PorYes! Der Feministische Porno-Filmpreis

Ich sage Yesssss zu Pornos!!

Howard ist für das PO-Magazin dabei .... leider nur kurz,
weil ja diverse Party-Veranstaltungen rufen ...

Also ich finds gut, dass es so was gibt!
Aber welche Filme werden denn nominiert?
Ich liebe Erotikfilme nämlich über alles und freue mich über über neue Filmtipps!

Yipphie! Endlich! Ich hatte mich schon gefragt, ob ihr es überhaupt ankündigen würdet. Aber ich sehe mal wieder, auf euch ist Verlaß. Leider - und darüber bin ich extrem traurig - bin ich weder während der Feministischen Pornfilm-Tage, noch während des Pornfilm-Festivals selbst in Berlin. Deshalb freue ich mich umso mehr über schillernd wortumkränzte Berichte über alle Highlights, die mir entgangen sind - gerne auch von privaten Besuchern via CM an mich.

Ich wünsche allen Besuchern viel Spaß und den Teilnehmern und Veranstaltern viel Erfolg.

Übrigens, der Titel "PorYes" geht zurück auf die 1987 von Alice Schwarzer initiierte PorNO-Kampagne, deren Ziel die Schaffung eines Gesetzes war, das Pornographie verbietet. Das sah man als feministischen Schritt an, weil ja Frauen in Pornos so ausgenutzt und als bloßes Sexobjekt betrachtet wurden.

Ich bin froh, dass die Emanzipation inzwischen auf dem Standpunkt ankommt, auch der Frau das aktive und selbstbestimmte Ausleben einer erfüllten weiblichen Sexualität zuzugestehen. Die ewig gestrige Lustfeindlichkeit der Schwarzer-Fraktion (auch wenn sie Pionierinnen waren) halte ich für überkommen.

Finde ich spannend - schon länger suche ich nach Filmen, die man sich auch mal zu zweit ansehen kann. Die Nominierungen werden wir uns wohl mal genauer anschauen...

In den Erwachsenenecken in Videotheken findet man ja abgesehen von Andrew Blake nur wenig schöne und ästhetische Sachen.

Habt ihr eventuell noch Tips?

ich finde das toll, das es noch geklappt hat
und bin schon sehr gespannt auf die Veranstaltung und Party.

Ich wünsche uns allen einen super schönen erotischen Abend.



Viele liebe Grüße
Deine Lady Jane
Passez Partout

Das PO-Magazin stellt das im Venus-Sonderheft vor ... und da haben wir uns wie immer mit freeman kurzgeschlossen.

Wir unterstützen das Projekt ... genau wie der JOYclub

Für alle, die English lesen in diesem Zusammenhang höchst lesenswert (und auch sehr erfreulich):

XXX: A Woman's Right to Pornography
by Wendy McElroy

(Originally Published (1995) by St Martin's Press 175 Fifth Avenue, New York, NY 10010.)

siehe auch http://www.wendymcelroy.com

Also ich hab mir die Seiten der nominierten Frauen mal angeschaut bzw was dort über die Filme so steht... Soweit ich das sehe, wird man enttäuscht, wenn man davon ausgeht Erotikfilme zu bekommen. Hier geht es wirklich nur um Pornographie... Also leider wohl doch nicht so mein Fall...

Liebe Grüße, Baisemoi

Ich hatte schon immer die Vorstellung, dass Porno mehr sein kann als das, was gemeinhin geboten wird. Zärtlicher, spannender, menschlicher.
Ich bin gespannt auf die Filme, die aus dieser Richtung kommen!

Gruß,
the_epicure

Woran machst du das fest? Ich kann einige der Filme von Candida Royalle zB durchaus erotisch bezeichnen, "obwohl" darin auch alles zu sehen ist.

