sexuelle Blockaden: Anspannung lösen? Nur wie?

Vielen Dank, für Deine geteilte Erfahrung, es hilft immer ganz arg auf Menschen zu treffen, die damit In Verbindung jeglicher Art stehen, sei es leider sie selbst oder durch Menschen dieser Art und Weise und Ihre damit möglichen Hilfs - Bewältigungsstrategien bzw. Tipps, die man vll. so noch garnicht im Bezug auf sich selbst , zur Aufarbeitung des gleich erlebten Traumatas , in Betracht gezogen hätte. Natürlich ist eine Professionell betreute Therapie notwendig , aber die Einsicht das zu bewerten und wieder Aufleben zu lassen muss man in erster Linie zunächst für sich selbst entscheiden.

Meine aller erste Freundin wurde 6 Jahre schwerst sexuell missbraucht. Sexuell ging bei uns nichts, was auch in Ordnung war, Druck ist da absolut Gift. Aber ein Partner/in wird das alleine nicht stemmen können. Zeit, Vertrauen, Therapie und Selbstliebe sind da der Schlüssel.

Ich kenne eine ganze Reihe von Menschen, die in Kindheit oder Jugend Mißbrauch erlebt haben oder Partner mit solchen Erfahrungen haben oder hatten.
Ich würde locker eine gemischte Fußballmannschaft zusammen kriegen. Mit AuswechselspielerInnen.
Alles wundervolle Menschen und die meisten haben sich irgendwann und irgendwie auf eine Therapie eingelassen.
Mach mal ruhig.
Eine Therapie ist kein Wundermittel, aber auch nix, wovor man Angst haben müßte.
Finde ich.

Ich habe ähnliches wie Du erlebt.

Kann dir aus Erfahrung nur sagen, auch dir eine Klinik, welche dir helfen kann. Ggf. Notfall technisch! Habe gesucht wie ne irre, überall kam:
Wir sind voll
Keine Termine
Warteliste von mehr als 2 Jahren!

Letztendlich habe ich mich notfalltechnisch selber einweisen lassen.
Nachdem ich einmal den Fuß in der Tür hatte, wurde mir geholfen, die passenden Plätze und Ärzte zu finden.
War lange in Tagesklinik etc.
Aber Fakt ist:
Ja ich verarbeite immer noch
ABER ich fühle wieder!
Kann mich wieder darauf einlassen und spreche heute offen darüber.
Mir geht es einfach besser!
Es ist ein langer Weg und mit Sicherheit nicht einfach! Aber er lohnt sich!

Seit 2 Jahren kann ich jetzt sagen ich hab zu mir selbst gefunden und lebe es!
Und ja, ich bin nach wie vor in Therapie!

Ich wünsche dir vom Herzen Glück und das auch dir geholfen wird!!!

Chrissy

Ruf doch einfach mal bei deiner Krankenkasse an. Da gibt es eine Möglichkeit, dich kurzfristig, als Notfall
bei einem Psychologen / Psychoterapeuten unter zu bringen. Allerdings kann es dann aber auch sein,
das du nicht vor Ort bei einem unterkommst sondern etwas fahren musst.

War bei mir so. Hat mich aber dann ins Spiel gebracht.

LG Cardea

@*********on_28
Den sehr guten Ratschlag, sich weiter um einen Therapieplatz zu kümmern, haben hier ja schon einige gegeben.

Sich mit Betroffenen auszutauschen, birgt mMn auch das Risiko, sich gegenseitig hinunterzuziehen bzw immer wieder neu anzutriggern.
(Natürlich tut es erst einmal gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Aber manchmal ist geteiltes Leid eben doppeltes Leid).

Und, hm, schwierig...
Ich persönlich würde keinem noch so heldenhaften (nicht böse oder spöttisch gemeint!)/ verständnisvollen Partner diese Verantwortung zumuten wollen.
Da braucht es (professionelle) Distanz.

