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Warum (serielle) Monogamie? Fragen zu Gründen / Erwartungen

**q Mann
971 Beiträge
Themenersteller 
Warum (serielle) Monogamie? Fragen zu Gründen / Erwartungen
Ich bin poly as in enm-poly und bekennender Beziehungsanarchist. Jedoch habe ich gut 10 Jahre bis zu diesem Punkt gebraucht. Und seitdem stelle ich meine Ansichten und Gefühle noch mehr in Frage bzw. hinterfrage dies ergebnisoffen.

In diesem Zusammenhang muss ich mich gegenüber Menschen häufig rechtfertigen und bekomme die klassischen Fragen nach dem Warum? gestellt. In kurzen Worten ist es so, dass (serielle) Monogamie für mich einfach nicht funktioniert und dies noch nie getan hat.

Daher stellt sich mir immer wieder die Frage Warum? ebenfalls. Also die Frage: Warum (serielle) Monogamie?


Und weil ich bis dato keine Antwort finden konnte, hier die Frage an euch, die (aus Überzeugung) Monogam leben.

Welche Gründe gibt es für Dich / euch für Monogamie? Und wie passt dies dazu, dass es in der Monogamie vollkommen normal ist, dass man von einer Partnerschaft in die Nächste wechselt und davon häufig direkt von Liebe und für immer spricht?
Wenn dabei Dinge wie Treue genannt werden... Was hat Treue mit sexueller Exklusivität zu tun?
Und wie passt in diese Sichtweisen dann, dass Fremdgehen augenscheinlich gesellschaftlich akzeptiert ist, so lange man dabei nicht erwischt wird?


Wichtig ist mir dabei, dass es mir hier nicht um besser oder schlechter von irgendwelchen Beziehungsmodellen geht. Es soll daher keine Diskussion darüber werden.
******ung Mann
6.421 Beiträge
Faulheit.
Schlicht und ergreifend...Faulheit.

Ich beschäftige mich gerne mit der Person, mit der ich eine Beziehung führe.
Deshalb bin ich monogam.
Weil ich zu faul bin, mich auf der Tiefe die ich für eine Beziehung MÖCHTE mit mehr als einer Person auseinanderzusetzen.

Was die sexuelle Exklusivität betrifft:
Gleiches Prinzip.
Ich bin nicht willens die Energie und das Interesse das ich in eine Person investiere in eine zweite zu investieren - zumindest nicht zeitgleich.
Wenn eine Beziehung beendet wird - dann mache ich das bei der nächsten wieder.

Monogamie ist nicht besser oder schlechter als andere Beziehungsmodelle.
Aber es ist das Beziehungsmodell das aus genannten (und ungenannten) Gründen für mich funktioniert.
**q Mann
971 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******ung:
Was die sexuelle Exklusivität betrifft:
Gleiches Prinzip.

Das Argument Faulheit kann ich gut verstehen. 😉

Wäre es Dir in diesem Fall in Hinsicht auf Dein gegenüber egal, ob ebenfalls monogam und (/oder) sexuell exklusiv?
Weil Du hast ja nicht mehr Arbeit damit, wenn Dein Gegenüber mehr Energie / Bedürfnisse hat, die durch / mit anderen Menschen befriedigt würden. Genau genommen wäre das Gegenteil der Fall. (Also von meiner Überlegung her…)
*******urig Paar
7.001 Beiträge
Ist es aber nicht so, dass man eine monogame Poly in einem geschlossenen Kreislauf viel besser genießen kann?

Ich stelle für mich fest, mir gibt Swingen nicht.

Ich mag bekannte Haut viel lieber und liebe D/S in der Tiefe.

Das kann man mit wechselten Partnern schlicht nicht gut.

Dazu kommt noch ganz klar Krankheiten und wenn man nach einiger Zeit darauf alles getestet hat, ist es viel schöner als mit.

