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Sexualtherapie als "Schutzhelm"?

*********Heidi Paar
129 Beiträge
Themenersteller 
Sexualtherapie als "Schutzhelm"?
Hallo zusammen,

nachdem man als Paar hier im Joyclub unterwegs ist, hat man natürlich auch so die eine oder andere Phantasie. Manch eine setzt man um, anderes bleibt wo es ist: im Kopf.

Dennoch "passiert" mit einem ja was bei einem Abenteuer. Man merkt vielleicht sehr schnell, dass Phantasie doch besser ist als man es in der Realität verkraften würde.
Andererseits will man sich ja nicht verbiegen, verstecken, verheimlichen und man ist genau deshalb in einer gefestigten Beziehung, um auch mal derartiges zu probieren. Nur wäre es auch sehr schade, wenn man genau an solchen "Spielereien" scheitert.

Wir sind begeisterte Biker und im Bikepark unterwegs. Auch ziemlich dämlich. Aber hey, immerhin tragen wir gewisse Schutzkleidung! Warum also sowas nicht auch in einer Beziehung nutzen und sich einen Sexualtherapeuten mit ins Boot holen?

Macht ihr sowas? Nutzt ihr derartige Schutzmechanismen?
Natürlich sind die kein Garant für ein "sanftes Aufschlagen" - aber vielleicht doch besser als nix.

Eure Erfahrungen?
*********Pain Paar
2.933 Beiträge
Nein, ich bzw. wir nutzen den Schutzmechanismus eines Sexualtherapeuten nicht. Ich persönlich nutze hier, im Joy, die Möglichkeit mich mit Menschen auszutauschen, die ggf. schon Erfahrung mit einem Thema haben und das wichtigste ist die Kommunikation mit meinem Partner. Egal was wäre, welches (ggf. negative) Gefühl im Nachhinein aufkommen würde, würde ich zuerst mit ihm besprechen.
Wenn es ein Thema wäre, dass mich bzw. uns überfordert, wäre ich offen für eine entsprechend kompetente externe Hilfe. Allerdings fällt mir gerade auch kein (konsensuales) Thema (auch aus meiner Vergangenheit), dass mich in so eine Situation gebracht hat. Klar gab es in meinem Leben Situationen, die ich im Nachhinein kommunikativ aufarbeiten wollte, aber das wurde durch Partner/Freunde abgedeckt.

Ich bin allerdings auch BDSMler im eher extremen Bereich und wähle auch meine Partner unter anderem danach aus, ob sie mich auffangen können, wenn ich in einer extremen Situation war. Das ist für mich ein relevanter Teil meines BDSM. Ohne dieses Vertrauen in seine Fähigkeit mich wieder aufzubauen könnte ich keine extremeren Spielarten ausleben.

Liebe Grüße
Pinky
******ane Frau
753 Beiträge
Wenn eine gefestigte Beziehung daran scheitert, dass sich die Partner ausprobieren, bestanden die Probleme/ungeklärten Themen meist bevor das Ausprobieren begann. Manchmal dient auch das Ausleben dazu, sich die bestehende Beziehung nicht allzu genau anzusehen. Der Mensch neigt dazu wegzusehen, wenn etwas schmerzt.

Die einhellige Meinung hier im joyclub scheint zu sein: öffne die Beziehung nur, wenn sie vorher stabil ist. Als Pflaster/Notverband ist eine offene Sexualität genauso wenig geeignet wie ein Kind oder eine gemeinsame Immobilie. Ablenkung ja, Lösung nein *nein*

Warum man sich also im Vorhinein einen Kommunikations-Profi (nichts anderes sind Sexualtherapeuten) oder andere Unterstützung holen sollte, ist mir nicht ganz klar.

Gibt es generell Rede- oder Klärungsbedarf in der Beziehung, sollte man reden und klären. Da kann professionelle Unterstützung sehr hilfreich sein. Mit dem Ausleben der Fantasien würde ich vorschlagen zu warten, bis man gemeinsam auf einem soliden Fundament steht. Und dann, nichts wie ran... *g*
*********Heidi Paar
129 Beiträge
Themenersteller 
@******ane
deine Meinung können wir so nicht teilen. Natürlich macht es nur Sinn seine Beziehung zu öffnen, wenn diese auch stabil ist. Aber darum gehts hier nicht. Es geht drum eine vermeintliche Gefahr auszuschließen. Da kann - im Voraus betrachtet - die Beziehung so stabil sein wie sie will. Oder willst du nach dem gescheiterten Versuch die Beziehung zu öffnen im Anschluss danach herkommen und sagen "aha, war also doch nicht so stabil". Das ist geradewegs quatsch.

