Ich bin nicht dominant, kann also sein, dass ich nicht so gut bescheid weiß, aber:
Es gibt mindestens zwei Möglichkeiten, warum eine Herrschaft eine Bewerbungsschreiben möchte.
Möglichkeit eins ist, dass es als eine Art von "Rollenspiel" gedacht ist oder als eine Art Rahmen, der vorgegeben wird um deutlich zu machen, welche Art von Verhältnis zueinander gewünscht wird. Es macht deutlich, dass kein Partner gesucht wird, keine Liebe, kein Kumpel, nicht so viel Nähe. Stattdessen wird Distanz gesucht, eine gewisse Nüchternheit, eine Art von "Geschäftsbeziehung" in der Hinsicht, dass es um die gemeinsamen Handlungen und Ziele geht und nicht um Gefühle.
Es macht auch deutlich: ich als Dom erwarte Eigeninitiative. Ich erwarte Mühe geben und den dringenden Wunsch, mich beeindrucken und zufrieden stellen zu wollen. Es ist ein Rahmen, der zeigt, wie Dom tickt.
Möglichkeit zwei ist, dass Dom dadurch feststellen kann, wie Sub sich sieht. Welche Stärken, Fähigkeiten und Kenntnisse in Sachen BDSM hat Sub? Was will und braucht Sub und was hat Sub zu bieten? Was möchte Sub mir bieten und geben? Worauf muss ich bei dieser/m Sub verzichten und worauf muss ich achten? Ist Sub noch Neuling in diesem oder jenem? Kommt Sub schon mit festen Erfahrungen und Erwartungen an? Wie gibt sich Sub und wie schreibt Sub? All diese verschiedenen Dinge, die man so erfahren kann, wenn man einen Text liest, den jemand über sich selbst geschrieben hat.
Dann kann Dom vergleichen, ob das alles zu dem passt, wie er/sie ist, was gesucht und benötigt wird, ob es insgesamt passt.
Natürlich können auch beide Möglichkeiten zu verschiedenen Anteilen der Grund sein, warum eine Bewerbung gefordert wird. Oder noch ganz andere.
Auf jeden Fall ist es sinnvoll, nicht zu schreiben, was andere sagen, sondern so, wie man ist. Sonst kann Dom ja gar kein authentisches Bild vom ersten Eindruck bekommen.
Wenn du ein bisschen mehr über den Rahmen wissen möchtest, den Dom haben will, dann frag Dom einfach. Das darf man nämlich.