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Brauchen wir Schubladendenken?

*****a_S Mann
7.249 Beiträge
JOY-Angels 
Wenn jemand in seinen Neigungen sehr offen ist, und tatsächlich "alles kann, nichts muss" gilt, sind alle möglichen Einordnungen unnötig und wohl auch einengend. Wenn man also bisexuell und genderqueer ist, BDSM cool findet, aber auch nicht braucht, alles Zubehör bereichernd findet aber nichts davon als Fetisch sieht, ja, warum sich dann einordnen als Mann oder Frau, homo oder hetero, sub, dom, wedernoch?

Aber es gibt Menschen, die fühlen sich als Frau und die stehen auf Menschen, die sich als Mann sehen und auch so gelesen werden. Das ist OK und ich verurteile es nicht, wenn die sich "heterosexuelle Frau" nennen. Auch finde ich es OK, wenn jemand sich Swinger nennt und weder sado noch maso mag. Und andere Menschen sind LLL-Fetischisten, wieder andere lieber nackt und bevorzugen die Abkürzung FKK.

Weder die Ablehnung dieser total offenen, Schubladen ablehnenden Menschen ist OK, noch die von Menschen, die empfinden, dass sie nunmal in eine gehören.
Die Menschen sind so mannigfaltig, dass es vielleicht sogar Sinn macht zu schubladesieren. Aber eben diese Mannigfaltigkeit macht es ja so interessant, gerade hier. Man kann schnell abchecken ob es passen könnte oder eben nicht. Zumindest in den Grundzügen.
****p35 Mann
7.193 Beiträge
Okay, man kann freilich "Schubladen" mit einfach nur "Festlegung" gleichsetzen und dann wird alles ohne Schubladen zur unverbindlichen Beliebigkeit... wer mich kennt, weiß: Das ist nicht meins. Äpfel sind keine Birnen, finde ich.
Hier habe ich mir mal die Mühe gemacht, nachzuschlagen, was eigentlich der Duden dazu sagt - nicht, dass wir diese Definition unbedingt übernehmen müssen, aber mit der Bitte, dass alle, die eine andere Definition des Begriffes wählen, dann doch bitte für eine allen zugängliche Einordnung des Diskussionsbegriffes sorgen möchten, weil wenn wir immer nur von völlig unterschiedlichen Dingen sprechen, dann führt der Diskurs doch ins Nichts.

Definition "Schubladendenken" laut deutschem Duden:
"an starren Kategorien orientierte, undifferenzierte, engstirnige Denkweise"

Na bitte.

Bezogen auf den EP heißt das von mir: Nein, brauch ich nicht, ich kann mich auch ohne Schubladen festlegen, meine Vorlieben mit denen meiner SexualprtnerInnen abgleichen, meine individuelle Art von Spielmöglichkeiten definieren; allerdings komme ich dabei nicht um die Diskussion herum - die aber sehr spannend sein kann.
****joy Mann
47 Beiträge
Bereits in unserer vorsprachlichen Lebensphase haben wir mit zugeordnen begonnen: Gerüche und Geräusche, Geschmäcker und Gesehenes, zugeordnet in 'gut' und 'böse', aber nein, diese Worte konnten wir ja noch nicht denken, haben wir aber als Empfindung so oder ähnlich abgespeichert. Diese benutzen wir alle noch heute, wenn wir einen bestimmten Geruch meinen zu kennen (riecht wie bei ...) Und auch sonst.
Wenn Du hier angemeldet bist, dann hast Du aus den Kategorien, Schubladen (?) bereits beim erstellen des Profils die Joyclub-Labels bedient/ genutzt um dich darzustellen, Dich zuzuordnen. Anders wirst Du ja auch nicht durch die Suchmaschiene hier gefunden oder eben nicht gefunden und aussortiert. Ist das gut so? Ich möchte mir nicht die 4Millionen Profile ansehen um mit Menschen hier in Kontakt zu kommen. Ich brauche diese Hilfe der Sortierung. Und wer meint nicht sortiert werden zu wollen, wird auch nicht auffindbar sein.
War das Dein Ziel, dann frag ich mich, was Du wirklich wolltest?

