Ich kann mit wildfremden Sex haben, doch erreicht dieser Sex dann niemals die Intensität und den Tiefgang (Wortwitz), den Sex mit einer vertrauten oder gar geliebten Person hätte.
Es ist eher körperlicher Abwechslungsspaß.
Vielleicht kann man es lose mit einer Reise vergleichen:
Wenn ich mit einer geliebten Person, deren Vorlieben und Abneigungen ich kenne, bei der mich auch nachhaltig das Seelenleben interessiert, für 14 Tage in den Urlaub fahre um dort mit ihr gemeinsame Dinge zu erleben, an die man sich hinterher noch erinnern möchte, dann ist das etwas anderes als würde ich mit einer wildfremden Person, die ich auf einem Vermittlungsportal fand, in den Urlaub fahren.
Klar, vielleicht lernt man dort auch jemanden kennen mit dem man viel Spaß hat. Das weiß man aber vorher nicht. Man lernt sich dort erst kennen. Vielleicht verbringt man auch nur die Zeit miteinander, weil man sich darauf geeinigt hat. Man hat zwar Spaß, der bleibt aber vergleichsweise oberflächlich. Man tauscht keine Seelenstrips aus, wie man es mit der geliebten, bzw. vertrauten Person tun würde, die vorher etwa sagte, dass sie unbedingt bestimmte Sightseeing-Touren machen möchte. Oder sie hat es gar nicht gesagt, man weiß aber, dass man ihr eine unglaubliche Freude machen könnte wenn man, wo man schon mal auf Kreta ist, spontan Knossos besuchen würde.
Es gibt nun Menschen, die großen Spaß daran haben sich auf das Unbekannte einzulassen und zu schauen, ob sich daraus etwas ergibt. Für sie ist gerade das Kennenlernen und das Spontane besonders spannend. Dann gibt es Menschen, die gerade keinen Urlaubspartner haben, das dauernde alleine verreisen aber auch nicht mögen, weshalb sie sich spontan Menschen anschließen. Und dann gibt es Menschen, denen das weniger gibt.
Ich bevorzuge das Vertraute, versuche dabei aber dem Spontanen gegenüber zumindest offen zu bleiben. Man sollte niemals nie sagen. Es kann sich immer ergeben, dass man vom bekannten Schema abweicht, weil dort jemand ist der diese Abweichung wert zu sein scheint.
Einfach mal weniger denken und verkopft sein soll auch helfen. Dabei muss man nun nicht gleich in den Diskomfort springen und sich zwangsweise auf Dinge einlassen, die einem wirklich nichts geben.