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Erfahrung Polybeziehung/Polyamorie

**********Zelda Frau
27 Beiträge
Themenersteller 
Erfahrung Polybeziehung/Polyamorie
Hallo liebe Community *g*

Ich stelle die Frage einfach mal in den Raum, ich hoffe ich habe nichts übersehen, hab den Dreh hier noch nicht ganz raus.

Ich wüsste einfach mal gerne wie ihr festgestellt habt das ihr eine Polyamore Beziehung möchtet und wie ihr damit umgegangen seid.

Z.B. wie ihr es eurem Partner erzählt habt, wie ihr die Situation nach diesem Wunsch angegangen seid.
• Wie ist die Konstellation, liebt ihr beide Partner gleich viel oder wo gibt es Unterschiede?
• Wie gehen eure Partner mit dem jeweils anderen um?
• Wie habt ihr festgestellt das da der Wunsch nach einem zweiten Partner ist?
• Wie geht ihr mit dem Stigma "Man kann nicht zwei haben, man muss sich für einen entscheiden" um?
• Wie geht ihr mit Eifersucht und (Selbst-)Zweifeln um?

Etc etc. Ich bin sehr neugierig und würde mich sehr für eure Meinungen und Erlebnisse interessieren.

P.S.: wenn's Leute im Raum Fulda gibt die sowas Leben hätte ich auch nichts gegen ein unverbindliches Treffen auf einen Kaffee o.Ä. um sich zu unterhalten *happy*
*******r_73 Mann
3.999 Beiträge
Habe das 8 Jahre mit einem Paar ausgelebt, 4 Jahre davon auch im gleichen Haushalt gelebt. War ihr Herr/Dom, ging sehr gut.
Ich habe in der kennlernphase gesagt das es mit mir keine monogame Beziehung geben kann weil ich mich darin einfach nie wohlgefühlt habe, in offenen Beziehungen schon obwohl ich Dias nicht immer auch genutzt habe.

Ich will einfach nicht vor die Wahl gestellt werden den Partner betrügen zu müssen wenn ich jemand anderen auch für das was er ist mag und Gefühle leugnen möchte ich schon mal gar nicht.

Und da es mir nicht nur um Sex geht sondern um Intimität entwickeln sich da bei mir halt auch Gefühle die darüber hinaus gehen jemanden nur gut zu finden.

In der Regel gab es so auch nie Probleme
Weil ich Beziehungen nie so gesehen habe für alles was dem Partner gefällt allein verantwortlich zu sein, ich nehme mir Freiraum und kann ihn auch bei anderen zulassen, kein mensch gehört einem anderen menschen, wer das versteht, versteht auch mich.
*********taer Mann
119 Beiträge
Wir haben gut 3 Jahre eine polyamore Beziehung geführt und dann 1 1/2 Jahre mit dieser Frau polyamor zusammengelebt. Für mich war es die perfekte Beziehung, zumal es wirklich eine voll ausgewogene 3er Beziehung war, in der sich auch beide Frauen wirklich geliebt haben. Ich hatte eigentlich nicht den Wunsch die Beziehung zu erweitern, meine Frau kam damals mit einer weiteren Frau an, daraus hat es sich dann entwickelt. Um das Stigma hab ich mich nicht wirklich gekümmert, einfach weil mir die Meinung anderer schon immer relativ egal war. Eifersucht habe ich damals keine empfunden, selbst wenn die Beiden vor mir rumgemacht haben, ich war ja nicht ausgegrenzt und irgendwie empfinde ich von Frauen keine "Bedrohung", ich glaube mit einem Partner für den ich nichts empfinde wäre das nicht in dieser Art möglich. Einige wichtige Dinge habe ich allerdings lernen müssen: wenn man sich den Zorn zweier Frauen zuzieht, dann hat man verloren (egal ob Dom oder nicht). Wenn zwei Frauen sich anzicken, ist es lebensgefährlich sich einzumischen oder zu versuchen die Wogen zu glätten, sonst hat man plötzlich zwei Frauen gegen sich.
Die Beziehung ist eigentlich sehr friedlich auseinander gegangen, wenn ich mir die "normalen" monogamen Trennungen so anschaue. Für sie war es wichtig Mutter zu werden, für meine Frau und mich eine Horrorvorstellung. Irgendwann hat sie dann einen anderen Mann gefunden, anfangs ist sie noch relativ häufig bei uns gewesen, dann wurde es immer weniger (auch weil er eifersüchtig war).
*****eal Mann
1.815 Beiträge
Ich kam aus einer offenen Beziehung als ich mit meinem Partner zusammen kam. Für uns war von Anfang an klar, daß wir eine offene Beziehung wollen.

