Erfahrungen: Natürliche Verhütung

Als ich in einer Beziiehung war, haben wir mit der Kalendermethode verhütet. Das bedarf sehr viel Vertrauen und Wissen über deinen Körper. Es hilft aber auch zusätzlich dabei, seinen Körper kennenzulernen und kleinste Symptome im Hinblick auf die Menstruation zu deuten. Ich habe dafür meine Smartwatch genutzt.

Hallo, bevor mein Ehemann eine Vasektomie vornehmen lassen hat (beste Entscheidung) haben wir 3 Jahre ausschließlich per Kalender verhütet (ohne Temperatur aber mit Beachtung des Cervixschleims... sorry für das Wort, ist nicht gerade sexy ). An den fruchtbaren Tagen haben wir ein Kondom verwendet.

Die nur-Kalender Methode funktioniert nur, wenn Frau einen zuverlässigen Zyklus hat. Ich habe die App OvuView benutzt, als Ziel "Empfängnisverhütung" eingegeben und eingestellt, dass die nicht fruchtbaren Tage so zuverlässig wie möglich, also mit Puffer, angegeben werden sollen. Letzteres führt dazu, dass man ungefähr 3 Tage direkt vor und nach der fruchtbaren Phase, wo man eventuell noch gar nicht oder schon gar nicht mehr fruchtbar ist, dennoch angezeigt bekommt, dass man zusätzlich verhüten sollte.

Für uns als festes Paar hat das gut funktioniert. Bei Sex außerhalb der festen Partnerschaft hätte ich es nicht angewendet, da wäre ich immer mit einem mulmigen Gefühl dabei gewesen.

Liebe Grüße, Jenny

Wir haben gut 10 Jahren die Temperaturmethode genutzt. Ergeiz, Konsequent, Vertrauen und auch mal Zurückhaltung war da schon angesagt. Sie hat nie die Pille genommen, mit Mitte 30 hat sich er sterilisieren lassen - ohne es bereut zu haben.
Lg aus dem Kraichgau

Im 'Alter' wieder angefangen damit.
Allerdings weniger zur Verhütung, wobei das ein Nebeneffekt ist, als mehr zur Identifizierung von einigen Wehwehchen und den möglichen zusammenhängen.
Basaltemperatur, Cervix, Kalender.
Arbeite mit der App Femometer.
Wie Jenny schon schreibt, zur Verhütung sollte man es nur bei einem regelmäßigen Zyklus nutzen. Bei PCO oder dergleichen nur bedingt zu empfehlen.

LG

Ich empfehle Dir die Methode Sensiplan.
Da kannst Du Dir aussuchen ob Du Temperatur und Schleim beobachtest oder Temperatur und Muttermund.
Es gibt dazu ein schönes Buch von der AG NFP "Natürlich und sicher". Die Methode wird seit Jahrzehnten beobachtet und wissenschaftlich untersucht und auch weiterentwickelt und ist deshalb so sicher wie die Pille.

Kombiniert mit gut sitzenden Kondomen in der fruchtbaren Zeit, ist Frau da sehr sicher unterwegs.

Ich nutze das schon lange erfolgreich
Ich hab meine Zyklen lange auf Papier notiert und ausgewertet, aber inzwischen bin ich auf die App Ladycycle umgestiegen.

Hast du dafür wissenschaftlich fundierte Belege? Denn der Pearl-Index sagt zu Kalender Methoden und ähnlichem was ganz anderes.

Lieber DreimalS,
Sensiplan ist keine Kalendermethode! Und es nervt, dass es immer wieder auf die gleiche Stufe gestellt wird, anstatt dass sich Leute einmal informieren.
Sensiplan ist eine wissenschaftlich untersuchte und fundierte Methode um die fruchtbare Zeit im Zyklus einer Frau zu bestimmen. Deswegen ist es auch mehr als ein "Symptom" das beobachtet wird. Nebenbei ist auch die reine Temperaturmethode richtig angewendet gar nicht so unsicher. Senspiplan setzt da aber eins drauf.
Hier einmal ein Link zu den Publikationen:
https://www.nfp-online.com/?page_id=3761

Quelle: https://www.nfp-online.com/?page_id=3778

Schlussendlich hat man es selbst in der Hand (wie auch bei der Pille und allem anderen):
Nutze ich es konsequent und zuverlässig oder schludere ich herum...

@*****alS : die symptothermale Methode hat mit der kalendermethode ungefähr soviel gemeinsam wie die Pille mit smarties.
Wenn du den pearl Index nachlesen, z.b. bei Pro Familia, wirst du feststellen, dass die symptothermale Methode durchaus in der Größenordnung der Pille rangiert.

Ich habe mit nfp (Temperatur plus zervixschleimbeobachtung) 14 Jahre lang erfolgreich verhütet (dazwischen zwei geplante Wunschkinder). Mittlerweile bin ich sterilisiert, weil ich auch in der fruchtbaren Zeit nicht mehr über das Thema nachdenken wollte, meinen Zyklus beobachte ich ohne Temperatur trotzdem noch mehr oder weniger bewusst und weiß immer, wo ich etwa stehe.
Wie hier schon genannt empfehle ich die Literatur "natürlich und sicher", die wirklich gut verständlich alles erklärt was frau wissen muss.

Ok, Danke für die Aufklärung!