Daher verzichte ich lieber und warte bis es sich richtig anfühlt.
*****n27 Frau
4.638 Beiträge
Ich antworte mal mit, auch wenn ich nicht monogam lebe(n möchte, auch wenn ichs immer mal wieder über längere Zeit hinweg tue).

Ich lebe monoamor, obwohl ich polyamor veranlagt bin.

Wieso tue ich das?
Weil ich viel persönliche Freiheit brauche, viel me-Time ohne großes Socializing um Energien wieder aufzuladen, einen sehr stressigen Job habe und viele unterschiedliche Hobbies und Interessen.

In einer festen Beziehung möchte ich meinem Partner natürlich nahe sein, Zeit mit ihm verbringen, Dinge gemeinsam tun.
Auch der Partner hat Ansprüche und ein (berechtigtes) Interesse daran, Zeit mit mir zu verbringen.
Wenn es jetzt mehr als einen Partner gibt, welche am besten auch noch nicht in unmittelbarer Nähe zu mir wohnen, reibe ich mich in der Mitte auf, keiner bekommt gefühlt von mir genug, und ich, mein "me", meine Zeit mit mir und meinen Interessen, bleibt völlig auf der Strecke.

Been there, done that.
Deshalb für mich eine bewusste Entscheidung, die nicht in meiner diesbezüglichen Veranlagung begründet ist.
Weil ich so fühle.

Ich empfinde einfach nicht zeitgleich gleiche Gefühle des Verliebtseins oder der Liebe zu einem Partner.

Für mich hat das keine rationellen Gründe.
******024 Frau
117 Beiträge
Ich liebe zwei Männer und würde gern mit beiden gemeinsam leben. Es scheitert daran, dass a) einer von beiden sich das nicht vorstellen kann und b) eine solche Konstellation, offen und intensiv in einem Haushalt gelebt, was für mich die einzige Möglichkeit wäre, in meinem Umfeld (inclusive Kinder) nicht vorstellbar ist.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Zitat von **q:

Und weil ich bis dato keine Antwort finden konnte, hier die Frage an euch, die (aus Überzeugung) Monogam leben.

Welche Gründe gibt es für Dich / euch für Monogamie?

Ich weiß nicht, ob ich das eine "Überzeugung" nennen würde, denn das würde für mich bedeuten, dass man für sich zu einer moralischen Erkenntnis gekommen ist, oder eine Art Kosten-Nutzen-Faktor kalkuliert. Ich halte Monogamie oder Polyamorie aber nicht für etwas, das man moralisch bewerten kann, sondern für eine Veranlagung. Man ist halt so, man liebt so. Man fühlt sich nur wohl in dieser oder jener Form von Beziehung, weil sie den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Ich bin nicht komplett monogam veranlagt, aber ich lehne für mich polyamoröse Beziehungsgeflechte sowie Promiskuität ab. Ich habe für mich gemerkt, dass mir der Fokus auf nur eine Person deutlich besser gefällt und mehr meinem Temperament entspricht, das über viele Jahre komplett anhalten kann und ich nur sehr selten parallel mal jemand anderen ernsthaft begehre und dem würde nachgeben wollen. Eine Liebesbeziehung zu mehreren Personen möchte ich nicht.
Ich bevorzuge für mich einen Partner, der da genauso empfindet. Der nicht hart auf Monogamie pocht, aber der denselben Fokus mitbringt, bei dem Sex mit Dritten ebenfalls eine Seltenheit bleibt und der keine polyamoröse Beziehung möchte.

Mir gibt das Zufriedenheit. Ich fühle mich wohl damit.


Zitat von **q:

Und wie passt dies dazu, dass es in der Monogamie vollkommen normal ist, dass man von einer Partnerschaft in die Nächste wechselt und davon häufig direkt von Liebe und für immer spricht?

