Natürlich kenne auch ich so was wie Sessions, eben aus Spielbeziehungen und wie man das nicht noch alles so nennt. Zwar steht bei mir und für mich immer noch das zwischenmenschliche im Vordergrund, für mein Gegenüber mitunter auch durchaus die Session, als Basis für so was. Und gerade dann, wenn das ganze dann einen eher unverbindlichen Charakter hat, kommen eben jene Züge auch mehr zum tragen, die ich dem Naturell zurechne. Also bisweilen weit über dem hinaus, was man aus der Neigung entnehmen kann.
Die devoten freuen sich einfach auf eine schöne gemeinsame Zeit und denken überhaupt gar nicht daran, ggf. auch mal leiden zu müssen. Sie blenden es völlig aus, auch wenn man gestern noch drüber gesprochen hat und ihnen die Angst in den Knochen stecken müsste. Nope- sie freuen sich einfach aufs gemeinsame. Harmonie pur!
Bei den submissiven deutet sich schon an, dass man es sich erst holen muss. Man muss also erst übergriffig werden, Zwang und Druck ausüben, seine Macht demonstrieren (wie auch immer), ohne "Sesame open me" geht es einfach nicht. Ich verstehe dass sie es brauchen bzw. wollen aber mich nervt es einfach nur. Ich möchte keine Show abliefern bevor es dann auch mal losgehen kann. Ich bekomm' es ja doch.
Das zeigt sich dann auch im Alltag. Mit devoten ist immer alles super-easy. Was steht an, wer macht was, wozu Lust? Aha, ok, zap-zarap und gut ist! Das läuft einfach.
Bei Brat & Co ist da ständig dieses "Ja aber", Och ne, Aber nur..., schon wieder, was soll das, usw usf...
Immer will alles diskutiert sein, infrage gestellt, gelotet und gewertet und Hauptsache erstmal dagegen und dann mal sehen wer hier wirklich den Hut auf hat und der stärkere ist! Und das ist ja nicht nur einmal, das ist immer! Toll...
Hier können Wesenszüge und Neigungen aufeinander prallen, wie z.b. die ganz liebe Brat, stets besorgt und auch andienlich, um dann doch mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Da geraten Gegensätze schon mal in derselben Person aneinander, dann auch dem Gegenüber. Auch das muss sich finden. So einfach ist das eben nicht.
So denke ich, dass auch hier wahres dran ist, wenn es heißt: Gleich und gleich gesellt sich gern; vs. Gegensätze ziehen sich an. Halbwertzeiten kann man sich ausrechnen. Unterschiede zeigen sich dann ganz anderswo.
Ich denke aber auch, egal was man anstrebt, 24/7, bisken Spaß or whatever- wenn es nicht harmoniert, ist der Spaß auch schnell wieder vorbei. Naturell, Neigung Vorlieben- diese Reihenfolge können großartige Begegnungen zufolge haben!
So gesehen fülle ich gerne Bedürfnisse aus, die diesem Naturell entspringen. An die Hand nehmen, sorgen und fürsorgen, fördern und fordern, nehmen und geben, sich aneinander wachsen und gedeihen lassen. Wenn eine Brat also den Wildfang darstellt, wähle ich lieber das scheue Reh. Ihr will ich all das geben was sie braucht um sich sicher zu fühlen. Den Reiz, einen Wildfang zu zähmen, verspüre ich nicht.
Vlt stehen sich hier auch Jagd- und Beschützerinstinkt gegenüber. Bei mir überwiegt dann doch letzteres, da kann ich nicht anders! Was soll man da machen?