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Wie schaffe ich den Absprung aus unausgeglichener Beziehung?

*****ara Frau
7.450 Beiträge
Zitat von *****_sh:
Moin Shen Te,
hast du schon mal einen Narzisten getroffen, der/ die es tatsächlich geschafft hat, seine Bösartigkeit zu bereuen?
Was schlägst du vor? Die Horde von uneinsichtigen Narzisten zusammenzutreiben, um die Menschheit vor ihnen zu schützen?
Plakate entwerfen à la "hier wohnt ein Narzisst! - Leute, bitte einen Bogen machen um das Schwein!"
Ich weiß echt keinen Weg, der mich vor dem "billigend in Kauf nehmen" bewahrt. Kann nicht verhindern, dass die empathielosen Manipulierer weiter auf erfolgreichem Opferfang sind.
Aber dieser thread hier ist doch schon mal ein Anfang *grins*

Ja, dein Thread ist ein guter Anfang! Ich hoffe, wir können ihn auch weiterhin gut füllen.
Es ist klar, dass bei solchen schweren Themen andere dazwischen grätschen und entzweien wollen. Bitte nicht, wir sind stärker als das! Du hast hier eine wunderbare Plattform gegeben, in der wir uns austauschen und Mut machen können. Ich denke, es ist wichtig, dass wir sehen, wir sind nicht alleine mit dem Weg zurück *ggg*

Dass "die Gegenseite" sich dabei mehr oder weniger perfide einmischt, ist zur Kenntnis zu nehmen, aber nicht mehr. Raum sollte man ihnen keinen einräumen.
*******nist Mann
554 Beiträge
Zitat von *****_sh:
hast du schon mal einen Narzisten getroffen, der/ die es tatsächlich geschafft hat, seine Bösartigkeit zu bereuen?
Ich grätsche bei dieser Frage einfach mal hinein: seit einiger Zeit lese und schreibe ich in einem englischsprachigen Forum mit, in dem tatsächlich auch einige diagnostizierte Narzissten und Narzisstinnen mitmachen, die sich in Therapie begeben haben, teilweise seit vielen Jahren. Ich finde es höchst interessant, auch ihre innere Welt kennen zu lernen. Unter anderem auch, dass sie tatsächlich nicht emotional verstehen können, was sie in anderen Menschen auslösen, sehr wohl aber kognitiv. Keine von diesen Personen ist glücklich mit dem, was sie tun - gleichzeitig stehen sie dazu, dass sie mangels emotionaler Empathie nicht wirklich verstehen, wie sich ihre Verhaltensweisen anfühlen.

Wer dort ebenfalls aufschlägt, sind kompetente Fachleute, die sehr viel zum Verständnis für Cluster B Persönlichkeitsstörungen beitragen. Es wird nichts verharmlost, nichts beschönigt, aber auch nichts verteufelt. Das Traurige ist ja, dass dysfunktionale Familien das menschliche Biotop für diverse Gruppierungen sind. Mit dem Unterschied, dass jene, die meist überdurchschnittlich viel Empathie in sich haben, ihre Traumata auflösen und heilen können - während Cluster B Persönlichkeiten die in ihrem Gehirn nicht ausgebildete Fähigkeit zur emotionalen Empathie nicht nachlernen können.

Über dieses Forum habe ich tatsächlich eine Handvoll Narzissten und Narzisstinnen kennen gelernt, die sich all ihrer negativen Seiten bewusst sind, aber keine Reue oder Bedauern empfinden (können). Sie kennen viele Verhaltensweisen durch Beobachten, Lesen von Büchern, von Filmen, vom Spiegeln ihrer Partner, können aber nichts davon nachempfinden, weil sie sich nicht in andere Menschen hinein versetzen können. Genau das wird ihnen in einer Therapie mühsam beigebracht, Stück für Stück, Schritt für Schritt. All das, was sie seit ihrer Kindheit als "richtig" erlernt haben, um Liebe und Anerkennung zu bekommen, um überhaupt überleben zu können, muss quasi umprogrammiert werden.