Ein sehr gutes Beispiel ist (nicht nur in meinen Augen) der Kurzfilm "The Good Girl" von Erika Lust. Schau dir den mal an. Aus der letzten Zeit ist dieser Film (behaupte ich) das Paradebeispiel dafür, dass Pornografie und Erotik keine Gegensätze sein müssen.

allerdings stört mich, daß jede Initiative, die Frauen ergreifen, gleich mit dem Etikett "feministisch" versehen wird - ist doch im Sinne von Gleichberechtigung völlig unnötig, sich von vornherein in eine Schublade einzusortieren! Außerdem klingt die Vokabel, durch die Vergangenheit belastet, immer auch nach Freibrief oder Kampfansage - und ich finde, dieses ewige Aufeinanderrumgehacke der Geschlechter ist total kontraproduktiv für ein gegenseitiges Verständnis von weiblicher, männlicher und gemeinsamer Sexualität!
Im übrigen bin ich sehr gespannt, ob denn weiblich verantwortete Pornografie so viel anders aussehen wird, oder ob nicht wie in der Fotografie in vielen Fällen überhaupt kein Unterschied zu erkennen sein wird!
So wie ich denke, daß es nur gute oder schlechte Literatur gibt, gilt das auch für die Pornografie - und ein Kriterium für "GUT" ist für mich, daß es beide Geschlechter gleichermaßen ( und damit das LEBEN ) angeht!

Ich denke, es geht den Veranstalter(inne)n gar nicht mal um den Kampf der Geschlechter, sondern darum, zu zeigen, dass Feminismus und Lust-am-Porno keine Gegensätze sind, egal was Alice Schwarzer und Konsorten uns seit 25 Jahren einzuhämmern versuchen.

Also quasi eine inner-feministische Auseinandersetzung, die ich aus meiner Sicht als Mann natürlich nur zur Kenntnis nehmen kann.

Ich hatte eigentlich bisher den Eindruck, diese Schlacht wäre geschlagen gewesen und die PorNO-Fraktion hätte sich in ihre Schmoll-Ecke zurückgezogen, aber dieser PorYES-Preis scheint u.A. sagen zu wollen, dass dem mitnichten so ist.

Zeit wirds.

ist und bleibt unser Lieblings-Porno-Filmer....aber man kann ja mal schauen, was es noch so kommt und was es an Neuem gibt..

Bei einer MFF oder MFFM ist es dann nach einer Weile sowieso egal, was da auf der Mattscheibe läuft...

Grüsse aus der Sonne, eure Jamaicaner
Cubalibre2006

Andrew Blake?

Das einzige was mich wirklich stört ist, dass Frauen in den Pornos meistens einfach nur benutzt werden. Selten sieht man Darsteller, die auch der Frau Lust bereiten. Beispiel: Warum muss ein MMF immer daraus bestehen, dass zwei Männer sich an einer Frau verlustieren. Können sie die Frau nicht auch mal zu zweit verwöhnen, wie das beim MFF im Porno standard ist? Oder wie wäre es, wenn die Frau und ein Mann einen anderen Mann verwöhnen würden? Das wäre doch auch mal etwas feines für das weibliche Auge, oder nicht? Alle Kerle stehen auf Lesben, da sollte man doch auch umgekehrt den Frauen das selbe Recht zugestehen. Zwei gutaussehende Männer zusammen sind mindestens so erotisch wie zwei lesbische Frauen.

Total tolle Idee, längst überfällig!
Werde mich auf jeden Fall erkundigen und möchte mir die Filme ansehen!

Danke fürs aufmerksam machen mal wieder

.. deine Frage, wie diese Pornographie aussehen wird, ist sehr richtig.

Was mir schon immer am wesentlichen vorbeizugehen schien (um die formulierung "auf den sack gehen" zu vermeiden) ist diese seltsame immer wiederholte aus der Frauen-Ecke kommende Forderung von "mehr erotik in der Pornographie".

Erotik (als GENRE!! nicht als Qualität an sich ) ist aber eher das Nicht-Explizite, das in der Schwebende, Angedeutete..

Pornographie ist nach seiner Bedeutung die Steigerung davon, eben das genaue Zeigen, detaillierte, das wo der fantasie eben NICHT raum gelassen wird, weils das garnicht SOLL.