Verzeih, aber dass bei bisschen Schmetterlingen im Bauch gleich von Liebe gesprochen wird, sehe ich bei Polyamoren genauso häufig und tatsächlich habe ich sogar beobachtet, dass sehr viele, die sich polyamor nennen, damit eigentlich ihre Promiskuität beschreiben und nicht, dass sie ernsthaft mehrere Leute lieben und mit ihnen Beziehungen führen. Bei doch auffallend vielen wird jeder regelmäßigere Sexkontakt gleich zum polyamoren Geflecht hinzugefügt und es wird nicht selten auch ständig aktiv nach weiteren Sexpartnern gesucht. Das verstehe ich persönlich nicht unter Polyamorie.

Von einer Partnerschaft in die nächste wechseln, also warme Wechsel, sehe ich eigentlich generell eher bei einer Minderheit der Menschen, unterm Strich aber häufiger bei Frauen.

Was das "für immer" betrifft: Nun, ich persönlich hoffe grundsätzlich, dass mein nächster Partner auch mein letzter sein wird. Das habe ich schon bei meinem ersten Partner gehofft. Das klappt natürlich nicht zwingend, aber das grundsätzliche Streben danach, einen Lebenspartner zu haben und nicht nur einen Lebensabschnittpartner, ist mir inhärent, ich habe kein Interesse an Mal-Schauen-Beziehungen.


Zitat von **q:

Wenn dabei Dinge wie Treue genannt werden... Was hat Treue mit sexueller Exklusivität zu tun?

Ich finde die Frage seltsam, weil das eigentlich eine gesellschaftlich derart weit verbreitete und gefestigte Vorstellung ist, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass man das nicht versteht.
Treue hat mehrere kontextabhängige Definitionen. Im Kontext Beziehung redet man von Treue, wenn es um sexuelle/romantische Exklusivität geht. In anderen Kontexten versteht man unter Treue zum Beispiel sowas wie Loyalität, also zu jemandem stehen, hinter jemandem stehen. Treue kann auch Verlässlichkeit bedeuten. In jedem Fall beschreibt Treue ein Verhalten starken Fokusses in einem bestimmten Verhältnis.


Zitat von **q:

Und wie passt in diese Sichtweisen dann, dass Fremdgehen augenscheinlich gesellschaftlich akzeptiert ist, so lange man dabei nicht erwischt wird?

Wie kann man etwas akzeptieren, von dem man nichts weiß?
Ich finde ganz und gar nicht, dass Fremdgehen akzeptiert ist, schon gar nicht gesellschaftlich. Was ich sehe sind einzelne Individuen, die ihr eigenes Fremdgehen oft rechtfertigen wollen und dem Gegenüber eigentlich immer eine Gesellschaft, die das verurteilt.
Also eine gnädige Sicht auf das Fremdgehen scheint es meiner Beobachtung nach primär dann zu geben, wenn man selbst fremdgeht und meist auch nur im Bezug auf das eigene Fremdgehen, nicht auf das Fremdgehen anderer.
**q Mann
971 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****use:
Ich empfinde einfach nicht zeitgleich gleiche Gefühle des Verliebtseins oder der Liebe zu einem Partner.

Für mich hat das keine rationellen Gründe.

Ok. Auch das kann ich verstehen.

Wenn es aber Deinem Gegenüber anders geht, wäre das für Dich kein Problem, so lange Deine Bedürfnisse in der Beziehung befriedigt sind?
@**q

Weiss ich nicht, hatte ich noch nicht.
****ot2 Mann
10.229 Beiträge
Ich betrachte mich nicht als dogmatisch monogam.
Aber ich habe im Falle einer sexuell lebendigen Beziehung nicht das Bedürfnis nach Sex mit weiteren Personen.
Falls es bei einem seltenen gemeinsamen Swingerclubbesuch mal zu einem Sexualkontakt zu einem weiteren Paar gekommen ist, halte ich das irgendwie nicht für eine Verletzung der Exklusivitätsabsprache.

Beidseitige sexuelle Exklusivität hat überdies den großen Vorteil, dass kondomfreier Sex bedenkenlos gelebt werden kann.
**q Mann
971 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****yn:
Ich finde die Frage seltsam, weil das eigentlich eine gesellschaftlich derart weit verbreitete und gefestigte Vorstellung ist, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass man das nicht versteht.

