Zehn Anzeichen einer Affäre

1. Keine Langzeit-Affäre bleibt ohne Spuren. Irgendwann sind da Kratzer von Fingernägeln auf seinem Rücken, der Knutschfleck an ihrem Hals, Lippenstift an seinem Kragen, das blonde Haar an ihrer Gürtelschnalle. Von leeren Kondomhüllen in der Jackentasche, Hotelrechnungen oder dem verdattert wirkenden Typen, der sich angeblich verwählt hat, ganz abgesehen. Natürlich werden immer Erklärungen geliefert: Nachbars Katze hat gekratzt, Kollegen haben einen frivolen Streich gespielt. Generell gilt: Die einfachste Erklärung ist im Normalfall die richtige.

2. Die große Frage aller "Seitenspringer": Wie halte ich's zu Hause mit dem Sex? Versuche ich ihn zu vermeiden? Oder gibt mir die Affäre gar neue Impulse, die ich zu Hause umsetzen möchte? Wie auch immer die Antwort ausfällt, selten bleibt sie ohne Konsequenzen für den Partner. Wenn er lieber schlafen als fummeln möchte, kann das schon am Stress im Job liegen. Und wenn sie eine ungewohnte Stellung vorschlägt, kommt der Anstoß dazu möglicherweise aus einer Illustrierten. Vielleicht heißt der Impulsgeber aber auch nicht ''Cosmopolitan'', sondern Carl...

3. Für gewöhnlich erzählt man seinem Partner, was man am Tag so gemacht hat. Dabei gibt's natürlich die Einsilbigen, die das schon immer eher als Privatsache betrachtet haben und davon ausgehen, dass mit einem gebrummelten "Kino" das Informationsbedürfnis der Gegenseite gedeckt ist. Normalerweise wird aber schon ein bisschen mehr erwartet. Und da wird's beim Seitensprung kritisch: Ein Alibi steht und fällt mit der Stimmigkeit der Details. Wird die Geschichte ein paar Tage später noch mal erzählt, hört sie sich meist anders an. Gut zuhören kann sich lohnen.

4.
Eine Affäre braucht Zeit. Von irgendeinem Zeitbudget müssen die intimen Stunden abgezwackt werden. Entweder erfindet man etwas, zum Beispiel neue Kollegen oder Hobbys. Oder eine bestehende Zeitressource wird als Alibi vorgeschoben, etwa die berühmten Überstunden oder Sport mit Freunden. Zweifel kommen auf: Weshalb arbeitet er seit Februar so viel? Und geht sie tatsächlich so häufig ins Fitness-Studio? Wenn ja, wo ist eigentlich das verschwitzte Sportdress? Fragen über Fragen...

5. Wie haben Seitenspringer ihre Affären früher organisiert, ohne Mobiltelefon, eMail und SMS? Keine Ahnung. Jedenfalls ist das Handy das Betrugsinstrument par excellence. Veränderte Kommunikationsgewohnheiten können stutzig machen. Schaltet er sein Handy nun aus, sobald er zu Hause ist? Kommt es plötzlich vor, dass sie einen Anruf nicht umgehend entgegennimmt? Nervt sein SMS-Empfangspiepsen nun öfters spät am Abend? Lässt sie ihr Mobiltelefon nie mehr unbedacht in der Wohnung herumliegen? Dann könnte es da ein Geheimnis geben...

6. Worum geht's bei einer Affäre? Primär um Sex und Lust. Plötzlich geht er eifrig ins Fitnessstudio und trägt statt des ewigen "Irish Moos" endlich richtiges Parfum auf, oder sie rasiert wieder fleißig ihre Beine und legt mehr Wert aufs Schminken als in den vergangenen Jahren. Eine Veränderung des Kleiderstils, mehr Sorgfalt bei der Auswahl der Unterwäsche oder sein unvermitteltes Interesse für fettarme Ernährung müssen natürlich nicht auf eine Affäre hindeuten. Aber sie können!

7. Kaum jemand behält den Seitensprung für sich - was die sicherste Taktik wäre. Aber das Mitteilungsbedürfnis ist enorm. Dem Partner kann man sich nicht anvertrauen, also beichtet man's den besten Freunden, um damit anzugeben, Verständnis zu bekommen oder einfach Luft abzulassen. Möglicherweise hat sich der Seitenspringer perfekt im Griff. Die besten Freunde vielleicht weniger: Verhalten sich gute Bekannte beim gemeinsamen Abendessen etwas seltsam? Fehlen plötzlich ihre früheren Anspielungen über Sex und das traute Eheglück? Vielleicht wissen sie etwas, was Sie nicht wissen

8. Nicht alle Aspekte der Affäre können geheim gehalten werden. Deswegen wird ein relativ harmloser Teil der Affäre preisgegeben, der aber den wahren Kern verhüllen soll. Das bedeutet konkret: Da gibt's diesen durchaus attraktiven Kollegen, mit dem sie auch mal essen geht. Nett, aber nicht ihr Typ, zudem selber in einer Beziehung. Damit lässt sich auch erklären, dass sie gelegentlich zusammen gesehen werden oder seine Nummer auf ihrem Handy-Display auftaucht, ohne dass der Partner eifersüchtig werden müsste. Was die beiden zum Dessert treiben, weiss er aber nicht.

9. Ein Hinweis auf eine Affäre kann das plötzliche Verständnis für Interessen und Freiräume der Partnerin oder des Partners sein. Hatte er früher für ihre Shoppingtrips mit ihren Kolleginnen nur ein zynisches Lächeln übrig, ermuntert er sie plötzlich dazu. Oder sie bekundet unversehens Sympathie für seine Pläne, mit seinen Kumpels ein paar Tage zum Campen zu gehen. Natürlich wird damit Zeit für die Affäre freigeschaufelt. In erster Linie geht's aber wieder darum, das eigene Gewissen etwas zu beruhigen: "Ich leiste mir etwas - die Affäre - dann soll er/sie sich auch etwas Besonderes gönnen."

10. Wer fremdgeht, fühlt sich oftmals hin- und hergerissen: Auf der einen Seite lockt die Affäre, auf der anderen Seite will man die langjährige Partnerschaft nicht aufs Spiel setzen. Wer nicht widerstehen kann, versucht seine Seitensprünge vor sich selbst zu rechtfertigen. Das funktioniert natürlich besser, wenn der Partner Verständnis signalisiert. So wird - natürlich rein hypothetisch - das Thema "Affäre" in der Partnerschaft angesprochen. "Könntest du dir vorstellen, selber schwach zu werden?" - wenn Ihr Liebling solche Fragen stellt, bedeutet das: Alarmstufe Rot!


Und selbst was zuhause entdeckt ???



Sabinchen