
„Wieso guckst du jetzt so, hä?“
„Was? Ahm … wie habt ihr euch kennengelernt?“
„Beim Kickboxen. Nach dem Training habe ich sie öfter in der Umkleide getroffen. Sie hat mich angesprochen. Mit Vorliebe hat sie mir all ihre blauen Flecke und Schrammen gezeigt, Dabei hat sie freizügig ihren BH zur Seite geschoben und ihr Höschen nach unten gezogen. Irgendwann hat sie meine Hand gepackt und gesagt:
'Fühl mal wie geschwollen hier mein Oberschenkel ist.'
Sie ließ meine willenlose Hand über ihren Körper wandern und dann küsste sie mich … zwei Monate später sind wir zusammengezogen.“

„Warum habt ihr euch getrennt?“
„Der Grund war ihr Vater.“
Wieder ist Asa eine Weile still. Aber man merkt, dass sie um Worte ringt.
Sie holt tief Luft
„Meine Beziehungen nach ihr endeten, als wären sie im ruhigen Wasser ertrunken. Nach kurzer Zeit war alles Routine und Langeweile und wir gingen friedlich auseinander.
Aber bei ihr …
Sanne hatte mir gesagt, dass sie am nächsten Wochenende ihre Eltern besuchen und ein paar Tage in Nimwegen bleiben wird.
Am gleichen Tag hat sich eine holländische Bekannte von Sanne in der Uni-Cafeteria neben mich gesetzt und gefragt, ob ich denn wüsste, dass Sanne nächste Woche in den Niederlanden heiraten würde. Ich wusste es nicht.“

Asa kämpft mit den Tränen. Eine Minute später hat sie sich wieder gefangen.
„Natürlich habe ich sie gefragt, ob das wahr ist. Sie hat nicht geantwortet. Aber sie hat ihre Sachen wortlos in ein paar Koffer und Umzugskartons verstaut und ist gegangen.“

Asa schluckt ein paarmal und fährt dann fort.
„Zu ihrer Trauung bin ich nach Nimwegen gefahren und war in der Kirche gesessen. Ich habe bei der Zeremonie kaum ein Wort verstanden. Ich kann kein Niederländisch. Plötzlich hat mich Panik gepackt und ich wollte diese Farce verhindern. Ich bin einfach aufgestanden und habe gesagt: ‚Eure Ehe wird unglücklich sein, weil Sanne mich liebt und ich Sanne liebe.‘
Während ich von zwei starken Kerlen aus der Kirche geschoben wurde, habe ich das Brautpaar verflucht. So, wie Hexen es eben tun.
Ich habe mich total zum Affen gemacht.“

„Und danach? Wie hast du die Trennung verkraftet?“
Asa lächelt mich schief an und sagt mit ironischem Ton:
„Es hat mir fast nichts ausgemacht.
Ich habe mich in meinem Bett zusammengerollt und bin nicht mehr aus dem Haus gegangen. Irgendwann war der Kühlschrank leer. Das war kein Problem, ich hatte sowieso keinen Hunger. Ich habe meine Kleidung nicht mehr gewechselt und mich nicht mehr gewaschen.“

„Aber du hast dich später ja wieder eingekriegt.“
„Ach, Baba.
In den ersten beiden Semestern hatte ich mit 2 Mädels in einer Wohngemeinschaft gewohnt. Eines dieser Mädchen, eine Kommilitonin, kam vorbei nachdem ich 3 Wochen meine Wohnung nicht mehr verlassen hatte. Ich habe sie nicht reingelassen. Aus Sorge überredete sie den Hausmeister, mit ihr in meine Wohnung zu gehen.“
Asa hat den Blick gesenkt. Ihr Gesichtsausdruck ist traurig.
„Diese Tochter eines Försters hat mich gerettet. Ich durfte wieder in ihre Wohngemeinschaft einziehen. Die beiden haben mich umsorgt, wie ein waidwundes Reh. Sie waren für mich da, bis es mir wieder besser ging.“

„Und Sanne? Hast du von ihr noch was gehört?“
„Während ich nur zusammengerollt im Bett gelegen war, hatte ich das Handy nicht in Betrieb. Sie hat mindestens 50 Mal versucht mich zu erreichen. Ihre Sprachnachrichten und SMSen blieben unbeantwortet.
Sie hat mir auch eine lange Mail geschrieben, in der sie versucht hat …“
Asa schweigt wieder.
„Ja und was stand denn in der Mail?“
„Sie schrieb, dass ihr Vater ein strenggläubiger und erzkonservativer Mann sei. Für ihn wäre unsere Beziehung nur Unzucht und Gotteslästerung. Falls Sanne ihren Jungendfreund nicht heirate, dann würde sie aus der Familie ausgestoßen und verlöre jegliche finanzielle Unterstützung. Letztlich hätte sie sich für ihre Familie entschieden und es schmerze sie sehr, dass sie mich dafür aufgeben müsse. Sie sei eben ein großer Feigling und hätte es nicht übers Herz gebracht, mir von ihrer bevorstehenden Heirat zu erzählen …
Was für eine Heuchlerin. Für diesen Verrat soll sie im neunten Kreis der Hölle, in klirrender Kälte, ohne Sonne und Licht, auf ewig frierend im Eis eingeschlossen bleiben.“

„Du hast ihr nach all den Jahren nicht verziehen?“
Asa schaut mich zornig an, was wohl ‚Nein‘ bedeutet.
„Aber ich habe meine Lektion gelernt. Ich will nie wieder so verletzt werden. Nach der Trennung habe ich mich voll auf mein Studium konzentriert und später auf meine Arbeit.
Vor allem will ich keine emotionalen Bindungen mehr. Mein Motto ist: wenn die Frau morgen weg ist, dann darf mir das nichts ausmachen. Falls mir eine Beziehung zu eng wurde, dann habe ich mich zurückgezogen und die Beziehung in stillen Wassern ersaufen lassen.