Und ich verstehe nicht, dass es mir niemand erklären kann. Insbesondere sprechen da viele davon, dass sie verletzt seien. Gefühle können ja aber nicht gesellschaftlich bestimmt werden. Daher muss es ja andere Gründe dafür geben.

Und wenn man die menschliche Geschichte betrachtet ist dies unnatürlich und somit anerzogen. Und Erziehung kann (und sollte) man hinterfragen, finde ich.


Zitat von ****yn:
Wie kann man etwas akzeptieren, von dem man nichts weiß?
Ich finde ganz und gar nicht, dass Fremdgehen akzeptiert ist, schon gar nicht gesellschaftlich.

Nein, nicht öffentlich. Und dennoch ist es Alltag. Es gibt (humorvoll gemeinte) Ratgeber dazu, es wird darüber gewitzelt, viele (insbesondere Männer) decken sich dabei selbstverständlicher Weise. Und häufig wird sogar verurteilt, wenn eine (unfreiwillig) beteiligte Person dies auffliegen lässt.

Im Forum kann man dazu Unmengen an Diskussionen und entsprechenden Reaktionen beobachten.
Und selbst als Kind war mir schon bewusst, dass es (offiziell) böse ist und es trotzdem die meisten tun.
****ni Frau
843 Beiträge
Ich finds schon schwer überhaupt jemanden zu "finden" den man gern öfter sehen will, auch im Bett
Da ich bisher eigentlich immer "schwierige" Beziehungen hatte was das Treffen angeht, Arbeitszeiten, Entfernung... hätte ich keine Lust denjenigen auch noch an eine andere abzutreten 😂🤷🏼‍♀️
****yn Frau
13.442 Beiträge
Zitat von **q:
Zitat von ****yn:
Ich finde die Frage seltsam, weil das eigentlich eine gesellschaftlich derart weit verbreitete und gefestigte Vorstellung ist, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass man das nicht versteht.

Und ich verstehe nicht, dass es mir niemand erklären kann. Insbesondere sprechen da viele davon, dass sie verletzt seien. Gefühle können ja aber nicht gesellschaftlich bestimmt werden. Daher muss es ja andere Gründe dafür geben.


Gesellschaftlich bestimmt wird hier nicht das Verletzungsgefühl, sondern die Definition von Treue im Kontext einer Liebesbeziehung.

Es ist doch nachvollziehbar, dass es einen Menschen verletzt, wenn sein Partner die Werte der Beziehung missachtet. Wenn jemand sagt "Mich würde es verletzen, wenn mein Partner Sex mit anderen hat oder jemand anderen liebt", dann meint er damit schlichtweg, dass seine Liebesgefühle und sein Beziehungswunsch auf individuellen Werten basiert, von denen er sich wünscht, dass sein (potenzieller) Partner diese teilt. Verletzung entsteht, wenn man merkt, dass diese Werte nicht geteilt werden.


Zitat von **q:

Und wenn man die menschliche Geschichte betrachtet ist dies unnatürlich und somit anerzogen. Und Erziehung kann (und sollte) man hinterfragen, finde ich.

Ok, ich hoffe, wir fangen hier jetzt nicht damit an, monogam fühlenden Menschen, die eine monogame Beziehung wollen, zu unterstellen, dass sie sich widernatürlich verhalten und diese Ansprüche an ihr Liebesleben nicht stellen sollten.


Zitat von **q:

Zitat von ****yn:
Wie kann man etwas akzeptieren, von dem man nichts weiß?
Ich finde ganz und gar nicht, dass Fremdgehen akzeptiert ist, schon gar nicht gesellschaftlich.

Nein, nicht öffentlich. Und dennoch ist es Alltag. Es gibt (humorvoll gemeinte) Ratgeber dazu, es wird darüber gewitzelt, viele (insbesondere Männer) decken sich dabei selbstverständlicher Weise. Und häufig wird sogar verurteilt, wenn eine (unfreiwillig) beteiligte Person dies auffliegen lässt.

