Kamasutra vs. Tantra

Oha, du bist aber mutig.

Einen spirituellen Weg als Akrobatiksex abzustempeln. So wird das nix mit der inneren Reinigung und dem realen Erfahren tantrischer Höhepunkte.
Es geht doch nicht nur um Sex... Sagen die, die es machen.

Kamasutra und Tantra? Zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel...

Ich tue mich schwer mit dem Einatmen durch das Dritte Auge

Viel leichter, aber unerwünscht, ist das Ausatmen durch das "dritte Auge" beim Sex

Ist halt beides irgend so ein Esokram.
Das eine mehr, das andere weniger fordernd, was die Akrobatik angeht.
Wers mir vorschlagen würde, dürfte sich selbstständig den Weg nach draußen suchen.

Für dich mag es so sein. Hast du da Erfahrungen oder nur was aus Dritter Hand oder Gerüchte?

Ich habe zu beidem wie zu eigentlich fast allem einen pragmatischen Ansatz:
Ich mag manches aus dem Tantra (etwa das mit der Achtsamkeit, dem gemeinsamen bewussten Wahrnehmen des Augenblicks und dem, was dadurch möglich wird) - und übernehme das in mein Herumsauen. Sehr zur Lust und Geilheit aller Beteiligten.

Kamasutra kann man machen, wenn einem von selbst nicht mehr als 3 Positionen einfallen (mein Wording zeigt, das ist aktuell nicht meins)

Nein, Erfahrung im Sinne von praktischer Umsetzung habe ich damit nicht. Ich hab mich halt dazu belesen, insbesondere zu dem Tantrazeugs, aus Neugier und nicht allzu umfassend.
Hat mir gereicht um meinen Standpunk dazu festzulegen.

Ja, so war ich vor einigen Jahren auch. Inzwischen bin ich experimentierfreudiger, verspielter, neugieriger und um einiges weiter in Bezug auf Hemmungslosigkeit und Lust.
So geht eben jede/r ihren/seinen Weg

"Tantrische Momente" hatte/habe ich mit Partnerinnen, wenn wir so viel gierigen Sex haben, dass wir daneben, dazwischen auch die Gelassenheit für extrem langsame, sinnliche Phasen haben, in denen nicht das Erreichen des Höhepunktes das Ziel, sondern der Moment selbst.
Wir machen das einfach und spüren den Unterschied. Ich arbeite dabei keine Gebrauchsanweisung aus einem Ratgeber ab, handele intuitiv, rezitiere keine Mantras und habe keinerlei Erwartung an eine kosmische Verbindung.

Ich zögere, das bereits als "spirituellen Momente" zu bezeichnen. Andererseits: Warum sollten meine zärtlichen Berührungen, meine meditationslose Entspannung, mein selbstgewählter Atem und meine als "besonders sinnlich" wahrgenommenen Gefühle schlechter sein, als wenn ein anderes Paar sich nach den Anweisungen eines Kursus bei Räucherkerzen auf dem Futon windet?

Für mich ist mein "extrem kuschelig und innig" genug. Wir zwei sind in dem Moment unser Kosmos. Alles drüber hinaus ist für mich (!) unnötige Inszenierung und gleicht eher dem Versuch, einem in seiner Schlichtheit bereits perfektem Moment eine noch höhere Weihe einhauchen zu wollen.