Es kann immer was passieren. 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Gut, wenn die Beziehung stabil ist sprechen wir von - sagen wir 80% Sicherheit. Warum also keinen Profi - unabhängig! - dazuziehen, der die Sicherheit auf - sagen wir 90% heben kann?
****az Mann
4.353 Beiträge
Ich finde nicht, dass man für jedes Abenteuer irgendeinen Experten als Ratgeber zur Seite stehen haben muss.
Letztendlich muss man sowieso für sich selbst reflektieren, ob einem das gut tut oder nicht. Da kann einem ein Therapeut auch nur soweit helfen, als dass er die Gedankengänge in entsprechende Bahnen leitet.
******ane Frau
753 Beiträge
Zitat von *********Heidi:
@******ane
deine Meinung können wir so nicht teilen. Natürlich macht es nur Sinn seine Beziehung zu öffnen, wenn diese auch stabil ist. Aber darum gehts hier nicht. Es geht drum eine vermeintliche Gefahr auszuschließen. Da kann - im Voraus betrachtet - die Beziehung so stabil sein wie sie will. Oder willst du nach dem gescheiterten Versuch die Beziehung zu öffnen im Anschluss danach herkommen und sagen "aha, war also doch nicht so stabil". Das ist geradewegs quatsch.

Es kann immer was passieren. 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Gut, wenn die Beziehung stabil ist sprechen wir von - sagen wir 80% Sicherheit. Warum also keinen Profi - unabhängig! - dazuziehen, der die Sicherheit auf - sagen wir 90% heben kann?

Das ist völlig okay, müsst ihr nicht, so entstehen Diskussionen 😉

Mir ist unklar, welche mysteriöse Macht denn eine Gefahr für die fiktive Beziehung sein sollte, von der wir reden?

In meiner Logik werden Beziehungen gefährdet durch Glaubenssätze, Verlustängste, bisher erlebten Mangel, vorher gelebte Beziehungen, vorher erlebte Gefühle. All diese Faktoren tragen wir in die nächste Beziehung und sie beeinflussen, wie wir agieren und reagieren. Was uns triggert, verletzt. Mit ihnen müssen wir umgehen. Sie zeigen sich ggf in Eifersucht, Ängsten, Wut, whatever. Im Idealfall reden wir dann und schaffen es, sie aufzulösen.

All diese Prozesse kann ein Therapeut/Coach begleiten, da bin ich total d'accord. Aber retten kann er nichts. Die Arbeit macht man selbst *bauarbeiter*
Jede Handlung birgt Risiken.
Niemand kann alle Gefahren meiden und sich unter einer Glasglocke schützen.
Fantasien müssen nicht (weg) therapiert werden und ein Problem muss erst konkret bestehen, eher man sich einen externen Rat dazu holt.
**********urple Paar
7.613 Beiträge
Ich finde der Vergleich im EP hinkt. Den Schutzhelm, die Schutzkleidung benutze ich, wenn ich die Gefahren kenne, um mich genau davor zu schützen.
Den Berater benötige ich, wenn ich die Gefahren eben gar nicht kenne und gar nicht weiß, ob und wie ich mich schützen kann. Den Therapeuten brauche ich in der Regel erst, wenn der "Unfall" bereits passiert ist.

Schützen kann ein Sexualtherapeut m.E. nicht. Er kann lediglich beraten, helfen einen Blick dafür zu bekommen um die Gefahren zu erkennen.
Schützen kann nur das eigene Gefühl, der eigene Verstand, die eigene Lebenserfahrung, denn auch der beste Ratschlag nutzt nichts wenn er nicht im richtigen Moment befolgt wird und die Gefahr auch als Solche erkannt wird.
Helfen kann er, wenn man selbst nicht weiterkommt, auf Probleme stößt oder bereits "verunglückt" ist.

In der Regel sollte aber unsere eigene Lebenserfahrung, unser Gefühl und unser Menschenverstand völlig ausreichen, um auch ohne Sexualberatung gefahrlos Spaß zu haben. Ich habe ja normalerweise auch keinen professionellen Fahradtrainer oder Lotsen dabei, damit mir nichts passiert wenn ich mit dem Rad durch einen unbekannten Wald fahre.