Wir haben immer offen kommuniziert wenn wir (vor Allem ich) mit jemandem etwas Laufen hatten.

Wir haben klare Regeln definiert und besprechen die immer wieder. Einfach um zu sehen ob sie noch für beide wichtig sind.

Bei einem solchen Gespräch fiel uns dann auf, daß der Punkt "keine Gefühle" für uns widersinnig und irrelevant war.

Seitdem leben wir theoretisch Poly, aber bei keinem von beiden hat sich bislang eine zweite Beziehung ergeben. Dafür fehlten sowohl Zeit als auch Möglichkeiten.
**********Zelda Frau
27 Beiträge
Themenersteller 
Lieben Dank für die bisherigen Beitrage *ggg*

Ich hoffe noch ein bisschen mehr zu lesen *engel*
Ich habe vor einiger Zeit gemerkt, dass ich es erregend fände, wenn meine Partnerin noch einen Zweitfreund hätte. Kann gar nicht genau erklären, warum. Ist für mich alles noch ziemlich neu. Würde mich auch gern mit anderen Polys austauschen, auch wie das so bei anderen funktioniert. Liebe Grüße
*****eal Mann
1.815 Beiträge
Zitat von ******iel:
Ich habe vor einiger Zeit gemerkt, dass ich es erregend fände, wenn meine Partnerin noch einen Zweitfreund hätte.

Ich weiß nicht ob das wirklich unter Polyamorie läuft dann. Etwas was viele Polybeziehungen haben ist die sogenannte "Compersion".

Das bedeutet, daß man sich für den Partner einfach nur freut wenn er verliebt/verknallt ist. Oder halt einfach glücklich mit jemandem.

Es kann zwar durchaus eine sexy Komponente haben, wenn der Partner im Detail erzählt was die beiden so treiben, aber der sexuelle Aspekt ist nicht wirklich die treibende Kraft.

Zumindest per MEINER Definition.
*****_Oo Frau
1.106 Beiträge
Zitat von ******iel:
Ich habe vor einiger Zeit gemerkt, dass ich es erregend fände, wenn meine Partnerin noch einen Zweitfreund hätte. Kann gar nicht genau erklären, warum. Ist für mich alles noch ziemlich neu. Würde mich auch gern mit anderen Polys austauschen, auch wie das so bei anderen funktioniert. Liebe Grüße

Bei Polyamorie geht es eher um ein Geflecht von eigenständigen Beziehung mit Liebes- und Sexanteilen zwischen verschiedenen Menschen. Viele Plolyamore gewichten zwischen Haupt- und Nebenbeziehungen. Andere sehen Beziehungen als eigenständige Konstrukte an, die ohne den Quervergleich auskommen ( Beziehungsanarchie)
In Deinem Beispiel würde das bedeuten, Deine Frau führt eine (gewichtete oder gleichwertige) Beziehung zu einem anderen Man neben Dir.
Die Frage ist, ob es dass ist was Du Dir vorstellst, es bedeutet für Dich, mehr oder weniger auch zurückzusteckend.
*****eal Mann
1.815 Beiträge
Zitat von *****_Oo:
Zitat von ******iel:
Ich habe vor einiger Zeit gemerkt, dass ich es erregend fände, wenn meine Partnerin noch einen Zweitfreund hätte. Kann gar nicht genau erklären, warum. Ist für mich alles noch ziemlich neu. Würde mich auch gern mit anderen Polys austauschen, auch wie das so bei anderen funktioniert. Liebe Grüße
Viele Plolyamore gewichten zwischen Haupt- und Nebenbeziehungen.

Da wir über Erfahrungen sprechen. Das hier genannte ist einer der Gründe wieso ich nicht besonders aktiv eine zweite Beziehung suche.
Mit meiner Primary Beziehung bin ich seit zehn Jahren verheiratet. They ist finanziell und auch gesundheitlich recht stark von mir abhängig.

Eine zweite Beziehung müsste automatisch untergeordnet werden und das empfinde ich als unfair einem Partner gegenüber.

