Frage an die Doms: Mögt ihr es lieber brav oder aufmüpfig?

Genau, das was du da beschreibst, ist ganz wichtig. Dieses "Ich hab Freude daran weil du Freude daran hast". Das ist wahrscheinlich auch die Empathie die @****ody meinte, oder?
Ich erinnere mich nämlich auch viel zu sehr an die Kälte die ich in den Augen mancher Sadisten (m/w) gesehen habe. Weil ihnen im Grunde meine Empfindung dabei nur im Rahmen tatsächlicher Schmerzen ein Gefühl der Freude bereitet hat und nicht, dass ich dabei auch auf meine Kosten kommen könnte. Das war egal.
Da war ich kein Reaktionsfetischist mehr. Da hab ich im Nachhinein nur noch in ein schwarzes Loch ohne Boden geblickt und mich gefragt was ich hier tue.

Naja, jetzt sind wir aber weit vom Thema weg gekommen

@*********mist

Definitiv, das haben denke ich die allermeisten Bottoms. Denn wer findet es schon sexy, wenn er den Hintern von jemandem verhauen bekommt, der selbst gar keinen Spaß und keine Lust daran empfindet? Reaktion und Reaktionsaufnahme fließen hin und her zwischen den Beteiligten.
Ich habe eh sehr feine Antennen und nehme Stimmungen meiner Mitmenschen ziemlich deutlich und ungefiltert wahr. Das ist nicht immer schön, aber in diesem Fall kann ich für mich sehr viel daraus ziehen. Meine Antennen sind sehr stark auf ihn ausgerichtet.


@*******lice

Ich kann total nachvollziehen, was du schreibst. Mein Herr hat mich mal (mit Absicht) an solch einen gefühlskalten Sadisten verliehen und ich habe während des Treffens die ganze Zeit versucht, irgendwie eine Verbindung hinzubekommen, aber da war einfach nichts in ihm, was ich erreichen konnte.
Das war echt gruselig, aber im Nachhinein auch eine interessante Erfahrung für mich. Und auf irgendeine richtig komische Art und Weise hat es mich sogar erregt.

Zum eigentlichen Thema ist hier glaube ich eh schon alles gesagt worden.

@*******phe

Ja, das mit der Verbindung hab ich auch probiert. Weil ich ganz naiv dachte, ich wäre in der Lage so jemanden zu erreichen. Auch der Versuch ihn zum Sex zu bewegen hat nicht geklappt (das ist für mich immer so das letzte Prüfmittel). Pustekuchen.
Ich fand die Erfahrungen mit dieser Person im Nachhinein traumatisierend. Aber naja. Lernen durch Schmerz.

Und ja, das mit der Erregung kann ich auch nachvollziehen. Ging mir anfangs auch so. Aber dann nicht aufgefangen zu werden , bzw. Dass diese Freude nicht zurück gespiegelt wurde, hat dafür gesorgt, dass nach der Erregung der Drop kam. Da beneide ich dich Grade sehr um deinen Top ihr scheint wirklich eine tolle Verbindung zu haben.

Wenn Schmerzen zufügen nicht mehr Mittel zum Zweck ist, sondern der Zweck selbst, ist Empathie und Verbindung nur hinderlich.
Mich erinnern diese Kollegen ein bischen an "Ritzer", nur dass hier das Gegenüber verletzt wird, damit man man selber noch etwas merkt.

Auch wenn ich daran verzweifle, dass man den "-fetischisten" nicht mehr aus dem Wort "Reaktionsfetischist" herausbekommen wird (ich bin so einer, aber meine Erregung ist nicht allein von der Reaktion des gegenüber abhängig): Empathie ist die Grundlage für alles Gelungene und nicht nur Inszenierte. Neben ein paar Hormonen und Primings.

Definitiv.
Schon zu Vanilla-Zeiten gab es mir am Meisten, wenn ich sehen, hören und spüren konnte, dass es meinem Gegenüber gefällt, was ich / wir tun.
Wenn mein Top jetzt mit mir spielt, und ich ihm Ansehe, wie viel Lust ihm dieses Spiel bereitet, lässt mich dass gleich noch tiefer eintauchen, und ich genieße es mindestens genauso sehr, seine Lust zu wahrzunehmen, wie das, was er mit mir macht.

@*******lice

Für mich war das auch mit das krasseste Erlebnis, das ich jemals im BDSM-Kontext hatte und zwar alleine nur aufgrund seiner völligen Gefühlskälte. Normalerweise finde ich immer einen Verbindungskanal, aber da war einfach NICHTS. Aufgefangen hat er mich danach auch nicht (dazu wäre er gar nicht imstande gewesen), er hat sich noch bei mir über ein paar Dinge beschwert und mich dann rausgeschmissen. Ich bin total verstört und verwirrt da raus. Übrigens ein sehr gutaussehender, intelligenter, eloquenter Mann.

Wenn mein Herr danach nicht zur Stelle gewesen wäre, dann wäre das wirklich unschön gewesen. Eine der wenigen Situationen, in denen ich tatsächlich von ihm aufgefangen werden musste.