Jede/r kennt das: Du kommst an einem anderen Ort an, nimmst die Gerüche und Geräusche war, andere als zu Hause, neue und bekannte. Du verarbeitest in der ersten Nacht sehr viel davon, sortiert weg, filterst aus. Dein Instinkt hat bestimmte Geräuche weggefiltert, die Dir bekannt sind und die Du bereits in 'ungefährlich' eingestuft, einsortiert hast. Das musst Du auch, denn Dein System Mensch ist nicht in der Lage ungefiltert auf Dauer zu sein. Frag einen hochsensiblen Menschen, wie er/sie es aushält! Es ist eher eine Qual, als eine Freude, auch wenn der betroffenen Person besser geholfen sein wird, wenn sie es für sich als positiv und Gabe betrachtet. Ihr bleibt anderes verwehrt, da sie hier schon an die Grenzen kommt. Wir sortieren in was auch immer, welches Wort DU dafür nutzen möchtest.
Ja, niemand möchte, dass andere einen abstempeln und das ist auch nicht in Ordnung. Trotzdem nutzen und brauchen wir eine Sortiersystematik um sein zu können!
UND DAS GANZE IST NUR MEINE MEINUNG! Steck mich jetzt bitte nicht in die Schublade der Befürworter oder der Besserwisser oder der Männer, die nach Frauen schauen, nur 169cm groß mit etwas zu viel Bauch und zu großer Stirn sind, in Rostock seit dem ersten Lockdown wohnend. Ich hoffe Du hast Dir nicht gerade begonnen dadurch ein Bild von mir zu machen und mich zuzuordnen. Schönen Tag!
Wie schon erwähnt brauchen wir Schubladen, da unser Gehirn sonst völlig überfordert wäre. Das geht bei den Sinnen los und endet ... es gibt kein Ende. Eben darum katalogisieren wir. Sonst hätten wir einen BlowOut.
Genauso auch hier. Um filtern zu können, sind Profilangaben enorm wichtig. Ansonsten wäre es eine unüberschaubare Menge an Informationen.
*********neues Paar
150 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ias:
Zitat von ****tia:
Vielleicht einfach nur machen, statt denken. *zwinker*

Das kann in der beschriebenen Situation
Zitat von *********neues:
Das Thema war z.B. das er gerne mal zuschaut ohne mit zu spielen, einfach im Sessel mit einem Glas Wein. Das ist doch weder Cucki oder Sharing sondern einfach nur Lust auf genau das.
schon mal zum Abbruch führen.

Nicht jeder, der Lust auf MMF oder FFM oder Partnertausch hat, findet es toll, wenn sich Mitspieler ausklinken, in den Sessel setzen und zuschauen.
Manche Menschen finden Zuschauer total abtörnend.
Andere finden es super geil.
Und alle möglichen Abstufungen dazwischen.

Wenn einem das als spontane Eingebung kommt und man gar nicht weiß, wie der/ die Unbekannte dazu steht, wäre es schon klasse, wenn man sich in dem Moment abstimmt. Und bei negativer Resonanz den Spielgefährten die abtörnende Initiative ganz rasch wieder vergessen lässt. Wird ja genügend Sachen geben, auf die alle Beteiligten geil sind, oder?

Bekannte von mir klären diesen Punkt lieber spielerisch beim Flirt vor Ort ab. Also ob es das Gegenüber auch heiß machen könne, zuzuschauen/ zuschauen zu lassen. Fänden sie zwar geil, können sie aber auch drauf verzichten. Nice-to-Have.
Andere schreiben bereits auf ihrer HP darüber, dass Zuschauen/ Zuschauen lassen für sie ein No-Go ist und daraufhin der Abbruch erfolgt. Also entweder alle sind in Aktion oder die Unbeteiligten verlassen den Raum.


@*********neues
Ein paar Worte zu Manipulationstaktiken:

1. Manche Menschen provozieren absichtlich. Die schmeißen irgendeine mutmaßlich falsche Behauptung in den Raum. Durch die Abgrenzung davon, gibt so mancher Mensch mehr von sich preis als ihm lieb wäre. Mal ganz davon abgesehen, dass es manchen Typen ein Vergnügen bereitet, andere Menschen in die Rechtfertigungsecke zu drängen.

