Mein Kind
Mein KindWenn Dich Weh und Fieber plagen
an so manchen langen Tagen.
Hab ich keine ruhige Nacht
an deinem Bettchen zugebracht.
Wenn Du weinst aus tiefstem Herzen.
Bist aufgelegt zu üblen Scherzen,
mein Schatten stets der deine blieb.
Der Grund ist klar: Ich hab dich lieb.
Wie oft nahmst Du die meine Hand,
erforschten für Dich fremdes Land.
Mein Schoss so oft wie ein Kissen,
immer willst Du etwas wissen.
Läufst hinaus, Barfuß auf Strümpfen,
manches mal wollt ich wohl schimpfen.
Nenn es väterliches Prinzip.
Aber mein Kind: Ich hab Dich lieb.
Ja, mein Kind, dein Vati ist da,
gehts Dir mal schlecht und sonderbar.
Werd die heiße Stirn Dir kühlen,
deinen Schmerz als meinen fühlen.
Hast in der Schule viel erlebt,
nach guten Noten nicht gestrebt.
Ganz egal, was Dich umtrieb,
sollst Du wissen: Ich hab Dich lieb.
Und sollte kommen einst der Tag,
an dem mein Herz nicht schlagen mag.
Dann bist Du keineswegs allein,
werd ich doch immer bei Dir sein.
Und findest Du altes Papier,
so weist Du ja, es ist von mir.
Ich Dir manches Märchen schrieb.
Du ahnst es schon: Ich hab Dich lieb.