Ich bin schockiert. Ich spüre, wie mich die Traurigkeit überschwemmt. Den restlichen Abend bin ich traurig, abweisend und wortkarg. Ständig gehen mir Asas Worte im Kopf herum: ‘… sie war meine größte Liebe … ich will keine emotionale Bindung mehr‘.
Ich lege mich zu Asa ins Bett, aber zu Intimitäten bin ich nicht fähig.


Die Hexen-Mail

Es ist morgens um 5. Ich konnte die Nacht kaum schlafen und entschließe mich aufzustehen. Möglichst leise packe ich den großen Koffer und meinen Rucksack und schleiche mich aus der Wohnung.

8:12 SMS von Asa:
Was ist los? Wo bist du? Nimm gefälligst meine Telefonanrufe an! 😠

9:21 SMS von Asa:
Gib mir ein Lebenszeichen! *tipp* *tel*

10:16 SMS von Asa:
Ghostest du mich?

10:23 SMS von Asa:
Okay, es tut mir leid. Die Konsequenzen aus Sannes Verrat habe ich ungeschickt formuliert. Ich habe dich verstört. Lass uns das klären! Ruf mich an!

10:57 SMS von Asa:
Erde an Baba, melde dich!

Mittags schaue ich auf mein Smartphone und sehe alle ihre SMS. Ich möchte nicht, dass sich Asa zu viele Sorgen macht und sende ihr ein Lebenszeichen.
12:30 SMS AN ASA
Bin beschäftigt.

12:31 SMS von Asa:
Mit was bist du beschäftigt?

19:08 Email von Asa:
Hallo verschollene Baba,
ich hoffe, es geht dir gut.
Da du offensichtlich gerade nicht mit mir sprechen willst, versuche ich mich auf diesem Weg zu erklären.

Das wichtigste zuerst: ich will, dass wir es miteinander versuchen!
Sanne hat mich schwer verletzt und ich will sowas nie mehr erleben. Gestern habe ich gesagt, dass ich keine Bindungen mehr will. Aber du hast mich missverstanden. Was meine Beziehung zu dir angeht, ist es bereits zu spät. Mir ist zu dir ist eine obsessive Verbindung gewachsen, gegen meine Absichten und gegen meinen Willen. Auf keinen Fall habe ich vor unsere Beziehung in stillen Wassern zu ertränken.

Wenn du bei mir bist füllt sich mein Herz mit Zuversicht und Geborgenheit. Mit dir scheint alles leicht. Du gibst mir das Gefühl, dass ich alles schaffen kann. Du bist mein Sonnenschein und mein Stimmungsaufheller.

Bleib bei mir! Ich bin glücklich mit dir zu sein. Du bist ein Stück von mir geworden. Wenn du gehst, wird es mich Zerreißen. Es würde mich schlimmer treffen, als der Verlust von Sanne.

Das Daten, das Flirten, die ständig neuen Eroberungen attraktiver Mädchen und Frauen, das hat mir wirklich Freude gemacht. Es hat mir Selbstvertrauen gegeben. Ich habe mich begehrenswert gefühlt. Und es hat mich vor jedem Trennungsschmerz bewahrt. Dir zuliebe habe ich all das aufgegeben.

Ich will es dir leicht machen, mich zu lieben. Ich will versuchen, der Mensch zu werden, den du dir wünscht. Ich verspreche dir, ich werde mich um Ehrlichkeit, Vertrauen und Treue bemühen.
Ich will dich glücklich machen.
Baba, ich bitte dich, lass es uns miteinander versuchen!
In Liebe, Asa


Ich sitze im Hotelzimmer, das ich für die Übernachtung gebucht habe. Es ist 19:20 und ich habe gerade Asas Mail gelesen. Dabei sind meine Augen feucht geworden. Jetzt fühle ich mich verhext. Ihre Worte haben mich verzaubert. Ich muss völlig bescheuert sein.
Ich packe meine Sachen und fahre gleich zu ihr zurück. Ich fühle mich wie ein abgerichtetes Hündchen, das freudig zurückgelaufen kommt, wenn das Frauchen pfeift.