Dieser Handvoll Menschen ist absolut bewusst, dass es kaum möglich ist, mit ihnen eine befriedigende, erfüllende Beziehung zu haben. Der Alltag mit ihnen ist genauso beschwerlich wie für sie selbst - und sie machen haufenweise Dinge, um sich vom nicht enden wollenden Drang nach Aufmerksamkeit zu befreien. Manche beschreiben es wie ein schwarzes Loch, das dort sitzt, wo wir "neurotypischen" Menschen unser Herz haben. Dass sie anderen gegenüber weder Reue noch Bedauern empfinden, ist ihnen bewusst - in besonders dunklen Momenten ist nichts als abgrundtiefe Trauer darüber in ihnen.

Eine unbeschreibliche Leere - das, was ich persönlich bei meiner Ex-Partnerin immer fühlen konnte, ohne es irgendwie zuordnen zu können. Heute weiss ich, woher diese fast permanent spürbare Traurigkeit in ihr her kommt - und doch verzeihe ich ihre Handlungen und Worte nicht, denn sie wusste immer und ausnahmslos, was sie tat. Sie ist nicht verantwortlich dafür, zu was sie ihre Eltern gemacht haben, wohl aber für ihre eigenen Entscheidungen. Sie weiss das, will es aber nicht akzeptieren, schlicht und ergreifend, weil sie es nicht ändern kann. Sie kann einfach nicht anders, auch wenn sie gern wollte.

Sie sitzt buchstäblich in ihrer persönlichen Hölle. Woher ich das weiss? Sie hat, nachdem ich irgendwann implodiert war und sie verliess, meine Begründung ernst genommen. Sie ging zu einem Therapeuten, der sie diagnostiziert hat. Das Ganze auch im Versuch, mich zurück zu gewinnen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber bereits zu viel über Cluster B, war selbst in Therapie und ignorierte sie. Irgendwann hat sie ihre Therapie aufgegeben - genau so wie ich die Hoffnung aufgegeben hatte, dass sie sich ändern könnte.

Das, was sie bereut und bedauert, ist ihre eigene Unfähigkeit, sich zu ändern - nicht, dass sie ihre Kinder und all ihre Partner belogen und betrogen hat. Die Kinder sind jetzt ausgeflogen, seither hat sie wieder zu ihrer Taktik gewechselt, die sie hatte, bevor sie Mutter wurde: jetzt, wo sie keinen Mann mehr als Vater ihrer Kinder benötigt, hat sie nur noch kurze Flirts und Beziehungen. Sie ist nach wie vor eine sehr schöne, attraktive Frau, die nur mit den Fingern schnippen muss - und tief in ihr drin ist dieses schwarze Loch.

Traurig, finde ich. Irgendwie tut sie mir leid. Seit sie nicht mehr in meinem Leben ist, geht es mir besser als jemals zuvor. Dank ihr habe ich gelernt, auch verdeckte Narzissten recht leicht erkennen zu können - und kann einen weiten Bogen um diese Menschen machen, denn so jemanden will ich nie wieder in meinem Leben.