2. Womöglich war bei dem Mann, der ihn gerne in der Cucki-Rolle gesehen hätte, der Wunsch der Vater des Gedanken. Und der Mann wollte dir (Mann von @*********neues) seine Vorliebe irgendwie schmackhaft machen. Also erzählt er dir, wie du angeblich "richtig empfinden" müsstest. Solltest du das leugnen, stecke das unbewusst in dir... *wahrsager* (manche Typen glauben an den Scheiß)

Beide Manipulationstechniken haben mehr mit dem Missbrauch als dem Gebrauch von Begrifflichkeiten zu tun. Die dienen nicht der Kommunikation auf Augenhöhe. Das ist bloß Dominanz-Gehabe.

Vielleicht hast Du das in diesem Fall falsch gedeutet, natürlich besprechen wir einiges vorab dem Gast ob es passt. Es ging um die Einordnung von jeglicher Abweichung des normalen Schema F . Es wird auch nicht passieren das uns jemand Manipuliert, dazu sind wir zu fest im Geist und wissen selber um die Tricks die da gern versucht werden, eher spielen wir mit dem sogenannten Manipulator und kehren es langsam um. Das wird aber seltenst Passieren weil wir eine gute Menschenkenntnis haben und schon bei komischen Nachrichten oder Gesprächen das kennenlernen beenden.
****p35 Mann
7.193 Beiträge
Zitat von *********yboy:
Wie schon erwähnt brauchen wir Schubladen, da unser Gehirn sonst völlig überfordert wäre. [...]
Wie schon erwähnt gibt es auch andere Möglichkeiten als Schubladen, um das Gehirn nicht zu überfordern.
Es gibt auch, wie ebenfalls schon erwähnt, einen Unterschied zwischen dem Einordnen einzelner Merkmale nebst Sachverhalten oder dem ganzer Personen.
Was die Katalogisierung im Joy betrifft: Klar kann man sich daran halten und wird es wohl tun, wenn es einem wichtig ist. Möglich sind Schubladen zweifellos, aber sind sie deshlab auch nötig ? (vgl. Thema)
Und entgeht einem nicht sogar was, wenn man sich zu sehr darauf verlässt, dass die Algorythmen schon wissen werden, was gut für einen selbst ist? Z. B. Das Alter kann relativ sein. -
Ich denke, auch hier ist die Frage der zu investierenden Zeit nur von jedem selbst zu beantworten.
Ich finde Schubladen für den ANFANG nicht schlecht.
Das sortieren fängt an.
Später werde ich liberaler, lass die Schublade, Schublade sein.
Mich inspirieren Menschen, unterschiedlicher Art, ich mag das sehr.

Früher war ich die Muse. Ich fand das sehr schön.
Ich hatte keine Schubladen.
*****sin Mann
8.338 Beiträge
Ja stell dir vor: Wir Männer wissen das ganz genau, dass Frauen einen Sexualtrieb haben und ihren eigenen... Und dass sie das tun, was sie wollen...

Brauchste nicht ständig zu betonen.

Den haben wir auch und Emanzipation ist eben nicht nur Frauensache. Genau so dass man(n) sich ebenfalls selbst aussuchen kann und sollte, mit wem man(n9 vögelt, generell Zeit verbringt oder überhaupt redet.
Witzig (eher traurig) dass dann von einer Frau auf eine Ablehnung durch einen Mann oft genug schlechter reagiert wird als von einem Mann durch eine Frau.
****p35 Mann
7.193 Beiträge
Brauchen wir Schubladendenken?
Sehe ich anders und passt durchaus zum Thema Schubladen für mich:
Wiederholen und betonen, bis es wirklich sitzt bei allen und dann - nochmal!
(Das ist die Krux mit Schubladen, da ist dieser Energieaufwand nötig, um mit dem Widerspruch gehört zu werden und nicht im "Ausnahmen bestätigen die Regel"-Jargon unterzugehen).
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Zitat von *********neues:
Vielleicht hast Du das in diesem Fall falsch gedeutet, natürlich besprechen wir einiges vorab dem Gast ob es passt.

