Problem des Anderen oder purer Egoismus
Es geht um das Thema Eifersucht beziehungsweise die Offenheit beim Teilen des Partners.Immer wieder kommt dieses Thema auf und immer wieder fallen die Antworten ziemlich ähnlich aus.
Dabei wird häufig erwähnt, dass die Person mit der Eifersucht das Problem hat und man sich deswegen nicht einschränken lassen solle.
Wir empfinden nun selber Polyamor und sind fremder Haut nicht abgeneigt. Wir selber haben unsere Vorstellung und unsere Regeln, die nach und nach natürlich verfeinert wurden, damit niemand mit negativen Gefühlen belastet wird.
Das Thema „Eifersucht“ war ebenfalls ein großes Thema bei uns und deswegen lesen wir auch immer eifrig mit.
Monogamie ist nicht für jeden etwas und ein offener Lebensstil ist daher auch etwas Feines. Viele lassen sich darauf ein und wollen die tollen Vorzüge ja auch selber erleben und genießen können.
Wir sind allerdings empört über die Einstellung mancher Menschen ihrem Partner gegenüber. Sei es nun rein sexueller Natur oder vielleicht auch aus tieferen Gefühlen.
Die negativen Gefühle kommen nicht freiwillig nach oben und sind auch keinesfalls mal eben nebenbei wegtherapiert, wenn man seine Dämonen überhaupt in den Griff bekommt.
Ist es da nicht egoistisch, wenn man merkt, dass der Partner leidet und man dennoch sein Verhalten nicht ändert, ändern will oder nach Kompromissen sucht?
Ist ein Partner nur eine bestimmte Person, die einem Zweck dienen soll, oder ist es die Person, für die man sich auch mal aufopfern und beherrschen kann?
Beziehen wir das ganze beispielhaft (aber nur sehr grob) auf uns:
F und M sind ein Paar und teilen gerne.
Das Paar ist offen für sexuelle Erlebnisse und vor allem für einen polyamoren Lebenstil.
F erlaubt M alles zu machen mit wem, wann und wo er möchte.
M erlaubt F alles, aber nur wenn er selber anwesend dabei ist, weil er nur unter dieser Bedingung eifersuchtsfrei ist.
M möchte seiner Partnerin also alles ermöglichen und selber nicht leiden müssen. F geht auf M ein und ist zufrieden, weil es ihr an nichts fehlt.
Würde F aber jetzt alleine etwas machen, dann würde sie wissen, dass sie M verletzt/betrügt und damit einen Schaden hervorruft.
Ist es also nicht egoistisch, wenn man nur an seine eigenen Bedürfnisse denkt und nicht nachsichtig mit den Gefühlen des Partners umgeht?
Wir müssen uns vor Augen führen, dass es meist nur um sexuelle Erlebnisse geht, denn eine (weitere) Partnerschaft entsteht erst weitaus später.
Wieso fällt es den Menschen also so schwer, auch mal Kompromisse zu finden und sich dann auch voll und ganz darauf einzulassen?
Selbst bei einem Kennenlernen könnte man solche Dinge schon abwägen oder vielleicht allgemein seine Einstellung überdenken….denn niemand will der Geschädigte sein, bei dem immer gesagt wird, dass es doch sein eigenes Problem ist, nicht wahr?
Meinungen, Ergänzungen von euch sind natürlich gerne gelesen