Und genau solches Wissen teile ich in Foren wie diesem, ohne die Menschen zu verurteilen, denn das bringt niemandem etwas. Wichtig ist, toxische Persönlichkeiten zu erkennen und sie ins Leere laufen zu lassen, damit sie keinen Schaden anrichten können.
*********eife Paar
226 Beiträge
@ Protagonist
Danke für deinen Beitrag!
Du weißt, wie sich diese Menschen verhalten und verstehst, dass die überwiegende Zahl daran nichts ändern kann.
Warum kannst du mit diesem Wissen und diesem Verstehen, deiner ehemaligen Partnerin nicht verzeihen bzw. vergeben?
Ich halte das für sehr wichtig.......es befreit auch dich. Natürlich bleibt Schmerz zurück, der wahrscheinlich nie vergehen wird, aber Vergeben ist eine Form von Liebe die vieles zu heilen vermag.
****bo Frau
3.307 Beiträge
@*******nist
Lieben Dank für diese tolle Erklärung die ich so gut nachfühlen kann..
Ja sie tun viel um dieses schwarze Loch zu befriedigen, neigen häufig zu Suchtverhalten..
Bei meinen Ex als Sammler, war es z.b die Kaufsucht, die immer nur so lange die Leere füllte bis das so begehrte Teil da war, danach war es schnell uninteressant..
Ähnlich ist halt ihr Vorgehen mit den meisten Menschen..
Die Ihnen zuviel freiwillig entgegenbringen werden am schnellsten uninteressant..
Klingt paradox aber bin sicher, wäre ich sichtbar eifersüchtig gewesen, wäre ihm nachgelaufen, hätte ich ihm nur das gegeben was er oberflächlich ja suchte, Bestätigung und Bewunderung, hätte ich versucht seine Wünsche im vorauseilenden Gehorsam zu erfüllen, wäre die Zeit mit ihm zwar nochmal deutlich schlimmer, allerdings auch sehr deutlich kürzer gewesen..
Warum ich da so sicher bin, es würde ein zu persönlicher "Roman", den ich beinah hier geschrieben hätte.
Ihm verzeihen, ja das kann ich, vergessen werde ich nie.., auch unserer Tochter wegen die leider viel von ihm geerbt hat..
Allerdings auch die ausgeprägte Fähigkeit zu reflektieren, zu sehen und zu akzeptieren was da in ihr steckt..
Eh ich doch wieder zu privat werde sollte eins nicht vergessen werden..
Menschen mit solchen Störungen werden selber nie glücklich, egal wieviele sie mit in ihr Loch reißen, wie offen egoistisch, auf den eigenen Vorteil bedacht ihr Verhalten ist., jedenfalls solange sie die Ursache nicht erkennen und wirklich dran arbeiten wollen..
Die meisten stopfen einfach ihr Leben lang ihr schwarzes Loch.., das sich aber so nie füllen lässt..
*******nist Mann
554 Beiträge
@*********eife das mit dem Verzeihen ist eine philosophische Frage, die selbst unter Psychologen umstritten ist. Dazu gibt es tolle Diskussionen und Artikel, die man teilweise auch im Internet finden kann. Manche meinen sogar, dass der gesellschaftliche Zwang, jemandem zu vergeben, nicht heilsam ist, denn keine Studie beweist, dass dies der Fall ist.

Ich habe sehr lange darüber nachgedacht und mich gezielt entschieden, dieser Frau nicht zu verzeihen - auch weil sie die Kinder in heftigste Mitleidenschaft gezogen hat. Ihr das zu verzeihen, würde ihre Verantwortung neutralisieren, ihr Verhalten verniedlichen. Das geht in meinen Augen gar nicht.

Und damit kann ich sehr gut leben. Ich hasse diese Frau nicht, wir werden wohl immer über die Kinder irgendwie verbunden bleiben. Seit ihre Maske gefallen ist, sehe ich die Hässlichkeit ihrer Handlungen, wenn mir ihr Gesicht begegnet, aber sie löst in mir nichts mehr aus. Dieses Kapitel im Buch meines Lebens ist längst abgeschlossen. Ich bin schon ein paar spannende Kapitel weiter und freue mich auf das, was kommt, ohne zurück zu blättern.