Ich hatte in den letzten 10 Jahren vielleicht 3 potentielle sekundäre Partner in Aussicht. Alle deswegen, weil sie sehr unabhängig waren und teilweise bereits selbst eine primary Beziehung haben.
Ich finde es gar nicht wichtig das Beziehungen durch den Zeitanteil sehr unterschiedlich sind.
Haupt, neben oder alle x Wochen treffen das alles spielt für mich untergeordnete Rolle.
Für mich ist es wichtig das ich gemeint bin, auf der Gefühls und erlebensebene mit der Sicherheit nicht nicht von jetzt auf gleich aus heiterem Himmel ausgetauscht zu werden. Verlässlichkeit Intimität und Zeit schenken steht da im Vordergrund.
*****_Oo Frau
1.106 Beiträge
Z.B. wie ihr es eurem Partner erzählt habt, wie ihr die Situation nach diesem Wunsch angegangen seid.
• Wie ist die Konstellation, liebt ihr beide Partner gleich viel oder wo gibt es Unterschiede?
• Wie gehen eure Partner mit dem jeweils anderen um?
• Wie habt ihr festgestellt das da der Wunsch nach einem zweiten Partner ist?
• Wie geht ihr mit dem Stigma "Man kann nicht zwei haben, man muss sich für einen entscheiden" um?
• Wie geht ihr mit Eifersucht und (Selbst-)Zweifeln um?

Es erinnert mich an die Lebensmodelle der "Kommunen" der 70er.
Mich selbst erinnert es an mein Lebensmodell "grosse HausWGs" Anfang der 90er. Wir waren politisch, hochengagiert, sexuell offen in alle Richtungen, pansexuell, polyamor, beziehungsanarchistisch, LGBTQ+ und was weiss ich so alles.

Grob gesagt:
Bei allen, die aus einer bestehenden Beziehung heraus( selbst in diesem Umfeld) versucht haben diese zu öffnen: es gab Emotionen, Streit, Zweifel, Tränen, grosses Kino, Verletzungen, und VIIIIEEEEL Kommunikation, Maxime: "Always the best intent"..... Streitkultur war ein sehr wichtiges Thema am Küchentisch.
Alle anderen, die als Single eher beziehungsanarchisch agierten, hatten es leichter, haben aber Ihre empathischen Fähigkeiten extremst trainieren können.

Für mich das Wichtigste:
Es fängt tatsächlich bei Dir und Deinen Beweggründen an und Du solltest ehrlich zu Dir sein:
Möchtest Du etwas Ungelebtes kompensieren?
Möchtest Du die Beziehung öffnen?
Möchtest Du ganz einfach anders leben?
Die Fragen sind in der Reihenfolge der Grössenordnung des Einflusses auf Deine Lebensumstände gestellt.

@**********Zelda
Im Eingangspost erwähnst Du Polyamorie, also gehe ich davon aus, daß Erfahrungen mit einer geöffneten Beziehung schon vorhanden sind?
**********Zelda Frau
27 Beiträge
Themenersteller 
@**********Zelda
Im Eingangspost erwähnst Du Polyamorie, also gehe ich davon aus, daß Erfahrungen mit einer geöffneten Beziehung schon vorhanden sind?

Danke für deinen Beitrag *g*
Nein, mit einer richtigen offenen Beziehung habe ich keine Erfahrung, ist etwas kompliziert bei mir. Ich habe jemanden aber wir sind nicht fest zusammen und vor kurzem habe ich noch jemanden kennengelernt zu dem ich mich sehr hingezogen gefühlt habe aber leider ist daraus nichts geworden.
*******na19 Frau
1.144 Beiträge
Ich bitte vorab Menschen die Polyamore leben sich nicht angegriffen zu fühlen, ich schreibe aus meinen Erfahrungen mit den Menschen die behauptet haben so zu leben und ich für mich müsste leider ein Dissonanz feststellen.
Ich spreche es Euch nicht ab, mit Euch führte ich diese Art von Beziehung nicht.