Im Forum kann man dazu Unmengen an Diskussionen und entsprechenden Reaktionen beobachten.
Und selbst als Kind war mir schon bewusst, dass es (offiziell) böse ist und es trotzdem die meisten tun.

Aber etwas, das häufig passiert, wird deswegen doch von der Gesellschaft nicht automatisch akzeptiert. das sieht man ja allein schon daran, dass diejenigen, die es tun, es in überwältigender Mehrheit heimlich tun, weil sie ganz genau wissen, dass sie eben sehr wahrscheinlich keine Akzeptanz erfahren würden, weder im kleinen Rahmen durch ihren Partner, noch im großen Rahmen durch die Gesellschaft, die dich eher nicht dafür feiert, wenn du ein Fremdgänger bist.

Es gibt tatsächlich kleine Bubbles, in denen das Fremdgehen nicht nur heruntergespielt wird, sondern gar als Tugend einer "unabhängigen Person" gilt. Ich halte diese aber nicht für sonderlich repräsentativ.

Menschen machen halt auch Fehler. Menschen suchen sich sehr oft den Weg des kleinsten Widerstands bei Konflikten. Menschen lügen, betrügen, tun einander weh. Nicht, weil sie das moralisch toll finden, sondern weil sie eben Menschen sind. Und Fehler machen.
***si Frau
1.811 Beiträge
Ist das so, dass monogame Menschen von einer Beziehung in die nächsten rutschen?
Kann...ist mir auch schon passiert. Dennoch glaube ich das nicht pauschal.

Ich habe klassisch geheiratet: in guten wie in schlechten Zeiten, in Krankheit und in Armut.....

Nicht, weil der Pastor es so vorgegeben hat, sondern weil wir es genauso wollten und es uns so versprochen hatten.
Die Zeit hat gezeigt, dass es geht und wir die dicksten Zeiten und Krisen gemeinsam überstanden haben. Weil wir es wollten und immer zusammenhielten.
Das Schicksal meinte es dann anders und ich lebte ein Single-Leben, indem ich langsam aber sicher im Joy neugierig wurde auf Themen rundum mono und poly.
Bis heute lese und schreibe ich hier mit und merke immer mehr, dass ich nicht falsch bin, mono zu denken und zu fühlen, denn im Gegensatz zu Dir, lieber TE, habe ich als Monomensch hier das Gefühl, mich ständig rechtfertigen zu müssen. *zwinker*
Für mich macht sich heute mono nicht mehr nur an körperlicher Treue fest sondern an der Einstellung zueinander. Herzenstreue, Loyalität, Verbindlichkeit, Vertrauen, Sicherheit und Kommunikationsfähigkeit bedingen es für mich, auch mal einen zusätzlichen Partner/in zum Sex dabeihaben zu wollen, ohne dass die Beziehung in Gefahr ist. Als Bereicherung, nicht zum Ausgleich eines Defizits. Aber es muss eben nicht und wenn mein Partner das nicht möchte, dann wird es mir nicht zwingend fehlen...oder aber wir müssen reden.

Nur, weil eine Langzeitbeziehung (Ehe) nicht mehr ist, muss ich nicht auf eine weitere Beziehung verzichten und dann sind wir eben bei der seriellen Monogamie.
Für mich ist eine Beziehung immer behaftet mit der Vorstellung "Für immer" und wenn ich mich wirklich für diesen Menschen entscheide, dann gehe ich da auch tief rein. Es kann dennoch auseinandergehen, wer weiß das schon? Solange ich daran nicht zerbreche und reflektiere, bin ich auch dann wieder bereit für eine neue Beziehung. Auch, wenn es natürlich so nie gewollt war. Aber alleine sein bis zum finalen Tag....nö. Dazu lebe und liebe ich zu gerne.