Viel wichtiger war und ist mir, dass ich die Ursachen dafür, was geschehen ist, erkennen konnte und gelernt habe, damit umzugehen. Die Kinder sind heute erwachsen, gehen aber mittlerweile selbst zu Therapeuten. Für sie gibt es noch keinen friedlichen Abschluss des Kapitels, sie stecken sozusagen noch immer mitten drin.
******ane Frau
753 Beiträge
Zitat von *****ara:
Stimmt, aber man kann auch da umdenken lernen. Ich bin ein faktenorientierter Mensch. Indem ich das Grauen analysiert habe, habe ich die Mechanismen verstanden. Gelernt, mir einzugestehen, dass ich auf einen Blender und Manipulierer mit jahrzehntelanger Erfahrung reingefallen bin, der nur ein paar billige Tricks abziehen musste.
Statt mir zu vergeben, habe ich meine Position in dieser ekligen Konstruktion analysiert, um meine vermeintlichen Fehler zu finden. Der "Hauptfehler" ist die Empathie, die ich besitze. Narzissten sind völlige Unempathen. Wie gaukelte mir der Toxische dann Empathie vor? Gar nicht. Ich habe meine eigene Empathie wahrgenommen, die er als seine ausgegeben hat.
Meine einzigen Fehlverhalten waren, dem Toxischen zu vertrauen, ihm so viele Informationen zu geben, dass ich steuerbar wurde. Und nicht auf das Bauchgefühl gehört zu haben.

Selbstzweifel machen nur kaputt und der Narzisst hat dadurch auch nach Ende der Beziehung eine Kontrolle über einen. Brauch ich so nötig wie einen Zecken in der Leistengegend. Das Schreckliche verarbeiten bringt einen weiter. Selbstzweifel sollen doch nur aufmerksam machen, dass etwas in der Eigenwahrnehmung nicht stimmt und Lösungen her müssen, um das auszuräumen. Fällt für mich unter gesunder Egoismus.

Liebe @*****ara

Entschuldige das späte Antworten und zerreißen des Flows, aber das wollte ich kurz sagen:

Die Empathie ist nicht der Fehler. Im Gegenteil.

Der Fehler ist es, sie weiter zu geben, auch wenn sie nicht erwidert wird. Da greift das Prinzip Hoffnung. Und da liegt auch die Chance für die Zukunft.

Wenn man sich selbst die Empathie verbietet, verbiegt man sich und schadet damit sich selbst. Alternativ dazu kann man in zukünftigen Beziehungen langsam machen, kommen lassen. Sehen, ob der Andere mitgeht, ebenfalls gibt und nicht nur nimmt

*wink* Masakhane
Was bleibt nach einer Erfahrung mit einem Narzissten?

Bei mir: absolutes Desinteresse *victory*

Bei ihr: unbändiger Hass
***Ka Mann
280 Beiträge
@*******nist

Respekt für deine scchonungslos offene Art der Vergangenheitsbewältigung!

Das Schlimme an den Narzissten ist, dass Sie absolut nicht ehrlich zu sich selbst sind, auch wenn sie sich entschuldigen und auf Vergebung hoffen, wird es nach dem Vergeben oder Verzeihen viel schlimmer.
*******one1 Mann
3 Beiträge
Diese neumodische Bezeichnung für gescheiterte Beziehung „Narzissmus“ hört man ja gefühlt nach jedem Beziehungsende.
Ich habe mich mit diesem Narzissmus 45 Jahre lang nicht beschäftigen müssen, da es nie Thema war und alle Beziehungsaus eines „natürlichen“ Endes glichen.
Erst jetzt habe ich mich mit dem Problem auseinander setzten müssen, da meine letzte Beziehung oder was auch immer es gewesen ist, so toxisch gewesen ist, wie nie zuvor.
Eigentlich hätte man es am Anfang sogar erahnen können, doch kannte ich mich in diesem Bereich Null aus. Denn sonst hätte ich diese Beziehung nie gestartet.
Jetzt kann ich genau so ein Lied darüber singen.
Das schlimmste an diesen toxischen Partner ist ja, sie lassen dich für diese Toxizität der Schuldige sein. Dabei hat man als Emphat in dieser Zeit nur Hoffnung und tut alles menschenmögliche, dass das irgendwann mal harmonisch wird.
Herzschmerz kennt ja jeder, aber was so was aus dir macht, ist rein emotional betrachtet an Grausamkeit nicht mehr zu überbieten.
Ich hoffe ebenfalls dass ich diese Person schnellstmöglich vergessen kann und sie mich endlich in Ruhe lässt.
Lassen sie einen aber oft nicht *snief*
******ane Frau
753 Beiträge
Zitat von *****ara:
@**********t_vie erzähle uns doch wie deine Beziehung zu der narzisstischen Person war, was dir angetan wurde und wie du sie aufgearbeitet hast. Alles, was ich lese, sind Anklagen und das immer gleiche. Ich sehe keine Entwicklung, keine Reflexion, nur jemanden, der sich als Opfer darstellt.

