Verschiebung der Interessen - kennt das noch jemand?

Ich persönlich denke, dass eine gewisse Verschiebung - oder Veränderung, Wandlung - der sexuellen Interessen normal ist, da wir Menschen uns ja mit steigender Zahl an Erfahrungen immer und immer weiter entwickeln.

Die Wandlung von submissiv zu dominant kenne ich nicht, wohl aber, dass Praktiken interessant werden, die ich früher komplett ausgeschlossen habe.

So zB. hat mein Dom am vergangenen Wochenende auf einer Veranstaltung erstmals gewisse Stellen meines Körpers vor einer großen Öffentlichkeit entblößt und stimuliert, noch vor 2 Jahren hätte ich ziemlich sicher mit sofortigem Abbruch und einer großen emotionalen Krise reagiert.. Nun war es zwar nicht einfach, aber durchaus erregend für mich 🙈.

Nicht wahrhaben wollen - ja, das kann passieren und findet bestimmt sogar recht oft statt, da viele von uns doch noch sehr in alten, gesellschaftlichen Rollen und Abläufen stecken, oft von Kindestagen an.
Nach und nach begreifen wir, dass gesellschaftliche Tabus tw. gar nicht so tabu sein müssen.
Dies nach und nach abzulegen, ist eine wunderbare Entwicklung 🙏🏼

Manchmal ist es schlichtweg auch "nur" die (gemeinsame oder alleinige) Weiterentwicklung, die große und kleine Veränderungen bedingt und Dinge spannend werden lässt, die zuvor niemals Thema oder gar verabscheut waren.

Ich nenne das, auf meinen Dom und mich bezogen, gerne unsere persönliche "Reise" und bin sehr gespannt, wo diese Reise uns noch hin führen wird. 💜
Vielleicht kannst du es für dich selbst auch so positiv sehen, das würde mich sehr freuen 😊

Ich bin neugierig - auf welche Spielart spielst du an? 😁

(Sie schrieb 😇)

Oh, das kenne ich auch aus ganz anderen Lebensbereichen! Grosse Lust auf etwas, aber was genau - öhmmm.. 😁 absolut nicht greifbar.
Vermutlich brauchen wir in diesen Momenten einfach Zeit, ggf. Auseinandersetzung mit dem "Hauptthema" oder anderen Menschen, die im Thema sind.. und irgendwann kommt die Erleuchtung einfach (und es fühlt sich tw. tatsächlich nach einer Erleuchtung an) 🤭

Petplay, wie spannend. Ich mag einzelne Komponenten daraus sehr und hoffe, die ersten Auslebe-Versuche gefallen dir. Ganz viel Spaß beim Erforschen, das wird so eine spannende Zeit werden!

(Sie schrieb 😇)

Nein, aber ich wäre offen gewesen, falls sich das bei mir jemals ergeben hätte, weil ich einfach auch neugierig bin.
Habe mir oft Situationen vorzustellen versucht, die in die "andere" Richtung gehen, leider hat micht nichts daran gekickt, eher abgetörnt.

Ich lese aber interessiert weiter mit.

Wie bei jeder Lustentwicklung muss man erstmal den Weg finden, der diese Lust abbildet und erfüllt.

Prinzipiell sind in jedem Menschen Führungs- und Anpassungslust vorhanden. Was im sexuellen Kontext gelebt wird, ist, wie alles andere, der fortschreitenden Entwicklung und Veränderung unterworfen - beim einen mehr, beim anderen weniger, bei der einen früher, bei der anderen später.

Abgesehen davon wird jede erotische Spielart nach jahrzehntelanger Festlegung mal fad und schreit nach Abwechslung oder Neuem. Wohl dem, der sich für Veränderungen offen hält und Schritt mit seiner Entwicklung.

Als Antwort auf das EP


Ich bin rein übers (Stahl-)Bondage in die Szene gekommen. Da habe ich dann einige neue Sachen entdeckt. Manche ausprobiert und wieder aufgehört, andere sind geblieben.
Zwischenzeitlich war ich auch mal Lehrbunny für Hängebondage, das geht mittlerweile nicht mehr.

irgendwann (ist lange her) habe ich dann auch das Interesse an der Dom-Seite verloren und bin seit dem nur noch Sub. Also ich weiß schon noch wie das geht aber ich praktiziere nicht mehr.

Ich kenne die Gedanken zu gut, dominant sein zu wollen, aber über das WIE ständig am Grübeln zu sein. Geht mir schon länger so.