******

Um 22 Uhr bin ich samt Koffer und Rucksack wieder in Asas Wohnung.
Sie schaut mich zornig an.
„Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht. Bin ich dir nicht einmal Wert, dass Telefon abzunehmen?“
Ich antworte mit leiser Stimme:
„Ich war in Heidenheim. Nach dem Gespräch über Sanne … ich war so verdammt enttäuscht von dir. Nun, ich halte es für besser, eine eigene Wohnung in Heidenheim zu haben …
Ich war so schockiert, dass ich nicht mit dir sprechen konnte. Vor allem musste ich mir darüber klar werden, wie es mit uns weiter gehen soll. Eigentlich wollte ich dich mindestens eine Woche nicht mehr sehen …“

„… und doch bist du heute hier.“
„Weil ich mich entschieden habe.“
„Baba, zu was hast du dich denn entschieden?“
„Übrigens war ich bei der Wohnungssuche erfolgreich. Die Wohnung liegt 2 Kilometer von VoTec entfernt. Ab 1. August habe ich ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit zwei Studentinnen. Mein Zimmer hat einen großen Westbalkon, und ein Bett und ein Schreibtisch passt auch hinein.“

„Gratuliere! Und zu was hast du dich entschieden?“
„Deine Mail, … dieses theatralische Gesülze, … dieses brillante Hexenwerk, … es hat gewirkt.
Du schreibst mir: ‘Ich will es dir leicht machen, mich zu lieben.‘
Wer könnte diesem Versprechen schon widerstehen? Ich jedenfalls nicht. Dazu bin ich viel zu romantisch.
Ich habe mich entschieden. Ich habe mich entschieden, eine Beziehung mit dir zu wagen.“

„Meine Email? So, so!“
Asa seufzt.
„Baba, du warst verschwunden, ohne ein Wort zu sagen. Du hast dich nicht gemeldet. Dein Verhalten war falsch.
Nach der Trennung von Sanne, … ich habe Bindungsängste entwickelt. Allmählich wurde mir klar, dass ich dich mit meinen Bindungsängste abgeschreckt hatte.
Plötzlich überkam mich die Angst, dass du mich verlassen könntest. Also wollte ich dir klar sagen, was ich fühle, was ich will und zu was ich bereit bin, für unsere Liebe zu tun.“

„Schon gut, es hat ja funktioniert. Ich bin zurück und ich habe mich für dich entschieden. Das Risiko gehe ich ein.
Und jetzt sind wir wohl zwei Lemminge, die wissend und sehenden Auges dem Abgrund entgegenrennen.

Asa grinst mir glücklich ins Gesicht.
„Aha, wir rennen also den Abgrund entgegen. Ich liebe deinen Optimismus.“
Asa nimmt meinen Kopf zärtlich in beide Hände und küsst mich. Dann hebt sie belehrend ihren Zeigefinger.
„Allerdings stimmt es nicht, dass Lemminge Massenselbstmord begehen. Die Ursache dieser Legende ist der Disney-Film ‚White-Wilderness‘. Für die Bilder von verzweifelten Lemmingen, die sich in den Abgrund stürzen, hat das Filmteam die Lemminge in Panik versetzt und über die Klippe getrieben.“

„Asa! Halt die Klappe!“
Ich küsse sie, versuche sie ins Schlafzimmer zu zerren.
„Halt, stopp!“, ruft Asa und hält mich zurück.
„Ich bin nicht in Stimmung, nach der Gefühls-Achterbahn heute.
Ich hauche ihr mir mit tiefer Stimme ins Ohr:
„Ich will dich nur in meinen Armen halten, dich berühren, etwas kuscheln.“
„Na gut, Baba, lass uns kuscheln.“
Es ist nicht beim Blümchensex geblieben. Es kann viel passieren, wenn man erst mal mit dem Kuscheln angefangen hat.
Krav Maga
*******erz Mann
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Themenersteller 
Eine Liebesgeschichte zweier Frauen - Teil 13
Club Alegría


Am nächsten Morgen liegt Asa nicht neben mir im Bett.
Ich stehe auf und suche sie. Auf dem Küchentisch liegt ein Zettel:

„Bin bei HealthCare,
zurück am Nachmittag
Deine Zauberhexe“

******

Etwa um 15 Uhr kommt Asa zurück in die Wohnung.
„Hey Zauberhexe, hast du schon mal vorgearbeitet? Dir ist bewusst, dass wir eigentlich erst nächsten Montag das Arbeiten anfangen müssen?“
Asa würdigt mich keines Blickes, zieht ihre Anzugjacke aus und schleudert sie in Richtung Garderobe. Die Jacke bleibt auf dem Boden liegen.
Sie geht in die Küche, öffnet den Kühlschrank, holt die Flasche Vodka heraus, füllt damit ein Wasserglas und trinkt es auf einen Zug leer.

Ich lege meine Hand auf ihre Schulter und mit meiner sanftesten Stimme sage ich:
„Asa, was ist los? Rede mit mir.“
Sie geht einfach weg und lässt mich stehen. Ich höre wie sie sich im Bad einschließt. Ich gehe zur Badtür:
„Asa, wenn du mich brauchst, ich bin hier.“
„Verschwinde!“
Ich drehe mich um und will weggehen, da sagt sie mit leiser, resignierter Stimme:
„Gib mir eine Viertelstunde, bitte.“

Als sie später wieder aus dem Bad kommt sagt sie zu mir:
„Baba, möchtest du heute mit mir Tanzen gehen?“
„Okay“, antworte ich zögerlich.
„Zieh dir bequeme Schuhe und sexy Klamotten an. Ich will mit dir angeben.
Und jetzt muss ich telefonieren.“

Ich spüre, wie ich immer trauriger und zorniger werde. Offensichtlich ist sie über irgendwas schrecklich wütend, aber sie will nicht mit mir darüber reden. Ich hätte einfach mehr Offenheit und Vertrauen von ihr erwartet. Meine schlechte Stimmung versuche ich mit Vodka zu vertreiben.