Alles gut. *g* Ich bezog mich auf das: "Einfach nur machen, statt denken." anderer User.
Die von euch beschriebene Situation des Zuschauens diente dabei bloß als Beispiel, dass "Einfach nur machen, statt denken." auch zu Abbrüchen führen kann.

Zitat von *********neues:
Es ging um die Einordnung von jeglicher Abweichung des normalen Schema F .

Und eure Frage im EP war, ob man das braucht.

Es gibt Menschen, denen ist die emotionale Resonanz wichtig.
Ob nun einer zwischendurch eine Pause im Sessel einlegt und völlig gelassen und ein wenig neugierig das Treiben genießt?
Oder ob dahinter ein Cucki-Szenario steckt, in dem der zuschauende Mann sich gedemütigt/ eifersüchtig/ erniedrigt fühlt und eben diese Demütigung/ Eifersucht/ Erniedrigung genießt?
Das kann für Menschen den Unterschied zwischen voll geil & total abtörnend machen.
Die Info ist für sie entscheidend.
Also sprechen sie es vorab an, um das zu klären.

Bei der Anbahnung von Casual-Sex ist die Frage: "Sag mal, geht das in Richtung Cucki?", praktisch.
"Ja" oder "Nein" und die Richtung ist geklärt.
All die Details will man vorab doch gar nicht wissen.
Sollte die Richtung passen, will man es erleben. Und nicht vorher tot quatschen.

Starrsinniges in Schubladen packen wäre, wenn einer der felsenfesten Überzeugung wäre, in dieser Situation müsste sich jeder Mann gedemütigt/ eifersüchtig/ erniedrigt fühlen. Nichts anderes gelten ließe. Unbedingt Recht behalten und alle von seiner Sichtweise überzeugen will.


Mit deinem EP kann beides gemeint sein. Die Abstimmung im Vorfeld oder der Starrsinn. *nixweiss*
Worum genau geht es dir?
Und was von beidem ist dir zu technisch?
*****sin Mann
8.338 Beiträge
Mich da nur auf Statistiken verlassen halte ich für sinnfrei.

Ich verlass mich auf mein direktes Erleben in Zusammenarbeit mit meinen Erinnerungen.
Natürlich stützt sich das auf Trigger oder gute Erfahrungen. Entweder es passt wie in den meisten Fällen nicht) oder in den wenigeren Fällen passts sehr gut.

Inzwischen merk ich schnell, wann es wo nicht passt.

Wo wir bei Schubladen sind:

Geschlechter.

Ich versteh nicht, wie manche einerseits für Gleichberechtigung stehen, aber andererseits trotzdem in Schubladen und Rollenklischees denken.

Gleichberechtigung macht Sinn. Rollenklischees in dem Zusammenhang nicht wirklich. Zumal man da die Gefahr läuft, von einem Extrem ins andere zu fallen...
**********heory Mann
442 Beiträge
Ich pflege sowohl meine Schubladen als auch meine Vorurteile, allerdings nicht mit dem Ziel dauerhafter Erhaltung.
Vielmehr freut es mich, ab und an durch genau dieses Denken von einer ganz anderen Sachlage überrasch zu werden.
Wer mir dies nicht vorwirft, aber trotzdem überraschen kann, hat bei mir definitiv einen Stein im Brett.
********reak Paar
1.394 Beiträge
Zitat von *********neues:
Brauchen wir Schubladendenken?
Hallo Ihr Lieben,
gestern hatten wir das Thema warum muss eigentlich alles in eine Schublade gepackt werden und einen Namen haben.

Wir meinen, der große Unterschied ob Schubladen nützlich oder schädlich sind liegt darin, ob von der "Schublade" auf den Menschen oder vom Menschen auf die "Schublade" geschlossen wird.

Als Beispiel: Sagt uns jemand über einen Dritten (Menschen), der ist sowieso nur ein Voyeur (=Schublade), schließen wir dann auf das zu erwartende Verhalten und verzichten deshalb darauf, diesen Menschen selbst kennenzulernen (das wäre in unseren Augen schädlich), oder lernen wir einen Menschen kennen, der sich immer wieder selbst raushält, aber gerne zusieht und daraus seine Freude zieht und stecken ihn aus eigener Erfahrung irgendwann in die Schublade "Voyeur" (das wäre in unseren Augen eine nützliche Schublade, die eigene Erfahrungen wiederspiegelt und benennt).