Bis vor 1-2 Jahren war ich mir noch nicht mal so richtig bewusst darüber, dass ich überhaupt dominant bin. Mein Mann sieht es mir wohl schon sehr lange an, dass da diese Dominanz in mir schlummert. Ich selbst hab mich aber immer als Pleaser gesehen, der es ihm sehr gerne Recht macht. Und es hat sehr lange gedauert, bis ich begriffen habe, dass das Pleaser-Dasein die Dominanz nicht ausschließt.

So ertappe ich mich zwischenzeitlich immer wieder bei Gedanken, die sich im dominant-sadistischen Bereich befinden. Für eine richtige Session hat's bisher aber noch nicht gereicht. Das dauert vermutlich noch ein bisschen.

herzlich willkommen im wahren Leben, was tatsächlich aus Veränderung und Weiterentwicklung besteht. Das ist sehr positiv und bringt Schwung in dieses Ding namens Leben

Ich kenne das auch, manchmal im positiven Sinne und manchmal in Richtungen, die ich nicht will.

Nein. kann ich nicht, hab nichtmal Intresse Switcher zu werden.
Ich wahr und bin Dominant und bleib es auch.

Hab aber in jüngeren Jahren mal die andere Seite probiert und festgestellt, dass es nichts für mich ist.

Ja, das kenne ich auch 🙂
Man entdeckt eine andere Seite in sich, die man dann irgendwann gerne ausprobieren würde. Und dann ist dir vermutlich das gleiche passiert, dass hier sehr vielen Femdoms passiert. Potentielle Subs schreiben dich mit ihren ganzen Wünschen und Kopfkino an und verbauen damit die Möglichkeit, gemeinsam zu wachsen und neue Erfahrungen zu sammeln. Weil es ja nur um Praktiken geht.
Ich denke, wenn man jemanden kennengelernt hat, der nicht nur die Femdom sieht, sondern den ganzen Menschen dahinter, entwickeln sich gemeinsame Ideen für eine Session von ganz alleine.

Zu viele Gedanken ist dein Problem ....

Ich schnappe mir meine Sub (Brat) laufend und kurz. Sei es mit ein hieb mit der Fliegenklatsche oder wenn sie die Hände voll hat ein Griff an den Schritt. Und je nach dem wie sie sich verhält und wie es von der Umgegend möglich ist (Sohn ist im Haushalt), schnappe ich sie an den Haaren und wir gehen ins Spielzimmer. Alles was da geschieht ist wieder eine spontane Idee oder Phantasien aus einem "Traum" oder eine Kopie von gesehenem oder gehörtem (Video, Gespräche). Eine Planung findet nicht statt

Nachtrag:
Ab und an, besonders in letzter Zeit, habe ich das Gefühl das mein BRAT(hähnchen) auch mal den Spiess umdrehen will ... das kann sie vergessen

Nachtrag: ich habe konkret die Erfahrung gemacht, dass ich erst vor kurzem meine Freude am Masochismus gefunden habe. Das war sehr gut, diese Verschiebung.

Dass ich auch gerne aktiv und sadistisch bin, aber nicht dominant, das will ich nicht. Ich mag diese Facette von mir nicht und will sie auch nicht ausbauen. Sie widerspricht allem, was mir als Sub wichtig ist.

Das hab ich auch mal gehabt.

Früher wäre die Nummer mit einer Frau und ihrem Strapon für mich undenkbar gewesen. Na ja, mittlerweile mag ich es ganz gerne.

Das zieht sich durch meinen Lebenslauf mit den Veränderungen und ich würde gerne Entwicklungen dazu sagen.

Ich entwickle mich weiter und das Leben ist Entwicklung die ständig weiter geht.

Wenn man auf einen Berg steigt und dann die Aussicht genießen kann wird man auch gleich neue Ziele erkennen können.

Und unsere Entscheidungen bringen uns weiter und in neue Abenteuer.

Es gibt immer wieder neues zu entdecken.

Das ist doch auch das schöne am Leben

Viele Menschen haben halt Angst vor Neuem und damit auch Angst vor Veränderungen.
Man kann aber nicht sein Leben lang leben wie mit 25.

Und dann kommt irgendwann die Midlife Krise und man geht entweder gestärkt daraus hervor, oder eben auch nicht.