*****

Kurz nach 23 Uhr kommen wir am Club Alegría an. Wir sind beide leicht beschwipst. Die Beats hämmern und wir gehen auf die Tanzfläche. Ich erkenne die Stimme von Villano Antillano mit dem Song Kriptonita. Wir tanzen eine halbe Stunde brav und unauffällig. Aus den Augenwinkeln sehe ich zwei Männer, die schon einige Zeit in unsere Nähe suchen. Auch Asa hat sie entdeckt und macht mich mit einer Kopfbewegung auf sie aufmerksam.
Asa beginnt mich tanzend zu umkreisen. Sie schmiegt sich von hinten an mich, synchronisiert ihre Tanzbewegungen mit meinen und umarmt mich. Dann tanzt sie um mich herum, so dass wir uns anschauen. Sie entfernt sich tanzend von mir, um dann wieder auf mich zuzukommen. Das Ganze gleicht dem Balzritual von Paradiesvögeln.
Plötzlich packt Asa meinen Nacken, zieht mich zu sich und küsst mich. Mit unseren leidenschaftlichen Küssen auf der Tanzfläche erregen wir Aufmerksamkeit. Asa nimmt meine Hand zieht mich zur Theke. Sie bestellt zwei Vodka. Asa hebt ihr Glas.
„Auf die Stumpfsinnigkeit der Alphamännchen!“
Jetzt bemerke ich, dass die beiden Männer von der Tanzfläche neben uns stehen.
Der neben mir hat ein Knabengesicht, der neben Asa hat einen schwarzen Vollbart.
„Hast du etwa Ärger mit deinem Chef?“, fragt der Vollbart.
Ohne ein Wort zu sagen wendet sich Asa von ihm ab.
Das Knabengesicht fragt mich, ob er uns noch einen Vodka spendieren darf.
Ich spüre noch meine Wut auf Asa und beginne zu flirten. Ich suche den Augenkontakt mit ihm und lächle ihn an.
„Klar doch, Bubi.“
Er bestellt vier Vodka und stellt sich vor.
„Mein Name ist nicht Bubi. Ich heiße Akin und wie darf ich dich nennen?“
Er legt seinen Arm auf meine Schulter. Ich grinse ihn an.
„Du darfst mich Mistress nennen, Bubi.“
Ich nehme sanft seinen Arm von meiner Schulter, lege ihn vorsichtig auf den Tresen, halte sein Handgelenk mit meiner linken Hand fest und schlage meine rechte Faust auf seine liegende Hand.
„Aua“
Er zieht seinen Arm weg schaut mich erst verwundert und dann wutentbrannt an. Seine Fäuste ballen sich. Ich schaue Akin streng an.
„Nicht ohne meine Erlaubnis, Bubi!“
Nach wenigen Sekunden entspannt er sich plötzlich.
„Dann nenne ich dich Alev: feurige Schönheit.“
Der schwarze Vollbart meldet sich zu Wort:
„Ich heiße übrigens Murat. Prost!“
Nachdem wir unseren Vodka hinuntergekippt haben steht Asa auf und sagt zu mir:
„Bin gleich wieder da.“
Sie geht in Richtung der Toiletten davon.

Ich bin immer noch wütend und will Asa ein bisschen Eifersüchtig machen.
„Ich brauche jetzt frisch Luft. Murat, wartest du bitte auf meine Freundin?“
„Kann ich machen.“
„Und du, Bubi, kommst du mit raus?“
Ich winke ihm und gehe los.
Bubi folgt mir.

Wir gehen in eine kleine Seitengasse mit einigen dunklen Ecken, in denen oft Liebepaare stehen, um zu küssen und sich zu befummeln. Ich gehe zu einer beleuchteten Stelle.
Ich bemerke jetzt erst das Tattoo an seinem linken Unterarm.
„Zeig mir dein Tattoo! Was soll das sein?“
Er geht noch einen Schritt auf die Straßenlaterne zu und zeigt mir das Tattoo.
„Das ist ein Phoenix.“
„Der Vogel, der verbrennt und aus seiner Asche neu entsteht.“
„Deshalb passt du, Alev, du feurige Schönheit, auch so gut zu mir.“

Ich sehe den schwarzen Vollbart, der auf uns zu kommt.
„Na, ihr beiden, habt ihr Spaß?“
„Der Spaß kommt noch“, sagt Bubi und grinst Vollbart an.
Vollbart stellt sich in wenigen Zentimetern Abstand neben mich.
„Wo ist meine Freundin?“, frage ich Vollbart.
„Das Licht blendet mich. Komm lass uns nach dort drüben gehen!“, sagt Vollbart und will mich in einen dunklen Hinterhof drängen.
„Ich bleibe schön hier. In den Hof könnt ihr alleine gehen.“
Die Beiden packen mich an den Armen und wollen mich wirklich in den Hof schleifen.
Mir wird mulmig und ich schreie:
„Lasst los ihr Schwei…“
Murat hält presst seine Hand auf meinen Mund. Bubi schlägt mich auf die Rippen.
„Zier dich nicht so, du Lesbenschlampe.“, zischt mich Murat an und die Beiden zerren mich an der Häuserwand entlang. Am Rücken zerreißt mein Kleid.
Ich überlege einen Moment, wie ich mich aus der Situation befreien kann. Dank meines Krav Maga Trainings könnte ich das schaffen.