LG BoP (m)
Im Sport sind Trainerstunden durchaus üblich, um seine Fähigkeiten zu verbessern.

Wenn man zu Sex eine ähnliche Einstellung hat, warum nicht?

Als Single lässt sich das "Ausprobieren sexueller Fantasien" irgendwie einfacher leben.....
Liebe @*********Heidi

Habt ihr irgendetwas, was ihr ausprobieren möchtet, was dir bzw euch „Angst“ macht oder „gefährlich“ ist?
******rne Paar
177 Beiträge
Finde das ganze übertrieben. Natürlich kann jeder Kontakt zu dritte die Beziehung zerstören, theoretisch. Dafür reicht ein netter Arbeitskollege.
Wenn ich solche Ängste bezüglich swingen, PT, was auch immer habe, und von vorn herein glaube ich brauche danach therapeutische Hilfe ( Therapeuten haben manchmal auch besseres zu tun, als was wäre wenn durchzuspielen. Gibt schließlich genug Leute auf der Warteliste die tatsächliche Probleme haben) , dann lässt man lieber die Finger davon.
Als Metapher hat es für mich eher was von, ich möchte mir einen Welpen anschaffen. Vorher bedecke ich alle Oberflächen mit Plastik wegen pipi, verstärke alles was angekaut werden kann, vielleicht Kauf ich direkt auch noch einen Maulkorb für den Welpen, er könnte ja beißen. Jeder wird schnell sagen, bitte schaff die unter den Bedingungen keinen Hund an, du quälst das Tier.
Und da dies eine Metapher ist, werde ich sie nun nicht weiter erläutern. Denkt selbst drüber nach.

LG Anja
*********Heidi Paar
129 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********chaf:
Liebe @*********Heidi

Habt ihr irgendetwas, was ihr ausprobieren möchtet, was dir bzw euch „Angst“ macht oder „gefährlich“ ist?
Klar. Allein die Tatsache, dass man damit dann eben nicht klar kommt. Im Prinzip egal um welche Spielart es geht. Geht nur drum, dass man im Nachgang merkt "hoppla, geht doch nicht rein meine Birne".
man sollte es auch nicht unterschätzen, was es mit einem machen kann wenn der Partner etwas auslebt, was einem selbst innerlich widerstrebt!
und leider wird man sich dessen mitunter erst während oder danach bewusst...da kann durchaus die sexuelle Attraktivität des Partners für einen selbst drunter leiden.
****lex Mann
33 Beiträge
Die Idee finde ich interessant, für mich selbst aber viel zu verkopft.
Ich würde etwas immer erst ausprobieren, wenn ich den Ausgang gar nicht abschätzen kann.

Setting1:
Wenn z.B. meine Freundin eine Spielart ausprobieren möchte, zu der ich gar keine Vorstellung oder Idee habe wie mir das gefallen könnte, dann würde ich ihr anbieten das auszuprobieren.
Wenn ich das dann nicht so toll finde, dann sollte ich nach dem Erlebnis das Gespräch suchen.

Und dann sollten wir gemeinsam rausfinden was mich stört, und zwar genau wie Masakhane bereits sagte - welche vergangen Erfahrungen, Prägungen etc mich da leiten.
Ich habs hier im Forum schon häufiger gesagt:
Beziehung beginnt und Bindung entsteht da, wo man über seine Ängste, verborgenen Wünsche gemeinsam redet. Und die Beziehung endet wenn man das nicht oder nicht mehr tut.

Setting2:
Wenn meine Freundin eine Spielart ausprobieren möchte, zu der ich eine sehr konkrete Abneigung habe oder weiß das ich damit ein arges Problem hätte, dann müsste die oben beschriebene Kommunikation vor dem Erlebnis stattfinden.

Grade im Umgang mit solchen Themen zeigt sich ob die Beziehung stark oder schwach ist.
Kann man Verständnis für den jeweils anderen aufbringen?
Kann man im besten Fall einen Kompromiss erreichen?