Meiner Wahrnehmung nach missverstehen es einige was Polyamory bedeutet bis zur missbrauchen es.
Einige verwechseln Polyamory mir Polygamie bis zur Promiskuität und Offene Beziehung.
In meiner Vorstellung ist der wichtigste Unterschied zw Polyamory und Polygamie ist DER:
Polyamory berührt auf Gegenseitigkeit und Einvernehmlichkeit ALLE miteinbeziehenen Personen.
Sei es drei, vier, fünf Personen, sei es Paare oder Paar und Einzelne, wichtig finde ich dass ALLE von einander Bescheid wissen und dem nicht nur ausdrücklich zustimmen sondern sehr wichtig damit klar kommen!
Klarkommen NICHT im Sinne "ich dulde es sonst verliere ich meinen Partner " oder "mir bleibt nichts anderes übrig " und NICHT jemanden vor vollendeten Tatsachen stellen oder nicht mal DAS!
Alle Parteien sind freiwillig und GERN einverstanden und führen und leben Polyamory sowohl zu eigener Erfüllung und Zufriedenheit als auch alle Parteien, vor allem des eigenen Partners.
Die Freude und das Gönnen dem Anderem / den Anderen ist zwar schön und erfüllend aber in der Realität nicht so einfach zu erreichen bei allen Parteien.
Und dies darf man nicht werten als besser als bei monogamen Menschen oder polygamen.
Polyamoren können vielleicht die Gefühle und Emotionen teilen, wunderschön für sie und bestimmt eine Bereicherung.
"Müssen" aber müssen es nicht alle Menschen.
Geschweige von können.

Zwei oder drei Menschen zu lieben JA das glaube ich sehr wohl möglich!
Dies allerdings nicht bedeutet dass man mit diesen 2/3 Menschen eine Polyamory Beziehung führt.
Wenn eine/r damit nicht einverstanden ist oder Problem hat, ist es für mich keine Polyamore Beziehung oder Dreieck oder Viereck.
Man erlaubt sich Polygam zu leben, man ist vielleicht selbst Polyamore veranlagt, aber um eine Beziehung als Polyamore zu bezeichnen müssen ALLE Parteien so fühlen und so ticken und freiwillig und gern dem zustimmen geschweige von einander wissen!
Und an dieser Stelle glaube ich leider scheitert es so oft und bleibt bei Polygamie, Promiskuität oder Offenen Beziehungen was auch hier leider öfters für den Partner etwas anders wahrgenommen wird.
In Fulda gibt es einen Polyamorie-Stammtisch.

Zitat von **********Zelda:
Erfahrung Polybeziehung/Polyamorie
Hallo liebe Community *g*

Ich stelle die Frage einfach mal in den Raum, ich hoffe ich habe nichts übersehen, hab den Dreh hier noch nicht ganz raus.

Ich wüsste einfach mal gerne wie ihr festgestellt habt das ihr eine Polyamore Beziehung möchtet und wie ihr damit umgegangen seid.

Z.B. wie ihr es eurem Partner erzählt habt, wie ihr die Situation nach diesem Wunsch angegangen seid.
• Wie ist die Konstellation, liebt ihr beide Partner gleich viel oder wo gibt es Unterschiede?
• Wie gehen eure Partner mit dem jeweils anderen um?
• Wie habt ihr festgestellt das da der Wunsch nach einem zweiten Partner ist?
• Wie geht ihr mit dem Stigma "Man kann nicht zwei haben, man muss sich für einen entscheiden" um?
• Wie geht ihr mit Eifersucht und (Selbst-)Zweifeln um?

Etc etc. Ich bin sehr neugierig und würde mich sehr für eure Meinungen und Erlebnisse interessieren.

P.S.: wenn's Leute im Raum Fulda gibt die sowas Leben hätte ich auch nichts gegen ein unverbindliches Treffen auf einen Kaffee o.Ä. um sich zu unterhalten *happy*

********wise Frau
417 Beiträge
Basiswissen: Polyamorie ist NICHT Triade/V, also Eine/r plus zwei Partner*innen.

Polyamorie ist konsensuelle nicht-monogame romantische Beziehungen mit X Menschen zu haben.
Dieses zu Dritt Ding ist eine von vielen Formen der Polyamorie.
Wie ist die Konstellation, liebt ihr beide Partner gleich viel oder wo gibt es Unterschiede?

Ich mag meinen Mann sehr aber meine Subi mag ich mehr.

• Wie gehen eure Partner mit dem jeweils anderen um?