Jetzt geht alles sehr schnell. Vollbart sackt neben mir mit einem Schrei zusammen. Ich sehe Asa, die versucht, Vollbart einen Tritt zu verpassen. Ich nutze die Situation und verpasse Bubi einen Schlag auf den Solar Plexus. Gut getroffen. Bubi bleibt die Luft weg und er geht in die Knie. All meine Wut auf Asa und all meine Wut auf die übergriffigen Männer lege ich in den Fußtritt, der Bubi zwischen seine Beine trifft. Der knieende Bubi fällt um und liegt jetzt wimmernd auf dem Boden.
Als ich zu Asa schaue, sehe ich, wie sie Vollbarts Kopf in beiden Händen hält und ihr Knie immer wieder in sein Gesicht schlägt. Als sie loslässt, ist sein Gesicht blutverschmiert.

Mittlerweile sind die Liebespärchen aus dem Schatten gekommen und haben uns fast erreicht. Sie schreien und gestikulieren.
Ich beschließe die Seitengasse zu verlassen und flitze davon. Asa folgt mir.
Ich renne planlos durch die Straßen, bis ich außer Atem bin. Ich sehe keine Verfolger mehr. Keuchend stehen wir nebeneinander und beginnen zu lachen.
Ich kenne mich selbst nicht mehr. Warum lache ich? Und damit nicht genug: Die Schlägerei hat mich unheimlich scharf gemacht. Mitten auf dem Gehweg öffne ich Asas Hose und ziehe ihr die Hose mit dem Slip herunter. Im Stehen fingern wir uns gegenseitig, bis jede von uns gekommen ist.

Der Orgasmus beruhigt mich etwas und Asa scheint es ähnlich zu gehen. Arm in Arm gehen wir zum nächsten Taxistand und lassen uns nach Hause fahren.

******

Am nächsten Morgen wache ich auf. Neben mir liegt Asa. Ich betrachte sie eine Weile. Ihr Atem ist kaum zu hören. Wie friedlich sie aussieht, wenn sie schläft. Aber wehe sie ist wach.

Ich steige sehr vorsichtig aus dem Bett, um sie nicht zu wecken. In der Küche mache ich uns eine Kanne Kaffee. Der Kaffee ist gerade durchgelaufen als Asa hereinkommt.
„Ich wünsche Asa, der Kämpferin, einen guten Morgen.“
„Guten Morgen Sonnenschein. Ich habe Kopfschmerzen und meine Tage.“
Ich lächle sie an.
„Setz dich! Schmerztabletten und ein Glas Wasser steht auf dem Küchentisch. Und Kaffee bekommst du auch gleich.“
Ich stelle die volle Kaffeetasse vor ihr ab.
„Sei froh, dass du überhaupt noch einen Zyklus hast, in deinem Alter.“
„Hey, du Frechdachs, heute bekommen 60-Jährige noch Kinder.“
„Aber die biologische Qualität der Kinder ist dann sicher mies.“
Asa seufzt entgeistert und trinkt einen Schluck Kaffee.

„Unsere Auseinandersetzung mit den beiden Männern gestern war ganz schön heftig. Ein Glück, das niemand von uns verletzt wurde.“
„Nicht ganz …“, sagt Asa und zeigt mir die Knöchel ihrer rechten Hand, die rot, blau und voller Wundschorf sind.
„… ich habe vielleicht zu fest zugeschlagen. Mit der Hand könnte ich dir heute nicht einmal eine Ohrfeige geben.“
„Das wird nicht nötig sein. Ich werde zu dir liebevoll und verführerisch sein. Du wirst mich vergöttern.“

Mir geht immer noch die Schlägerei von Gestern durch den Kopf.
„Dieser Kampf … Asa mir ist klar geworden, wie wenig ich mich selbst kenne.“
„Es hat dir gefallen.“
Ich ziehe mein Oberteil aus und zeige Asa die Kratzer am Rücken.
„Das ist wohl passiert, als die beiden mich an der rauen Häuserwand entlang geschoben haben.“
Ich zeige ihr meinen linken Oberarm, auf dem Vollbarts Fingerabdrücke zu sehen sind und ich zeige ihr die Rippen, auf die Bubi geboxt hat.
„Baba, du hast einiges abbekommen.“
„Während des Kampfes und auch noch Stunden danach … ich habe keinen Schmerz gespürt. Ich war wie berauscht.
Ja Asa, es hat mir gefallen, wie wir die Männer fertig gemacht haben. Schlimmer noch, es hat mich auch verdammt geil gemacht.
Asa …“
„Was?“
„Ich bin eine Irre!“
„Hm, mir ging’s Gestern genauso wie dir. Wir sind wohl beide irre. Wir sind uns wahrscheinlich ähnlicher als ich gedacht habe.“

Eine Weile versinken wir beide in Gedanken.
„Asa, …“
„Ja, Baba.“
„… danke, dass du mich gerettet hast. Gegen die zwei hätte ich allein keine Chance gehabt.“
„Schon gut Baba. Ich beschütze dich.“
Ich schaue ihr in die Augen.
„Das tue ich auch.
„Ja, … Baba, ich bin froh, dass wir uns gefunden haben.
*******erz Mann
19 Beiträge
Themenersteller 
Eine Liebesgeschichte zweier Frauen - Teil 14
Die Assistentin