Die erwähnte Forderung ist also ein bißchen wie "Wasch mir den Bart aber mach mich nicht nass"

..als würde man sich von Pur zu AC/Dc bewegen wollen, aber dann BITTE nicht mit Lautstärke und verzerrten Gitarren.

Womit ich nicht sagen will, daß es keine Erotik (im Sinne von Qualität) in Pornos geben kann.
Das hat bloß nicht notwenigerweise mit sowas wie "Handlung" oder (Nicht-)Detailliertheit zu tun, sondern viel eher mit den Akteuren und deren Natürlichkeit vor der Kamera..
und ist somit eher das GEGENTEIL vom allseits am dieser Stelle oft als Speerspitze von "erotischem Porno" auch hier angeführten ANDREW BLAKE..
das ist absolut übersterilstes unerotischer Abzieh-Bild-Porno.



Der Kern des alten Witzes
"Warum gucken Frauen Pornos bis zu Ende?-Weil sie denken am ende wird geheiratet " hat sich in dieser Diskussion oft bewahrheitet...

Insofern finde ich diesen Preis und das Festival total klasse.
Ich würde den Titel allerdings von Poryes! (klingt doof)
in PornYo! umtaufen.
Sagt auch "Ja!" am Ende und ist witziger und klingt besser.


Just my 2 Cents.


Augenwzinkernd (Peace, Ladies ) :

Sebastian

Ich finde die Idee dieses Preises ganz hervorragend. Meine Meinung war und ist, dass gerade der Feminismus Tabus gebrochen hat, die es Frauen zuvor verwehrt haben, sich Pornographie anzusehen. Der Pornokonsum war vor dem Aufkommen des Feminismus reine Männersache, für Frauen galt er als unschicklich.

Der Feminismus und die Bewegung für eine Freiheit der erotischen Kunst kämpften zu Beginn Seite an Seite - bis es dann eine Zäsur gab, wo ausgerechnet Feministinnen, die zuvor erbittert gegen überkommene Moralvorstellungen gekämpft haben, selbst zum (Schein-)moralistinnen wurden, sich den aus konservativen Kreisen stammenden Porno-Gegnern anschlossen und im Endeffekt sogar bestritten, dass die in Pornos mitwirkenden Frauen ihre Rollen aus freien Stücken und mit voller Motivation spielten.

Und das alles obwohl gerade aus Sicht des Feminismus die Pornographie - überspitzt formuliert - eine Art Vorreiterrolle spielen könnte, ist die Branche doch eine der wenigen, wo Frauen mehr verdienen als Männer.

Für moderne Frauen, sozusagen die Töchter des Feminismus, ist Pornographie keinesfalls ein Tabu. Nichtsdestotrotz sind die meisten Pornos auf Männer zugeschnitten, und nur wenige Frauen mit "Mainstream-Porn" etwas anfangen. Die weibliche Sexualität ist eben eine andere als die männliche, daher finde ich es gut und richtig, dass sich Feministinnen - stellvertretend für viele moderne Frauen - auf die Füße stellen und den Produzenten öffentlich zeigen, was ihnen gefällt und welche Ausprägungen innerhalb dieser Kunstform ihnen besonders zusagen.

Der PorYes-Award ist somit in zweifacher Hinsicht sehr wertvoll. Ich wünsche den Initiatorinnen viel Erfolg und ein gutes mediales Echo, das sie ihren Zielen näherbringt.

@*****001

Ich glaube, noch weniger Frauen werden etwas mit diesen "feministischen" Pornos anfangen können: Es sind Lesben-Filmen!

Wirklich nur Lesebenfilme?

Das würde mich jetzt enttäuschen.

Einige vielleicht.

Aber mit Sicherheit nicht alle.

Weder ich noch irgendeine Frau die ich kenne findet Frauenpornos gut. Aber vielleicht sind wir einfach zu jung und zu aufgeklärt...