Zudem, seid ihr beide Opfer von Narzissten? Wer schreibt? Warum machst du das nicht deutlich?


Narzissten verändern ihren Standpunkt nicht, weil sie darin keinen Vorteil für sich sehen. Ich arbeite joy-öffentlich die mir zugefügten Traumata der Misshandlungsbeziehung auf (in aller Kürze: Narzissten hassen es, in der Öffentlichkeit bloßgestellt zu werden. Sie agieren lieber im Dunklen, weil sie da heller scheinen) der Narzisst sieht sich als Opfer.
Aus seiner Sicht ist sein Opferstandpunkt richtig, denn er hat ja nichts falsch gemacht (ein Narzisst macht keine Fehler) - man muss dieses Denken überhaupt erst realisieren...
Daher kann er nicht verstehen, warum er so ans Licht gezerrt und als Täter dargestellt wird (für mich als Laie ein untrügliches Zeichen, dass ich es wirklich mit einem Menschen mit sehr stark ausgeprägtem Narzissmus zu tun hatte und leider noch immer habe).

Es gilt mit 2 Perspektiven zu sehen: die der anderen und die des Narzissten. Narzissten fühlen durch die feste Überzeugung an ihre Unfehlbarkeit kein Verlangen daran etwas zu ändern. Zudem fehlt ihnen die Möglichkeit, den Standpunkt der anderen Seite überhaupt zu verstehen. Sie wissen und begreifen nicht, was Gaslightning, Lovebombing, Eggshelling, Hoovering etc, ist - es interessiert sie auch nicht.

Was ich bei meiner öffentlichen Aufarbeitung bewusst nicht tue, ist dem Narzissten auch nur den kleinen Finger zu reichen. Es hat sich natürlich viel zum Guten verändert im Rahmen meiner Aufarbeitung.

Das ist auch mein Weg. Aufklärung entzaubert das Ganze, hilft uns aus der emotionalen Blase rauszukommen. Man fühlt sich wieder selbstwirksam. Man hilft sich und Anderen, die Mechanismen zu verstehen.

Wichtig dabei ist eben, möglichst reflektiert und objektiv draufzuschauen und nicht in der Oper Rolle hängen zu bleiben.

Seit ich so offen mit dem Thema umgehe, lassen er und seine neue Partnerin mich in Ruhe. Sie haben Angst vor der Öffentlichkeit
*****ara Frau
7.450 Beiträge
@******ane Ja, solange man sich als Opfer sieht, kann man für sich nichts verändern und verbessern. Man bleibt das Opfer eines anderen. Beginnt man damit alles zu begreifen und setzt sich mit dem eigenen Tun in der toxischen Beziehung auseinander, beginnt man das Aufarbeiten und macht Schritte nach vorne.
Mir hilft das öffentliche dabei. Zum einen, weil es gut tut, zu wissen, dass man nicht alleine damit ist. Zum anderen, um von anderen zu lernen und dabei die eigenen Standpunkte und Zugänge anhand der anderen Zugänge und Erfahrungen zu hinterfragen und damit weiter zu kommen. Und ich gebe gerne meinen Beitrag, damit andere damit weiterkommen.
Das sehe ich ein wenig anders, da ich Opfer nicht als schlecht erachte, sondern in vielen Fällen ist es einfach eine Tatsache.