Also - seid nicht so verkopft, probiert es einfach aus!
Vernünftig ist das.
Ich würde, wenn man schon ein Bildlichen Vergleich machen möchte, es nicht als Schutz, sondern eher als Trainer verstehen.
Man verlässt ja das "Alltägliche" und versucht das "Besondere" und da ist es schon gut, wenn man jemanden an der Seite hat, der Bescheid weiß.
Gerade wenn es un Emotionen geht, tappen wir ja gerne in (von uns aufgestellte) Fallen.
Meine Sexualtherapie als Schutzhelm ist schon merkwürdig verlaufen. Von den Prostituierten zu den Psychosomatik Frauen konnt ich bislang keine Verbesserung fest stellen. Die Liebe und meine Vorlieben waren nur kurz dabei zu spüren und ich weiß nicht ob meine Therapie hätte besser verlaufen können als den Verzicht im Zöllibat zu verbringen und ganz auf körperliche Nähe zu verzichten. Alles in allen, brauch man schon Macher und Gleichgesinnte um in die schöne Sinnlichkeit der Sexualität ein zu tauchen die einem selber Gefällt 😊👌💕🍀
********n_84 Frau
6.076 Beiträge
@*********Heidi

Ich finde eure Frage zu allgemein gestellt.
Worum geht es denn?
Und gab es vorher schon Kommunikationsprobleme oder Blockaden?
Was genau erhofft ihr euch vom Sexualtherapeuten?
Profilbild
*********hmidt
1.473 Beiträge
Nach über 10 Jahren therapeutischer Arbeit mit unterschiedlichsten Menschen glaube ich inzwischen, dasss so ziemlich jede und jeder von uns aus den eigenen kindlichen Prägungen die eine oder andere emotionale oder soziale Störung mitgenommen hat... Die meisten merken ganz einfach nicht, wie viele ihrer täglichen Entscheidungen und Handlungen im Grunde nur dazu dienen, sich vor der Konfrontation mit ihren wahren Gefühlen, Gedanken oder Sehnsüchten zu schützen...

Spätenstens im Feld der Liebe und der Lust allerdings fällt uns dies allzumeist schwer auf die Füße.

Meiner Erfahrung nach gehen emotionale Verbundenheit ebenso wie erotische Lust uns immer unter die Haut. Und genau das sollen sie ja auch. Schließlich ist es ja genau das, was die Freude, die wir dabei empfinden, so intensiv werden lässt.

Nach meinem heutigen Erfahrungsstand kann ich sogar sagen: Je tiefer wir aufmachen, desto intensiver und erfüllender ist auch das Empfinden.

Dumm nur, dass dort, unter unserer Haut, auch all die weggeschobenen, verdrängten, niemals wirklich geheilten Traumata unserer bisherigen Lebensgeschichte liegen... Öffnen wir uns nun einem Menschen in der Liebe oder Lust, dann kann es leicht passieren, dass urplötzlich so eine unserer alten Wunden wieder offen liegt. Etwas, das wir selbst oder der/die andere gesagt oder getan haben/hat, weckt in unserem Unterbewussten die Assoziation an vergangene Erfahrungen, die uns nicht gut taten. Und ZACK, sind wir wieder drei, fünf, sieben oder fünfzehn Jahre alt...

Ich bin inzwischen zu der (zugegebenermaßen eher unromantischen) Erkenntnis gekommen, dass wir in der Liebe oder Lust im Grunde nur die Wahl haben, uns in Erfahrungen zu begeben, die uns wahlweise heilen oder aber retraumatisieren. Ich glaube, dass ausnahmslos jedes tiefe Einlassen auf einen Menschen geradezu zwingend dazu führt, dass diese Beziehung in uns alte Wunden berührt. Und das tut weh. Jedes Mal.

Ob dieser Schmerz, den wir früher oder später unausweichlich erleben, jedoch ein Schmerz der Heilung ist oder aber nur eine bestehende Wunde vertieft wird, hängt stark davon ab, wie reflektiert, wie selbst-erfahren und wie offen wir mit diesen emotionalen Erfahrungen umgehen.

Für die meisten Menschen sind alle Arten von Gefühlen ebenso wie alles, was mit Lust und Sex zu tun hat, schwer schambesetzt. Das führt dazu, dass viele Menschen im Umgang damit eine Strategie wählen, die sie "Ich mache das halt mit mir selbst aus...!!!" nennen. Meist bedeutet das allerdings übersetzt: "Ich hab keinen Bock darauf, mich mit diesem Scheiß auseinander zu setzen. Darum sehe ich zu, dass ich mich mit allem möglichen ablenke, um bloß nicht daran zu denken...!!!"

Kein Wunder also, dass so viele Menschen sich selbst und einander immer wieder so furchtbar und vor allem furchtbar unnötig verletzen...

