Die schwebende Frau
Ich sehe die Frau über dem Neckarkanal auf einem Gitterrost sitzenSie liest
Unter ihr dröhnt das Wasser, überschlägt sich, rauscht, quellt und tobt
Weil es in eine Turbine gezogen wird
Sie wirkt dem Lärm enthoben, der sie zugleich vor der Welt schützt
Still, ruhig - vielleicht - hoffentlich - in Frieden
Mein Blick geht hoch zu den Flugzeugen in der Einflugschneise
Geht hoch zu dem Spiel der frischen, grünen Blätter der Bäume im Wind
Silbern glitzernd lichtern schattenhaft
Und ich ahne etwas von der Sphäre, in der sich die Frau befindet
Außerhalb der Zeit in einem grenzenlosen Raum
Wo Lerchen schwälbelnd singen und Schwalben lercheln sonnenmatt 24/7
Und auch wenn alle sagen, es ist unmöglich
So sehe ich die Frau doch klar und deutlich sich abheben und
Über dem Wasser reglos schweben!