„Seid ihr Frei?
Dazu braucht es meiner Meinung nach als aller Erstes Bedacht und Reflexion.
Zunächst muss einem ja erstmal klar werden, was die eigenen Bedürfnisse überhaupt sind und dann ob diese durch Sozialisation und gängige Normen und Werte beeinflusst gar eingeschränkt werden.
Würden sich eure Vorlieben ohne gesellschaftlichen Druck ändern?
Nein. Denn diese sind in meinem Verständnis bereits in einem drin. Manche müssen erst durch (Selbst)Erforschung u/oInspiration geweckt werden, andere werden von alleine wach. Manche haben nie geschlafen.
Ich bin da allerdings ganz bei
@********ca_D.
Ich habe aber im Nachhinein deutlich gespürt, dass ich das ein oder andere wohl recht spät an die Oberfläche habe kommen lassen, weil ich mich unbewusst dem empfundenen gesellschaftlichen Druck gebeugt habe, quasi im vorauseilenden Gehorsam .
Ich würde sagen, es braucht eben einen gewissen Weg und Lebenszeit um bei wirklich sich selbst angekommen zu sein. Die Selbstsicherheit, Reflexion und eben auch den eigenen Willen dazu.
Mir kommt es manchmal so vor, als interessierten sich gar nicht so viele Menschen in meinem persönlichen Umfeld dafür ihre eigene Sexualität zu erforschen.
Wenn man aber bei der eigenen neugierig angekommen ist, geht man mit gesellschaftlichen Beeinflussungen wahrscheinlich anders um und enthebelt sie eventuell.
Wie viel Einfluss hat eure Umgebung drauf wie ihr euch auslebt?
Naja, auch hier gibt es viele Facetten zu beachten.
Ich würde sagen erheblichen. Aber das finde ich vollkommen okay. Nein. Eigentlich sogar wünschenswert.
Zum einen brauche ich mich nicht profilieren, in dem ich meinem Umfeld etwas aufzwänge, was eigentlich privat ist. Ich bin ich genug um solche Intentionen affig zu finden.
Zum anderen fällt mir gerade dazu ein Thread ein, indem es darum ging, ob man körperliche Spuren (zB. blaue Flecken, Schwellungen,…) von SM-Praktiken verdeckt oder nicht.
Da gab es Meinungen, die dies freizügig zeigten und sich dann in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt fühlten, wenn sie darauf angesprochen würden und dann schnippisch reagierten.
Das ist eine Einstellung, die ich extrem verachte.
Es gibt eben häusliche Gewalt in unserem Alltag. Weit mehr als wir wirklich wissen. Die Dunkelziffer ist hoch.
Ich persönlich würde jedem gegenüber äußerst dankbar sein, der Zivilcourage besitzt und einen anderen Menschen, der sichtbar von Gewalt betroffen ist, anzusprechen!
Denn davon gibt es viel zu wenige!
Denn ob Gewalt einvernehmlich ist, sieht man den Spuren nicht an.
Auch wer gern frivol und anzüglich ausgeht, soll das bitte in einem Umfeld tun, dass damit umgehen kann.
Oder Sex in der Öffentlichkeit. Ich verstehe den Reiz dahinter, aber das muss nicht wo sein, wo Kinder oder Unreife dies mitbekommen können.
Wer nach unseren kulturellen Maßstäben unreif ist, sieht man dem Kopf nicht an.
Mit den Folgen müssen dann aber unter Umständen immer andere leiden.