Ich kann mir gut vorstellen, wie destruktiv es ist, wenn man an so jemandem "hängen bleibt".

Naja, er hat dich ja auch bewusst verliehen, wenn ich es richtig verstanden habe. War ja dann wohl das Mindeste @******gen.

@*******phe

Ich habe leider keine "Danke" mehr übrig, aber ich habe ja vorhin schon gesagt, das klingt wirklich toll bei euch beiden.

Zu dem Sadisten braucht man sicherlich nicht mehr zu sagen. Da sind wir uns einig.

So einen habe ich auch mal kennen gelernt.
Der hat sogar noch mit Unverständnis
reagiert weil ich geheult habe.

Einmal und nie wieder. Das sind für mich Sadisten in Reinform

Für mich klingt das v.a. auch psychopathisch. Ungute Mischung.

Das würde ich so nicht behaupten. Er trennte klar zwischen BDSM und rein privat. Als Mensch war er sehr sympathisch.

Aber im BDSM sehr klar nur sadistisch.

Verrätst du, was er von Beruf war?

Wieso muss ich automatisch an "Zahnarzt" denken?

Und ich an "Arzt".

Wozu ist der Beruf wichtig?
Kann man vom Beruf auf den Sadismus schließen? Gewagte These

Es hat mich einfach interessiert...für meine Privatstatistik....Hypothese hatte ich noch keine aufgestellt.

Ich habe damals gemerkt, wie krass dieser Typ meinen ziemlich ausgeprägten mentalen Masochismus getriggert hat, das war sowas von heftig und ging richtig tief. Hat mich selbst erschreckt, was das in mir ausgelöst hat.
Aber auf Dauer würde ich an sowas kaputtgehen, da bin ich mir sicher.
Das ist dann wahrscheinlich wie eine Droge, von der man weiß, dass sie einen zerstört, von der man aber trotzdem nicht loskommt. Zum Glück habe ich einen gut funktionierenden Selbstschutz, weshalb ich nie von mir aus an solche Männer geraten bin.

Also ich mag definitiv eine brave sub 😘😍

Auf der einen Seite ist es schön zu sehen, das Sub genau macht was man sagt und das dafür nur ein Wort oder ein Satz reicht. Es gibt ein Gefühl von Macht und zeigt deutlich die Unterwürfigkeit der/des Sub. Da ich nicht sadistisch bin, strafe ich nur für Vergehen und nicht zu meinem Vergnügen. Merke ich allerdings das Sub es auf Strafen anlegt, sind sie Mittel zur Erziehung. Es macht das "Spiel" interessanter und abwechslungsreicher. Da ich gern die Abwechslung mag, bin ich immer auch für eine Mischung aus brav und aufmüpfig. Außerdem regelt Sub so selbst wie viel Strafe es gibt oder eben nicht. Auserdem ist es so immer ein beiderseitiges "Spiel", was meiner Meinung ja Sinn und Zweck des ganzen ist.

Das hängt ja doch ziemlich vom Miteinander ab... und ja auch von ihrer Persönlichkeit... wenn Sie sich in der artigen Rolle einfach wohl fühlt, Bestrafung vermeiden und einfach ein gutes Mädchen sein will, wird sie meistens eher schwerlich das renitente Luder oder der provokante Satansbraten sein können. Selbes umgekehrt...

Für mich ging und geht immer beides, so es natürlich und nicht aufgesetzt wirkt... solange sie sich innerhalb dieses Miteinanders konsistent verhält und nicht solche Spiele ala "ich provozier dich jetzt bis zum Äußersten und dann maule ich rum, dass ich ja gerade gar nicht subbig bzw brattig sein wollte und ja nur falsch verstanden werde" spielt... leider schon des öfteren erlebt...

Nun, ich bevorzuge Gehorsam, Lernwille, Devotheit etc.

Wenn sie aufmüpfig ist, um etwas zu provozieren, erreicht sie das Gegenteil.

Wenn sie gerne gezüchtigt, gepackt oder benutzt werden will, so darf sie respektvoll darum bitten.

Na da hat Sie aber nochmal glück gehabt

Der Reiz geht vom Spiel zwischen beiden Arten aus. Frech und aufmüpfig um damit zu spielen und vielleicht die Strenge zu spüren oder bewusst unterworfen zu werden. Es schafft ein breites Feld auf dem man sich austoben kann, da immerhin der Dom am Ende auch nicht fix in einer Art der Rolle feststecken muss. Die Dynamik macht das Spiel aus.

Sie schreibt: Brav, lieb, hingebungsvoll, versaut. Mit brats kann ich nichts anfangen, mit Switchern und TFTB komm' ich net klar und brauch' des auch net. Ich möchte Zuhause Harmonie und Sicherheit und Zuflucht vor der Welt draußen; Zuhause will ich net kämpfen, sondern ankommen. Man sollte sich ergänzen und gegenseitig glücklich machen wollen.
Das schließt für mich Meinungsäußerung, erbauliche Gespräche, wildheftigen Stino-Sex und für-einander-Dasein mit ein. Wenn es passt, ist in allem ein leichtes Gefälle vorhanden. D/s funktioniert nicht auf Augenhöhe. ❄