Wir sitzen einige Minuten schweigend Nebeneinander.
„Asa, …“
„Ja, mein Sonnenschein.“
„… was hat dich gestern Morgen so aufgebracht?“
„Das hat nur mit meiner Arbeit zu tun.“
„Asa, sag es mir trotzdem!“
„Es lohnt nicht.“
„ASA!“
Asa seufzt.
„Dir kurze oder die lange Version?“
„Erstmal die kurze.“
„Gestern war ich bei HealthCare. Ich habe zufällig meinen Chef im Gespräch mit dem für mich vorgesehenen persönlich Assistenten belauscht.
Sie beiden sagten Dinge wie:
‘Die Tussi bekommen wir gemeinsam schon unter Kontrolle.‘
‘Ich melde mich sofort bei dir, wenn sie Blödsinn macht.‘
‚Die wird sich wundern.‘
Und sie lachten.
In meinem Vertrag steht, dass ich ein Mitspracherecht bei der Auswahl meines Assistenten habe und dieses Arschloch will ich auf keinen Fall haben.“

„Wie willst du das machen?“
Nach Gestern bin ich ohne Wissen meines Chefs in die Personalabteilung gegangen und habe mich nach einer anderen Person als meinen Assistenten umgesehen.
Aber es scheint nur eine Alternative für den Posten gefunden. Eine Frau, die nach 3 Jahren Babypause wieder in den Job einsteigen will und für die sie momentan keine Stelle haben, die ihren Kompetenzen entspricht.
Nun kann ich es mir aussuchen. Entweder ich nehme das Arschloch, dass mich überwachen will und sofort alles an meinen Chef weitergeben wird, oder ich nehme die Frau, die nach 3 Jahren kaum eine Ahnung mehr hat, wie es jetzt bei HealthCare läuft und die als Mutter sicher kaum Zeit für Überstunden haben wird.“

„Das hättest du mir ruhig sagen können. Sonst sehe ich nur, dass du schlechte Laune hast und ich frage mich ständig, ob der ich der Grund dafür bin.“
„Entschuldigung! Es fällt mir schwer über Probleme zu reden, für die ich noch keine Lösung habe.“
„Es wäre schön, wenn du mit mir darüber sprechen könntest. Ich will an deinem ganzen Leben teilhaben, nicht nur an den einfachen Dingen.“

Ich überlege kurz.
„Asa, …“
„Ja, Baba.“
„Hast schon mal mit der Alternative gesprochen?“
„Sie heißt Lore Engel. Nein bisher nicht. Aber die Zeit drängt. Ich habe heute Nachmittag ein Treffen mit ihr bei ihr zuhause.“
„So eine persönliche Assistentin … Wahrscheinlich wirst du mit ihr mehr wache Lebenszeit verbringen als mit mir.“
„Du übertreibst.“
„Asa, ich möchte sie auch sehen. Du wirst sie heute zu uns einladen und ich werde bei eurem Gespräch zuhören!“
„Warum sollte ich? Was hast du davon?“
„Unter anderen, weil ich dann sehe, ob ich eifersüchtig sein muss.“
„Baba, ganz gleich wie sie aussieht, du wirst immer eifersüchtig sein. Es gibt keinen Grund … „
„Wenn du nichts zu verbergen hast, dann lade sie bitte zu uns ein!“
„Du solltest deine Eifersucht endlich unter Kontrolle bekommen.“
Asas Smartphone liegt auf dem Tisch. Ich nehme es und drücke es ihr in die Hand.

******

Wir sitzen zu dritt am Wohnzimmertisch. Asa und ich auf der einen und Lore auf der anderen Seite. Wir haben alle drei Wasser und Rotwein vor uns stehen.
Lore ist komplett aufgetakelt: rot gefärbte Haare, voll geschminkt, rotes Kleid und rotschwarze High-Heels. Sie ist geschmückt mit Diamant-Ohrringen, einer Diamant-Halskette und einem Diamant-Ring.

Asa beginnt das Gespräch. Ich habe mir vorgenommen möglichst nichts zu sagen.
„Mein Name ist Azadeh Wolf und neben mir sitzt meine Freundin Frau Conrad. Falls sie die Anwesenheit von Frau Conrad stört, wird sie uns alleine lassen.“
„Nein, nein, wegen mir kann sie ruhig hierbleiben.
Asa blättert in den Unterlagen, die auf dem Tisch liegen.
„Loreley Charlotte Engel, geborene Blankenfels.“
„Nennen sie mich Lore.“

„Sie haben Philosophie, Wirtschaftswissenschaften und Cello studiert. Das klingt nach einer wilden Kombination. Haben sie auch eines die Studiengänge abgeschlossen?“
„Ahm, beim Studiengang Philosophie braucht man ein Nebenfach und dafür hatte ich Wirtschaftswissenschaften gewählt. Zusätzlich hatte ich mich noch für Violoncello an der Hochschule für Musik eingeschrieben. Das Cello ist nur ein Hobby von mir.
Und nein, ich keine Abschlüsse. Ich habe damals viel gelernt, aber nichts zu Ende gebracht.“
„Warum?“
„Nun, es war eine familiär sehr herausfordernde Zeit für mich. Ich musste Prioritäten setzen.“

Asa und Lore sehen sich an und als Lore eine Weile schweigt, sagt Asa:
„Sie haben nach dem Studium bei HealthCare begonnen zu arbeiten. Erzählen sie mir davon.“
„Ja, ja. Angefangen habe ich als Team-Assistentin, bald darauf wurde ich Abteilungssekretärin, später dann zur persönlichen Assistentin meines Chefs berufen und diesen Job hatte ich fünf Jahre lang. Anschließend war ich drei Jahre in Mutterschaftsurlaub.“
„Frau Engel, sie waren 5 Jahre lang die persönliche Assistentin von Herrn Dr. Michael Engel. Sind sie verwandt?“
Ich muss schmunzeln: der Erzengel Michael.
„Also, dass ist so, ich habe Michael vor etwas mehr als 3 Jahren geheiratet.“
„Oh!“
Asa stutzt. Kurze Zeit herrscht peinliches Schweigen.