Interessant finde ich in dem Zitierten ausschnitt, dass der ein "Pearl-Index bei richtiger Verwendung" angegeben und mit der Pille verglichen wird - denn so funktioniert der Pearl-Index nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, es falsch zu verwenden, ist da mit einkalkuliert (auch bei der Pille gibt es ja regelmäßig Fälle, wo jemand Magen-Darm-Probleme hatten und deshalb ungeschützt war und trotzdem Sex hatte, oder wo die Toleranz von Mikropillen überschritten wurde, und so weiter). Vergleichbar wird es daher nur, wenn man auch bei der Sensiplan-Methode die selbe Metrik anwendet - und das ist ja wohl ein ganz anderer Wert, sagen sie ja selbst. Da ist es doppelt so unsicher wie die Pille., und eher im Bereich von Kondomen.

Trotzdem ist das natürlich relativ sicher - aber die Aussage "es ist genauso sicher wie die Pille" ist definitiv nicht haltbar.

Ich gebe dir recht, bei der symptothernalen Methode ist der Einfluss des Anwenders deutlich größer, als bei der Pille. Das liegt schlicht daran, dass man zum regelmäßigen schlucken einer Tablette nicht allzu viel verstehen muss. Bei der NFP muss ich die Regeln verstehen und richtig anwenden.
Ich würde also immer ergänzend hinzufügen "bei richtiger Anwendung ist es so sicher wie die Pille ".
Wer sich nicht konsequent damit beschäftigen will, wem das zu kompliziert ist , oder wer keinen Bock hat, die Auswertung richtig zu lernen, der sollte es tatsächlich lassen.
Wer sich aber dafür interessiert, dem würde ich es immer wieder empfehlen, denn nach erstem einlesen ist das mit der richtigen Anwendung nämlich eigentlich ziemlich einfach und nicht so kompliziert, wie man anfangs befürchtet.

Ich habe gelesen, dass die Anwendersicherheit bei der Pille auch nicht bei dem Wert liegt, die der Pearl-Index angibt. Ich habe irgendwas von 5-7 im Kopf.

laut https://www.onmeda.de/verhuetung/pearl_index.html

Wenn man genauer recherchiert findet man da sicher noch mehr dazu.
Und jetzt hör ich auf mit dem OT.

Wie gesagt ich empfehle wenn natürlich verhütet werden soll Sensiplan, alles andere wäre mir nicht sicher genug

Ergänzend zu sagen was bei NFP noch wichtig ist, ist ein vernünftiges Thermometer um die Basaltemperatur genau genug zu bestimmen.
Gewöhnliche Fieberthermometer sind dafür gänzlich ungeeignet.

Zudem eignet sich die Methode nur, wenn man einen regelmäßigen Zyklus hat und sein Hirn benutzt.
Wie oft ich schon von "Pillenkindern" gehört habe,... auch der Pearl-Index erwartet das man die Methode richtig anwendet. Von vielen mitbekommen die auch denken übergeben/Durchfall ist doch egal bei Pille..
Aber bisher hab ich noch nie mitbekommen, dass eine Frau die (wirklich) verhüten möchte sich mit NFP nicht vorher vernünftig beschäftigt.
Die Pille wird als vermeintlich "einfache" Methode verkauft, deshalb wird da teils nicht mal die Packungsbeilage gelesen (Meine Erfahrung).


Edit: Meine Erfahrung mit NFP ist sehr gut, ohne lästige Hormone. Kondome dann für die fruchtbaren Tage.

Ohne das statistisch belegen zu können:
Ich denke, dass die große Herausforderung bei NFP die konsequente Befolgung der Regeln ist.
Wenn man jahrelang von Hormonen abgeschaltet war und plötzlich entdeckt, wie der eigene Körper die fruchtbare Zeit abseits von den in NFP beschriebenen Zeichen ankündigt und man plötzlich nur noch spitz wie Nachbars Lumpi ist, braucht man viel Selbstbeherrschung und/oder einen Partner, der dann auch mitspielt.

Im Gegenzug lernt man seinen Körper viel besser kennen - ich habe die Entscheidung für NFP auch nach über unfallfreien 10 Jahren nie bereut.

Das hängt von der Quelle / Studie ab. Der Pearl index legt leider nicht fest, Anwendungsfehlern mit einbezieht oder nicht. Viele Quellen tun das, andere nicht. Kommt eben darauf an, einer die Zahlen kommen, die da statistisch dahinter stehen. Gab es in der Studie eine Betreuung und / oder keine repräsentative Stichprobe, so sind Fehler weniger häufig als in echt. Ist es eine wenig betreute Studie und eine repräsentative Stichprobe, dürfte ein auf der Studie berechneter Index die Fehler die bei tatsächlicher Anwendung vorkommen aber sehr gut abbilden.

Ich hab auch ne zeitlang NFP gemacht. Jeden Morgen vor dem Aufstehen dran zu denken die Temperatur zu messen ist schon irgendwie lästig. Den Cervixschleim zu bestimmen ist mir auch nach einem halben Jahr (oder länger, weiß es nicht mehr genau) nicht wirklich gelungen. Eigentlich war es meistens so, dass vielleicht 5 Tage als grün (also nicht fruchtbar) angezeigt wurden in der App. Die Methode ist eher was, wenn man in einer Beziehung ist und es ok wäre, doch schwanger zu werden (meine Einschätzung!!!). Mir war es irgendwann zu lästig und habe mich für die Gynefix entschieden, die ich absolut empfehlen kann.