Warum nicht poly? Weil ich in einer Beziehung schlichtweg zu blöd bin, Signale von anderen Männern zu sehen. Ich bin dann sprichwörtlich blind für einen anderen Mann.
Und die Bequemlichkeit tut ihr Übriges dazu.....
******ung Mann
6.421 Beiträge
Zitat von **q:
Wäre es Dir in diesem Fall in Hinsicht auf Dein gegenüber egal, ob ebenfalls monogam und (/oder) sexuell exklusiv?
Tatsächlich ja.
Meine Partnerin ist nicht monogam.
Das ist ok für mich.
Das ich monogam sein möchte ist ja meine Entscheidung für mein Leben und hat - so gesehen - null mit ihr zu tun.
****78 Frau
443 Beiträge
Zitat von **q:


Welche Gründe gibt es für Dich / euch für Monogamie? Und wie passt dies dazu, dass es in der Monogamie vollkommen normal ist, dass man von einer Partnerschaft in die Nächste wechselt und davon häufig direkt von Liebe und für immer spricht?
Wenn dabei Dinge wie Treue genannt werden... Was hat Treue mit sexueller Exklusivität zu tun?
Und wie passt in diese Sichtweisen dann, dass Fremdgehen augenscheinlich gesellschaftlich akzeptiert ist, so lange man dabei nicht erwischt wird?
.


Ich lebe monogam weil ich es als richtig erachte. Es passt zu mir. Eine andere Form kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ich eine Beziehung habe, dann liebe ich diesen Menschen und brauche keinen anderen. Genauso sieht es mit sex aus.
Dementsprechend kommt für mich nur ein Partner in Frage der die gleiche Auffassung wie ich hat.
Was das Fremdgehen angeht, so akzeptiere ich es nicht. In einer Beziehung ist es ein Trennungs Grund für mich .
********in75 Frau
7.267 Beiträge
Welche Gründe gibt es für Dich / euch für Monogamie?


Ich teile nicht ! Punkt ! Ich habe liebe zu geben aber eben nicht für Gott und die Welt. 🤷‍♀️ ich kann genau so wenig polyamore Menschen verstehen. Geht einfach nicht in mein Hirn. Und jetzt ? Bin ich deshalb eingeschränkt ?
******hne Frau
44 Beiträge
Für mich möchte ich exklusiv sein und ich teile ungerne. Somit bin ich in einer monogamen Beziehung, wo ich sein möchte.

Wobei ich mir in manchem bestimmten gemeinsamen Kontext sexuelle Begegnungen mit anderen Menschen durchaus vorstellen kann.
Ob es mir dann tatsächlich gefällt, bleibt abzuwarten.
Heimliche Nebenhergeschichten verachte ich abgrundtief.

Und was ist schon für immer?
*********tWind Frau
3.587 Beiträge
Zitat von **q:
Warum (serielle) Monogamie?

Weil sie für mich funktioniert, weil ich noch nie den Wunsch hatte, dies zu ändern, weil ich mit diesem Beziehungsmodell am besten klar komme.... Und natürlich
WEIL ICH ES SO WILL
***si Frau
1.811 Beiträge
Zitat von **q:

In kurzen Worten ist es so, dass (serielle) Monogamie für mich einfach nicht funktioniert und dies noch nie getan hat.


Magst Du mal erklären, warum? *liebguck*
*********tWind Frau
3.587 Beiträge
Und ich habe noch nie, nichtmal als Teenie von "für immer" geredet..... Die jeweiligen Menschen begleiten mich auf einem Teil meines Lebensweges.... nicht mehr und nicht weniger
**q Mann
971 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****yn:
Gesellschaftlich bestimmt wird hier nicht das Verletzungsgefühl, sondern die Definition von Treue im Kontext einer Liebesbeziehung.

Es ist doch nachvollziehbar, dass es einen Menschen verletzt, wenn sein Partner die Werte der Beziehung missachtet.

