Für mich ist sexting beim Kennenlernen ein gutes Vorspiel, um meinen Gegenüber und möglichen Spielpartner auf einer bestimmten Ebene kennenzulernen. Auch wenn ich das körperliche nicht missen möchte, fickt man doch erst das Hirn und dann den "Rest". Alles andere ist Sportficken. Man spürt, wenn es am bestimmten Punkten anfängt zu knistern und ehrlich gesagt, reicht mir ein reizvoller Körper nur im Club. Und selbst dann sollte die Körpersprache oberhalb eines bestimmten Niveaus sein, denn sonst könnte man auch eine Puppe nehmen.
Dabei kommt noch ein großer Vorteil, wenn man in Richtung bestimmter Kinks kommt. Im Schutz der gegenseitigen Unbekanntheit läßt sich manchmal besser ausprobieren, wie sich das im Kopf anfühlt. Trifft man sich, stürmen so viele (schöne) Dinge auf einen ein, daß man (und auch frau!) sich hinterher oft denkt: Hättest Du Dich nur getraut!
Für mich ziemlich amüsant ist die Befürchtung, man könnte ja einem Schwindel aufsitzen (hauptsächlich von Männern, die sich Sorgen, ein anderer Mann könnte an der anderen Tastatur sitzen...): Die Begegnung mit dem anderen birgt immer das Risiko der Enttäuschung. Schwierig genug, daß in diesen Zeiten die Suche nach einem Begleiter für die schönste Sache der Welt zu einem computerunterstützten Screening geworden ist, in dem (wie ich schon oft hier lesen konnte), jede Menge "durchs Raster fallen". Nein, manche tun so, als wäre Sex nur von hard facts abhängig. Es muß nicht Liebe sein, aber Gefühl.
Ich möchte nicht, daß mein Spielgefährte sich fühlt, wie auf einem Viehmarkt, noch möchte ich den unerbittlichen Blick eines Silizium-Chips durch ein paar Glaslinsen auf sein Gesicht. Phantasie und Zuneigung, Gier und Abenteuer. Das hat mir schon einige wunderbare Erlebnisse geschenkt, die ich beim Abhaken meiner körperlichen Präferenzen einfach verpaßt hätte. 🤗