Mein Mann hat derzeit neben mir noch 2 Ladys aber mit der einen hat er nur eine Art platonische Freundschaft aber die andere ,gibt ihm mehr Zärtlichkeiten bei mir gibt es nur die harte Seite ,die er aber nicht missen möchte.

• Wie habt ihr festgestellt das da der Wunsch nach einem zweiten Partner ist?

ich hatte immer 2 Frauen ,brauche das seit meinem 24 Lebensjahr und einen Mann habe ich erst seit kurzen dabei . war fast 9 Jahre ohne einen unterwegs auf der Straße des Lebens *zwinker*

• Wie geht ihr mit dem Stigma "Man kann nicht zwei haben, man muss sich für einen entscheiden" um?

Ich kann mich selten entscheiden für nur eine Person , war immer schon so und wird sich auch nicht ändern.
• Wie geht ihr mit Eifersucht und (Selbst-)Zweifeln um?

Ich bin nicht eifersüchtig und das fordere ich auch von meinen Partner/in, bin zum ersten mal positiv von einem Mann überrascht wie locker er das sieht obwohl er doch ein dominanter Typ ist im realen leben nur beim Sex ist mein Mann devot.
Wir haben Regeln die mein derzeitiger Mann aufgestellt hat und es ist gut so, alle Beteiligten in unserer Beziehung müssen mit offenen Karten spielen, verletzt einer die Regeln wird er/sie ausgeschlossen ohne Wiederkehr und es klappt.
Muss gestehen ich mag keine Regeln aber mein Mann ,hat Recht ohne würde es bald Spannungen und Missgunst geben , einmal darf er auch Recht haben *lach*
**********Zelda Frau
27 Beiträge
Themenersteller 
Thema hat sich für mich übrigens erledigt. Für mich muss sich keiner mehr äußern. Lieben Dank!
**q Mann
971 Beiträge
Auch wenn die TE das Thema für sich ad Acta gelegt hat, möchte ich doch auf die ursprünglichen Fragen antworten, da Poly so häufig (gefühlt) mit Hauptsache viel Sex gleichgesetzt wird.

Meine Sichtweise geht hier in Richtung des enm-poly bzw. der Beziehungsanarchie. Aus Sicht z.B. eines kitchen-table-poly würden viele Dinge sicher anders aussehen / wahrgenommen.

Zitat von **********Zelda:
Wie ist die Konstellation, liebt ihr beide Partner gleich viel oder wo gibt es Unterschiede?

Bei dieser Frage stelle ich mir immer die Frage, ob man sich diese auch bei Eltern, Kindern usw. stellt.

Sind Gefühle durchgehend konstant stark? Geht man eine Beziehung erst ein wenn es echte Liebe ist?

Ich liebe niemals zwei Menschen gleich viel. Ein Grund für meine Eingruppierung als Beziehungsanarchist ist, dass ich mich weigere Gefühle zu werten und zu gewichten.

Der wichtigste Mensch in meinem Leben ist meine Schwester. Das bedeutet nicht, dass ich meine Eltern weniger sondern nur anders liebe. Und meine Neffen ebenso gleich und doch anders.

Wieso sollte dies bei anderen Menschen für die ich Gefühle habe anders sein?

Zitat von **********Zelda:
Wie gehen eure Partner mit dem jeweils anderen um?

Ich hoffe doch freundlich / höflich, wie Menschen miteinander umgehen sollten. 😉


Zitat von **********Zelda:
Wie habt ihr festgestellt das da der Wunsch nach einem zweiten Partner ist?

Gar nicht, weil es den Wunsch in dieser Form nie gegeben hat.

Festgestellt, dass ich poly bin habe ich vor Jahren, weil Monogamie für mich nie funktioniert hat. Es ist eher ein Konzept, dass viele als selbstverständlich und alternativlos erachten und daher als selbstverständlich voraussetzen, ohne es jemals ergebnisoffen hinterfragt zu haben. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern jemals gefragt worden zu sein, ob Monogamie und sexuelle Exklusivität für mich überhaupt in Ordnung sei. Es wird vorausgesetzt. Genau so wie Fremdgehen gesellschaftlich akzeptiert ist, so lange man sich nicht erwischen lässt.

Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass ich gar nicht so ein riesen Arsch bin, es auch Beziehungskonzepte jenseits der Monogamie gibt und wunderbare Dinge geschehen können, wenn man seine Bedürfnisse offen kommuniziert. Der Weg zur Erkenntnis waren auch nur rund 10 Jahre Arbeit (an mir und meinen Glaubenssätzen). Und damit beginnt erst der spannende Teil. 😉


Zitat von **********Zelda:
Wie geht ihr mit dem Stigma "Man kann nicht zwei haben, man muss sich für einen entscheiden" um?

Für gewöhnlich hat man 2 Eltern, 4 Großeltern, teilweise noch mehr Familie, manche Menschen mehr als ein Kind, platonische Freunde… Für alle diese Menschen kann man (gleichzeitig) Gefühle empfinden. Aber für eine Partner*in ist dieses Gefühl exklusiv reserviert?
Und wenn man dann doch Gefühle für einen anderen Menschen hat. Lassen die Gefühle für den einen Menschen nach, im gleichen Verhältnis, wie diese für den anderen steigen?
Aber das relativiert sich dann wieder wenn aus romantischen Gefühlen platonische Gefühle werden? *skeptisch*

Zitat von **********Zelda:
Wie geht ihr mit Eifersucht und (Selbst-)Zweifeln um?

Reden hilft. Eifersucht ist ja eher ein Gefühl von Verlustangst oder Besitzanspruch.
Zum einen ist meine Definition von Liebe dahingehend, dass ich mir für den geliebten Menschen wünsche, dass dieser glücklich ist. Und selbiges Glück ist primär nicht von meiner Person abhängig.
So habe ich schon Kontakt zu Menschen abgebrochen, die ich sehr liebte, weil ich sie sehr liebte, es aber miteinander nicht funktionierte. Hier war also Grund und ehrliche Hoffnung, dass diese ohne mich glücklicher sind.

Bei Dingen wie (Selbst-)Zweifeln hilft miteinander zu sprechen. Seine Zweifel, Gefühle und Bedürfnisse zu formulieren.
Die Möglichkeit offen über Gefühle und Bedürfnisse sprechen und gemeinsam Lösungen finden zu können, hilft ungemein. Zusätzlich ist es extrem hilfreich, dass in einem poly Kontext das Gegenüber nicht zwangsweise die Person sein muss, mit welcher sich diese Bedürfnisse befriedigen lassen.


Als Beispiel habe ich eine Frau kennengelernt, die ebenfalls poly lebt. Direkt nach der ersten Begrüßung habe ich ihren Ehemann kennengelernt, mit dem ich direkt fest gequatscht habe. Später am Tag eine Partnerin ihres Mannes, die ebenfalls da war.
Dieses (frühe) kennenlernen war nicht geplant und hat sich aus der Situation ergeben. Aber was spricht dagegen?

Sie führt neben ihrer Ehe und dem Kontakt zu mir zwei weitere Beziehungen. Einen ihrer Partner kenne ich über eine Frau, die ich vor zwei Jahren kennengelernt habe, da diese ebenfalls eine Beziehung mit selbigem führt.


Wenn einer ihrer Partner bei ihr ist, freut mich dies, weil ich weiß, dass es ihr gut tut. Und wenn es Probleme gibt, können wir ebenso darüber sprechen.

Im Gegenzug kann ich meine Gefühle ebenso äußern, tue dies und weiß, dass ich damit ernst genommen und gesehen werde. Gleichzeitig weiß ich jedoch auch, dass wenn ich Probleme / Sorgen habe und mit ihr darüber spreche, sie die Möglichkeit hat sich bei anderen den halt zu holen, um für mich stark zu sein.


Überall wird wert auf Teamwork gelegt. Aber in romantischen Beziehungen muss man Einzelkämpfer*in sein oder bestenfalls zu zweit klar kommen? Wo bleibt hier das Teamwork?

Die Beziehung die ich zu einem Menschen habe ist doch zwischen mir und diesem Menschen individuell. Wie sollte ein anderer Mensch diese Beziehung (im Sinne von Verbindung / Umgang) beeinträchtigen?


