Feministische Pornografie...
@****upa
Ich vermute, du hast weder die ganze Liste der Kriterien gelesen, noch hast du die Filme, die diesen Kriterien entsprechen, gesehen.
Da hattest du recht. Ich hatte vor dem JC Artikel noch nicht davon gewusst, dass es feministische Pornografie überhaupt gibt.
Aber man macht sich ja schlau und wozu gibt es Google?
Nach dem Durchklicken der Seiten von M.Beatty, Pink&White Productions, Petrajoy... etc. bin ich umso viel schlauer, dass meine Annahme von Blümchen_Sex und SoftPorno nicht stimmte. Okay.
Aber was ich gesehen habe, hat mich eher an VideoArt in Museen für Moderne Kunst erinnert denn an...
Porno?
Die Filmszenarien einer M.Beatty, wie man sie im Trailer ihrer offiziellen Website Bleu Productions sehen kann, wecken bei mir eher Assoziationen an symbolistische Fantasien eines Franz Kafka oder Edgar Allan Poe, aber...
(drastisch gesagt...)
ich werde alles andere, nur nicht geil.
Auch bei den Filmchen von Petra Joy, deren Trailer ich mir zu Gemüte führte, überwog der Eindruck einer überzogenen "Verkünsteltheit".
Bei Pink& White bin ich schon beim Design der Website ausgestiegen.
Wie kann ich eine offizielle Porno-Website für erwachsene (!), sexuell bewusste und aktive Frauen mit einem Namen und einem Logo versehen, dessen Schriftzug und Farbgebung mich eher an "Hello Kitty" und Klein_Mädchen_Fantasien erinnert, und mich emotional auf der Stufe einer 6-8 Jährigen anspricht??
Dass die Diskrepanz zu den VideoCovern im Kleinbildformat auf der Website dementsprechend hoch ist und einen unstimmigen, gefühlten Gesamteindruck hinterlässt, muss ich dazu nicht mehr erwähnen.
Was jetzt- bin ich eine Frau, die Sex will??
Oder bin ich ein Girlie, was einen rosa Lippenstift will??
Auch die Tatsache, dass ein hoher Anteil an LesbenSex gezeigt wird, bringt den Aspekt der "gleichberechtigten Pornografie" nicht wirlich voran, finde ich.
Mir ginge es mehr darum, nicht, wie Frauen anderen Frauen Spass bereiten (müssen), sondern wie Männer es tun...
Und wenn ich nun also eine Frau bin, die Sex will - was mache ich dann mit ausgefeilt-künstlerischen Videodarbietungen, die untermalt sind durch Pop_Musik mit lasziven Textinhalten, und aufwendig hergestellten Katzenmasken...
Oder andererseits mit schwitzenden Frauenleibern, die sich fisten oder an Gummidildos herumlutschen, und denen strähnige Haare, schweissgetränkt in die Stirn hängen...oder oder oder
Teilweise wurde an Ästhetik an der falschen Stelle gespart bzw. an den falschen Stellen hinzugegeben... (Fand ich jetzt.)
Insgesamt kamen viele Eindrücke bei mich hoch, nur eines hatten sie alle gemeinsam:
Erregt hat es mich nicht.
War das nicht der Sinn von Pornografie?
Was will ich mit einem Auto, das nicht fahren kann?
Ich habe den Eindruck, dass durch den Anspruch, sich von der bereits bestehenden Pornografie abgrenzen zu wollen, und es "besser" machen zu wollen, ein ganz anderes Problem aufgetreten ist, das gerade in der Sexualität verheerend ist, nämlich das Problem einer zu großen Affektiertheit.
Kein Mensch mag gefaktes Stöhnen im Porno.
Aber das, was ich da seh, ist genau so übertrieben, wie "Uh! Ah!".
Nur eben auf einer anderen Ebene.
Ich meine, ich finde es gut, trotzdem.
Irgendwo müssen die Frauen ja anfangen, nach zu ziehen. Und dass dabei Abgrenzungs-, Neufindungsschwierigkeiten auf den Plan treten... ist klar und muss auch sein.
Aber um es mit dem Zitat eines befreundeten Künstlers auszudrücken...
Die Kunst hat das Problem, dass sie neu sein soll, innovativ... die jungen Künstler haben den Wunsch, etwas ganz Eigenes auf den Markt zu bringen... nicht zu kopieren...
DAS schaffen sie in der Regel auch...
Aber NEU bedeutet nicht gleich ...
gut.
Im Sinne des Erfinders...
Porno soll geil machen. Kriegen das die feministischen Pornos hin?
Auf mich wirkt es nicht so.
Aber okay... Sexualität... Porno...
ist eh Geschmackssache...
Wird hier auch genügend Leute geben, die z.B. GGG nicht als erregend empfinden... und ein Markt findet sich trotzdem.
Kann also sei, dass es halt nur auf mich nicht so wirkt.
In diesem Sinne.