Nur, dass in meiner Erfahrung die Monogamie und damit verbundene Regeln ziemlich immer stillschweigend vorausgesetzt wurde. Kommuniziert oder gar abgesprochen wurde da nichts.

Und auf die Frage wieso kam dann maximal die Aussage, dass es „eben so ist“.


Zitat von ****yn:
Ok, ich hoffe, wir fangen hier jetzt nicht damit an, monogam fühlenden Menschen, die eine monogame Beziehung wollen, zu unterstellen, dass sie sich widernatürlich verhalten und diese Ansprüche an ihr Liebesleben nicht stellen sollten.

Jede*r soll machen wie es sich richtig anfühlt. Nur wird auch hier eben argumentiert „ist so, weil ist so“. 😉


Zur Frage bezgl. sexueller Exklusivität kommt hier ja auch (von verschiedenen Personen) nur die Aussage, dass man dies vom Gegenüber eben erwarten würde.

Das man es für sich so empfindet / kein Interesse hat, kann ich verstehen.
Aber wieso wird dann anderen dieses Recht abgesprochen?

Zitat von ****yn:
Aber etwas, das häufig passiert, wird deswegen doch von der Gesellschaft nicht automatisch akzeptiert.

Naja schon, nur eben hinter vorgehaltener Hand. Ist wie mit zu schnell fahren, kiffen und Ähnliches.

Offiziell nicht erlaubt. Die wenigsten geben es zu. Passiert dennoch regelmäßig und mehr oder minder selbstverständlich.
****87 Frau
4.124 Beiträge
Zitat von **q:
Nur, dass in meiner Erfahrung die Monogamie und damit verbundene Regeln ziemlich immer stillschweigend vorausgesetzt wurde. Kommuniziert oder gar abgesprochen wurde da nichts.
Zu Kommunikation gehören aber immer mindestens zwei Parteien.
Die monogame Beziehung ist eben immernoch die gesellschaftliche "Norm". Von daher sehe ich die Person die ein von der Norm abweichendes Beziehungsmodell leben will schon in der Verantwortung dies auch zu kommunizieren. Man kann nicht erwarten dass der Partner Gedanken lesen kann.

Zitat von **q:
Zur Frage bezgl. sexueller Exklusivität kommt hier ja auch (von verschiedenen Personen) nur die Aussage, dass man dies vom Gegenüber eben erwarten würde.

Das man es für sich so empfindet / kein Interesse hat, kann ich verstehen.
Aber wieso wird dann anderen dieses Recht abgesprochen?
Ich spreche niemandem das Recht ab so zu leben wie er will, oder das Beziehungsmodell zu leben das er will. Wenn jemand polyamor leben will, passt er aber ganz einfach nicht zu mir.

Und wie passt in diese Sichtweisen dann, dass Fremdgehen augenscheinlich gesellschaftlich akzeptiert ist, so lange man dabei nicht erwischt wird?
Fremdgehen ist nun wirklich nicht gesellschaftlich akzeptiert und auch nicht mit kiffen oder zu schnellem Fahren vergleichbar.
****ot2 Mann
10.229 Beiträge
Zitat von **q:


Und wenn man die menschliche Geschichte betrachtet ist dies unnatürlich und somit anerzogen.

Viele Evolutionsbiologen betrachten Homo sapiens von Natur aus als im Prinzip monogam. Allein schon wegen der Unreife von Säuglingen muß ein Paar bei deren Aufzucht kooperieren und sozial monogam sein. Natürlich bedeutet das nicht, dass es bei menschlicher Monogamie nicht auch Seitensprünge gibt. Aber nur, wenn der "eigentliche Partner" nicht anwesend ist. Da kommt es vor, dass der Mann seine Gene auch anderen Weibchen weitergeben möchte oder ein Weibchen der Attraktivität eines anderen Männchens erliegt.
Auch bei etlichen Tierarten, die als monogam bezeichnet werden, gibt es bei Gelegenheit doch "Seitensprünge". Aber das ist dann die Ausnahme von der Regel.
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