Oh ja, diese Verschiebung kenne ich. Im Alter von 20-25 Jahren noch dominant, haben sich die Interessen doch sehr schnell nach Sub gewandelt. Heute weiß ich das ich stark masochistisch veranlagt bin. Ich habe jahrelang in einer TPE Beziehung als Sub gelebt. Jetzt im Augenblick geben mir echte Freundschaften, und der Mensch zu sein, den Andere um Rat fragen, Subs zu schützen und ihnen einen Saftypoint zu schaffen, weitaus mehr als Sex, Sessions, Spiele oder Sonstiges. Echte Befriedigung, die auch anhält, ist für mich mir bekannten Menschen ein wenig Halt zu geben. Oft schwierig, da ich selbst nicht immer stabil bin. Jedoch um so besser, wenn es funktioniert. Früher immer fixiert auf Beziehungen im BDSM schließe ich solche mittlerweile aus. Auch das ist eine Verschiebung der Interessen.

antwort auf eingangsfrage: jaein.

interessen entwickeln sich ja.

manchmal auch in umgekehrte richtung.

die menschen, gegenparts haben einfluss auf entwicklung und steigen oder abflachen
von interesse.

schön wenn beziehungen was anfeuern.etwas wecken.

Vielen Dank für dieses Thema! Das ist genau das, was mich nun bald fast ein Jahr beschäftigt. Ich fing als Sub/Switcher an aber aufgrund meines sehr dominanten Partners konnte ich meine Dominanz nicht wirklich entwickeln. Es blieb ein Spiel, immer an der Oberfläche.

Letztes Jahr traf ich dann auf jemanden, der mein ganzes Denken und Fühlen auf den Kopf stellte. Es brauchte etwas, das annehmen und begreifen zu können aber dann spürte ich diese wahnsinnige Lust in mir.

Jetzt weiß ich, dass ich nicht mehr wechseln wollen würde. Es würde sich falsch anfühlen. Ich weiß auch, dass trotz all der damaligen Intensität und den vielen Erlebnissen, es dennoch immer nur ein Spiel war. Das ist es jetzt nicht mehr. Jetzt ist es ein tiefes, echtes Gefühl, das gelebt werden will.

Dafür das passende Gegenüber zu finden scheint nicht einfach zu sein. Denn ich bekomme hier auch überwiegend Nachrichten von Männern, die mir schreiben, was schon alles mit ihnen gemacht wurde bzw. was sie gerne mit sich machen lassen wollen.

Und genau da scheint für mich der Hase im Pfeffer zu liegen. Ich sehe mich nicht als Erfüllungsgehilfin und möchte nicht einfach nur irgendwelche Praktiken abarbeiten. Denn dann ist es wieder nur ein Spiel und würde nicht die Tiefe erreichen, die ich aber haben möchte. Wenn ich diese Männer frage, was es für sie bedeutet devot zu sein, kommt da meist nicht viel oder es werden nur Praktiken benannt, was mir wiederum zeigt, dass wir nicht das gleiche suchen.

Klar, ich befinde mich nach wie vor am Anfang meiner Reise aber mir wird immer klarer, was ich suche und brauche. Ich möchte mehr als einen Spielpartner, ich möchte jemanden, der seine Lust in meiner Lust findet. Das ist nichts, was sofort da ist, das kann sich nur entwickeln und nur gemeinsam wachsen aber beide sollten von Anfang an das gleiche Ziel haben. Dann und nur dann werde ich zu der Femdom werden können, die ich sein möchte.

@*******_nyx das ist das leidige Thema, nicht nur hier bei Joy.

Wir leben im Patriarchat, wo Männer gewohnt sind alles auf Knopfdruck zu bekommen, zu fordern, Frauen als Objekte zu betrachten, sie glauben Anspruch auf Sex zu haben, alles ohne dass sie selbst was dafür tun müssten.

Diese Einstellung haben die meisten der "devoten" Männern hier. Die Kunst ist es zwischen diesen einen Mann zu finden, der Frauen respektiert und wertschätzt, der nicht nur kostenlose Domina, sondern eine wundervolle und wertvolle Frau sucht, der er ihre Wünsche erfüllen und ihr dienen darf, der er sich unterordnet und der sich nach der Frau orientiert.

Ist nicht einfach, aber nicht unmöglich. Und sobald sich solch ein frauenfreundliches Exemplar findet, läuft das Kopfkino der Frau fast von selbst und Frau fühlt sich leicht, gewünscht, gesehen und wertgeschätzt.

Ich kenne viele Männer und auf die allermeisten trifft diese Beschreibung nicht zu.