Sobald ich die Erkenntnis habe, habe ich ebenfalls auch in die Erkenntnis, hier stimmt etwas nicht. Dann kann ich aktiv werden.
Das erste Kapitel von Sahra Wagenknechts Buch: Die Selbstgerechten heißt "Moralisten ohne Mitgefühl"

Paßt auch hier... Nichts, aber auch gar nichts wäre anders verlaufen, hätte ich mich anders verhalten. Einem Narzzisten kann man nichts recht machen und er würde nie etwas bereuen. Schließlich kommt er gleich hinter Gott. Noch vor Petrus....Deshalb ist ja Narrzissmus unheilbar!!!
*****ara Frau
7.450 Beiträge
@*******s80 stimmt, wenn die Opfer realisieren, was denn da wirklich passiert ist und wenn sie beginnen, das Ganze zu verarbeiten. Dann ist ihre Position eine Tatsache.
Wer es sich allerdings in der Opferrolle gemütlich macht, verdient aus meiner Sicht die Bezeichnung Opfer nicht.
Zitat von *****ara:

Wer es sich allerdings in der Opferrolle gemütlich macht, verdient aus meiner Sicht die Bezeichnung Opfer nicht.

Ich wollte dir nicht widersprechen, das stimmt natürlich auch aus meiner Sicht.
Ich für meinen Teil weiß jetzt, wie leidensfähig ich bin und dass ich an diese Grenze nicht noch einmal kommen möchte.

Bei mir bezieht es sich nicht auf eine Beziehung, sondern das berufliche und die Erkenntnis, es gibt Möglichkeiten sich zu wehren. Ob ich sie schneller erkenne, keine Ahnung, ich ziehe nur ziemlich schnell die Grenze.
**********t_vie Paar
93 Beiträge
@******ane
weil du weiter oben gefragt ob ich die eine oder andere frage beantworten könnte, darauf war es gemünzt, nicht auf dich persönlich, tut mir leid falls diese eindruck fälschlicherweise entstanden ist *g*
******ane Frau
753 Beiträge
Zitat von **********t_vie:
@******ane
weil du weiter oben gefragt ob ich die eine oder andere frage beantworten könnte, darauf war es gemünzt, nicht auf dich persönlich, tut mir leid falls diese eindruck fälschlicherweise entstanden ist :-)

Ach so, entschuldige, ich hab dich falsch verstanden *blume*
**********t_vie Paar
93 Beiträge
alles gut, genug des entschuldigens, wir haben es ja aufgeklärt *zwinker*
**********t_vie Paar
93 Beiträge
@****ge:
die betreffende person wird ausreichend belege in form von screenshots (nicht nur aus dieser beitragsreihe) postalisch zugestellt bekommen.

@ kapern: Q.O.D.
ich habe lediglich völlig allgemein beschrieben mit welchen themen wir aufgrund dieser desaströsen beziehung und herbeigeführter trennung konfrontiert waren und noch immer sind.
es ist aber spannend, dass jemand zum wiederholten mal persönlich und untergriffig wird, entspricht nicht gerade meiner definition eines wertschätzende umgangstones.
der verfassung sei dank haben wir sowohl in diesem land als auch auf joy meinungsfreiheit und müssen uns nicht (rhetorischen) diktatoren beugen.
Dann ist das wohl geklärt. Ich sehe hier ehrlich gesagt keine Anschuldigungen gegen irgendwen.

Natürlich kann jeder Schreiben, obwohl es hier eher weniger um Meinungen geht, sondern um Erfahrungen.
*******d133 Frau
751 Beiträge
Ich finde es sehr interessant, was ihr über den Narzisten schreibt, möchte aber nochmal erwähnen, dass nicht in jeder Beziehung, die einem nicht gut tut ein Narzist involviert ist. Es gibt auch andere Beziehungen, die sich gegenseitig kaputt machen, weil sie schlicht nicht zusammen passen.

Ich bin davon überzeugt, dass man den Narzisten nicht von Anfang an erkennen kann. Das sind so gute Schauspieler und sie haben eine ziemlich perfekte Welt in der sie leben, weil sie sich selber ja für perfekt halten.