Wie schon vorher erwähnt, ist das sog. "Schubladendenken" eher eine Vorverurteilung und daher in unseren Augen negativ. Da ist der Weg kurz zu Vorurteilen und schlimmeren Formen davon wie Rassismus, Diffamierung etc.

Auf der anderen Seite ist es hilfreich für die zwischenmenschliche Kommunikation, eben jene Namen/Begriffe/Bezeichnungen/Etiketten zu haben (neudeutsch auch gerne "Labels" genannt), die für alle die gleiche Bedeutung haben - der Begriff "Voyeur" macht das deutlich, obwohl vielleicht nicht jeder gleich weiß, was damit gemeint ist. Wenn man aber die Schublade "findet es geil, zuzusehen und macht nicht selbst mit" benennt, wird die Mehrheit schon etwas damit anfangen können und denjenigen passend einordnen.

Das größere Problem erscheint uns allerdings in der allgemeinen "Definitions-Faulheit". Es gibt zu viele Begriffe, unter denen jeder grad das versteht, was er will. Damit löst sich natürlich der Vorteil der "Schublade" auf. Wenn beispielsweise mehrheitlich der Unterschied zwischen "Cuckold" und "Wifesharer" unbekannt oder egal ist, helfen diese "Namen" in der Kommunikation nicht wirklich. Erst wenn die Schublade ausführlicher erklärt wird, funktioniert sie wieder (also: "Findet es geil, wenn seine Frau von einem anderen benutzt wird, er aber nicht mitmachen darf" vs. "Teilt seine Frau gern mit anderen Männern, definiert aber die Regeln, nach denen das geschieht").

Also ist es eher das Problem der Labels/Begriffe/Etiketten, nicht das der Schubladen.

Fragt mal jemanden, was für Musik er mag. Da kommen auch jede Menge Schubladen, aber definiert jeder die "Labels" gleich? *zwinker*

Blöd wär allerdings auch man könnte nicht sagen: Ich mag Rockmusik...
********iebe Mann
10.377 Beiträge
Zitat von *****p35:
@********iebe Meine Schubladen sind die Schubladen? - Klar, wenn ich über Schubladen rede, dann verwende ich den Begriff Schubladen ...und: Ich versuche konkretisierend dem Begriff auf den Grund zu gehen - wie immer, wenn ich über etwas rede. Und wo soll da jetzt der Haken sein? *nixweiss*

Der Haken ist dort, dass die TE (weiß nicht, ob sie, er oder beide) generell die Zuweisung von Begriffen zu Tätigkeiten ablehnen. Und dafür den Begriff "Schubladen" verwenden. So wie du auch, wenn du dich ihnen anschließt.
Nur ist eben das auch schon wieder Schubladendenken ... sowohl die Verwendung des Begriffes an sich als auch das "Hineinstecken" von anderen, die dieses praktizieren.

Aber gehen wir dem Begriff einmal auf den Grund, wie du sagst:


Zitat von *****p35:
Okay, man kann freilich "Schubladen" mit einfach nur "Festlegung" gleichsetzen und dann wird alles ohne Schubladen zur unverbindlichen Beliebigkeit... wer mich kennt, weiß: Das ist nicht meins. Äpfel sind keine Birnen, finde ich.

Siehst du. Und genau darum geht es mir und den anderen hier, die wir mit den "Schubladen" kein Problem haben. Damit man Äpfel versteht, wenn der andere von Äpfeln redet und nicht von Birnen.

Hier habe ich mir mal die Mühe gemacht, nachzuschlagen, was eigentlich der Duden dazu sagt - nicht, dass wir diese Definition unbedingt übernehmen müssen, aber mit der Bitte, dass alle, die eine andere Definition des Begriffes wählen, dann doch bitte für eine allen zugängliche Einordnung des Diskussionsbegriffes sorgen möchten, weil wenn wir immer nur von völlig unterschiedlichen Dingen sprechen, dann führt der Diskurs doch ins Nichts.