Und wenn wir dann noch annehmen, dass es nicht mit jeder Partner*in (regelmäßig) Sex gibt, sondern die Gefühle und der Umgang individuell sind, stellt sich schnell die Frage ob es „noch poly“ oder schon „nur Freundschaft“ ist, wann es ein „Plus“ wird, was dies von einer Beziehung abgrenzt und wo diese Definitionen verbindlich nachzulesen sind. 😉

Daher meine Entscheidung für enm-poly, die Verweigerung von Definitionen und dafür der (emotional) ehrliche Umgang mit mir und den Menschen, die mir am Herzen liegen. Jede*r auf die ganz eigene Art.
*********elby Mann
36 Beiträge
Zitat von **q:
Auch wenn die TE das Thema für sich ad Acta gelegt hat, möchte ich doch auf die ursprünglichen Fragen antworten, da Poly so häufig (gefühlt) mit Hauptsache viel Sex gleichgesetzt wird.

Meine Sichtweise geht hier in Richtung des enm-poly bzw. der Beziehungsanarchie. Aus Sicht z.B. eines kitchen-table-poly würden viele Dinge sicher anders aussehen / wahrgenommen.

Zitat von **********Zelda:
Wie ist die Konstellation, liebt ihr beide Partner gleich viel oder wo gibt es Unterschiede?

Bei dieser Frage stelle ich mir immer die Frage, ob man sich diese auch bei Eltern, Kindern usw. stellt.

Sind Gefühle durchgehend konstant stark? Geht man eine Beziehung erst ein wenn es echte Liebe ist?

Ich liebe niemals zwei Menschen gleich viel. Ein Grund für meine Eingruppierung als Beziehungsanarchist ist, dass ich mich weigere Gefühle zu werten und zu gewichten.

Der wichtigste Mensch in meinem Leben ist meine Schwester. Das bedeutet nicht, dass ich meine Eltern weniger sondern nur anders liebe. Und meine Neffen ebenso gleich und doch anders.

Wieso sollte dies bei anderen Menschen für die ich Gefühle habe anders sein?

Zitat von **********Zelda:
Wie gehen eure Partner mit dem jeweils anderen um?

Ich hoffe doch freundlich / höflich, wie Menschen miteinander umgehen sollten. 😉


Zitat von **********Zelda:
Wie habt ihr festgestellt das da der Wunsch nach einem zweiten Partner ist?

Gar nicht, weil es den Wunsch in dieser Form nie gegeben hat.

Festgestellt, dass ich poly bin habe ich vor Jahren, weil Monogamie für mich nie funktioniert hat. Es ist eher ein Konzept, dass viele als selbstverständlich und alternativlos erachten und daher als selbstverständlich voraussetzen, ohne es jemals ergebnisoffen hinterfragt zu haben. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern jemals gefragt worden zu sein, ob Monogamie und sexuelle Exklusivität für mich überhaupt in Ordnung sei. Es wird vorausgesetzt. Genau so wie Fremdgehen gesellschaftlich akzeptiert ist, so lange man sich nicht erwischen lässt.

Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass ich gar nicht so ein riesen Arsch bin, es auch Beziehungskonzepte jenseits der Monogamie gibt und wunderbare Dinge geschehen können, wenn man seine Bedürfnisse offen kommuniziert. Der Weg zur Erkenntnis waren auch nur rund 10 Jahre Arbeit (an mir und meinen Glaubenssätzen). Und damit beginnt erst der spannende Teil. 😉


Zitat von **********Zelda:
Wie geht ihr mit dem Stigma "Man kann nicht zwei haben, man muss sich für einen entscheiden" um?

Für gewöhnlich hat man 2 Eltern, 4 Großeltern, teilweise noch mehr Familie, manche Menschen mehr als ein Kind, platonische Freunde… Für alle diese Menschen kann man (gleichzeitig) Gefühle empfinden. Aber für eine Partner*in ist dieses Gefühl exklusiv reserviert?
Und wenn man dann doch Gefühle für einen anderen Menschen hat. Lassen die Gefühle für den einen Menschen nach, im gleichen Verhältnis, wie diese für den anderen steigen?
Aber das relativiert sich dann wieder wenn aus romantischen Gefühlen platonische Gefühle werden? *skeptisch*

Zitat von **********Zelda:
Wie geht ihr mit Eifersucht und (Selbst-)Zweifeln um?

Reden hilft. Eifersucht ist ja eher ein Gefühl von Verlustangst oder Besitzanspruch.
Zum einen ist meine Definition von Liebe dahingehend, dass ich mir für den geliebten Menschen wünsche, dass dieser glücklich ist. Und selbiges Glück ist primär nicht von meiner Person abhängig.
So habe ich schon Kontakt zu Menschen abgebrochen, die ich sehr liebte, weil ich sie sehr liebte, es aber miteinander nicht funktionierte. Hier war also Grund und ehrliche Hoffnung, dass diese ohne mich glücklicher sind.