Und wenn ich ehrlich bin, klar wäre das praktisch, wenn man von Anfang an weiß, dass der Mann einem nicht gut tun wird. Halte ich allerdings für utopisch, obwohl ich mittlerweile großen Wert auf detaillierteres kennenlernen lege und mich nicht gleich blind in eine Beziehung stürze. Ich verfolge dennoch eine andere Strategie.

1. Ich mache mein Glück nicht von einem einzigen Menschen abhängig, sondern habe viele Dinge in meinem Leben, die mich glücklich machen.
2. Ich habe gelernt in mich rein zu hören und zu reflektieren, ob ich glücklich bin. Schön reden wird damit sehr schwer.
3. Ich knüpfe meine Liebe nicht an Bedingungen, suche mir lieber Menschen, die die gleichen Bedürfnisse haben wie ich und dann muss man nichts einfordern.
4. Ich bin mir meiner Schwächen bewusst, z.B. Naivität (s.u.)
5. Ich habe ein tolles Umfeld, in dem mir gesagt wird, wenn sie im Gefühl haben, dass es mir nicht gut geht. Backup für Punkt 2.

All das führt dazu, dass ich eine große Sicherheit für meine derzeitige und zukünftige Beziehungen fühle. Denn für mich bricht keine Welt zusammen, wenn diese Beziehung scheitert, sofern wir merken, dass wir nicht uns nicht gut tun. Wobei ich sagen muss, dass das schon ziemlich übel schmerzhaft wäre aktuell. Wir sind gerade unfassbar glücklich und sind uns natürlich auch sicher, dass das so bleibt. Wenn ich anderes erwarten würde, würde ich keine Beziehung eingehen. Aber ich bin auch Realist und Beziehungen scheitern nunmal, aber so gehe ich doch nicht in eine Beziehung rein? Nein, ich will mich verlieben, ich will lieben, ich will zusammen träumen und denken, dass man ewig zusammen bleibt. Ich möchte mich voll einlassen und glücklich sein.
Aber ich möchte eben gewappnet sein für den Fall der Fälle.

Ich habe vor kurzem einen Herzmenschen verloren, der mir wirklich sehr viel bedeutet hat, weil er nicht damit zurecht kommt, dass ich eine Beziehung eingegangen bin. Ich bin unfassbar traurig und manchmal auch verdammt wütend, weil es genau das Gegenteil ist von dem was er von sich behauptet hat zu sein (eifersuchtsfrei und gönnend) und bekomme nun so viel Kälte und Kompromissloigkeit ab. Eine meiner größten Schwächen ist meine Naivität, denn diese seine Charaktereigenschaften sind für mich nichts Neues an diesem Mann, sie waren mir sogar immer sehr bewusst und irgendwie hab ich ihn dafür sogar begehrt, trotzdem war ich so naiv zu denken, dass er mir gegenüber nie so sein wird. Ich habe das wirklich total ausgeblendet, dass das so kommen könnte. Dass unsere Beziehung so gefestigt und wertvoll für uns beide ist, dass keiner sie wegen ein paar gekränkten Gefühlen weg wirft, davon war ich felsenfest überzeugt. Ich glaube aber nicht, dass ich ihm so wenig bedeute wie er mir vermittelt, ich glaube die Ursache ist eine ganz andere, aber da er auch zu den "unfehlbaren" gehört, werde ich wohl nicht erleben, dass es nochmal anders wird zwischen uns. Was ich mittlerweile aber auch gut so finde.
Und obwohl ich furchtbar traurig und verletzt bin, merke ich aber auch, dass meine Strategie funktioniert. Ich bin in kein Loch gestürzt aus welchem ich nicht mehr raus komme. Ich brauche aber definitiv noch Zeit das zu verarbeiten, eben weil er mir wirklich ein wichtiger Mensch war. Ich nehme mir aber auch bewusst die Zeit dafür, spreche mit Freunden darüber oder gönne mir eine heiße Badewanne, wenn ich traurig bin. Ich werde nicht zulassen, dass sich meine Liebe in Hass wandelt, obwohl ich ihn manchmal am liebsten eine rein hauen würde. *augenzu*