Es gibt Dinge, die kann man nicht auf Dauer nur "absichtslos und geduldig wegkuscheln".
(Meine eigene Erfahrung dazu).

Ich bin aber auch jemand, der sich in schlimmen Zeiten eher zurückgezogen hatte, weil ich es nicht ertrug, Partner und Freundeskreis zu "hilflosen Helfern" zu machen- das hätte mich (und sie) zusätzlich belastet.

Ich wünsche dir alles Gute und ja-
es wird Kraft kosten.
Tut es jetzt doch aber auch schon.

@*********miede das mit dem gegenseitig herunterziehen kann ich so nur bestätigen, wenn beide noch nicht daran arbeiten. Sobald beide daran arbeiten, kann das richtig gut stärken 😊

Da gebe ich dir Recht. Unterstützung, therapiebegleitend, in der Beziehung ist gut.
Obwohl ich mich nicht auf jeweilige PartnerInnen bezog, sondern auf externe "LeidensgenossInnen".

Der Hauptanteil an " Arbeit " liegt mMn trotzdem bei einem selbst.

@*********miede ich sprach jetzt auch nicht von Beziehung, sondern wie du meintest, oder zB auch Freunde, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Eine Beziehung sehe ich dann doch eher wieder kritisch.

Der Hauptteil liegt immer an einem selbst 😊

Hallo @*********on_28

Finde das Thema interessant, da mich das auch beschäftigt. Habe keine sexuelle Gewalt im Elternhaus erlebt. Andere Formen von Gewalt haben allerdings auch einen Einfluss auf Sexualität.

Das Ausmaß meiner Gewalt und der Einfluss auf meine Sexualität/Weiblichkeit ist mir erst seit kurzem bewusst.

Ich habe um zu überleben, auch Sinne abgespalten. Derzeit bin ich viel im Kontakt mit meinem inneren Säugling und meinen inneren Kindern.

Anspannung bei Sex spielt bei mir eine große Rolle. Spontan fällt mir dazu ein: Was führt zu dieser Anspannung, merke ich den Unterschied von Entspannung zu Anspannung, was löst die Anspannung aus, kann ich die Anspannung im Körper lokalisieren?

Anspannung kann viele Ursachen haben. Aufregung zum Beispiel. Die löst man am besten damit, indem man nicht wirklich einen Grund für die Aufregung gibt. Zum Beispiel Sex nach Termin ist dann sehr schädlich. Er schon weiß, heute ist wieder ein Date, bei dem rattert das Gedanken-Karussell schon so heftig und man kann sich so der Aufregung hingeben ... nicht feierlich. Da hilft es dann wirklich auf Ungezwungenheit zu setzen, sich von Verpflichtungen zu befreien und positive Erlebnisse zu sammeln. Das Belohnungssystem des Körpers tut dann sein Übriges mit der Zeit.

Psychische Probleme können aber auch eine Ursache sein und dann darf man sich nicht scheuen, auch einen Arzt zu konsultieren, damit wichtige, heilende Prozesse in Gang kommen, in die auch der Partner mit einbezogen werden sollte. So kann man im Rahmen der Therapie die Blockaden lösen und das ist für ein Paar auch was Schönes, finde ich, wenn man das schafft diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Bei eher allgemeinen Sachen hilft aber immer: Situation schaffen, in denen die Auslöser weg sind, positive Erfahrungen sammeln und so bekommt man dann die Erfahrung, um auch in Situationen, in denen diese Auslöser doch wieder da sind, entspannt zu bleiben, weil man weiß: geht eben auch ohne.

Bis auf den Passus mit "psychiscen" Problemen
wäre ich deiner Wahrnehmunhsart
Ziemlich zugeneigt.

Das freut mich was stört dich an dem Passus? Vielleicht hab ich da auch nur was missverständlich ausgedrück.

Erinner mich nochmal dran, @****_91 .
Bin gerade echt müde.
Von allem und auch sonst.

Okay, versuche dran zu denken - erhol dich gut