Und genau dafür gibt es ja eben die Begriffe, Definitionen ... "Schubladen", wie manche sagen. *lach*

Definition "Schubladendenken" laut deutschem Duden:
"an starren Kategorien orientierte, undifferenzierte, engstirnige Denkweise"

Genau. Völlig d'accord.

Nur, das ist nicht das, was die TE im EP gemeint haben (ablehnenderweise). Die sperren sich schon dagegen, jedem Tun einen Begriff zuzuweisen. Ist das Schubladendenken? Nein!

Dann kommt es darauf raus:

Schubladendenken im Sinne des Duden - Nein.
Begriffe, Definitionen - Ja.

Letztlich liegt das Problem bei den TE, weil sie den Begriff der Schublade nicht so verwendet haben, wie man ihn verwenden sollte - sorry, liebe TE, aber denkt noch mal drüber nach. Nicht immer, wenn ich einem Kind einen Namen gebe, stecke ich es damit gleich in eine Schublade!

Na bitte.

Bezogen auf den EP heißt das von mir: Nein, brauch ich nicht, ich kann mich auch ohne Schubladen festlegen, meine Vorlieben mit denen meiner SexualprtnerInnen abgleichen, meine individuelle Art von Spielmöglichkeiten definieren; allerdings komme ich dabei nicht um die Diskussion herum - die aber sehr spannend sein kann.

Das liegt ganz bei dir. Niemand wird dir etwas anderes vorschreiben. Ganz ohne Begrifflichkeiten wirst aber auch du nicht auskommen, das sagst du ja selber auch.

Er schrieb
****p35 Mann
7.193 Beiträge
Brauchen wir Schubladendenken?
Zitat von *********iebe:
[...] Die [TE] sperren sich schon dagegen, jedem Tun einen Begriff zuzuweisen. Ist das Schubladendenken? [...]
Naja, ich verstehe die TE anders, nämlich so, dass sie explizit solche starren Anwendungen von Begriffen ablehnen, die dann schon Schubladendenken wären, indem sie dem Spiel die Ungezwungenheit (Freiheit) nehmen.
Aber die TE lesen ja vermutlich noch mit und können für sich selbst sprechen...
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Zitat von ****p35:
Naja, ich verstehe die TE anders, nämlich so, dass sie explizit solche starren Anwendungen von Begriffen ablehnen, die dann schon Schubladendenken wären, indem sie dem Spiel die Ungezwungenheit (Freiheit) nehmen.

Nun ja, die Grundeinstellung bzw. Rollenverteilung sollte schon klar sein.

Versetz dich mal in die Lage eines männlichen Mitspielers bei MMF. Der fragt sich:
"Hab ich nun die Rolle, in der erwünscht ist, dass ich bei ihm (Cucki) negative Gefühle hervorrufe? Ihn zu demütigen, indem ich es vor seinen Augen mit einer Frau treibe? Er förmlich vor sich hin köchelt? Mag ich es, wenn mir mein Spielgefährte zwischendrin auch mal böse - hasserfüllte - Blicke zuwirft? Steigert das meine Geilheit? Macht mich das an, einen anderen Mann zu triggern, wenn ich bestimmte Trigger gefunden habe?"

Dasselbe "vor sich hinköcheln" oder "böse Blicke zuwerfen" wären bei einem Dreier ohne diese Cucki-Spielchen (Wifesharer) ernsthafte Warnsignale. Und wer nicht auf Warnsignale reagiert, riskiert nun mal eine verdammt dumme Eskalation der Situation.

Bei völliger Freiheit und Unklarheit, mit was man es zu tun hat, wird es schwierig, sich angemessen zu verhalten. "Stop & Go" oder "Eskalation risikieren"? - Beides kacke.

Für den Mitspieler ist doch nicht wichtig, ob er es mit einem Vollblut-Cucki oder mit einem Gelegenheits-Cucki zu tun bekommt. Die Frage ist: Richtung Cucki? Ja oder nein?
(Dasselbe mit Wifesharer)


Dazu kommt noch die Beziehungsebene: Dazu hat der TE noch gar keine Auskunft gegeben.
Solo-Männer suchen beim Spiel mit einem Paar in der Regel nach Casual-Sex.

