Vor Weihnachten wollte ich die heiße Plörre nicht alleine saufen...
...also kurz getindert - und, schwupps, drei wahnsinnig liebe Frauen gefunden und mehrere Weihnachtsmärkte mit ihnen besucht. Die Küsste schmeckten nach Weißwein (von rotem bekomme ich Sodbrennen), und die Medizinstudentin aus Paris meinte, wir sollten heiraten - freilich erst beim zweiten Date und weil beim fünften Glögg der Wodka noch nicht verdunstet war.
Apropos Fusel: Besoffen macht Sex vermutlich auch "ohne Übung" Spaß, weil man sich an Details eh nicht erinnert - "...dann muss es wohl gut gewesen sein!"
Frei nach Jane Birkin: "Je t'aime... Moi non plus" ("Ich liebe dich... Ich dich auch nicht") - Prost!
Letzten Monat war mir der Sinn nach Sex ohne Glögg.
...also kurz ein wunderbares Geschöpf auf FetLife angeschrieben und zwei Tage später das bildschöne Gesicht zum Körper begrüßt - und wundervollen Tantra Sex mit etwas S/M genossen. Nächste Woche wieder. Zwei Flugstunden.
(...)
Mal ehrlich: Wer sich etwas wünscht... der soll es doch einfach tun!
"Langzeitsingles" (hier: ohne Sex, um den es wohl zu gehen scheint)
Mehr als die Hälfte meiner 50 Lebensjahre habe ich im Ausland gelebt, gearbeitet, geliebt, Beziehungen gehabt, One-night-stands... - in Industriestaaten, Entwicklungsländern - die ganze Palette. Fun fact: Aus dem One-night-stand in Manila ist eine seit 23 Jahren währende Freundschaft geworden. Sie ist eine der reichsten Erbinnen der Philippinen und hat mich beim Zigarre-Rauchen zu Rickie Martins "She bangs" zum Tanz aufgefordert.
Als Langzeitsingle lohnt sich wohlmöglich der Besuch eines begehbaren Humidors mit angeschlossener Cuba-Dance Bar (Disclaimer: Rauchen schadet der Gesundheit!).
Merke: "Live is Life" (wusste schon Ewald Pfleger alias "Opus" in 1984 - dem Jahr der gleichnamigen Dystopie von George Orwell, die später unter dem Pseudonym "Social Media" als Beziehungskiller firmierte)
Ich muss sagen: Mir sind in meinem Leben nirgendwo auf der Welt so viele Menschen begegnet, die in zwischenmenschlichen Beziehungen, von Kennenlernen bis Sex so "kompliziert" sind wie hierzulande... um dann jahrelang "auf der Suche" nach etwas herumzulaufen und sich schließlich Fragen zur Tagesform stellen.
Wie kann man suchen, wenn man offenbar nicht finden will?
Guter Sex ist übrigens nichts, das ganz von alleine kommt - ohne Übung, sprich: Erfahrung.
Wenn man zum ersten Mal mit jemandem Sex hat, lernt man sich erst einmal kennen - die besonderen Wünsche, die man einander erfüllt, die Vorlieben... die ganz individuelle Kurve von Erregtheit und Wollust. (OK: Ausnahme ist meine Freundin aus Manila - wohl inspiriert von "She bangs" ...zum Glück war das Hotel-Bett an einer Außenwand).
Erfahrung sammeln wir Menschen nicht in der "Matrix", jener filmischen Dystopie, die heute als Utopie verklärt zu werden scheint (all den Angeboten zu "Online-Sex", "Chatten" [gemeint sind Textnachrichten im Vollduplex] und "virtuellen Treffen" nach zu urteilen).
Lieber ein Päckchen Rennie einstecken und zum Rotwein treffen...
...und Erfahrung sammeln wir in der realen Welt aus Schweiß, heißer Atemluft und Zungenküssen.
Ich weiß nicht, wie viele Incels (nur im ursprünglichen Sinne des Wortes!) sich hier auf JOYclub tummeln, aber der Fixierung auf Sex(wünsche) nach zu urteilen, die kein Licht mehr wirft auf das Gegenüber als Mensch mit Seele und Persönlichkeit, ist die Zahl erheblich.
Dieses Internet-Dings... war mal ein Kommunikations-MITTEL. "Social media" - ha: Gelacht!
Dazu ein Zitat von Oswald Kolle (vorausahnend im letzten SPIEGEL Interview, noch zu Zeiten langsamer Modems und beschissener Vierfarbgrafik): "Deutschland wird zur Masturbationsgesellschaft"
Masturbieren... macht mehr Spaß mit vier Händen als mit zwei.