„Aber hast du schon mal ein Auto gemietet? Da wird auch dein Perso und dein Führerschein eingescannt, Vorder und Rückseite. Sind deren Server jetzt sicherer? Oder bei deiner Bank? Beim Handyvertrag? Oder, Oder Oder....
Ich würde dir sogar noch eher zustimmen, wäre es notwendig das die Personalnummer sichtbar ist. Ist es aber nicht und so befinden sich auf dem Personalausweis keinerlei Daten die für sich alleine irgend einen größeren Nutzen haben als die Angaben die du bei deiner Bank, einem Onlineshop oder dem Fitnessstudio machst. Auch diese Daten werden digitial und Online gespeichert.... sind deren Server unverwundbar und deren Mitarbeiter über allen Zweifeln erhaben?
Von den Daten die man auf allen möglichen Socialnetworks verbreitet mag ich mal gar nicht anfangen. Sogar die Angabe deiner Bankdaten oder Kreditkartendaten in einem Onlineshop oder deren Nutzung bei C&A birgt ein höheres Risko als das man mal eben nen Perso in die Kamera hält...
Und auch wenn ich es nicht genau weis, gehe ich davon aus das die Videos gelöscht werden wie versprochen. Man stelle sich nur den Imageverlust vor würde es rauskommen das nicht und vor allem wofür sollte man sie den speichern, enthalten sie doch weniger nutzbare Daten als man beim Kauf eines Premiumaccounts angeben müsste....... keine Garantie aber für mich wärs auch kein Beinbruch... der Onlineshop der mal wieder seine Kundendaten offen ins Netz stellt wärs aber schon, da verweigert aber auch niemand die Identifizierung, nö, die dürfen sich sogar freiwillig bei der Schufa noch mehr Daten holen...
@*********eSub
Du hast den Gedanken von Datenschutz noch nicht verstanden. Das sind Totschlagargumente, die Du da anführst.
Wenn ich bei Facebook meine Telefonnummer angebe, ist das ein Risiko, was ich eingehe.
Wenn ich bei der Bank meine Adresse und meine Telefonnummer angebe, ist das ein anderes Risiko, was ich eingehe.
Wenn ich in einem Onlineshop meine Kreditkartendaten eingebe, ist das wieder ein Risiko.
Und wenn ich hier im Joyclub (oder sonstwo), meinen Personalausweis eingebe, ist das nochmal ein anderes Risiko.
Jedes Risiko ist für sich zu bewerten. Nur weil ich das Risiko eingegangen bin, bei der Bank meinen Personalausweis zu hinterlegen, ist es nicht das gleiche Risiko, ihn auch bei Facebook zu hinterlegen.
Das Risiko ergibt sich zum Beispiel aus dem realen Schutz der Daten. Hinterlege ich meinen Perso bei der Bank, stehen dahinter sehr, sehr aufwendige Systeme, die den Datenabgriff und Missbrauch weitgehend verhindern. Und die Einhaltung dieser Anforderungen wird behördlich überwacht.
Das bedeutet aber nicht, dass ein Joyclub oder ein Onlineshop die gleichen Maßnahmen zum Schutz dieser besonders sensiblen Daten trifft. Sie könnten, aber sie müssten nicht.
Versprechen kann jeder (und wird das wahrscheinlich auch tun), dass Deine Daten "total sicher, doppelt verschlüsselt, dreifach gebackupt und vierfach gelöscht" sind. Aber wie man im Wochenrhythmus lesen kann, gelingt der Schutz selbst großen Unternehmen und Behörden, die ganze Abteilungen nur für die Datensicherheit beschäftigen, nicht immer so, wie es eigenlich sein sollte.
Dass man einen Dienst X nutzt, bedeutet noch lange nicht, dass man sich bei Dienst Y nicht so anstellen soll. Und "wenn man nichts zu verbergen hat" ist schonmal gar kein Argument dagegen, sorgsam mit seinen Daten umzugehen.
Wenn jemand selektiert, welche Daten er an wen rausgibt, zeugt es von einer durchaus gesunden Grundhaltung zum Thema Datenschutz (der eigenen Daten wohlgemerkt). Wenn jemand seine Daten überall hinkippt, nur weil er diese Daten auch woanders schon vorgelegt hat, zeugt das eigentlich nur von der Kapitulation vor dem immer größer werdenden Datenhunger der Unternehmen (und Behörden). Bei denen ist der Kampf eh verloren.
Und in gewisser Weise ist es auch eine Frage der persönlichen Bewertung der Gefahren.
Ich zum Beispiel, weigere mich von Beginn an, Zahlungsmethoden zu verwenden, bei denen man PIN und TAN zum eigenen Konto an einen Dritten Dienstleister übergeben soll. Und das, obwohl diese Dienst in der Regel stark überwacht und überprüft werden. Dabei spielt meine persönlich Einstellung und Erfahrung eine Rolle. Ja... die versprechen alle, nichts böses mit dem Zugriff zu machen. Aber versprochen haben schon viele, was sie dann nicht gehalten haben.
So wurde auch schon von Onlineshops versprochen (weil gefordert), dass die CCV von Kreditkarten nicht gespeichert wird... bis dann in einem Hack Daten abgegriffen wurde, und raus kam, dass die CCV eben doch gespeichert wurde.
Daten die erhoben wurden, können auch gestohlen werden. Und die Fotokopie eines Personalausweises ist ein besonders lohnenswertes Ziel. Insbesondere, wenn das System, in dem diese vielleicht (!) verbotenerweise gespeichert werden, leicht anzugreifen ist.
Wenn die Daten aber abgegriffen wurden, ist es zu spät. Dann hilft es nicht mehr, sich darüber aufzuregen, dass der Anbieter die Daten besser hätte schützen müssen. Der Schaden ist dann bereits entstanden.
Deshalb kann ich es verstehen, wenn insbesondere die Videoverifikation mit dem Personalausweis für manche nicht akzeptabel ist. Für mich zum Beispiel.
Ja, auch ich habe so eine Videoidentifikation schon gemacht. Zur Eröffnung eines Kontos zum Beispiel. Das bedeutet aber nicht, dass mir das Risiko einer Videoidentifikation für eine Datingplatform genauso viel Wert ist. Da suche ich mir eher eine andere Platform - oder schlucke halt die Kröte, da nicht mehr alles machen zu können