Single - Beziehung - poly...

Google mal nach Nicole, Fabian und Chris. (real-Polyamory) Sie leben zusammen bekommen sogar ihr zweites Kind. 😉

Polyamory heisst nicht, dass jeder mit jedem vögeln muss.

Deshalb braucht auch nicht zwingend irgendwer bi zu sein.

Hetero "reicht" aus

Das hat auch niemand bezweifelt. Ich bezog mich allerdings auf eine ganz spezielle Situation - ein Dreiergespann (FFM oder MMF) wo jeder MIT jedem eine Beziehung führt - und ja, da ist es relevant, ob eine Bi Neigung vorliegt oder nicht.

Aber mach dir nichts draus, das passiert in Foren irgendwie ständig, dass eine Kleinigkeit aus dem Zusammenhang raus gerissen wird und dann zu völlig absurden OTs führt. Grundsätzlich hast du mit deiner Aussage natürlich recht, allerdings null in Bezug auf mein Beispiel

Richtig, aber es wurde gezielt nach 3er-Konstellationen gefragt im Eingangspost, und nur in einer Antwort genau darauf war irgendwas von Bi zu lesen.

Hier würde ich differenzieren:

Es ist hier wichtig, zwischen Polygamie (Heirat, staatlicher "Segen" und Rechtsinstitut) und Polyamorie (Beziehung/en ohne Rechststatus) zu unterscheiden. Letzteres ist nicht verboten. Ersteres aus relativ guten Gründen untersagt, weil es in aller Regel patriarchale Abhängigkeitsstrukturen sind, in denen das gemacht wird (und lange Zeit vielfach erst recht: wurde).

Es gibt sie (glaube ich) seltener, weil die Paarbeziehung so vollkommen vorherrschend ist, dass sich die allermeisten noch nicht mal (außer in wilden Träumen) etwas anderes vorstellen können, ohne dass sie der Schlag trifft. Deine Kollegin in der Personalabteilung oder der Gesamtschule hat zwei Männer, die voneinander wissen, und einer von ihnen ist noch mit einem Mann liiert? Wer sowas lebt, sagt es selten offen, den einen, "wahren" Ehemann kennen aber alle. Es ist ja an den meisten Orten dieser Welt (und auch Deutschlands) bereits kaum vorstellbar, wenn mal nicht "boy meets girl" gespielt wird und sich z.B. zwei Männer küssen. Oder eine Frau die Straße langgeht, die aber 1,95m groß ist und einen Adamsapfel hat. Cultural hegemony, baby. Sanktion und manchmal auch mehr als böse Worte.
Zum zweiten erfordert es viel Kommunikation und auch ein bisschen Arbeit, so ein Beziehungsgeflecht langfristig gut hinzubekommen (außer, es sind naturbegabte und emotional sehr entspannten Menschen).
Aber drittens, es gibt sie. Sie sind mitten unter Euch...

Mein Mann und ich sind polyamor.
Aber wir haben keine Dreierbeziehungen. Ich habe noch einen anderen Partner, und mein Mann hat noch eine andere Partnerin. Die sind aber unteinander nicht verbandelt.

Für uns stimmt das so. Eine Dreierbeziehung könnte ich mir nicht vorstellen. Aber man sollte wohl niemals nie sagen.

Evtl. meinst Du den Film "Die Träumer/The Dreamers" von 2003. Ist eine EU-Produktion, spielt aber in Paris. Wobei hier der Ausgangspunkt ein erotisch verbandeltes Zwillingspaar (Bruder und Schwester) ist.


Tilda Swinton hat ihre Beziehung zu Dritt 2008 öffentlich gemacht.

Mir hat ein Freund erzählt, sein Onkel und Tante hatten seit den 80ern einen offiziellen Hausfreund, der auch die Feiertage mit der Familie verbrachte und diese Beziehung hielt bis ins hohe Alter.

Der Hausfreund wollte wohl seinen eigenen Hausstand. Großzügig miteinander leben meint für mich, jedem nach seinen Bedürfnissen..
Irgendwie habe ich den Eindruck, du hast gewisse Vorstellungen, wie es ausgelebt werden sollte? Ich kenne einige individuelle Konstrukte auch mit mehr als zwei Beteiligten. Das wird oft nicht verheimlicht, aber eher diskret gelebt, was die verschiedensten Gründe haben kann.
Deine Frage:
"warum sind wir so auf dieses paar-sein fixiert?"
Empfinde ich als falsche Versachlichung deiner persönlichen Empfindung - ich mag diese man/wir Aussagen nicht!
Ich kann zu mehr als einem Menschen Verliebtheit oder Liebesgefühle aufbauen, würde das aber nicht ausleben wollen, da es mich emotional und sensuell überfordert.

@*********icht
Siehe mein Post oben: Es sind nicht alle. Nur so viele, dass es wie "alle" aussieht.
Und: Kultur. Macht der Normen.
Und übrigens: In schwulen Kontexten habe ich schon häufiger von Trios gehört.

Top Film. Meine Empfehlung.

Darin erkannte ich mich sofort.