Bei Dingen wie (Selbst-)Zweifeln hilft miteinander zu sprechen. Seine Zweifel, Gefühle und Bedürfnisse zu formulieren.
Die Möglichkeit offen über Gefühle und Bedürfnisse sprechen und gemeinsam Lösungen finden zu können, hilft ungemein. Zusätzlich ist es extrem hilfreich, dass in einem poly Kontext das Gegenüber nicht zwangsweise die Person sein muss, mit welcher sich diese Bedürfnisse befriedigen lassen.


Als Beispiel habe ich eine Frau kennengelernt, die ebenfalls poly lebt. Direkt nach der ersten Begrüßung habe ich ihren Ehemann kennengelernt, mit dem ich direkt fest gequatscht habe. Später am Tag eine Partnerin ihres Mannes, die ebenfalls da war.
Dieses (frühe) kennenlernen war nicht geplant und hat sich aus der Situation ergeben. Aber was spricht dagegen?

Sie führt neben ihrer Ehe und dem Kontakt zu mir zwei weitere Beziehungen. Einen ihrer Partner kenne ich über eine Frau, die ich vor zwei Jahren kennengelernt habe, da diese ebenfalls eine Beziehung mit selbigem führt.


Wenn einer ihrer Partner bei ihr ist, freut mich dies, weil ich weiß, dass es ihr gut tut. Und wenn es Probleme gibt, können wir ebenso darüber sprechen.

Im Gegenzug kann ich meine Gefühle ebenso äußern, tue dies und weiß, dass ich damit ernst genommen und gesehen werde. Gleichzeitig weiß ich jedoch auch, dass wenn ich Probleme / Sorgen habe und mit ihr darüber spreche, sie die Möglichkeit hat sich bei anderen den halt zu holen, um für mich stark zu sein.


Überall wird wert auf Teamwork gelegt. Aber in romantischen Beziehungen muss man Einzelkämpfer*in sein oder bestenfalls zu zweit klar kommen? Wo bleibt hier das Teamwork?

Die Beziehung die ich zu einem Menschen habe ist doch zwischen mir und diesem Menschen individuell. Wie sollte ein anderer Mensch diese Beziehung (im Sinne von Verbindung / Umgang) beeinträchtigen?


Und wenn wir dann noch annehmen, dass es nicht mit jeder Partner*in (regelmäßig) Sex gibt, sondern die Gefühle und der Umgang individuell sind, stellt sich schnell die Frage ob es „noch poly“ oder schon „nur Freundschaft“ ist, wann es ein „Plus“ wird, was dies von einer Beziehung abgrenzt und wo diese Definitionen verbindlich nachzulesen sind. 😉

Daher meine Entscheidung für enm-poly, die Verweigerung von Definitionen und dafür der (emotional) ehrliche Umgang mit mir und den Menschen, die mir am Herzen liegen. Jede*r auf die ganz eigene Art.

Wäre dein Post nicht so lang, würde ich ihn mir ausdrucken und an die Wand hängen. Ich verneige mich vor soviel Größe und Weitblick. *anbet*

Ich bin zwar immernoch nicht davon überzeugt, dass man immer alles irgendwie labeln muss, da es auch innerhalb der Labels (s. z.B. Poly) auch viele unterschiedliche Ausprägungen gibt. Aber deinen Vergleich mit der Liebe zu anderen Familien Mitgliedern zu denen man eben in unterschiedlichen Beziehungen steht, empfand ich als sehr treffend.
Das im Hinterkopf zu haben ist meines Erachtens wichtig, um zu verstehen, dass jede wie auch immer geartete Beziehung zwischen Einzelpersonen immer irgendwie einzigartig ist. Völlig egal, ob romantisch, familiär, sexuell, freundschaftlich oder beruflich. Das zu erkennen und sich gegenseitig zu erlauben diese unterschiedlichen Beziehungen zu pflegen und zu erleben, darum geht es m.M.n. irgendwie. Schließlich können wir als Menschen nur wachsen, wenn wir mit anderen Im Kontakt stehen.

Danke also nochmal wirklich von Herzen für deinen Beitrag. Ein toller Denkanstoß!
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