Von Bäumen und Herzen
Hand in Hand, lachend und jung,so liefen wir einst durch den Hain.
Unser Leben voller Schwung
wollten stets bei´nander sein.
Ritzten Gefühle in die Rinde,
wussten nicht um komm´den Schmerz.
Schafften, was uns stets verbinde,
trafen den Baum jedoch ins Herz.
Die Wunden, die dabei entstanden,
sie sind noch heute gut zu sehen.
Ob andere es auch verstanden?
Blieben sie voll Trauer stehen?
Oder haben sie sich dran erfreut,
dass zwei die Ewigkeit hier fanden.
Das ich allein hier stehe heut
ist, weil Narben nie verbanden.
Das Messer, es ist lang schon stumpf.
Die Liebe hielt ein Jahresring.
Der Riese lebt, ist sein Triumph
an einen Zweig hing ich den Ring.
Er wuchs mit ein, verschwand im Holz.
Wie auch das Mädchen ist längst fort.
Die Jahre gingen, ach was solls,
die Namen steh´n als Mahnmal dort.
Erspart den Bäume lange Qualen,
die Liebe, Klinge schnell getan.
Lasst sie weg, die Initialen,
Herzen, Buchstaben so profan.
Schenkt euch lieber eure Zeit,
genießt, was ihr gerad empfindet.
Erkennt in dieser Art Freiheit,
das euch anderes verbindet.