Und unter Casual-Sex verstehen nun mal die meisten, es schön unverbindlich, unkompliziert, oberflächlich und unpersönlich zu halten. Die legen im Normalfall nicht allzu viel persönliches Interesse und Fürsorge-Verhalten an den Tag. Die Gespräche über Sex sind in der Regel nicht besonders tiefgründig.
Die erwarten einen lockeren Umgang und einfache Absprachen. - So wie bei einer Party-Clique. Gemeinsam feiern und die Leichtigkeit des Seins genießen.

Mag sein, dass der TE das mit "zu technisch" meinte. Keine Ahnung. *nixweiss*
*********neues Paar
150 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****p35:
Brauchen wir Schubladendenken?
Zitat von *********iebe:
[...] Die [TE] sperren sich schon dagegen, jedem Tun einen Begriff zuzuweisen. Ist das Schubladendenken? [...]
Naja, ich verstehe die TE anders, nämlich so, dass sie explizit solche starren Anwendungen von Begriffen ablehnen, die dann schon Schubladendenken wären, indem sie dem Spiel die Ungezwungenheit (Freiheit) nehmen.
Aber die TE lesen ja vermutlich noch mit und können für sich selbst sprechen...

Richtig, wir möchten nicht allem einen Namen geben. Wir möchten neues Erleben und einfach Tun ohne Namen zu vergeben. Das Wort Ungezwungenheit ist das was ich gesucht habe- Danke
*********neues Paar
150 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ias:
Für den Mitspieler ist doch nicht wichtig, ob er es mit einem Vollblut-Cucki oder mit einem Gelegenheits-Cucki zu tun bekommt. Die Frage ist: Richtung Cucki? Ja oder nein?
(Dasselbe mit Wifesharer)

Und schon wird-sicher unbewusst- wieder eine Schublade aufgemacht *zwinker* Die Technikfrage bezieht sich darauf das jeder der Anwesenden Signale deuten und lesen sollte/ könnte und nicht alles Durchorganisiert werden muss.

Vielen Dank für alle Gedanken und Meinungen dazu, eventuell konnten wir damit einige Gedanken anregen.
Wir sind damit erstmal raus und nehmen uns gerne einige Meinungen mit.
*********Noob Mann
1.572 Beiträge
Schubladen und Vorurteile dienen auch als Referenzpunkte. Das sind Werte an denen man sich orientiert. Wenn ich in einer Situation bin muss ich klären wie ich damit umgehe. Sonst hänge ixh dort fest.
Denn Vorwurf das jemand in Schubladen denkt, ist für mich daher Blödsinn. Genauso kann man jemanden verurteilen weil er ein Linial benutzt.
**********ben70 Mann
1.241 Beiträge
Guten Morgen allen Miteinander,

Leider ist ja der "Moral und Ethik"-Thread geschlossen, denn der sprach mich inhaltlich mehr an, aber letztlich läuft es auch bei mir darauf hinaus, dass ich erstaunt bin, wie wenig tolerant die Menschen (gerade hier) miteinander umgehen.
Die erste Nachricht die ich erhielt, legte mir nahe, mich doch zu trennen, denn das wäre nur konsequent, alles andere sei nichts.
Mein versuch, die Denkblockade zu lösen endete in dem Satz: "Ich hoffe, dass Dich Deine Frau richtig abzockt"... da klappte mir die Kinnlade herunter.
Quasi wurde die Schublade aufgemacht, herausgezogen, mir um die Ohren gehauen- und dann die Unterhaltung einseitig für beendet erklärt.

Da ich nun schon öfter im JC angemeldet war, verwunderte mich dieses Verhalten doch sehr, vielleicht hatte ich bisher ja einfach nur Glück, solche engstirnigen menschen umschifft zu haben...
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Zitat von *********neues:
Die Technikfrage bezieht sich darauf das jeder der Anwesenden Signale deuten und lesen sollte/ könnte und nicht alles Durchorganisiert werden muss.

In der laufenden Diskussion wirkt das wie ein Totschlagargument.

Selbstverständlich stimmt ihr euch im Vorfeld ab - über die Punkte, die euch wichtig sind.
Doch wenn andere etwas im Vorfeld klären wollen, kommt: Jeder sollte Signale deuten und lesen können.
Sollen? Können? - Was ist mit dem Willen der Anderen?

