Ich beschreibt sehr richtig die individuelle Unterschiedlichkeit. Wir denken alle in Begriffen, die wir kennen. Wenn wir etwas Neues entdecken, suchen wir nach einem neuen, passenden Begriff.
Heterosexuell - Homosexuell. Das waren die zwei Begriffe, die ich kannte. Und ich sah mich als heterosexuell. Kinsey hatte herausgefunden und belegt, dass es auch dazwischen etwas gibt, eine fließende Bandbreite.
Und dann spricht man in der öffentlichen Diskussion auf einmal von einem dritten Bereich und nennt das Bisexuell. Das ist gegenüber Kinsey ein Rückschritt, denn er wies nach, dass es hetero und homo eigentlich nur theoretich in Reinform gibt.
Und irgendwo zwischen den Begriffen befinden wir uns hier im Joy und unterhalten uns, manchmal ohne zu wissen, was der/die andere nun damit meint.
Ich nenne mich hier Bi, weil ich sicher nicht homo bin, aber offenbar auch nicht 100% hetero. Liebe, ganzheitliche Beziehung, Lebensgemeinschaft mit Körper, Emotionen und Verstand kann und will ich nur mit einer Frau. Aber - nein, nicht "aber", sondern "und" - ich kann manche sexuellen Handlungen mit einem Mann genießen. Vielleicht ist das nur eine gewisse anerzogene Offenheit und Vorurteilsfreiheit?
Und wohin die Reise sexuell geht, kann ich selbst nicht sagen. Muss ich auch nicht. Sex ist nicht alles, aber wichtig.