Naja, was will ich damit sagen? Ich glaube dass es gut tut, wenn man abschließen kann, aber Hass halte ich nicht für den richtigen Weg. Wir hatten zum Beispiel eine richtig schöne Zeit und ich werde diese positiv in Erinnerung behalten. Unsere Beziehung war allerdings absolut nicht toxisch, sondern bis zu dem Zeitpunkt sehr frei und erfüllend. Mit meinem Ex, mit dem ich diese fürchterliche Beziehung geführt habe, hat es sehr lange gedauert und ich habe immer noch viel zu viel Hass in mir, obwohl es eigentlich im Vergleich nur noch ganz wenig ist jetzt. Ich strebe aber an es ganz loszuwerden. Aufarbeitung durch Austausch ist auf jeden Fall eine gute Sache.
Leider scheint es aber so zu sein, dass man diese Situation erst erleben musste, um zu diesen Punkt des Erkennens zu gelangen. Zu wissen, merken und dass andere Beziehungen einen nicht mehr „kaputt“ zurücklassen.
*****_sh Frau
5.469 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******nist:
Keine von diesen Personen ist glücklich mit dem, was sie tun - gleichzeitig stehen sie dazu, dass sie mangels emotionaler Empathie nicht wirklich verstehen, wie sich ihre Verhaltensweisen anfühlen.

Moin Protagonist,
was du schriebst über den emotionalen "Blinden Fleck" bei Narzisten und wie Therapie bei Narzisten funktioniert, fand ich spannend.
Es erinnerte mich sehr an meine Erfahrungen mit Aspergern, die mühsam Gesichtsausdrücke auswendig lernen müssen, um zu deuten, wie sich ihr Gegenüber fühlt. Aber die Empathie-Blindheit bleibt bei den Narzisten.

Die Gefahr bei mir ist bei solchen Entwicklungen in einer Diskussion, dass ich dann zerfließe vor Mitgefühl und meine eigene - vom Narzisten verursachte Not - hintenan stelle. Von wegen "meins ist dann ja nicht so wichtig...".
Deshalb ist mein und das Anliegen vieler hier nicht, mich mit der Verzweiflung und dem Bemühen der Narzisten zu befassen im Hinblick auf ihre Empathie-Blindheit. Sonst verlieren wir unseren Fokus aus dem Blick.
Das mache ich dann, wenn ich selbst am sicheren Ufer bin und dann noch Zeit und Empathie übrig habe.
*******uit Frau
165 Beiträge
Als ich vor sehr langer Zeit mich berührende Narzissmusfäden in der Biographie am Aufräumen war (mein Päckchen, jeder hat wohl seins), hat der mich beratende Mensch immer, wenn ich wieder alles entschuldigen, rechtfertigen usw. wollte, mich gütig angeschaut und nur gemeint: "Bleiben Sie bei sich!" Das war und ist DAS Gegenmittel - als ich nicht mehr von meiner Mitte wegrotiert bin, um mich den unerfüllbaren Forderungen des Narzissten aus Gutmütigkeit unterzuordnen, kam ich mir erstmal komisch vor, habe aber dann wie zum ersten Mal durchgeatmet.
"Bleiben Sie bei sich!", das ist eine sehr schöne Umschreibung für selbst-bewusst. Dann hat Krankhaft-Manipulatives deutlich weniger Andockfläche bzw. wird schneller enttarnt - schlicht, weil der Narzisst stehen bleibt und nicht dauerhaft "echt" auf einen zugeht, sondern nur, um zu bekommen, was er will. Frei zu sein innerlich ist ein großes Privileg, und dass der Weg dahin steinig war, gut, ohne den dornigen Pfad wäre mir lieber gewesen, aber es zählt nur das Ergebnis. Ich wünsche allen, die da noch mittendrin sind, viel Kraft und Liebe zu sich selbst.
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