Zitat von **********nerin:
„„Ich kenne den Unterschied. Der Sadist geilt sich an meinem Schmerz auf. Er zieht seine Erregung aus meinem Leiden. Selbst wenn er sehr auf mich achtet, führt er mich an meine Grenzen, was den Schmerz betrifft.
Der Reiz-Reaktions-Fetischist zieht seine Lust aus meinen Reaktionen auf den Schmerz. Sobald er das Gefühl hat, das mich ein Schmerz an die Grenze führt, wechselt er das Werkzeug oder die Aktion
Das bringt es perfekt auf den Punkt, finde ich
Für mich trifft es das auch nicht perfekt auf den Punkt. Ich würde den Satz etwas abwandeln und sagen, dass wenn der "Reiz-Reaktions-Fetischist" seine Lust nur aus der Lust, aber eben nicht aus dem Leid zieht (vermutlich wolltest du das sogar sagen, aber Leid ist halt auch eine Reaktion auf Schmerz) dann das Werkzeug wechselt oder was anderes macht. Weil man einfach als direkte Reaktion keine Lust mehr signaslisiert. Und dieser Mensch will ja Lust und vielleicht ein bisschen Aua sehen und bei Leid kann er das eben nicht mehr erotisieren. Für den Sadisten fängt da aber der "Spaß" gerade erst an, wenn die offensichtliche Lust vorbei ist und man ins Leiden kommt.
Ich glaube nicht, dass es bei den BDSM Sadisten viele gibt, die NUR Leid sehen wollen, aber ich kenne viele, die NUR offensichtliche Lust hervorrufen wollen. Obwohl ich schon echt gerne leide, würde ich mit einem Partner, der mir keine Lust bereiten möchte, vermutlich (vor allem emotional) zugrunde gehen. Mir ist es deshalb egal, wie sich jemand nennt, aber erst, wenn er Lust drauf hat mich leiden zu sehen und er mich Rotz und Wasser für ihn heulen sehen möchte, dann kommt dieser Mensch erst in Frage. Dass er auch interesse an Lust hat, habe ich noch nie (auf Beziehungsebene) vermissen müssen.
Wobei... ganz egal wie sich jemand nennt ist es mir auch nicht. Wenn jemand so fanatisch über Wörter und deren Definitionen mit mir diskutiert, anstatt über Gefühle und Emotionen zu sprechen, die er auslösen möchte und mir dadurch nicht nahe bringen kann, was es ist was IHN kickt, bin ich eigentlich ziemlich schnell raus. Mit einem "Ich bin Sadist" habe ich selten lange darüber reden müssen, wohl aber mit den sogenannten Reaktionsfetischisten. Meine "Sadisten" hatten bisher auch immer ein ziemlich weites Spektrum an Emotionen, die sie auslösen wollten, weil Sadismus eben auch nur EINE Facette des Wesens ist.