Das Bild mit dem Schutzhelm finde ich charmant. Aber nicht ganz treffend. Denn wir wollen ja bei unserem Erfahrungen in der Liebe und Lust möglichst nackt sein und möglichst roh, um unser Erfahren und Erleben so intensiv wie möglich genießen zu können... Also nichts mit Helm und Schutzanzug... Trotzdem aber (bestenfalls...!) unterwegs mit einem Maß an Energie, Drive und Flow, das im wahrsten Sinne atemberaubend ist...

Um in dem Bild zu bleiben, sitzen wir also bei 100 km/h nackt im Sattel...

Wow...! Was für ein Trip...!

Umso wichtiger ist es daher, dass wir sowohl uns selbst als auch das Spiel der Lust als auch das Feld unserer Gefühle wirklich gut kennen, wenn wir uns miteinander auf diese Art von Unter-die-Haut-Trip begeben.

Gerade weil Liebe und Lust gar nicht anders können, als an unsere alten Wunden zu rühren, halte ich es sehr hilfreich, dass wir das, was wir in diesem Feld erfahren und erleben, bewusst und aufmerksam reflektieren. Gesegnet sind jene, die einen Liebesparner oder eine Liebespartnerin haben, der/die hierfür offen oder sogar darin erfahren ist. Auch Freunde können hilfreiche Gesprächspartner oder -partnerinnen sein. Wobei es hilft, wenn diese Freunde selbst einen möglichst offenen, entspannten und bewussten Umgang mit ihren Gefühlen und mit ihrer Sexualität haben. Und dann gibt es da natürlich auch noch uns Therapeuten oder Coaches aller Arten Geschlecht oder Couleur.

Für arbeite seit inwischen über 10 Jahren als Coach und Therapeut in der Königsklasse "Liebe, Partnerschaft und Sexualität". Ich empfinde es immer wieder als zutiefst berührend, zu beobachten, wie Menschen, die ich seit einer Weile als Coach begleite, nach und nach immer selbst-bewusster werden und agieren. Wie sie damit beginnen, ihre eigenen Gefühle zu erforschen und mit ihren Liebespartner:innen zu teilen. Wie sie dafür eintreten, was ihnen wirklich Spaß macht, und sich dabei immer weniger fragen, ob das nun okay, angemessen, un-verschämt, männlich, weiblich, zu wenig, zu viel oder zu sonstwas ist. Diese Menschen verändern im ersten Schritt ihre Beziehung zu sich selbst und darauf aufbauend ihre Beziehung zu anderen Menschen in ihrem Leben, nicht zuletzt ihren Liebes- und/oder Sexualpartnern (m/w/d).

Ich persönlich spreche vor allen Dingen mit meiner Liebespartnerin immer wieder und sehr offen über unsere gegenseitigen Erfahrungen, Gefühle, Ideen oder Wünsche mit- oder aneinander. Auch und immer wieder in Sachen Lust und Sex. Ich gebe zu, dass nicht jedes dieser Gespräche einem Sommerspaziergang gleicht. Manche sind zwischendurch emotional durchaus ein bisschen anstrengend. Da wir aber schon so viel vollkommen offen und transparent miteinander geteilt haben, ist da inzwischen ein recht solides Fundament des Vertrauens in uns selsbt, in einander und in unsere Partnerschaft. Von Jahr zu Jahr werden unsere gegenseitigen Offenbarungen leichter und vergnügter. Weil wir beide spüren, was uns dies über die Jahre gebracht hat: Wo andere Paare es als normal ansehen, dass die Lust aufeinander im Laufe der Jahre mehr und mehr schwindet, stellen wir fest, dass unser Sex mit jeder unserer gegenseitigen Offenbarungen tiefer und erfüllender wird.

Wie heißt es schließlich so schön in diesem alten Sprichwort:
*********Heidi Paar
129 Beiträge
Themenersteller 
Wow, sehr ausführlicher Beitrag, lieben Dank dafür.
Wärst glatt als Therapeut engagiert *zwinker*

Übrigens, wurde weiter oben schon angesprochen: stimmt schon, eine Therapie kann keinen "Schutz" bieten. Schon garnicht wenn man das von Haus aus anpeilt. Aber als "Übung" - wie von euch angesprochen - wohl sehr wohl. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet macht eine Therapeutin noch viel eher Sinn!

LG Hank & Heidi
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