„Frau Engel, sie wissen ja, als persönliche Assistentin ist es mit den Arbeitszeiten schwierig. Überstunden sind oft Notwendig. Ich nehme an, ihr Ehemann hat auch einen Vollzeitjob. Als Mutter möchte man sein Kind nicht vernachlässigen. Würden sie diesen Spagat überhaupt schaffen?“
„Ja, der kleine Paul. Ich bin nicht der mütterliche Typ. Hauptsächlich übernehmen meine Eltern Pauls Betreuung. Meine Eltern wohnen mit uns im gleichen Haus. Zudem hat mein Mann die Stelle gewechselt, damit er mehr Zeit für die Familie hat.“
Lore senkt ihre Stimme und bewegt ihren Oberkörper auf Asa zu und schaut ihr tief in die Augen:
„Machen Sie sich keine Sorgen, ich kann für Sie da sein.“

„Was genau könnten Sie für mich tun, als meine Assistentin?“
„Frau Dr. Wolf, ich bin ein Organisationstalent, beherrsche Zeitmanagement und kann bei großem Arbeitsumfang die richtigen Prioritäten setzen.
Zudem kann ich kurz, präzise und klar Kommunizieren und kann gut formulieren.
Ich beherrsche unsere Office-Software und unser Büroverwaltungssystem.
Mein Umgang mit Menschen ist tadellos. Ich kann sehr charmant, gewinnend und überzeugend sein.
Ich kann mich schnell und gründlich in neue Themen einarbeiten, kann für sie Recherchen übernehmen, Konferenzen vorbereiten, Vorträge und Präsentationen ausarbeiten und Berichte schreiben.
Und ich kann ihnen den ganzen administrativen Ballast abnehmen.“

„Sie haben großes Selbstvertrauen, Frau Engel. Zumindest scheint es so, dass Sie wirklich gewinnend und überzeugend sein können.“
Frau Engel lächelt. Asa fährt fort:
„Glauben Sie wieder in der Firma zurechtzukommen, nach 3 Jahren Pause?“
„Klar, komme ich zurecht. Ich bin in der Firma noch sehr gut vernetzt, falls ich fragen habe kann ich jemanden anrufen.“
„Wann könnten Sie anfangen?“
„Am liebsten sofort.“
„Okay, die Details klären Sie selbst mit der Personalabteilung. Wir sehen uns Montag, den 3.7., um 8 Uhr in meinem Büro.
„Äh, kann ich noch … ich meine … schon gut.“
„Haben Sie noch Fragen, Frau Engel?“
„Nein, nein, Montag um 8, alles klar.“
„Ich danke Ihnen, dass sie sich Zeit für mich genommen haben.“

Wir stehen vom Tisch auf. Nun traue ich mich auch etwas zu sagen.
„Frau Engel, wegen uns hätten sich nicht so hübsch machen müssen.“
Sie schenkt mir ein bezauberndes Lächeln.
„Heute Abend gehen die Engels in die Oper. Ich rufe schnell Michael an, der holt mich dann in 5 Minuten ab.“
Nachdem sie ihr Telefonat beendet hat, frage ich sie:
„Welche Oper wird gegeben?“
„Lackmé von Delibes.“
Lore sieht abwechselnd Asa und mich an und setzt ein unverschämtes Grinsen auf.
„Das ist die Oper mit dem großartigen Blumenduett. Zwei Frauen, Herrin und Dienerin, baden unbekleidet im Fluss und singen miteinander ein wunderschönes Opernduett.“
Lore zitiert aus der französischen Oper eine Zeile in der deutschen Übersetzung:
„Oh! Herrin, dies ist die Stunde, in der ich dich lächeln sehe, die gesegnete Stunde, in der ich im sonst verschlossenen Herzen von Lakmé lesen kann!“
„Na dann, viel Spaß in der Oper.“, sage ich etwas verwundert zu Lore. Spürt sie, dass Asa auf Frauen steht? Ahnt sie, dass Asa und ich ein Liebespaar sind?

******

Nachdem Lore weg ist sitzen Asa und ich alleine am Wohnzimmertisch.
„Was hältst du von ihr?“, fragt Asa.
„Ich glaube, das war nicht klug von dir. Du kannst Lore nicht einfach so einstellen, ohne Rücksprachen mit deinem Chef, ohne Rücksprache mit der Personalabteilung, ohne deinem designierten persönlichen Assistenten Bescheid zu sagen, dass er sich einen neuen Job suchen muss? Das ist ganz schlechter Stil.“
„Ich weiß.“, antwortet Asa mit leiser Stimme. Plötzlich wirkt sie aufgebracht.
„Was soll ich denn machen? Wie hättest du es besser gemacht? Sag mir das! Wie?
Asa beruhigt sich wieder und fährt mit sanfter Stimme fort.
„Ich habe mich für eine von zwei schlechten Möglichkeiten entschieden. Ich will einfach zeigen, dass man mich nicht so leicht hintergehen kann. Deshalb musste ich Lore nehmen.
Und ja Baba, ich will den Krawall. Ich werde meine Krallen ausfahren. Ich werde allen zeigen, dass ich mich auch gegen scheinbar Mächtigen durchsetzen kann und dass ich gefährlich sein kann.“
„Viel Feind, viel Ehr!“
„Ich werde wegen einer solchen Sache nicht plötzlich zum Arschkriecher werden.“
Leicht amüsiert sage ich: „Okay, gut zu wissen.“
„Außerdem werde ich es so schaffen, Lore an mich zu binden - in Nibelungentreue an mich zu binden.“