Ich bin gern mit einigen zusammen. Schon früher wo es bestimmte Bezeichnungen so nicht gab.
Nicht jeder wollte was von anderen wissen. Das hatte eher was mit Respekt zu tun.

Ehrlich? Gestaltet sich heute ähnlich.
Nur wer mich fragt, bekommt selbstverständlich eine Antwort.

Ja, hier. Wir sind ein MMF-V-Polykonstrukt. Ich bin mono, mein Freund ist mit einem Mann verheiratet. ❄

Ja, warum sollte man das an die große Glocke hängen, quasi als Banner vor sich her tragen?

(Er)

Danke schön an ALLE die mich darüber aufgeklärt haben.
Mann lernt nie aus. Danke schön.

Da heute jeder für sich in Anspruch nimmt alles neu definieren zu müssen halte ich lieber die Klappe dann kommt niemand ne in die Situation sich um Kopf und Kragen zu denken. Der Mensch mit dem ich gerade meine Zeit verbringe ist der Mensch dem meine Liebe Verliebtheit Zuneigung Respekt und oder vertrauen gehört. Was ich dann für ihn bin nehme ich gerne an erwarte aber nicht das volle Programm. Ich mag das Wort teilen in dem Zusammenhang nicht was mir da besser liegt ist ein mit bzw nebeneinander.
Wichtig in solchen Konstellationen ist mir das alle! Beteiligten achtsam untereinander miteinander umgehen.
Das es jeder jedem gönnen kann., aber nicht zwangsläufig jeder mit jedem sexeln muss.
Ein respektvollen Umgang unter einander ist da das alles und entscheidende denn sonst gibt es Risse im Konstrukt.
Wir haben zb kein vetorecht was andere Partner betrifft würden aber aus Achtsamkeit uns nicht auf Menschen einlassen die vom anderen aufgrund von Werten die unsere Werte und damit der Grundstein unserer Beziehung sind einlassen.

Es gibt noch den Film "Drei" von Tom Tykwer.

Ist gerade in der ARD Mediathek zu sehen.

@*********icht

Genau, das frage ich mich auch immer in dieser Diskussionen.
Warum sind viele polyamore Menschen bei sich selbst letztlich doch so Paar fixiert.
Jeder soll so gerne so leben, wie er möchte. Aber wenn mich ein polyamorer Herr anschreibt, will ich seine Ansicht dazu schon genauer wissen.
Beim angeblich Polyamoren Paar sehe ich nur bestenfalls eine Offene Beziehung.
Poly lieben heißt doch mehrere Menschen gleichzeitig lieben. Und heißt für mich auch gleichwertig da zu sein. Das kann jemand aus einem Paar meistens nicht.
Deswegen sorry, ist polyamor für mich persönlich, in den meisten Fällen nur eine hippe, geschmückte Bezeichnung einer offenen und immer noch festen Beziehung.

Singles hingegen nehme ich die polyamore Einstellung schon ab. Sie haben die Möglichkeit, wenn sie mehrere Freunde lieben, auch gleichberechtigt für sie da zu sein.

Ich weiss nicht, woher diese Fixierung auf "unter dem gleichen Dach" kommt. Ist das nicht auch ziemlich konservativ gedacht?
Ich muss nicht mit jemandem zusammenleben, um ihn zu lieben.

Ich lebe aber sehr gern mit dem Mann unter einem Dach, den ich über alles liebe. Und zu denen die ich zusätzlich in mein Herz lasse habe ich regelmäßig Kontakt. Man sieht sich seltener, da die Zeit fehlt.

Muss man nicht. Allerdings hat dieses „getrennt leben“ für mich auch immer etwas von „Rosinen rauspicken“. Wenn‘s brenzlig wird kann man sich ohne große Umstände wieder voneinander verabschieden. Bloß nicht allzu verbindlich werden.

... getrennte Haushalte haben ist doch nur eine Variante Beziehungen zu führen. Nicht jeder verträgt ständige Nähe.

Es werden aber halt gefühlt irgendwie auch immer mehr die „ständige Nähe“ nicht auszuhalten scheinen.

@****wen
Ich denke, das hat auch etwas mit dem Versorgt sein, auch finanziell, Vermögen, Rentenpunkte usw., zu tun. Hinzu kommt die Aufgabenverteilung, man muss nicht alles alleine stemmen.
Klingt zwar nicht gerade romantisch und keiner würde es gerne zugeben. Aber viele Beziehungen/ Ehen, egal ob poly oder mono bestehen auch heute nur noch daraus.

Nein, natürlich nicht. Die sogenannten LAT Beziehungen scheinen aber fast eher unter Mono Paaren verteilt zu sein.

@*******erry
Ich finde das ein sehr konservatives Bild.
Mein Mann und ich leben unterdessen sehr gern unter einem Dach. Wir hätten uns aber auch vorstellen können, in getrennten Wohnungen zu wohnen.
Ich sehe da keinen Zusammenhang mit der Qualität der Beziehung oder der Stärke der Liebe. Das hat für mich nichts miteinander zu tun.