Da du die Lust der Menschen in Frage gestellt hast, habe ich eine kleine Gedankenanregung für dich:

Andere Menschen haben Lust auf ein anderes Setting.
Denen geht es nicht so sehr um Dich.
Oder darum der perfekte Liebhaber zu sein, der ad hoc auf alles Mögliche eingeht.
Damit es ihnen nicht die Lust verdirbt, sortieren sie so Manches lieber im Vorfeld aus.
So "vereinfacht" macht es ihnen viel mehr Freude.

Wenn dir deren Herangehensweise die Lust verdirbt, ist das dein Ding.
Ebenso verdirbt deine Herangehensweise anderen die Lust.
Dann passt es eben nicht.


Zitat von *********neues:
Und schon wird-sicher unbewusst- wieder eine Schublade aufgemacht

*skeptisch* Ich habe sehr bewusst den Gegenstand der Diskussion erörtert.
*skeptisch* Du hattest Cucki & Wifesharer doch im EP gebracht. Nicht ich.

Wie auch immer... ich wünsche dir noch viel Freude im Joy. *wink*
********iebe Mann
10.377 Beiträge
Ich bedanke mich noch ein letztes Mal ausdrücklich bei meiner Vorschreiberin und bin damit ebenfalls raus.

Er schrieb
****Tat Mann
1.371 Beiträge
Der Begriff "in eine Schublade gesteckt werden" unterstellt meist, dass andere einen selbst vorschnell und ungerechtfertigt kategorisieren. Die Eigenwahrnehmung der Menschen, die dies beklagen ist dann oft, dass sie ganz individuell gestrickt sind und mit Kategorien nicht annähernd beschrieben werden können.
Die der Werbung und den Sozialen Medien zugrundeliegende Erhebung und Verarbeitung der Informationen, die wir selbst von uns preis geben, zeigt doch aber, die meisten von uns sehr wohl bestimmten Mustern folgen. Wir selbst definieren mit unserem Schwarmverhalten die Cluster, die Gruppen mit weitgehend gleichen Attributen und Vorlieben, andere beobachten das nur und finden für den Teil der Menschen, die zb 95% einer Punktewolke ähnlicher Vorlieben entsprechen, einen Namen.
Es wäre absurd, einen Kahlkopf mit Springerstiefeln, der mit Baseballschläger auf uns zustürmt, nicht als "Skinhead" wahrzunehmen, weil es auch einge glatzköpfige Fans amerikanischer Sportarten gibt. Und wir wären irritiert, vielleicht sogar empört, wenn wir beim Yogakurs gefragt werden würden, ob wir Interesse an einem BILD-Abo hätten.

Natürlich irritiert uns die scheinbar gnadenlos strenge Abgrenzung, die Begriffe mit sich bringen. Aber wir brauchen Begriffe, um Gruppen überhaupt erst konstruieren zu können. "AutofahrerInnen" werden halt dadurch definiert, dass sie Auto fahren. Erst diese Eigenschaft lässt diese Gruppe entstehen. Dass jemand von diesen auch mal Fahrrad fährt, ändert an der Richtigkeit der "Schublade Autofahrer" nichts - er ist dann eben gleichzeitig in der Schublade der "VerkehrsteilnehmerInnen".

Nicht die Schublade ist das Problem, sondern die mangelnde Fantasie, wieviele Schubladen es gibt. Und die Abneigung mancher, einem Trend anzugehören, obwohl sie sich selbst doch für sooo special halten.
****p35 Mann
7.193 Beiträge
"Skinhead"... ich habe schon einige Kontakte mit Faschos gehabt, die wenigsten von ihnen hatten Glatzen.
Die Themenfrage ist ja nicht, ob Schubladen grundsätzlich abzulehnen sind, sondern, ob wir sie benötigen.
Ich kenne keine Schublade, die mich oder mein Umfeld auch nur annähernd treffend beschreiben würde und dann brauch ich auch keine. Außerdem hindern mich Schubladen eher am Detail.
Wie gesagt, es gibt andere Mittel der Begriffsgebungen.
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