„Lore scheint sehr willig zu sein, dir ihre Nibelungentreue zu zeigen. Sie hat dir gleich versprochen, dass sie für dich da sein wird, auch in den sicherlich zahlreichen Überstunden.“
„Was meinst du damit, Babett? Wenn ich dir am Telefon sagen werde, dass ich länger arbeite, dann bedeutet das natürlich, dass Lore und ich miteinander ficken wollen. Glaubst du das? Glaubst du das wirklich?“
„Nein, natürlich nicht, aber schau dir Lores Kariere mal an!
Sie hat sich Michael Engel ausgesucht um aufzusteigen. Lore hat für ihn alles getan, beruflich und privat. Ich fürchte, sie wird auch für dich genauso alles tun, was du von ihr verlangst und sie wird alles für sich tun, was zu ihrem Vorteil ist. Alles!“
„Baba, deine Eifersucht ist widerlich. Wir beide werden keine glückliche Beziehung führen können, wenn du deine Eifersucht und dein Misstrauen nicht in den Griff bekommst.“

„Apropos Beziehung: Willst du mich überhaupt Heiraten? Willst du Kinder? Willst du eine Familie mit mir Gründen?“
Asa nimmt mich in den Arm.
„Baba, meine Liebe, mein Sonnenschein, das will ich! … „
„Aber … “
„… du überstürzt alles so. Ich sehe mich noch nicht als Hausmütterchen. Ich habe den Eindruck, du willst uns auf eine Schiene setzen, die keine Weichen kennt: Heirat, Kinder, Familie. Ich muss darüber nachdenken!“
„Asa, ich habe mit Frank zwei Jahre meines Lebens verschwendet. Ich habe nicht vor, auch an dich meine Jahre zu verschwenden.“
„Liebst du mich Babett?“
„Ich habe dir das oft genug klar gemacht: Ich bin in dich verliebt. Aber ich will nicht noch eine weitere Affäre von Azadeh Wolf werden. Ich will mehr. Mit keinem anderen Menschen, habe ich mir je so sehr gewünscht, mein ganzes Leben zu verbringen.“
„Ich werde darüber nachdenken.“
„Asa, ich gebe dir eine Woche Bedenkzeit und dann sagst du mir wie es mit uns weitergehen soll!“
Asa wendet sich von mir ab, geht ins Arbeitszimmer und verschließt die Tür.

******

Nach einer Stunde kommt eine Mail von Asa:

Begegnung

Meine Augen erkennen dich ein erstes Mal.
Kann es erlaubt sein, dich so anzusehen?
Aber ich kann nicht anders,
Weil du so schön anzuschauen bist?
Meine Augen können nicht von dir lassen.

Du überstrahlst sie alle.
Auf einem Gruppenbild erkennt man dich sofort.
Ich stehe neben dir und
Du riechst nach Vanille und nach Schlaf.
Meinen Finger können nicht von dir lassen.

Ich laufe vor dir und
Zeige dir meinen Körper in Lycra.
Bald laufe ich erschöpft und ausgelaugt,
Aber du läufst mit der Anmut der Gazelle.
Meine Augen können nicht von dir lassen.

Du riechst nach Vanille und nach Schweiß.
Du nimmst mich zu dir nach Hause und
Mein Herz tanzt voller Freude.
Ich bin aufgeregt, als ob ich 17 wär‘.
Meine Gedanken können nicht von dir lassen.

Du kommst im Bademantel aus der Dusche.
Mein verwirrter Verstand fragt:
Kann es etwas Begehrenswerteres geben?
Du riechst nach Limone und nach Sinnlichkeit.
Mein Mund kann nicht von dir lassen.

Dein Kuss schmeckt nach Pfirsich und Kurkuma.
Doch für dich schmecke ich nach Nichts.
Du stößt mich weg.
Heute bleibt nur bittersüßer Schmerz und Sehnsucht.
Und morgen darf ich dich wiedersehen.

Ich hoffe der Text gefällt Dir.
Deine Zauberhexe


Spontan beantworte ich die Mail:

Meine Zauberhexe,
ja, ich erinnere mich an unsere erste Begegnung beim Benefizlauf.
Doch du irrst dich, Frau Unwiderstehlich, dein erster Kuss hat irgendwie nach Minze geschmeckt. Das kam wohl von den Pfefferminz-Drops, die du vorher gelutscht hast.
Allerdings war ich von deinem überraschenden Kuss schockiert. Noch niemals zuvor küsste mich eine Frau auf diese Weise.

Dein Text hat mir gut gefallen.
Dein Sonnenschein


Eigentlich hatte ich geglaubt, Asa würde über die Zukunft unserer Beziehung nachdenken. Aber es scheint ihr erstmal wichtiger mir eine Freude zu machen.
Lore Engel
*******erz Mann
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