Wer steht auf Sex im Freien?
Ich!?Das ist ja mal die »interessanteste« Frederöffnung seit langem! Wow, ein Paradebeispiel für Exaktheit und Eloquenz. Aber manchmal bin ich in einer Stimmung, da ist mir kein Post zu blöd, um nicht darauf antworten zu wollen.
Meinen ersten Sex im Freien hatte ich mit sechzehn, im Wald. Damals wusste ich noch nicht (bitte nicht lachen), dass man Sex im Stehen haben kann, deswegen war der logistische Aufwand etwas höher als unbedingt nötig, Decke etc. pp.
Dem Meulenwald folgten dann noch diverse andere Wälder und andere Orte. Gerne wird im Wald auch der Hochsitz des Jägers genommen. Das geht natürlich nur, wenn der stabil und einigermaßen neu ist. Die älteren Modelle, Marke »Heimatfilm aus den Fünfzigern« schwanken manchmal ganz schön und daran ist nicht immer der Wind Schuld.
Der Steinbruch ist (stillgelegt immer oder in Betrieb am Wochenende) ein gerne von mir genutzter Ort, da er meistens eine Sackgasse ist und so unliebsame Zuschauer recht selten sind. Wenn das Vorzelt eines Wohnwagens auf dem Campingplatz auch als Outdoor zählt, darf er hier natürlich nicht unerwähnt bleiben. Im besten Fall muss man seinem Partner den Mund zuhalten, damit man akustisch nicht zu sehr auffällt.
Nachts am Rhein, gegenüber der BASF kann ich nur empehlen, erstens gehört Mannheim zu den wärmsten Städten Deutschlands und zweitens ist die Beleuchtung inklusive, wenn man Pech hat, sogar exklusiv von einem Schiff, dessen Kapitän gerade einen Ankerplatz sucht.
Feld-, Wald- und Wiesensex, gut den Wald hatten wir schon, die Wiese ist auch toll, sofern sie nicht blüht, wenn man Heuschnupfenallergiker ist, das endet oft böse. Aber mit einem schönen Picknick verbunden ist Wiesensex klasse. Leider sind geeignete Wiesen rar und je höher das Gras, desto saurer der Bauer. Super ist ein stillgelegter Truppenübungsplatz unter Naturschutz, dort ist eigentlich nie was los. Auf Feld und Flur habe ich es auch schon getrieben, allerdings noch nie in einem Kornfeld. Was da so schön besungen wird, endet nur allzuoft in einem Mähdrescher, da die schönsten Tage zum Ficken auch die besten zum Ernten sind. Und bei sieben Meter Schnittbreite, kann man schlecht fliehen.
Auf (m)einer Terrasse lässt es sich hervorragend vögeln, jedenfalls an einem kinderfreien Wochenende, und wenn die anderen Hausbewohner alle weg sind. Seitdem mich mein Freund und Nachbar dort mal »erwischt« hat, weil er außen herum ging, klingelt er immer. Auf einer Dachterasse in Berlin wars auch sehr schön. Nur muss man davon ausgehen, dass, wenn man tausend Fenster sehen kann, einen selbst auch theoretisch tausend Fenster beobachten können. Manchmal ist einem das allerdings sowas von scheißegal ...
Wer keine Zuschauer mag, aber doch einen exklusiven oder exponierten Platz will, sucht sich hell erleuchtete, historische Bauwerke (in meinem Fall die Comburg) und treibt es an den dortigen Gemäuern. Die werde nachst von so hellen Strahlern beleuchtet, dass, wenn man nur einen Meter weiter, also im Schatten steht, man sich sicher sein kann, nicht gesehen zu werden. Und wenn dann auch noch Parkbänke da stehen, an denen sich das Weibchen festhalten kann, oh là là!
Oft geschmäht und für schmuddelig befunden wird der Autobahnparkplatz, allerdings habe ich eine gute Methode gefunden. Dort habe ich es einmal so angestellt (der Parkplatz war leer) dass wir erst dann von den vorbeifahrenden Autofahrern gesehen werden konnten, wenn diese schon keine Möglichkeit mehr hatten noch reagieren zu können, um abzufahren. An diesem Samstagmorgen waren bestimmt einige Autofahrer beschwingter, nachdem sie uns im Vorbeifahren zugesehen hatten.
An der Ardèche habe ich es mal getan, auf dem sehr schmalen Sandstrand, nachts, mit den Füßen fast im kalten Wasser. Und natürlich auch mal an einem Baggersee (in Oldenburg). Das beste Mal war allerdings (auch nachts) am Biggesee (wen es interessiert, der See aus der Krombacher Werbung) ich habe nur ständig erwartet, dass gleich eine Stimme aus dem Off sagt: »Dieser Fick wurde ihnen präsentiert von ARD und Krombacher.« Und ich habe es in den weitläufigen Nordseedünen der dänischen Insel Rømø vollzogen, morgens um vier, als es gerade hell wurde.
Kein Wunder, dass man mich manchmal den Naturburschen nennt, draußen ist es einfach klasse und was ich unbedingt noch nachholen will, ist ein Fick am Gipfelkreuz, der steht bislang noch aus.
Kommt jemand mit zum Wandern?